Tatsachen und Meinungen O bis Ord

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Obdachlose, Arme, Bedürftige, Rechtlose, Unterernährte, Arbeitslose, Benachteiligte, Ausgegrenzte

https://youtube.com/watch?v=3TrWgBcpMss
Eiskalte Nacht. Video 18 Min. 57

https://20min.ch/video/obdachlos-in-der-schweiz-elena-lebt-mit-kindern-auf-der-strasse-747902816361
Jeden Morgen weine ich. Video 8 Min.

https://youtube.com/watch?v=kD-6YQhnl-k
Die Reichen, die Armen und der Müll. Video 28 Min. 31

→Verpflegungsstelle         
→Kinderfürsorge-Zentrum         
→Almosenamt

OR (L'Osservatore Romano) vom 27.07.2009
Päpstliches Obdachlosenheim wird wiedereröffnet

Rom. Das päpstliche Obdachlosenheim nimmt nach längerer Renovierungspause wieder Gäste auf. Vom September 2009 an stehe das traditionsreiche Haus im römischen Stadtteil Trastevere erneut nicht sesshaften, alten Menschen in Wohnungsnot und Einwanderern zur Verfügung. In den vergangenen Jahren war die Einrichtung, die 1880 mit dem Segen von Papst Leo XIII. (1878-1903) ihren Dienst aufgenommen hatte, für Euro 300’000 saniert worden. Sie verfügt über 29 Zimmer. Getragen wird das Nachtasyl in einem Seitengässchen am Tiber vom „Circolo San Pietro“, der 1869 von Jugendlichen aus dem römischen Bürgertum und Adelsfamilien gegründet worden war. Zu den karitativen Einrichtungen der heutigen Gemeinschaft zählen unter anderem drei Suppenküchen und eine Kleiderkammer. Seit 1998 betreibt der „Circolo“ ein eigenes Hospiz.

OR Januar 2009
Rom-Führer für Obdachlose

Der Romführer für Obdachlose, den die Gemeinschaft Sant’Egidio herausgibt, wird von Jahr zu Jahr umfangreicher. Bei einer Pressekonferenz präsentierte die römische Basisgemeinschaft die aktuelle, mehr als 200 Seiten starke Ausgabe mit einer Aufstellung von Anschriften „Dove mangiare, dormire, lavare?“ („Wo kann man essen, schlafen, sich waschen?“).

Rund 4’500 Menschen schlafen täglich in Rom auf der Strasse, weitere 2’500 in Notunterkünften. Das Handbuch verzeichnet Adressen von Anlaufstellen, ärztlichen Angeboten, Essensausgaben und Duschmöglichkeiten. Sant’Egidio organisiert mit vielen freiwilligen Helfern in Rom und anderen italienischen Städten zahlreiche Sozialprogramme.

OR Nr. 11 vom 18.03.2016, S. 4
Papst Franziskus hat der Trauergemeinde eines verstorbenen Obdachlosen in Rom ein Mittagessen spendiert. Wie Radio Vatikan berichtet, handelte es sich um die Trauerfeier für einen 57 Jahre alten Polen, der vor 2 Wochen in der Via della Conciliazione gestorben war, die zum Petersplatz führt. Nach dem Gottesdienst in der dortigen Kirche Santa Maria in Traspontina erhielten die zumeist ebenfalls wohnungslosen Freunde in der vatikanischen Obdachlosenunterkunft einen sogenannten „Leichenschmaus“. Die vatikanische Einrichtung wird von Jesuiten betrieben und wurde kürzlich von Franziskus eröffnet.

OR Nr. 2 vom 03.01.2017, S. 3
Vatikan verteilt Schlafsäcke an Obdachlose

Angesichts einer ungewöhnlichen Kältewelle in Italien greift der Vatikan zu unkonventionellen Mitteln, um Obdachlose vor dem Erfrieren zu retten. Für jene auf der Strasse, die nicht in einer Unterkunft übernachten wollten, werden Autos als Schlafgelegenheit bereitgestellt, sagte der päpstliche Almosenpfleger, Erzbischof Konrad Krajewski. Das Almosenamt verteilt in Rom zusätzlich spezielle Bergsteiger-Schlafsäcke, die für Temperaturen bis zu minus 20 Grad ausgestattet seien, so Krajewski. Die beiden vatikanischen Schlafstätten für Obdachlose sind derzeit ganztägig geöffnet. In den vergangenen Tagen sind in Italien 6 Obdachlose an den Folgen der Kältewelle gestorben, in Rom gab es bislang kein Opfer. In der italienischen Hauptstadt sanken die Temperaturen auf bis zu minus 5 Grad. Die Hilfe für Obdachlose ist ein besonderes Anliegen von Papst Franziskus.

bz Basellandschaftliche Zeitung vom 14.01.2017, S. 11
Vatikan bietet Obdachlosen Herberge

Zum Schutz vor eisigen Temperaturen hat der Vatikan Obdachlosen Unterschlupf in einer kleinen Kirche in Rom angeboten. Um die 30 Männer und Frauen aus Italien und dem Ausland können in der Kirche San Calisto im Stadtteil Trastevere übernachten, wie der Vatikan am Freitag mitteilte. SDA

(WA: Titel- und Saalkirche S. Calisto, Piazza S. Calisto 16: von der Piazza S. Maria in Trastevere entlang des Palastes, Ecke Via della Osterna. Zzt. Titelkirche von Kardinal Willem Eijk, Holländer)

OR Nr.  6 vom 07.02.2020, S. 3
Kardinal Krajewski weiht Obdachlosenheim ein

Vatikanstadt.  Der päpstliche Almosenpfleger Kardinal Konrad Krajewski hat im süditalienischen Praia a Mara ein Übernachtungsheim für Obdachlose eingeweiht. Das Zentrum verfügt über 13 Schlafplätze. Das Zentrum „Haus Ruth“ gehört der örtlichen Pfarrgemeinde und wurde von der italienischen Caritas finanziert, wie das Almosenamt bekannt gab.

Als Geschenk aus dem Vatikan brachte der Almosenpfleger Lebensmittel für eine Essensausgabe mit. Kardinal Krajewski war mit dem Auto von Rom aus nach Kalabrien gefahren. Die Strecke beträgt 400 Kilometer.

OR Nr. 18/19 vom 1. Mai 2020, S. 4
Papst schreibt an Obdachlosenmagazine

Vatikanstadt. Die Ärmsten der Armen sind von der Corona-Krise besonders schwer betroffen. Auch den Obdachlosen, die Strassenzeitungen verkaufen, brechen die Kunden weg. „Die Verwundbarsten, die Unsichtbaren, die Menschen ohne festen Wohnsitz laufen Gefahr, den höchsten Preis zu zahlen“, warnt der Papst in einem am 27.04.2020 veröffentlichten Brief an die Strassenzeitungen. Das  Leben von Millionen von Menschen, die ohnehin schon mit zahlreichen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, werde durch die Pandemie auf eine besonders harte Probe gestellt, leitet Franziskus sein Schreiben ein. (…)

OR Nr. 19 vom 14.05.2021, S. 3
Rom/Vatikanstadt, Am Samstag, 08.05.2021, wurden weitere 300 Obdachlose und andere gefährdete Personen in der vatikanischen Audienzhalle gegen das Coronavirus geimpft. In den vergangenen Wochen waren so bereits 1’400 hilfsbedürftige Menschen aus Rom immunisiert worden. Das Päpstliche Almosenamt setzt zudem seine Ende März begonnene Spendenkampagne „Ein Impfstoff für die Armen“  fort. Spendenwillige können sich weiterhin über die Website der Einrichtung beteiligen:
https://www.elemosineria.va/charitable-activities/?lang=de

Tel. 0039 06 698 732 79

OR Nr. 21/22 vom 28. Mai 2021, S. 3
Vatikanstadt. Der Vatikan hat eine Filmvorführung für rund 100 obdachlose und geflüchtete Menschen veranstaltet. In der vatikanischen Audienzhalle wurde dabei am Montag 24.05.2021, der Dokumentarfilm „Francesco“ des russischen Regisseurs Jewgeni Afinejewski gezeigt. Ausserdem erhielten die Gäste Lebensmittel. Papst Franziskus kam gegen Ende der Vorstellung zu einem Überraschungsbesuch vorbei, um die Bedürftigen persönlich zu begrüssen.

OR Nr. 44 vom 05.11.2021, S. 4
Obdachlose und Bedürftige konnten sich am 24.10.2021 auf dem Petersplatz kostenfrei medizinisch untersuchen lassen. Unter dem Motto "Die Strassen des Herzens" boten Ärzte des römischen Krankenhauses San Carlo di Nancy Herzuntersuchungen sowie generelle Check-ups an. Die Mediziner waren von 9 bis 18 Uhr in einer mobilen Klinik auf dem Petersplatz zu finden. Unterstützt wurde das Projekt vom Päpstlichen Wohltätigkeitsdienst unter der Leitung von Kardinal Krajewski.

OR Nr. 45 vom 12.11.2021, S. 1
Botschaft des Papstes und Initiativen zum Welttag der Armen am 14. November 2021

Vatikanstadt. Am kommenden Sonntag, 14.11.2021, wird der fünfte Welttag der Armen begangen, eine Initiative, die Papst Franziskus nachdrücklich gewünscht hat, um der Armut in ihren verschiedenen Erscheinungen in der modernen Welt zu begegnen und den Bedürfnissen die Hand zu reichen. Das diesjährige Motto ist dem Markusevangelium entnommen: "Die Armen habt ihr immer bei euch" (14,7). In der am 13. Juni veröfrentlichten Botschaft kritisiert Franziskus die zunehmend vertretene Auffassung, arme Menschen seien nicht nur selbst schuld an ihrer Lage, sondern stellten eine Belastung dar.  Für gläubige Christen seien "die Armen ein Sakrament Christi; sie repräsentieren seine Person und verweisen auf ihn". (...)

OR Nr. 50 vom 17.12.2021, S. 3
Mehr Beistand für Rechtlose

Vatikanstadt. Der Papst hat katholische Juristen zu mehr Einsatz für die Rechtlosen aufgerufen. "Denn auch die Letzten, die Wehrlosen und die Schwachen haben Rechte, die respektiert werden müssen und nicht mit Füssen getreten werden dürfen", sagte Franziskus am Freitag, 10.12.2021, bei einer Audienz für Vertreter der Union katholischer Juristen in Italien. Er forderte die Teilnehmer auf, sich gegen eine Wegwerfkultur zu engagieren. (...)

OR Nr. 24 vom 16.06.2023, S. 3
Botschaft zum Welttag der Armen veröffentlicht
Mehr Aufmerksamkeit für Menschen in Armut

Vatikanstadt. Der Papst fordert mehr Aufmerksamkeit für Menschen in Armut. Das Interesse an den Armen erschöpfe sich nicht im Almosengeben, sondern erfordere eine Wiederherstellung zwischenmenschlicher Beziehungen, schreibt der Papst in einer  am Dienstag, 13.06.2023, dem Gedenktag des heiligen Antonius von Padua, veröffentlichten Botschaft zum Welttag der Armen.

Es habe keinen Sinn, passiv zu bleiben und darauf zu warten, dass alles von der Politik komme. "Mögen sich trotz der Grenzen und manchmal des Versagens von Politik - wenn es darum geht, das Gemeinwohl zu sehen und ihm zu dienen - Solidarität und Subsidiarität (Duden: Gesellschaftspolitisches Prinzip, nach dem übergeordnete gesellschaftliche Einheiten (besonders der Staat) nur solche Aufgaben an sich ziehen dürfen, zu deren Wahrnehmung untergeordnete Einheiten [besonders die Familie] nicht in der Lage sind)  vieler Bürger entwickeln, die an den Wert ehrenamtlichen Engagements für die Armen glauben", so der Papst. (...)

OR Nr. 27 vom 07.07.2023, S. 3
Papst ruft zum geeinten Kampf gegen Hunger auf

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat die Staatengemeinschaft zum geeinten Kampf gegen Unterernährung aufgerufen. In einem umfassenden und multilateralen Vorgehen gegen die "Geissel des Hungers" dürften Konflikte und Gegensätze keinen Platz haben, schrieb er am Montag, 03.07.2023, in einer Botschaft an die 43. Konferenz der Welternährungsorganisation FAO, die noch bis Freitag, 07.07.2033, in Rom tagt. Nachdrücklich verlangte Franziskus, bei der Ernährungssicherung auf die Bedürfnisse der betreffenden Gemeinschaften einzugehen. (...)

OR Nr. 32/33 vom 11.08.2023, S. 4
Ganzheitlicher Ansatz für die globale Sicherheit

New York. Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhles bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Gabriele Caccia, gab bei der öffentlichen Debatte zum Thema "Hungersnot und konfliktbedingte globale Ernährungsunsicherheit" am 03.08.2023 ein Statement ab. Er rief angesichts der gegenwärtigen Situation zu grösserer aktiver Solidarität auf und unterstrich, dass man in Bezug auf das Schwarzmeer-Getreideabkommen mit Russland zum Dialog zurückkehren müsse. Ebenso dürften wirtschaftliche Sanktionen keine negativen Auswirkungen auf die lokale und globale Ernährungssicherheit oder die Verteilung humanitärer Hilfe haben. Alle Staaten seien zudem aufgerufen, "Massnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu bekämpfen, der sich unter anderem in Form extremer Wetterereignisse auf die lokalen Ernährungssysteme auswirken und das Risiko von Konflikten erhöhen" könne. Abschliessend wies der Erzbischof im Namen des Heiligen Stuhles erneut darauf hin, dass "alle Staaten einen ganzheitlichen Sicherheitsansatz verfolgen müssen", um die weltweite Ernährungsunsicherheit zu lindern, die "eine schwere Verletzung der Menschenwürde" darstelle.

OR Nr. 34 vom 25.08.2023, S. 3
Grössere Aufmerksamkeit für Arbeitslose und sozial Benachteiligte

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, verstärkt auf die Belange der Schwächeren in der Arbeitswelt zu achten. Christen müssten diesbezüglich "ein ständiges Zeugnis der Solidarität abgeben", hob er in einer Botschaft an die in Segovia tagende Generalversammlung der Arbeitnehmerbewegung der Katholischen Aktion Spaniens (HOAC) hervor.

In seinem Schreiben betonte Fanziskus die Notwendigkeit für die Kirche, diejenigen zu begleiten, die schwierige Zeiten in der Arbeitswelt durchmachen. Es sei notwendig, mit ihnen zu gehen, ihnen zuzuhören und ihnen zu helfen, gerechte und dauerhafte Lösungen zu finden. Nur "einzelne Reden oder Aktionen" zu halten, reiche nicht aus, erklärte der Papst. Er warb stattdessen für ein strukturelles Angehen von Problemen wie Arbeitslosigkeit. Christen müssen Betroffene permanent ermutigen und ihnen helfen, "Möglichkeiten zur Wiedereingliederung in die Arbeitswelt" zu finden.

Arbeit, so der Papst, sei ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens und der menschlichen Würde - und mehr als das. "Sie ist nicht einfach eine produktive Tätigkeit, sondern ein Mittel, durch das wir mit Gott am Werk der Schöpfung zusammenarbeiten und uns als Menschen verwirklichen", erklärte Franziskus.

Nach aktuellsten Daten von Eurostat verzeichnete Spanien im Juni 2023 mit 11,7 % die höchste Arbeitslosenquote innerhalb der 27 EU-Länder. Vor allem junge Menschen leiden darunter. Die Jugendarbeitslosigkeit im Land war zuletzt bei 27,4 %.

OR Nr. 36 vom 08.09.2023, S. 3
Kultur der Annahme gegenüber Ausgegrenzten fördern

Vatikanstadt. Der Papst kritisiert eine verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber Obdachlosen und anderen Menschen, die aufgrund von Armut, Sucht, psychischen Erkrankungen oder Behinderungen an den Rändern der Gesellschaft leben. "Wie können wir die 'Wegwerfkultur' zulassen, in der Millionen von Männern und Frauen aus  Sicht des wirtschaftlichen Nutzens als wertlos betrachtet werden?", fragt Franziskus im neuen Video zu seinem Gebetsanliegen im September.

OR Nr. 42/43 vom 20.10.2023, S. 4
Papst Franziskus hat am 10.10.2023 im vatikanischen Gästehaus Santa Marta eine Gruppe Bedürftiger zum Mittagessen eingeladen. Anwesend war auch Kardinal Konrad Krajewski, Präfekt des Dikasteriums für den Dienst der Nächstenlirebe. Die Armen seien gefragt worden, was sie von der Kirche erwarten. "Nur Liebe", sei die Antwort gewesen, berichtete der Präfekt des Dikasteriums für die Kommunikation, Paolo Ruffini, beim Briefing über die Arbeiten der Synode am 11.10.2023.

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→Migranten
→Deutscher Friedhof (Obdachloser beerdigt)

Obelisk auf dem Petersplatz. Andere Obelisken

https://rom2go.com/vatikanischer-obelisk
https://imago-images.de/fotos-bilder/obelisk-petersplatz

Obelisk = monolithische Nadel, aus Rosengranit, Sonnennadel, Verbindung zur Welt der Götter. Pharaonen liessen die grandiosen Steinnadeln im Land am Nil vor Heiligtümern errichten. In Rom standen sie in der Mitte von Wagenrennbahnen, vor Mausoleen oder etwa im Isistempel auf dem Marsfeld. Auch andere Hauptstädte bemächtigten sich im Laufe der Zeit der Monolithen: Paris, London, New York, Washington (siehe seine Geschichte nachstehend) oder Istanbul. In Ägypten blieben einige übrig in Luxor, Heliopolis und Kairo.

Das Wort „Obelisk“ stammt aus dem Alt-Griechischen (obeliskos) und bedeutet „Bratspiess oder Spitzsäule“, daher die Bezeichnung: ein hoher, schmaler, sich nach oben gleichmässig verjüngender Steinpfeiler mit meist quadratischem Grundriss und pyramidenförmiger Spitze. Die Ägypter selbst nannten die schlanken Granitblöcke „tekhen“, Mehrzahl „Tekhenu“ = durchstossen. (OR Nr. 47/21.11.2014, S. 6 nennt den  Obelisken = Riesennadel)

40 Obelisken ragten zur Kaiserzeit in Rom in den Himmel, heute sind es noch 13. Der erste Obelisk in Rom war derjenige auf der Piazza del Popolo, Kaiser Augustus (27. v. Chr. bis 14. n. Chr.) liess ihn herbeibringen. 10 Jahre v. Chr. stand ein Obelisk vor dem heutigen Parlament (Monte Citorio). –  Der Grösste steht  heute in San Giovanni in Lateran (47 m mit Basis), auf dem Petersplatz steht der zweitgrösste mit 25,31 m, unbeschriftet, mit Aufsatz 33,56 m, Sockel allein 8,25 m, Totalgewicht 330 Tonnen. Es ist  der einzige im Vatikan und der einzige ungebrochen stehende Roms.

Don Antonio Tedesco, Bernd O. Schmidt: Ein Spaziergang durch den Vatikan, S. 33: Woher stammt der Vatikan-Obelisk? Der römische Schriftsteller Plinius der Ältere (23  79 n. Chr.) erwähnt in einem seiner berühmten Werke einen Obelisken ohne Inschriften. Er berichtet, dass der besagte Obelisk für einen ägyptischen Herrscher namens Nektanebos II. geschaffen worden sei und einst in der alt-ägyptischen Stadt Heliopolis gestanden habe. – Forscher haben nun herausgefunden, dass der Obelisk tatsächlich aus Heliopolis stammen könnte, aber doch viel älter sein muss: Wohl hat ihn der ägyptische Pharao Amenemhet II. zu Ehren der Sonne errichten lassen. Das geschah etwa 1900 Jahre vor Christi Geburt. – Die meisten  Obelisken wurden in Oberägypten (Assuan) ausgegraben. Diese Orte zählen heute zu den Touristenmagneten.

S. 34: Im Jahr 37 n. Chr. – Ägypten war damals eine römische Provinz – forderte Kaiser Caligula seinen Präfekten in Ägypten auf, den Obelisken nach Rom zu bringen. Der Transport nach Rom sollte ein schwieriges Unterfangen werden: Der Obelisk bestand aus einem einzigen Block; er war über 25 Meter lang und tonnenschwer. Was tun, damit er während der Reise nicht zerbrach? Der Kaiser lies für diese heikle Aufgabe das wahrscheinlich grösste Schiff der Antike bauen. Obendrein füllte er das Schiff mit Linsen, auf die der Obelisk gebettet wurde. Sicher erreichte der Obelisk den römischen Hafen Ostia, später den Zirkus Caligula auf dem heutigen vatikanischen Territorium (Piazza dei Protomartiri Romani. Das Schiff wurde später nie wieder verwendet und im Hafen von Ostia als Museumsstück ausgestellt. Als dann Risse in seinem Rumpf entdeckt wurden. wurden sie zunächst ausgebessert. Schliesslich aber wurde das Schiff an Ort und Stelle versenkt.

Dieser Obelisk, zuerst im Zirkus Caligula (im heutigen Vatikanstaat), dann übernommen von Kaiser Nero, wurde auf den Petersplatz transportiert vom April bis September 1586 (150 Tage, Ablauf siehe nachstehend) unter der Leitung von Domenico Fontana (Melide, *1543, +1607). Damaliger Papst und Auftraggeber war Sixtus V. Folgender Aufwand war dazu nötig:

800 Arbeiter, 150 Pferde, 40 Winden, 160 Hebel. Gewicht des Obelisken:  360 Tonnen, Transport etwa 400 m weit („Wasser an die Seile“, Palmsonntag, lies nachfolgend). Beschreibung des Transportes und der Aufstellung des Obelisken wird an seiner Basis schriftlich festgehalten:

Sockel Westseite  (Richtung Peterskirche):

DOMENICUS FONTANA EXPCGO MILI AGRI NOVOCOMENSIS TRANSTULIT ET EXREXIT

Domenicus Fontana aus dem Bezirk Melide des Gebietes von Neu-Como hat den Obelisken hierher überführt und aufgerichtet. 
(Hinweis: Domenicus Fontana, *1543 in Melide/Kanton Tessin, +1607 in Neapel)

Geschichte des vatikanischen Obelisken auf dem Petersplatz:

OR Nr. 20 vom 21. Mai 2010

       Der Transport auf den Petersplatz mit Vorgeschichte

  1. Nikolaus V. (1447-55) wollte um 1450 einen Obelisk vor dem Atrium zu Alt St. Peter aufstellen
  2. Paul II. (1454-71) hatte ein ähnliches Projekt. Holte Ingenieur Aristotele Floravanti, der bei S. Maria sopra Minerva zwei riesige Säulen ausgegraben und abtransportiert hatte. Das Projekt hatte keinen Erfolg.
  3. Paul III. (1534-49) beauftragte Antonio da Sangallo den Jüngeren sowie den betagten Michelangelo. Beide lehnten wegen der technischen Schwierigkeiten ab. Michelangelo: „Et se si rompesse?“ („Und wenn er bräche?“)
  4. Gregor XIII. (1572-85) plante eine Versetzung und liess Camillo Agrippa (Architekt, Ingenieur und Mathematiker) den „Trakt über den Transport des Obelisken auf die Piazza San Pietro“ verfassen. Niemand wagte sich an die Realisierung, bis Sixtus V. das Ganze an die Hand nahm. Siehe Obeliskenbasis:
     
  5. Südseite  (Richtung linke Kolonnaden. Ablauf der Aufrichtung 1586):

    SIXTUS V PONT MAX OBELISCUM VATICANUM DIS GENTIUM IMPIO CULTU DICATUM AD APOSTOLORUM LIMINA OPEROSO LABORE TRANSTULIT ANNO MDLXXXVI PONT II

    „Sixtus V., Pontifex Maximus, liess den Vatikanischen Obelisken, der den Göttern der Heiden in unfrommem Kult geweiht war, in mühevoller Arbeit zu den Schwellen der Apostel übertragen, im Jahre 1586, dem zweiten seines Pontifikates.“

    Ablauf der Obeliskenverschiebung
     
  1. 6. August 1585: Sixtus V. liess einen Wettbewerb ausschreiben. Etwa 500 Architekten und Ingenieure aus Italien und Griechenland sollen sich daran beteiligt haben. Niemand überzeugte.
  2. Papst ernannte schliesslich Domenico Fontana (1543-1607, päpstlicher Architekt unter Sixtus V., aus dem Bezirk Melide, siehe oben, Inschrift Nordseite), der den Papst durch ein massstabgerechtes Modell überzeugte.
  3. Papst wählte, um sicher zu gehen, zwei erfahrene Architekten dazu: Bartolomeo Ammanti und Giacomo della Porta.
  4. 5. Oktober 1585: Fontana erhält alle erdenklichen Privilegien: Honorar, jeder beliebige Handwerker oder Arbeiter, Werkzeuge, … dass er alle Hölzer fällen und schneiden kann, die in irgendeiner Weise der Kirche von St. Peter, ihrem Kapitel oder ihren Kanonikern gehören.
  5. Fontana ermittelt zuerst das Gewicht des Monolithen: Er liess einen Würfel aus dem gleichen Material wie der Granitblock machen (Seitenlänge: ein palmo, 21,7 cm) und kam auf ein Totalgewicht von etwa 300 Tonnen. Über seine Tätigkeit führte er ein Tagebuch.
  6. 7 Monate lang verbrachte man mit intensiven Vorbereitungen.
  7. Ablauf: Der Obelisk wurde an der Südseite der Basilika mit einem Gerüst umgeben. Mit 40 Winden gehoben und der gleichen Anzahl von Flaschenzügen. Auf eine Plattform wurde er auf Rollen gelegt und in die Mitte des Petersplatzes geschoben.
  8. Mit Hilfe des gleichen Gerüstes, der Winden und der Flaschenzüge wurde er dann wieder aufgerichtet.
  9. Nachdem alle Winden gekennzeichnet waren, liess man eine nach der anderen von drei Pferden bewegen, um die Kraftanstrengung der Tiere in Übereinstimmung zu bringen, und revidierte immer wieder nach drei bis vier Durchgängen, bis sie regelmässig anzogen. Dieses Ziel erreichte man am 28. April 1586.
  10. 30. April 1586: Der Obelisk konnte angehoben werden. Man erwartete für dieses Spektakel Schaulustige. Bei Androhung der Todesstrafe wurde absolute Stille verordnet. Die Strassen wurden abgesperrt und Wachen aufgestellt.
  11. Morgens des 30. April 1586: Es wurden zwei Messen vor Tagesanbruch gehalten. Der Start erfolgte mit einem  Trompetenstoss.
  12. Der Obelisk wurde von 5 Hebeln, 40 Winden, durch 907 Menschen und 75 Pferden angehoben.
  13. Die in der Bronzekugel an der Spitze vermutete Asche von Julius Cäsar war nicht vorhanden. Die Kugel wurde  von  Schüssen der Landsknechte anlässlich des Sacco di Roma vom 6. Mai 1527 durchlöchert und ist jetzt in den Kapitolinischen Museen.
  14. 7. Mai 1586: Der Obelisk liegt auf dem Schlitten. Da der Standort um etwa 8 m tiefer lag, wurde eine Rampe mit einem dementsprechenden Gefälle gebaut.
  15. 10. September 1586: Aufrichtung des Obelisken mit 40 Winden, 140 Pferden und 800 Mann. Mit Trompeten- und Glockensignalen wurde zum Arbeiten und Anhalten angehalten (wie bei der Senkung des Obelisken).
  16. In einem Tag konnte der Obelisk in die Senkrechte gebracht werden. Wieder viele Schaulustige. Viele blieben ohne Mittagessen auf dem Platz, um ihren Beobachtungsplatz nicht zu verlieren.
  17. Angeblich soll ein Matrose, der sah, dass ein Seil durch die Reibung im Begriff war, Feuer zu fangen, in die bei Todesstrafe angeordnete Stille „Wasser an die Seile“ gerufen und das gesamte Unternehmen damit gerettet haben. Diese Geschichte ist nicht verbürgt. Seine Familie Bresca soll das Privileg haben, am Palmsonntag die Palmwedel zu stiften/zu verkaufen, AS S. 261
  18. Nach den Aufzeichnungen von Fontana verlief alles ohne Probleme. Die sieben darauf folgenden Tage verbrachte man unter anderem mit der Adjustierung des Obelisken.

Zwei Bilder von der Aktion "Der Obelisk wird auf den Petersplatz verschoben", April bis September 1586:

Segnung des Obelisken und Auszeichnung von Fontana

  1. Am 27. September 1586 (nach 150 Tagen bzw. 5 Monaten) wurde der Obelisk von den letzten Gerüsten befreit und Sixtus V. segnete ihn im Zuge einer Prozession.
  2. Domenico Fontana wurde vom Papst zum „Cavaliere dello sprone d’oro (Ritter vom Goldenen Sporn (→O-Ord, Erweiterte Themen: Orden und  Verdienstauszeichnungen), ernannt. Als Belohnung erhielt er 5’000 scudi sowie eine Jahresrente von 2’000 scudi. Das gesamte Material, das er behalten konnte, belief sich auf rund 20’000 scudi.
  3. Fontana richtete noch die Obelisken im Lateran, auf der Piazza del Popolo und vor Santa Maria Maggiore auf.
  4. Fontana baute ferner unter dem energischen Papst Sixtus V. (il papa tosto, der unbeugsame Papst, wie er beim Volk genannt wurde) den Papstpalast im Vatikan, den Lateranpalast und vollendete mit Giacomo della Porta zusammen die Peterskuppel im Jahre 1590.
  5. Nach dem Tod des Papstes fiel Fontana in Ungnade und verliess Rom nach Neapel, wo er am königlichen Hof noch Baumeister wurde. Er starb  im Jahre 1607 in Neapel.
     
  1. Ostseite  (Richtung Paradestrasse „Conciliazione“):

    ECCE CRUX DOMINI FUGITE PARTES AD VERSAE VICIT LEO DE TRIBU IUDA

    „Siehe das Kreuz des Herrn, fliehet ihr Feinde, es siegt der Löwe aus dem Stamm Juda.“
     
  2. Nordseite  (Richtung rechte Kolonnaden):

    SIXTUS V PONT MAX CRUCI INVICTAE OBELISCUM VATICANUM AB IMPURA SUPERSTITIONE EXPIATUM IUSTIUS ET FELICIUS CONSECRAVIT ANNO MDLXXXVI PONT II

    „Sixtus V., Pontifex Maximus, weihte den vom unreinen Aberglauben entsühnten Obelisken gerechter und glücklicher dem unbesiegten Kreuz im Jahre 1586, dem zweiten seines Pontifikates.“
     
  3. Auf der Spitze des Obelisken prangt seit seiner Weihe durch Sixtus V. ein Kreuz, in dem Kreuzreliquien aufbewahrt sein sollen.
     
  4. Westseite (Richtung Basilika):

    Inschrift, die dem Kreuz und Christus geweiht ist:

    CHRISTUS VINCIT CHRISTUS REGNAT CHRISTUS IMPERAT AB OMNI MALO PLEBEM SUAM DEFENDAT

    „Christus siegt, Christus regiert, Christus befiehlt, Christus möge sein Volk vor allem Bösen schützen“

OR vom 30. Juli 2010, Nr. 30/31, Ulrich Nersinger

Die Aufrichtung des Obelisken auf dem Petersplatz im September des Jahres 1586 war ein schwieriges Unterfangen. Domenico Fontana selber merkte dazu an: „Da unendlich viel Volk zusammenlief, um ein so merkwürdiges Unternehmen anzusehen, wurden, um Unordnung zu vermeiden, die Strassen abgesperrt, die über den Platz führten, und eine Bekanntmachung erlassen, dass an dem zur Hebung des Obelisken bestimmten Tage ausser den Arbeitern niemand an die Schranken eintreten dürfe. Wer mit Gewalt eindränge, würde mit dem Tode bestraft. Ferner dürfe keiner die Arbeiter hindern, keiner dürfe sprechen, disputieren oder irgendeinen Lärm machen, bei schwerer Strafe, damit die prompte Ausführung der Befehle der Bediensteten nicht behindert werde. Zur sofortigen Vollstreckung dieser Verordnung wurde der Hauptmann der Sbirren mit seinem Korps innerhalb der Umschliessung aufgestellt, so dass, teils wegen der Neuheit der Arbeit, teils wegen des angedrohten Strafen, in der Volksmenge, welche zusammenlief, die grösste Stille herrschte.“

Für die Dauer der Arbeiten zur Aufrichtung des Obelisken sollte nichts anderes zu hören sein als der Trompetenstoss, der den Arbeitern an den Winden jedes Mal das Zeichen zum Beginn einer neuen Runde gab. Doch plötzlich unterbrach ein lauter Schrei in genuesischem Dialekt – „Aigua ae corde – Wasser auf die Seile!“ – die Stille. Es war der Warnruf eines Seemanns aus Bordighera (San Remo), der unter der Zuschauermenge stand. Er fürchtete, der schon nahezu aufgerichtete Obelisk könnte umstürzen, da es ihm vorkam, als drohten einige der infolge der Reibung an den Rollen stark erhitzten Seile zu reissen. In seiner Angst hatte er den Schrei nicht zurückhalten können. Die Warnung wurde als richtig erkannt, so das der Papst dem Rufer die angedrohte Strafe erliess und ihm sogar den Ehrentitel eines Kapitäns und das Recht verlieh, auf seinem Schiff die päpstliche Flagge zu führen; zudem gewährte er ihm und seinen Angehörigen, der Familie Brescia, das Privileg, die Palmzweige für die päpstlichen Paläste zu liefern. Bis in das 20. Jahrhundert behielt die Familie dieses Vorrecht, dem Papst wurden am Vorabend des Palmsonntags im Namen der Familie Bresca aus San Remo kunstvoll geschmückte Palmzweige überbracht.

Gleichwohl, ob sich die genannte Episode  (vorübergehendes, nebensächliches Ereignis) so oder ähnlich zugetragen hat, sie zeigt einen Zugang zu dem begehrten Titel eines „päpstlichen

→Hoflieferanten“.

AS, Vatikanistan, S. 256
Bernini musste sich Hunderte kleiner Tricks und Schummeleien ausdenken, um seinen Platz überhaupt einen Eindruck von Ebenmass zu verleihen. Wer genau hinschaut, sieht, dass selbst der Obelisk vier Meter exzentrisch (ausserhalb des Mittelpunktes liegend) steht, ein wenig in Richtung Porta S. Anna. Auch die Füsse der Säulen haben alle unterschiedliche Grundrisse, sie verändern sich von Quadrat zur Raute (schiefwinkliges gleichseitiges Viereck, Rhombus).

Berlitz Reiseführer ROM, 1987/88, S. 67
Während der Herrschaft der Cäsaren wurden 48 Obelisken – alle Kriegsbeute vom Nil – in Rom aufgestellt. Heute stehen noch 13 davon; ihr jetziger Standort ist meist von Päpsten gewählt worden.

OR Nr. 37 vom 15.09.1989, S. 5
Die Ägypter entwickelten im 3. Jahrtausend v. Chr. die Stelenform der Obelisken als Symbol für ihren Sonnengott und stellten die Monolithen – sie wurden immer aus einem Stück meist roten Granits gefertigt – paarweise vor ihren Tempeln auf. In seiner Urheimat ist der Obelisk rar geworden. Früh fingen die Römer an, die Kolosse wegzuschleppen. Seitdem wirken sie als selbstverständlicher Teil des Ambiente am Tiber. Kaum jemand stellt sich die Frage, warum die alten Römer so besessen von diesen Spitzsäulen waren. Es fing mit der Unterwerfung Ägyptens durch Oktavian an, den späteren Kaiser Augustus. Antonius und Cäsar waren schon vorher mit ihren Armeen am Nil gewesen – in Alexandrien regierte Königin Kleopatra. Sogleich begann der Sieger, dem der Senat den Titel Augustus („der Erhabene“) beilegte und der von 27. v. Chr. bis 14. n. Chr. regierte, den Obeliskentransport nach Rom in grossem Stil zu organisieren (Augustus-Obelisk jetzt auf der Piazza del Popolo). Von den Exemplaren, die damals den Nil hinunter, über das Mittelmeer und den Tiber hinauf verschifft wurden, sind heute noch 5 intakt und wieder aufgestellt worden. – Seitdem liess jeder Herrscher, der etwas auf sich hielt, irgendein Monument, einen Platz oder wenigstens sein Grabmal mit Obelisken zieren. Aber echt und ägyptisch musste es sein: deshalb die relative Gleichartigkeit der Steinmonumente in Form, Material und den hieroglyphischen Inschriften (Bilderschriftzeichen). Von den 16 Obelisken, die heute insgesamt in Rom zu sehen sind, stammen 9 aus dem Land der Pharaonen. Darunter ist der Obelisk auf dem Lateranplatz als ältester und grösster aus Theben mit 47 Metern inklusive Basis. Er kam als letzter Obelisk aus Ägypten nach Rom (Kaiser Konstantin II, 357 n. Chr.), also dreieinhalb Jahrhunderte nach dem ersten.  Der zweitgrösste Obelisk ist derjenige auf dem Petersplatz mit 41,5 m Höhe einschliesslich Sockel, ohne Hieroglyphen (39. n. Chr. für  Kaiser Caligula’s Zirkus) als einziger noch aufrecht während seiner Zeit in Rom.  Alle ägyptischen Obelisken liessen Pharaonen herstellen: die Hieroglyphen erzählen von ihren Leben und Erfolgen; holen lassen haben sie die römischen Kaiser und den jetzigen Standort haben meistens die Päpste bestimmt. Ein Obelisk wurde immer beschriftet. „Ein Obelisk ohne Hieroglyphen ist eine Nullnummer“ (Ägyptologe M. St., Basel).

Wikipedia: Hieroglyphische Texte erscheinen auf den ersten Blick wie eine Anhäufung von Schriftzeichen, die man nicht auseinanderhalten kann. Dem ist nicht so, auch wenn die alten Ägypter die schlechte Angewohnheit hatten, keinen Platz zwischen den Wörtern zu lassen und gleiche Zeichenfiguren unterschiedliche Bedeutungen haben konnten.  Man kann die Zeichen grob in zwei Klassen unterteilen, solche mit bildhaftem Wert (Semogramme) und solche mit lautlichem Wert (Phonogramme).

Semogramme sind Hieroglyphen von Lebewesen, Gegenständen bzw. Pflanzen, die in gewisser Weise mit dem sprachlich Bezeichneten zusammenhängen. Wörter werden so durch figürliche, symbolische oder mit anderer optischer Ähnlichkeit versehenen Schriftzeichen bzw. dadurch repräsentiert. Es gibt zwei Arten von Semogrammen: Ideogramme und Determinative.

Phonogramme hingegen sind Hieroglyphen, die den kompletten oder teilweisen Laufwert in einem Wort wiedergeben. In die erste Kategorie fallen die Einkonsonanten-, Zweikonsonanten- und Dreikonsonanten-Zeichen. In letztere Kategorie fallen die phonetischen Komplimente.

Alphabet der Einkonsonanten-Zeichen: 
https://www.selket.de/hieroglyphen/hieroglyphen-lesen

Die hieroglyphische Schrift ist äusserst flexibel gegenüber unserer heutigen Schrift. Strenge orthographische Regeln gab es nicht. Es konnte sowohl in Reihen (waagerecht) als auch in Spalten (senkrecht), sowohl von links als auch von rechts geschrieben werden. Dabei richtet  sich die Schriftrichtung immer nach der Stelle, an der die Zeichen angebracht wurden. Um die Leserichtung und den Anfang eines Textes zu finden, gibt es ein paar Regeln:

  • Die Ägypter schrieben niemals von unten nach oben, dabei kommt es durchaus vor, dass ein Zeichen unter einem anderen steht, obwohl es da gar nicht hingehört.
  • Zeichen von Tieren oder menschlichen Formen blicken immer in die Richtung des Textanfanges.
  • Bezieht sich der Text auf ein Bild, z. B. auf Wandgemälden von Göttern, so schaut der zugehörige Gott bzw. die zugehörige Person auf den Anfang seines /ihres Textes. Die Hieroglyphen blicken in die gleiche Richtung wie die zugehörige Figur.
  • Inschriften auf Türen wurden immer so angebracht, dass die Zeichen zur Mitte hin blicken. Auf diese Weise kann der durch die Tür Hindurchschreitende die Texte am leichtesten lesen. Kein Zeichen wendet ihm „unhöflich“ den Rücken zu.
  • Die Hieroglyphenschrift kennt keine Vokale, man muss sie erraten.→San Paolo fuori le mura

Ulrich Nersinger, Sitting Bull und der Papst, S. 186
Wenn der Papst zum Stein des Anstosses wird
Der Obelisk in Washington:

Im August des Jahres 2011 hatte ein Erdbeben die Hauptstadt der USA erschüttert. Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Metropole am Potomac-River, das „Washington Monument“, wurde bei dem Beben beschädigt.  Der gut 170 m hohe Obelisk musste aus Sicherheitsgründen  für Besucher geschlossen werden.  Fast 3 Jahre lang sollten die Reparaturarbeiten an dem geschichtsträchtigen Monument andauern. An mehr als 150 Stellen mussten Schäden ausgebessert und Risse gekittet werden. Insgesamt verschlang die Reparatur mehr als 15 Mio. Dollar.

Das Washington Monument, ein Turm aus weissem Marmor, der einen Obelisken des Pharaonenreiches nachgeahmt ist, befindet sich auf dem Hügel des National Mall, der Verbindungsgeraden zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial. Das Denkmal wurde zu Ehren des ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, George Washington, errichtet. Engagierte Bürger hatten 1832 anlässlich von dessen 100. Geburtstag die „Washington National Monument Society“  mit dem Ziel gegründet, den Bau über Spendengelder zu finanziere.  Aber erst am 4. Juli 1848 konnten die Arbeiten an der Gedenkstätte in Angriff genommen werden. Der Grundstein wurde durch die Freimaurerloge (weltbürgerliche Bewegung mit dem Ideal edlen Menschentums) gestiftet, der George Washington angehört hatte. Obelisken galten in der Neuzeit als ein Symbol der Freimaurerei.

Das Washington Monument, fertiggestellt 1884, ist 555 Fuss (169,3 m) hoch und in der Breite 55 Fuss (16,8 m). Bis zur Fertigstellung des Eiffelturms (300 m hoch) im Jahre 1889 war es das höchste Bauwerk der Erde und ist immer noch deren höchster Obelisk. Treppe mit 897 Stufen und einem Aufzug.

Auf dem Gang oder der Fahrt nach oben blickt der Besucher auf Steine, die aus dem Vereinigten Staaten von Amerika und aus aller Welt für das gewaltige Bauwerk gestiftet wurden, auch ein Stein von Papst Pius IX. (20.10.1853).

Im 19. Jahrhundert waren die Katholiken in den US in keiner beneidenswerten Lage. Eine protestantische Obersicht, aufklärerisches und laizistisches (Bestreben nach Ausschluss der Geistlichkeit für nicht kirchlichen Angelegenheiten) Gedankengut und nicht zuletzt die Dominanz der Freimaurerlogen drängten die Katholiken in die Defensive. Als Pius IX. von der Errichtung des Obelisken zu Ehren Washingtons  erfuhr, sah er eine Gelegenheit gekommen, die Beziehungen der katholischen Kirche zu den Vereinigten Staaten von Amerika zu verbessern. Das Geschenk Pius‘ IX. stiess in besonderen Kreisen auf heftige Ablehnung. In der Nacht des 6. März 1854 stahlen maskierte Männer den Stein des Papstes. Sie versuchten, ihn mit Gewalt zu zerschlagen, was aber nicht vollständig gelang. So entschieden sie in aller Eile, den Marmorblock in den Potomac River zu werfen.

1982 findet der Beitrag der Päpste zu dem geschichtsträchtigen Bauwerk der US-Metropole seine Fortsetzung.  Auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) wurde ein neuer Stein für das Washington Monument gestiftet. Die Suche nach dem entwendeten Stein selber hält auch in der Gegenwart an.

Warum steht ein Obelisk auf dem Petersplatz?
https://imorient.de/warum-steht-ein-obelisk-auf-dem-petersplatz/

Erklärungen zu den Obelisken weltweit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Obelisk

Liste der Obelisken weltweit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Obelisken

→Circus Maximus            
→Kolosseum

Obelisk auf einem Elefanten in Rom

https://de.wikipedia.org/wiki/Berninis_Elefant
https://youtube.com/watch?v=LPT2-1hK54U
Berninis Elefant, Video 5 Min. 45 (englisch)

(erbaut 1667)
OR Nr. 32/33 vom 13. August 2010

Er steht vor der Dominikanerkirche S. Maria sopra Minerva, der einzigen Kirche im gotischen Stil in Rom (hinter dem Pantheon).

Leider kann man die sehr verblasste und unleserliche Schrift auf der Sockelleiste des Elefantenobelisken schwierig erkennen, welche der Kirche zugewandt ist:

SAPIENTIS AEGYPTI INSCULPTAS OBELISCO FIGURAS AB ELPHANTO BELLUARUM FORTISSIMA GESTARI QUISQUIS HIC VIDES DOCUMENTUM INTELLIGE ROBUSTAE MENTIS ESSE SOLIDAM SAPIENTIAM SUSTINERE

„Des weisen Ägypten (hier) in diesem Obelisken eingemeisselte Zeichen, die von einem Elefanten, dem stärksten Tiere, getragen werden, und die du, wer immer du auch bist, hier siehst, verstehe als Beweis, dass es eines robusten Geistes bedarf, um eine solide Weisheit zu ertragen

Aus dem Roman „Hypnerotomachia Poliphili (Der Traum des Poliphilos, kurz: Der Traum des Poliphilos), Autor unbekannt, indem ein Elefant mit einem Obelisken erscheint. Kardinal Francesco Barberini (1597 geb.  in Florenz, 1679 gest. in Rom), dem das Werk bekannt war, verlangte von Lorenzo Bernini (1598-1680) einen elefantentragenden Obelisken, der nicht ausgeführt wurde. Erst unter Papst Alexander VII. (1655-1667) wurde es Realität. Bernini holte seine vor 16 Jahren gemachten Entwürfe hervor. Er gewann gegen den Dominikaner P. Domenico Paglia, musste aber wegen ihm zwischen die Beine einen Würfel einfliessen lassen, was das Ganze schwerfällig machte (Römer: porcina della Minerva, Schweinchen der Minerva). Bernini revanchierte sich dann, indem er den Hintern des Elefanten gegen das Kloster stellte. Monsignor Sergardi kleidete dann die Rache Berninis in folgende Worte: „Der Elefant dreht sich ab von ihnen und trompetet mit seinem Rüssel: Das, Dominikaner, ist es, was ich von euch denke“.

Die Inschrift auf der anderen Seite des Sockels (gegen die Diplomatenschule) liest sich so:

VETEREM OBELISCUM PALLADIS AEGYPTIAE MONUMENTUM E TELLURE ERUTUM ET IN MINERVAE OLIM NUNC DEIPARAE GENTRICIS FORO ERECTUM DIVINAE SAPIENTIAE ALEXANDER VII DEDICAVIT ANNO SALUTIS MDCLXVII

„Diesen alten Obelisken, Monument der ägyptischen Pallas, der aus der Erde herauskam und der auf dem Platz vor dem Tempel der Minerva, jetzt der Mutter Gottes, errichtet wurde, widmete Alexander VII. im Jahre 1667 der göttlichen Weisheit“

Mit lustigem Blick und hocherhobenem Rüssel weist das Elefäntchen auf die Hieroglyphen.

Ökumene

→Christen
→Kirche Schweiz

Ökologie
→Umweltschutz

Opus Dei  (Werk Gottes, eine Gruppierung)

https://de.wikipedia.org/wiki/Opus_Dei
https://opusdei.org/de-ch/page/videos-und-dokumente/
Verschiedene Videos
https://gmx.ch/magazine/wissen/mystery/kampftruppe-papstes-machenschaften-opus-dei-32080974

Basler Zeitung vom 21. März 2012, Seite 21, Thomas Gubler
Hierarchisch-autoritär

Das Opus Dei (Werk Gottes) wurde im Jahre 1928 vom inzwischen heiliggesprochenen Spanier Josémaria Escriva de Balaguer y Albas ursprünglich als eine Art Laienorden gegründet. Das Werk, dem weltweit gegen 90’000 Mitglieder – Priester und Laien – angehören, hat seit 1982 die Rechtsform einer Personalprälatur, eine Art Bistum ohne Gebiet. Die Organisation, die von einem hierarchisch-autoritären Weltbild geprägt ist, gehörte in Spanien einst zu den Stützen des Franquismus (Generalissimo Franco als Diktator Spaniens, 1892-1975). Es setzt sich bis heute die Verbreitung der christlichen Lehre konservativster Lesart zum Ziel. Sehr viele Mitglieder des Opus Dei sind Akademiker.

Kirche heute 26/2015, S. 2
Was ist… das Opus Dei?

Der spanische Priester Josemaria Escrivá de Balaguer gründete 1928 eine Organisation, der er den Namen Opus Dei, Werk Gottes, gab. Das Opus Dei bezeichnet sich als Laienorganisation und zählt nach eigenen Angaben weltweit 90’000 Mitglieder, davon rund 2’000 Priester. Geleitet wird es vom Prälaten, gegenwärtig Bischof Javier Echevarria. 70 % der Mitglieder sind verheiratet, die übrigen haben sich der Ehelosigkeit verschrieben. Das Opus Dei will seinen Mitgliedern helfen, ihren Alltag zu heiligen, an ihrem Platz in der Gesellschaft als Christen zu  leben. Beim Auftrag, das konsequent zu tun und auch andere Menschen auf diesen Weg zu bringen, spricht das Opus Dei von Apostolat. Kritik erntete „das Werk“ immer wieder wegen der Leibfeindlichkeit seiner Spiritualitäten, zu der auch Selbstkasteiungen gehören, beispielsweise sich zur Busse Entbehrungen auferlegen, sich züchtigen, z. B. sich einen Schmerzgurt um den Körper oder Oberschenkel legen, einmal im Monat auf dem Boden schlafen usf. Josemaria Escrivá wurde 2002 heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 26. Juni.

Kirche heute 52/22016 Dezember, S. 2
Leiter von Opus Dei gestorben

Im Alter von 84 Jahren ist in Rom der Leiter des Opus Dei, Bischof Javier Echevarria den Folgen einer Lungenentzündung erlegen. Echevarria stehe für grössere Transparenz und eine Normalisierung des Opus Dei, heisst es in einer Meldung der Nachrichtagentur CIC. Zwar sei die Kritik an einem undurchsichtigen Gebaren nicht gänzlich verstummt, aber sie sei deutlich leiser geworden. Der 1928 in Madrid gegründeten Laienorganisation Opus Dei gehören nach eigenen Angaben derzeit weltweit rund 90’000 Mitglieder an. Die meisten Mitglieder sin Laien. Die rund 2’000 Priester, die sich zum Opus Dei bekennen, sind in der „Priesterlichen Gemeinschaft vom Heiligen Kreuz“ zusammengefasst.

Nuzzi G., Erbsünde, S. 40

In der Vergangenheit hatte auch der ehemalige Rektor der Universität vom Heiligen Kreuz (Rom, hinter Piazza Navona, Opus Dei) gegenüber Ermittlern auf seiner Autonomie bestanden. So bescheinigte er schwarz auf weiss, dass „die Basilika von Sant‘ Apollinare laut dem Konkordat zwischen dem italienischen Staat und dem Heiligen Stuhl vom 14. Februar 1929 ausschliessliches Eigentum des Apostolischen Stuhles ist, in dessen Befugnis es steht, der Immobilie die Gestalt zu geben, die er für gut befindet, ohne dass es einer Ermächtigung oder Zustimmung der italienischen Regierungs-, Provinz- oder Gemeindebehörde bedarf. (…)

Seite 41: Kardinal Ruini: Das gesamte vom Heiligen Stuhl genutzte Gebäude (S. Apollinare, Rom) als Sitz der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz geht dann in den Besitz der Prälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei über (01.09.1991).

OR Nr. 38 vom 11.09.2020, S. 4
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat am Samstag, 05.09.2020,  in der römischen Basilika Sant‘ Eugenio 29 Numerarier (zölibatär männliche und weibliche, ordentliche Mitglieder)  des Opus Dei zu Priestern geweiht. Er verlas dabei eine Botschaft des Papstes, in der dieser die Neupriester aus 13 Ländern aufforderte, „durch ihre Einheit mit dem Papst stets dem Wunsch des heiligen Josemaría Escrivá zu entsprechen, dass alle mit Petrus durch Maria zu Jesus gelangen“. Sie sollten bedenken, wie wichtig es sei, dass „sie gerade in diesen leidvollen Momenten“ geweiht würden, in denen Christus durch ihren Dienst mit seiner Barmherzigkeit gegenwärtig werden wolle, so Papst Franziskus.

OR Nr. 48 vom 03.12.2021, S. 4
29.11.2021: Privataudienz beim Papst: Prälat des Opus Dei, Msgr. Fernando Ocáriz Braña, mit dem Generalvikar, Msgr. Mariano Fazio.

OR Nr. 48 vom 02.12.2022, S. 4
28.11.2022: Privataudienz beim Papst: Prälat Fernando Oscariz Braña.

OR Nr. 16 vom 21.04.2023, S. 3
Generalkongress des Opus Dei beendet

Rom. Das Opus Dei hat den ausserordentlichen Generalkongress in Rom beendet. Die Kongressmitglieder hatten vom 13. bis 16.04.2023 über Änderungen der Statuten von 1982 beraten. Die Ausarbeitungen der vergangenen Tage würden nun der zuständigen vatikanischen Behörde, dem Dikasterium für den Klerus, vorgelegt, teilte das Opus Dei mit. Später werde der Heilige Stuhl die endgültigen Änderungen an den Statuten mitteilen, wie sie vom Papst genehmigt wurden, hiess es weiter. 

OR Nr. 32/33 vom 11.08.2023, S. 3
Motu proprio (aus eigenem Antrieb) zu Personalprälaturen veröffentlicht

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat den Sonderstatus von Personalprälaturen im  Kirchenrecht präzisiert. Am Dienstag, 08.08.2023,  veröffentlichte der Vatikan einen entsprechenden Erlass. In dem Motu proprio werden Personalprälaturen mit öffentlichen Klerikervereinigungen päpstlichen Rechts gleichgestellt. Dementsprechend soll der Prälat von Personalprälaturen künftig als "Moderator" genannt werden. Zwar betrifft der neue Erlass gemäss dem Wortlaut  Personalprälaturen im Allgemeinen; die einzige katholische Organisation in dieser Form ist  derzeit das Opus Dei. 2022 hatte der Papst das Opus Dei bereits dem vatikanischen →Dikasterium für den Klerus unterstellt. Dort sind auch die Klerikervereinigungen angesiedelt.
Papst Johannes Paul II. (1978-2005) hatte dem Opus Dei 1982 die damals neue Rechtsform einer "Personalprälatur" mit einer gesonderten Priesterausbildung gewährt.
 

→Gruppierungen  (u. a. Opus Dei)
→Universitäten   
→Medien  
→P-Park, Erweiterte Themen: Päpste, ihre Pontifikate H-IJ, Johannes Paul II., HK S. 556

Orden  und Verdienst-Auszeichnungen des Hl. Stuhles

→Sämtliche Orden und Verdienstauszeichnungen mit Bild unter:
Buchstabe O-Ord, Erweiterte Themen: Orden- und Verdienstauszeichnungen Hl. Stuhl, zwei Seiten

https://kath.ch/newsd/vatikan-warnt-vor-nicht-anerkannten-ritterorden/

Christusorden, der erste Orden des Heiligen Stuhles:
https://de.wikipedia.org/wiki/Christusorden_(Heiliger_Stuhl))

Silvesterorden, der fünfte und letzte Orden des Hl. Stuhles:
https://deu.archinform.net/awards/166.htm

Verdienstorden, Verdienstauszeichnungen und besondere Auszeichnungen der röm. kath. Kirche bzw. des Hl. Stuhles (insgesamt 25). Der Staat der Vatikanstadt kennt keine solcher Auszeichnungen.

Der Papst verleiht als weltlicher und geistlicher Souverän (OR Nr. 2 vom 15.01.2010):

  1. Christusorden (nur eine Klasse, nur an Staatsoberhäupter): höchste Ordens-Auszeichnung
  2. Orden vom Goldenen Sporn (nur eine Klasse)
  3. Piusorden (fünf Klassen)
  4. Gregoriusorden (drei Klassen)
  5. Silvesterorden (vier Klassen)
  1. Pro Ecclesia et Pontifice (Verdienstkeuz): für Kirche und Papst. Höchste Verdienstauszeichnung
  2. Benemerenti  (Verdienstmedaille): dem, der sich verdient gemacht hat (Zweite Verdienstauszeichnung)
  1. Ritterorden vom Heiligen Grab in Jerusalem (5 Auszeichnungen): unter dem Schutz des Heiligen Stuhles: besondere Auszeichnung
  2. Souveräner Malteser Ritterorden: besondere Auszeichnung
  3. Papstschwert: besondere Auszeichnung
  4. Goldene Rose: besondere Auszeichnung

Im Nachfolgenden die Details zu den 5 Orden, den 2 Verdienstauszeichnungen und den 4 besonderen Auszeichnungen:

Christusorden  (eine Klasse)
Keine Verleihung an Damen
Ordine Supremo del Cristo, durch den portugiesischen König im Jahre 1318 begründet.

Am 14.03.1319 bestätigte der Papst Johannes XXII. (1316-34) die Stiftung des portugiesischen Christusordens, jedoch unter der Bedingung, dass auch der Heilige Stuhl das Recht habe, den Orden zu verleihen. Dies führte zur Entstehung der zwei Zweige des Ordens, die bis heute existieren.

Der neue Orden sollte an die Stelle des aufgehobenen Templerordens (geistlicher Ritterorden, 1119 in Akkon gegründet, 1312 auf Betreiben des französischen Königs Philipp IV. aufgelöst) treten. Doch schon 1499 wurden seine Mitglieder von den feierlichen Ordensgelübden entbunden, bis dahin lebten die Ritter nach der Regel des hl. Bernhard.

Die höchste Auszeichnung des Vatikans, die sehr selten verliehen wird, vor allem an Staatsoberhäupter und hervorragende Staatsmänner von katholischem Glauben (September 1963 von Paul VI. an Konrad Adenauer, Bundeskanzler). Die Inhaber tragen den Titel „Ritter des Christusordens“. Der einzige Protestant, der den Orden erhielt, war Otto von Bismarck (1885). – Der Christusorden besteht aus einer goldenen Doppelkette, an der das von einer Krone geschmückte Kreuz hängt.

Orden vom Goldenen Sporn  (eine Klasse)
(italienisch: sprone, Mehrzahl deutsch: Sporen) Keine Verleihung an Damen
Ordine dello Speron d’Oro, auch Milizia Aurata

Zweithöchster Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Auf 100 Mitglieder beschränkt. Malteserkreuz mit einem angehängten goldenen Sporn. Den Orden zum Goldenen Sporn können sowohl Laien wie auch Kleriker aufgrund von persönlichen Verdiensten sowie im Rahmen diplomatischer Gepflogenheiten erhalten. Stiftungsjahr: liegt im Dunkeln. Der Legende nach soll Kaiser Konstantin der Grosse ein Ritterkollegium mit dem Namen „Goldene Miliz“ gegründet und Papst Silvester ihm die Regel des hl. Basilius auferlegt haben. Für fast 200 Jahre, von Pius IV. (1559-65) bis Benedikt XIV. (1740-58), war mit der Verleihung des Ordens der Titel eines Lateranensischen Pfalzgrafen gegeben. Einen gewissen Nobilitierungscharakter behielt der Orden auch später noch bei. Die „Milizia Aurata“ galt als päpstliche Würdigung der Verdienste bedeutsamer Personen aus der Welt der Künste. Paul VI. gab dem Orden 1966 eine besondere Exklusivität: die Auszeichnung soll den christlichen Monarchen und Staatsoberhäuptern vorbehalten sein.

Eine kleine Auswahl von Ordensträgern:
1574 Carlo Maderno
1586 Domenico Fontana (Verschiebung des Obelisken auf den Petersplatz)
1770 Wolfgang Amadeus Mozart
1826 Nicolo Paganini, Franz Liszt
1932 Benito Mussolini
1956 Konrad Adenauer. Er bekam wie erwähnt 1963 den Christusorden, womit
         er die Ordensprivilegien des Goldenen Sporns einbüsste

Privilegien:
Berechtigung, den Titel „Cavaliere vom Sporn“ zu tragen. Als Cavaliere darf er hoch zu Ross in eine Kirche einreiten. Cavaliere wird mit „Ritter“ verdeutscht.

Piusorden  (fünf Klassen)
Seit 1996 auch Verleihung an Damen
Ordine Piano

Von Pius IX,. am 17.06.1847 gestiftet: achtspitziger, golden gefasster dunkelblauer Stern mit goldenen Flammen zwischen den Armen. In der Mitte befindet sich ein weisses Schild mit dem Namen „Pius IX.“ Um den Schild läuft ein goldener Rand mit der Devise „virtuti et merito“ („Tapferkeit und Verdienst“). Auf der Rückseite befindet sich die Jahreszahl MDCCCXLVII  (1847).

Fünf Klassen: Ritter mit Schulterband, Grosskreuz-Ritter, Komtur mit Stern, Komtur (commendatore), Ritter (cavaliere). Nur der Ritter erster Klasse trägt den Orden an einem blauen, doppelt mit Purpur geränderten Band um den Hals, dazu einen kleinen  silbernen Bruststern in gleicher Form. Die anderen Klassen erhalten den Piusorden als Brustorden. Die damit verbundenen Adelserhebungen wurden 1939 durch Pius XII. endgültig abgeschafft.

Paul VI. ordnete 1966 an, dass die höchste Rangstufe des Ordens ausschliesslich Monarchen und Staatsoberhäuptern vorbehalten bleiben soll – und zwar aus Anlass offizieller Staatsbesuche im Vatikan. Der „Ordine Piano“ ist der einzige päpstliche Ritterorden, der kein Kreuz aufweist, damit er vom Papst auch an nichtchristliche Persönlichkeiten verliehen werden kann.

Eine kleine Auswahl von Ordensträgern:
1956 an Aussenminister Robert Schumann, Frankreich, von Pius XII.
1994 an Kurt Waldheim, Bundespräsident Österreichs, von Johannes Paul II.
2004 an Johannes Rau, Bundespräsident Deutschlands, von Johannes Paul II.

Privileg:
Die Träger geniessen keine besonderen Privilegien.

Gregoriusorden  (drei Klassen)
Auch Verleihung an Damen seit 1996
Ordine di San Gregorio Magno

Vierthöchster Orden der Kirche. Von Gregor XVI. am 1. September 1831 gestiftet. Eine der höchsten Auszeichnungen an Laien/Militärs. Erst seit dem 2. Juni 1993 wird der Orden auch an Frauen (Damen) verliehen. Insignien: achtzackiges, goldenes, rot emailliertes Kreuz, auf der Vorderseite des blauen Mittelschildes das Bild Gregors des Grossen. Der Orden wird an einem roten, gelb geränderten Band getragen. Drei Klassen: Ritter und Damen, Komtur mit Stern, Grosskreuz-Ritter (-Damen).

Nach dem Untergang des alten Kirchenstaates (1870) galt die Aufnahme in ihn als Würdigung besonderer für den Heiligen Stuhl und die katholische Kirche geleistete Dienste. Auch er wurde durch Pius X. 1905 einer Reform unterworfen. Der Orden ist in zwei Klassen unterteilt, in eine zivile und in eine militärische.

Auswahl ab dem Jahre 2002:

  • 2002 an den österreichischen Innenminister Dr. Ernst Strasser (war sehr umstritten), erster Klasse
  • 2005 an den rheinland-pfälzischen Justizminister Otto Theisen
  • 2006 an Prof. Robert Bachmann durch Benedikt XVI., Schweizer Komponist, Dirigent und Medienschaffender, 2. Klasse.
  • 2008 an Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (Komturdame mit Stern). Couragierte Katholikin
  • an Oberstleutnant Gregor Volken (Komtur), Major Peter Hasler (Komtur),
    Leutnant Albert Haag (Ritter) von  der Päpstlichen Schweizergarde
    (nachstehend)

Privileg:
Mit dem Pferd in den Petersdom reiten (nicht praktiziertes Recht).

Silvesterorden  (vier Klassen)
Auch Verleihung an Damen seit 1996
Ordine di San Silvestro Papa

Gestiftet von Gregor XVI. im Jahre 1841, 1905 von Pius X. erneuert. Er bezieht sich auf Silvester I.,  (314 bis 325). Rangniedrigste Ordensauszeichnung der Kirche. Achtzackiges, goldenes, weiss emailliertes Kreuz, auf der Vorderseite des schwarzen Mittelschildes das Bild Silvester I. Der Orden wird an einem schwarzen, dreifach rot geränderten Band getragen. Ursprünglich gab es ihn in drei Klassen: Ritter, Komtur und Grosskreuz-Ritter. Seit der Reform von 1905 wird er auch an Frauen (als „Dame“ bzw. „Grosskreuz-Dame“) vergeben, ausserdem wurde die Stufe des „Komtur mit Stern“ mit dunkelblauem Hintergrund im Mittelschild hinzugefügt.

Auswahl:
Viele Auszeichnungen an unbekannte Persönlichkeiten
An Gardisten im 15. Dienstjahr, an Schweizergarde-Offiziere: teilweise bis Komtur mit Stern

Privileg:

  • Sie haben das Recht, sich die Silvesteruniform schneidern zu lassen und sie zu tragen
  • Sie haben das Recht, sich das Silvesterschwert schmieden zu lassen und es zu tragen
  • Sie haben das Recht, auf einem Pferd die Treppen zum Petersdom hinaufzureiten

Verleihung der Orden an Frauen
OR Nr. 2 vom 15.01.2010, Ulrich Nersinger

Papst Johannes Paul II. beschloss am 25. Juli 1996, dass in den Pius-, Gregorius- und Silvesterorden auch Personen weiblichen Geschlechts aufgenommen werden können – als Kollar-Damen, Grosskreuz-Damen, Komtur-Damen mit Stern, Komtur-Damen und Damen.

Verdienst-Kreuz Pro Ecclesia et  Pontifice  (Verdienstauszeichnung)
Für Kirche und Papst

Von Leo XIII. (1878 – 1903) gestiftet am 17. Juli 1888 aus Anlass seines Goldenen Priesterjubiläums. Das Kreuz wurde in Gold, Silber und Bronze verliehen. Die Gestaltung variiert von Pontifikat zu Pontifikat. Das Verdienstkreuz wird an der linken Brust getragen. Für Männer und Frauen gleichermassen. Es wird – im Gegensatz zu den päpstlichen Ritterorden – auch an Personen des Ordensstandes (Patres, Brüder und Schwestern) verliehen.

Verdienstmedaille Benemerenti  (Verdienstauszeichnung)
Dem, der sich verdient gemacht hat; dem Wohlverdienten

Diese Auszeichnung wurde erstmals unter Pius VII. (1775 – 99) verliehen. Bis zum Ende des alten Kirchenstaates diente sie ausschliesslich als Auszeichnung für Leistungen in der päpstlichen Armee. 1881 verlieh Leo XIII.  allen ehemaligen päpstlichen Zuaven, die im September 1870 für die Freiheit des Heiligen Stuhles gefochten hatten, dieses Verdienstzeichen. Im 20. Jahrhundert hing die nach Pontifikat und Anlass verschieden gefertigte Medaille an einem gelbweissen Band und wird an der Brust getragen. Abgabe der Medaille; wie bei der Pro Ecclesia. Rund 900 Auszeichnungen pro Jahr, d. h. durchschnittlich 3 pro Werktag (siehe nachfolgend).

Ritterorden vom Heiligen Grab in Jerusalem (5 besondere Klassifizierungen)

Dieser Orden kann seinen Ursprung bis in die Zeit der Kreuzzüge zurückverfolgen und hängt mit der damals entstandenen Gewohnheit zusammen, den Ritterschlag am Heiligen Grab in Jerusalem zu empfangen.  Papst Alexander VI. erklärte sich zum Grossmeister des Ordens und übertrug den Franziskanern  in Jerusalem das Recht, in seinem Namen und dem der Römischen Kirche den Ritterschlag zu erteilen.  1994 bestimmte Johannes Paul II. die Muttergottes, die Königin von Palästina, zur Patronin des Ordens.

Der Orden steht unter dem Schutz des Heiligen Stuhles. Er wird durch den Kardinal-Grossmeister in Rom geleitet. Der Lateinische Patriarch in Jerusalem ist Grossprior des Ordens. Das Wappen des Ordens ist das traditionelle rote fünffache Jerusalemkreuz auf silbernem Grund. Das Leitmotiv des päpstlichen Ordens lautet: Deus lo vult –  Gott will es. – Juristischer Sitz: im Vatikanstaat. Sitz der geistlichen Aktivitäten: Kloster neben der Kirche San Onofrio al Gianicolo in Rom, Sitz des Grossmeisters: Palazzo della Rovere an der Via della Conciliazione Nr. 29-32 (Hotel Columbus, linke Seite Richtung Petersplatz).

Rangstufen im Ritterorden: Ritter/Dame, Komtur/Komtur-Dame, Komtur mit Stern/Komtur-Dame mit Stern, Großkreuz-Ritter/Grosskreuz-Dame, Kollarritter/Kollardame. Ordenskleidung für Ritter: langer Mantel aus elfenbeinweissem Tuch mit dem fünffachen roten Jerusalemkreuz unter der linken Schulter sowie ein schwarzes Berett. Für Damen ein schwarzer Mantel mit dem fünffachen roten Jerusalemkreuz und ein schwarzer Schleier.

Souveräner Malteser Ritterorden (besondere Auszeichnung)

Oder: Souveräner Ritterorden des Hospitals vom hl. Johannes zu Jerusalem, Rhodos und Malta. Er steht unter dem Schutz des Heiligen Stuhles (päpstlicher Orden).

→Kreuzzüge                      
→Malteser-Orden
→P-Park, Erweiterte Themen: Päpste, ihre Pontifikate H-IJ (Innozenz III.)

Papstschwert  (besondere Auszeichnung)

Es ist eine päpstliche Auszeichnung für Männer, die sich um die katholische Kirche besonders verdient gemacht haben. Das Papstschwert löste die „Goldene Rose“ ab, die als päpstliches Ehrengeschenk nach Einführung des Papstschwertes nunmehr Frauen vorbehalten bleibt. Praxis zzt. unbekannt.

Die Goldene Rose (besondere Auszeichnung)
Auch Papstrose, Tugendrose  (lat. Rosa aurea)

Sie ist eine päpstliche Auszeichnung. Die Rose ist eine aus Gold geschmiedete Blüte, die mit wohlriechenden Essenzen (Balsam, Weihrauch, Weihwasser) gefüllt ist. Jährlich wurde eine neue Rose durch einen Goldschmied im Auftrag des Papstes angefertigt, die dann am vierten Fastensonntag, dem Sonntag Lätare (Rosensonntag), einer Persönlichkeit, einem Staat, einer Stadt oder einer Organisation verliehen wurde, die sich um die katholische Kirche besonders verdient gemacht hatte.

Eine der ersten Goldenen Rosen schenkte Papst Urban II. 1096 dem Grafen von Anjou. Die Anfang 14. Jahrhundert von Papst Clemens V. dem Fürstbischof von Basel verliehene und im Musée de Cluny in Paris aufbewahrte Goldene Rose ist eines der frühesten erhalten gebliebenen Exemplare.

Ursprünglich war die Auszeichnung Männern vorbehalten. Als sie später aber auch auf Frauen überging, nannte man sie meist Tugendrose. Männer wurden seit dieser Zeit mit dem Papstschwert ausgezeichnet. 1925 wurde die belgische Königin Elisabeth vom Papst mit der Goldenen Rose geehrt. Die letzte Person, die die Tugendrose erhielt, war Grossherzogin Charlotte von Luxemburg im Jahre 1956. Die erste Tugendrose soll Königin Giovanna von Sizilien erhalten haben.

Abgaben:
Paul. VI. an: Fatima (1965), Guadelupe (1966), Aparecida in Brasilien (1976), El Cobre/Kuba (27.03.2012),

Papst Johannes Paul II. hat die besondere Auszeichnung an die grossen Wallfahrtsorte Tschenstochau, Loreto, Knock in Irland, Lourdes, Sameiro bei Baga in Portugal, Lima in Peru, Lujan in Argentinien und Montreal in Kanada vergeben.

Sein Nachfolger Benedikt XVI. zeichnete mit der  Goldenen Rose aus, z. B. Aparecida in Brasilien (Paul VI. und Benedikt XVI. 1976/2007), Mariazell/Oesterreich 2007. Am 19.10.2008 Abgabe an Maria vom Rosenkranz in Pompeji, an das Nationalheiligtum der Unbefleckten Empfängnis in Washington D.C. (2008), Unserer Lieben Frau von Bonaria in Cagliari/Sardinien (2008), Unserer Lieben Frau von Europa in Gibraltar (2008), Unserer Lieben Frau von Ta’Pinu auf der Insel Gozo /2010),  Altötting/Bayern.

OR Nr. 49 vom 08.12.2023, S. 3: Ebenfalls am Montag, teilte das Vikariat von Rom, das für die Aktivitäten des Papstes in seiner Eigenschaft als Bischof von Rom zuständig ist, mit, dass der Papst ebenfalls am 08.12.2023 um 15.30 Uhr in der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore die Marienikone "Salus Populi Romani" ("Heil des römischen Volkes") mit einer "Goldenen Rose" ehren werde.

OR (L'Osservatore Romano) Nr. 20 vom 19.05.2017, S. 9
Als Zeichen der Verehrung der Muttergottes hat Papst Franziskus ein besonderes Geschenk nach Fatima mitgebracht: die sogenannte Goldene Rose. Der vergoldete Silberrosenstrauss mit dem Wappen des Papstes ist eine besondere päpstliche Auszeichnung, die heute bedeutenden Wallfahrtsorten vorbehalten ist. Er besteht aus Rosenzweigen mit Blättern und Blüten, die früher oft mit wohlriechenden Essenzen – Balsam und Moschus (Riechstoff) – gefüllt waren.  Das Symbol der Goldenen Rose steht für Jesus Christus. Das Gold deutet auf seine Auferstehung hin, die Dornen auf die Passion. Papst Franziskus ist nach Paul VI. (1967) und Benedikt XVI. (2010) der dritte Papst, der die Goldene Rose nach Fatima brachte. Benedikt XVI. (2005-2013) widmete sie im Jahre 2007 auch dem österreichischen Nationalheiligtum Mariazell.

Klaus Schelle, Das Konstanzer Konzil (1414-1418), S. 91
König Sigismund verlegte sich noch einmal aufs Verhandeln. Der Papst möge doch 2 deutsche Kardinäle ernennen. Papst Martin V. lehnte kühl ab: die maximale Zahl 24 sei am Konzil beschlossen, und diese sei vollständig. Eine quotenmässige Aufteilung auf die Nationen komme nicht in Betracht. Für des Sigismunds Auslagen bei der Konzilsleitung wurde ihm eine Abgabe auf deutsche Kirchenbesitzungen gewährt, von der er mutmasslich keinen Gulden gesehen hat. Auch der Hinweis, der Papst solle doch vorerst seinen Sitz in einer deutschen Stadt nehmen, da er unter den gegenwärtigen Umständen ja doch nicht nach Rom könne, wurde abgelehnt. Alles, was Sigismund erhielt, war die Goldene Rose. Diese päpstliche Auszeichnung, der Überlieferung nach erstmals von Leo IX. im Jahre 1406 vergeben, wurde alljährlich vom Papst am vierten Fastensonntag geweiht und einer um die Kirche verdienten Persönlichkeit, meist einem Fürsten, verliehen.

Ziel aller Auszeichnungen und Ernennungen des Heiligen Stuhles
OR (L'Osservatore Romano) Nr. 2 vom 15.01.2010, Ulrich Nersinger

Die Verleihung eines geistlichen oder weltlichen Ehrentitels durch den Papst, die Aufnahme in einen päpstlichen Ritterorden und die Auszeichnung mit einem Verdienstkreuz oder einer Medaille sind als Zeichen des Dankes zu verstehen, für Dienste, die dem Heiligen Stuhl und der Kirche in herausragendem Masse geleistet wurden.  Aber darüber hinaus kommt ihnen eine weitere Bedeutung zu. Sie nehmen ihre Träger in die Pflicht, sie fordern ein Bekenntnis zu den Idealen, für die sie stehen. Violette Gewandung, aufwendig gefertigte Kolliers, päpstliche Ordenskreuze und  Ehrenzeichen wollen daher mehr als Schmuck und Dekoration sein – sie sind bleibender Ansporn.

Kein Land empfängt so viele päpstliche Verdienstmedaillen wie die Schweiz
(Müller W., auf  https://www.kipa-apic.ch

Aus „Ulrich Nersinger, Liturgien und Zeremonien am päpstlichen Hof“, Seite 142:

„In der Schweiz, dem Land Zwinglis und Calvins und verbreiteter Skepsis gegenüber dem Kirchenzentrum Rom, sind die päpstlichen Verdienstmedaillen ‚Bene merenti’ (dem, der sich verdient gemacht hat) so begehrt wie nirgends sonst“, stellte Walter Müller in einem Beitrag für die Nachrichtenagentur Kipa erstaunt fest. Über die Kriterien der Verleihung gab er an: „So kann im Bistum Basel, das jährlich gegen 30 Bene-merenti-Medaillen vergibt, eine Auszeichnung erhalten, wer während mindestens 40 Jahren als Chorleiter, Organist oder Chorpräsident, aber auch wer während des gleichen Zeitraums als Pfarreirat, Kirchgemeinderat oder Sakristan tätig war. Die Vergabe der päpstlichen Verdienstmedaillen ist in Basel nicht ohne Kostenfolge, denn der Antragsteller – Pfarrei, Kirchgemeinde, Chor – hat 450 Franken (Rechnung: 30 x 450 = CHF 13’500.00 jährlich) zu bezahlen.“ Angesichts eines gewissen inflationären (übermässige Ausgabe von Zahlungsmitteln) Verhaltens wurde dem Bischof von Lausanne, Genf und Fribourg vom Heiligen Stuhl im Jahre 2003 mitgeteilt, dass man künftig die Bene-merenti-Auszeichnung restriktiver (beschränkter) handhaben und ihm jährlich für seine Diözese nur noch 20 Medaillen zur Verfügung stellen werde. Der Schweizer Oberhirte hatte in den vergangenen 12 Jahren allein im Kanton Freiburg jährlich zwischen 7 und 74 Medaillen vertei

Prof. Dr. Hans  Küng: Für einen Heilig- oder Selingsprechungsprozess zahlt man der verantwortlichen Kongregation über Euro 100'000 zur Bearbeitung.

→Heilig- und Seligsprechungen, Kosten

Auszeichnungs-Praxis in der Päpstlichen Schweizergarde, Stand 2016 (Beispiele)

Auszeichnungen in der Schweizergarde (Stand August 2016):

– im   3. Dienstjahr:  *Medaglia „Benemerenti“ (im Mai 2016 an 18 Gardisten abgegeben)
– im   7. Dienstjahr:  *Croce „Pro Ecclesia et Pontifice“
– im 15. Dienstjahr:  *Cavalierato dell’Ordine di San Silvestro Papa

*Mit diesem Orden kann man sich im Vatikan als „Cavaliere“ anschreiben,
ansprechen oder im Vatikan-Telefonbuch vermerken lassen.

  • Auszeichnungen an alt Wachtmeister (Leutnant) Albert Haag, 
    Schweizergarde von 1959 bis 1984, 25 Jahre Dienst beim Hl. Stuhl.
    Wohnhaft mit der Familie in Rom:
  • Benemerenti: Verdienstauszeichnung nach 6 Jahren Dienst (heute nach
    3 Jahren)
  • Pro Ecclesia et Pontifice: Verdienstauszeichnung nach 8 Jahren Dienst (heute nach  7 Jahren)
  • Silvesterorden, Ritter: Nach 13 Jahren Dienst; 5. Orden, 4. Klasse. Titel:
    Cavaliere
  • Gregoriusorden, Ritter: Nach 20 Jahren Dienst; 4. Orden, 3. Klasse (Cavaliere)

An alt Oberstleutnant Gregor Volken
Schweizergarde von 1946 bis 1984, 38 Jahre Dienst beim Hl.  Stuhl:
gestorben in Rom im März 2012, beerdigt in der Gardekapelle im
Stadtfriedhof Verano, Rom (wie seine Frau).
Alle Auszeichnungen:

  • Benemerenti und Pro Ecclesia et Pontifice
  • Silvesterorden, Ritter:            Nach 18 Jahren Dienst, 5. Orden, 4. Klasse.
    Titel: Cavaliere
  • Gregoriusorden, Ritter:           Nach 20 Jahren Dienst, 4. Orden, 3. Klasse
  • Piusorden, Ritter:                    Nach 26 Jahren Dienst, 3. Orden, 5. Klasse
  • Silvesterorden, Komtur:          Nach 28 Jahren Dienst, 5. Orden, 3. Klasse.
    Titel: Commendatore
  • Gregoriusorden, Komtur:        Nach 31 Jahren Dienst, 4. Orden, 2. Klasse
  • Piusorden, Komtur:                 Nach 34 Jahren Dienst, 3. Orden, 4. Klasse

    "Mit Salz und Pfeffer", Gregor Volkens Bilderbuchkarriere, 2021, Seite 21: "Am 1. November 1984 quittiert Gregor Volken nach 38 Jahren den Dienst und verbietet sich bei seinem Austritt jede Feierlichkeit. Von Orden hält Gregor Volken wenig: "Sie sind eine reine Alterserscheinung. Als einmal der damalige Kaiser von Abessinien, Haile Selassie, zum Papst kam, war die Brust des kleinen Mannes voll behangen mit Orden. Er hatte beinahe eine zweite Brust gebraucht, um für alle seine Orden Platz zu finden."

An alt Major Peter Hasler
Eintritt Schweizergarde 01.12.1966, Austritt 31.05.2009
(42 ½  Dienstjahre), jetzt als Gardearchivar tätig. Wohnhaft
im Vatikanstaat (Stand 2012):

Medaille Benemerenti 1971. Nach 5 Jahren Dienst
Kreuz Pro Ecclesia et Pontifice 1972 (6)
Erinnerungsmedaille Hl. Jahr 1975 in Silber 1976
Silvesterorden, Ritter 1981 (15; 5. Orden, 4. Klasse).Titel: Cavaliere
Erinnerungsmedaille des Hl. Jahres 83/84, Silber 1985  
Silvesterorden, Komtur 1986 (20; 5. Orden, 3. Klasse).Titel: Commendatore
Gregoriusorden, Komtur 1990 (24; 4. Orden, 2. Klasse)
Silvesterorden, Komtur mit Stern 2003 (37; 5. Orden, 2. Klasse)
Erinnerungsmedaille 500 Jahre Schweizergarde 2006  

Ein altgedienter Gardeangehöriger meinte, ihm wären 500 Euro je Auszeichnung  lieber gewesen.

OR vom 29. Mai 2009
Nach über 42 Dienstjahren bei der Schweizergarde ist Major Peter Hasler in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Aus diesem Anlass hat in Papst Benedikt XVI. mit seiner Familie in Privataudienz empfangen. Major Hasler diente vier Päpsten, er begleitete sie auf insgesamt 36 Papstreisen und legte dabei 400 000 km zurück. – WA: Peter Hasler diente unter 4 Päpsten (Paul VI., Johannes Paul I. [33 Tage], Johannes Paul II., Benedikt XVI.) und unter 7 Kommandanten: Nünlist, Pfyffer Franz, Buchs, Estermann (10 Stunden), Segmüller, Mäder, Anrig.

Im Staat der Vatikanstadt gibt es über 40 praktizierte Titel (→Telefonbuch).

Prof. Dr. Hans Küng, Ist die Kirche noch zu retten? S. 206
Päpstliche Orden und römische Hoftitel haben in einer Kirche des Dienstes wenig Sinn.

Siehe  auch
 
→Ehrentitel  
→Telefonbuch  
→Adel   
→Malteserorden

OR Nr. 43 vom 26. Oktober 2012, S. 6
Der Vatikan warnt vor nicht-anerkannten Ritterorden

Vatikanstadt. Der Vatikan hat die Katholiken vor kirchlich nicht anerkannten Ritterorden gewarnt. In einer Mitteilung des vatikanischen Staatssekretariats heisst es:

Klarstellung
Angesichts häufiger Bitten um Auskunft bezüglich der Einstellung des Heiligen Stuhles gegenüber den Ritterorden, die sich nach Heiligen benannt haben oder heiligen Namen tragen, hält es dieses Staatssekretariat für angebracht, zu bekräftigen, was es bereits in der Vergangenheit veröffentlicht hat:

Ausser den eigenen ordensritterlichen Auszeichnungen (Christusorden, Orden vom Goldenen Sporn, Piusorden, Gregoriusorden und Silvesterorden) erkennt der Heilige Stuhl nur zwei Ritterorden an und stellt sie unter Schutz, und zwar den Souveränen Malteser-Ritterorden – oder Souveränen Ritterorden des Hospitals vom hl. Johannes zu Jerusalem, Rhodos und Malta – sowie den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Dementsprechend sind keine Neuerrichtungen beabsichtigt.

Alle anderen Orden – ob sie neu eingerichtet seien oder sich von den mittelalterlichen herleiten – werden seitens des Heiligen Stuhles nicht anerkannt, da er für ihre historische und juristische Legitimität sowie die Integrität ihrer Ziele und ihrer organisatorischen Systeme nicht garantieren kann.

Um leider mögliche Irrtümer, auch aufgrund der unerlaubten Ausstellung von Dokumenten und der unrechtmässigen Nutzung von heiligen Orten, zu vermeiden und um die Fortsetzung von Verstössen zu verhindern, die zudem vielen gutgläubigen Personen zum Schaden gereichen, bekräftigt der Heilige Stuhl, dass er den ritterlichen Auszeichnungen und den entsprechenden Insignien, die bei den nicht anerkannten Vereinigungen ausgestellt werden, keinen Wert beimisst und die Nutzung von Kirchen und Kapellen zum Zweck der sogenannten „Investiturfeiern“ für unpassend erachtet.

SeetalerBote Hochdorf LU Nr. 4 vom 24. Januar 2013, S. 16
Bischöfliche Ehrenmedaille

Kirchenchor Kleinwangen/LU. An der kürzlich abgehaltenen 102. GV des Kirchenchores gab es Grund zu feiern. Für 50 Jahre Singen im Chor durfte Maria Walthert-Dober die bischöfliche Ehrenmedaille „fidei ac meritis“ (Treue und auch Verdienst) entgegennehmen (Diözese Basel).

Der Exgardist Nr. 68, S. 124, von lic. iur. Andreas Wicky (…)
Die Schweizergarde unter dem Ordensverbot der alten Bundesverfassung

Am 1. Januar 2000 trat in der Schweiz die neue Bundesverfassung (nBV) in Kraft, welche im Ergebnis eine Nachführung der in ihrem Kern auf das Jahr 1848 zurückgehenden ersten Grundordnung der Schweizerischen Eidgenossenschaft darstellt. Wichtige Elemente des materiellen Verfassungsrechtes, die im Text der alten BV fehlten, sind nun ausdrücklich in Worte bzw. Artikel gefasst, und umgekehrt wurden etliche im Laufe der Zeit als überflüssig oder verfassungsunwürdig empfundene Bestimmungen aus dem nun geltenden Verfassungstext weggelassen und stattdessen auf die hierarchisch tiefere Gesetzes- oder Verordnungsstufe verwiesen. Zu dieser Gruppe von Normen, die den Sprung in das neue schweizerische Grundgesetz nicht schafften, gehört eine ehemals zentrale Verfassungsvorschrift, die auch für die Angehörigen der Päpstlichen Schweizergarde nicht ohne Bedeutung war: das Ordensverbot des früheren Art. 12 BV:

123 Im schweizerischen Heer dürfen weder Orden getragen noch von auswärtigen Regierungen verliehene Titel geltend gemacht werden
124 Das Annehmen solcher Auszeichnungen ist allen Offizieren, Unteroffizieren und Soldaten untersagt.

Die geltende Rechtslage für Schweizergardisten kann ehemals und sinngemäss wohl auch weiterhin (nach verschiedenen Interventionen und Gutachten im Laufe der Jahre) wie folgt zusammengefasst werden:

  1. Während der aktiven Dienstzeit mit Wohnsitznahme im Vatikan ist der Gardist von einem Schweizerischen Ordensverbot vollständig ausgenommen.

  2. Mit der Rückkehr in die Schweiz lebt das Ordensverbot zumindest für diejenigen dekorierten Exgardisten wieder auf, die noch nicht aus der Militärdienstpflicht entlassen sind oder die im Bund oder in einem Kanton eine Position als Amtsträger annehmen, für welche Art. 12 BV bzw. eine nachfolgende Gesetzesnorm eine Unvereinbarkeit statuiert.
  3. Das Ordensverbot beschlägt aber auch weiterhin nur solche Auszeichnungen, die vom Papst als Regierungschef des Staates der Vatikanstaat verliehen worden wären. Meines Wissen aber gibt es – zumindest seit der Auflösung des Kirchenstaates im Jahre 1870 – keine derartigen weltlichen Orden mehr in der Vatikanstadt (WA: Der Staat der Vatikanstadt kennt keine Auszeichnungen.). Viel mehr sind sämtliche päpstlichen Orden offensichtlich als kirchliche Auszeichnungen etabliert.

Pius Segmüller (Ex-Kommandant der Schweizergarde):  Buch von Robert Biel: "Im Dienste des Heiligen". Paulus, 2014, S. 151, Ein Interview
Ordensauszeichnung

Frage von Robert Biel: „Für deinen Dienst an der Seite des Heiligen Vaters hast du verschiedene vatikanische Auszeichnungen bekommen. Könntest du uns sagen, welche das sind und was sie zu  bedeuten haben?“
Antwort von Pius Segmüller: „Im Zusammenhang damit muss ich dir etwas Eigenartiges sagen. Ich habe 3 Orden bekommen, aber frage mich bitte nicht, wie sie heissen, und frage mich bitte nicht, welche Bedeutung sie haben. Ich bin ein Schweizer und mir sagen diese Orden eigentlich wenig. Wenn mir zum Beispiel Johannes Paul oder sein Sekretär Dziwisz auf die Schulter geklopft  und gesagt haben: ‚Das haben Sie gut gemacht!‘, dann war das für mich wichtiger, zehnmal wichtiger als ein Orden. Diese werden zwar im Namen des Papstes verliehen, aber nach einem bestimmten Rhythmus oder Schema. Ich weiss, dass ich den dritten Orden vielleicht ein wenig schneller bekommen habe als alle anderen, und das hat mich gefreut. Ich wusste auch, dass der Heilige Vater mit mir und mit meiner Arbeit sehr zufrieden war, weil ich die Schweizergarde ein wenig reformierte und sie wieder einen guten Zusammenhalt gewonnen hatte. Und deshalb waren mir Worte diesbezüglich viel, viel wichtiger.“
(Anmerkung WA: Ein  Mitglied der Exgardisten-Sektion Basel [G.G.]  sagt aus, dass +Altkommandant Dr. Franz Pfyffer von Altishofen, ausgetreten im Jahre 1982, seine erhaltenen Orden einem Goldschmied- und Juweliergeschäft in Einsiedeln verschenkt habe, die im Schaufenster zum Verkauf ausgestellt waren. Der Exgardist hat dort nachgefragt und sie, nach eigener Aussage, selber gesehen. Siehe auch die Aussage von Oberstleutnant Gregor Volken sel. und Prof. Dr. Hans Küng unter diesem Kapitel.

→Adel
→O-Ord, Erweiterte Themen:  Orden und Verdienstauszeichnungen, 2 Seiten

→Gelc-Gz, Gendarmerie: siehe bei "Der Bund vom 15. Oktober 2019". Im Bild Kommandant und Vizekommandant der Gendarmerie, auf Brust und Krawatte reich ausgezeichnet. Die Auszeichnungen müssen wohl an der Himmelspforte abgegeben werden.

Ordensmänner

Auch:   

→Priester   
→Immobilien des Vatikans und nachfolgend

Liste der Männerorden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ordenspriester
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_katholischer_Männerorden

https://youtube.com/watch?v=z4pL94uPFgg
Was sind Mönche, Nonnen und Ordensleute (Video 2.38 M)

https://kloster-einsiedeln.ch/abt-moenche/

Ordensmänner
OR (Osservatore Romano) Nr. 11 vom 16. März 2010:

Der rückgängige Trend für Ordensbrüder, also Ordensangehörige ohne Priesterweihe, hat sich nach Angaben des „Annuario Pontificio“ im Jahre 2010 nicht fortgesetzt. Ihre weltweite Zahl blieb in etwa konstant; 2010 waren es 54’665, im Vorjahr 54’229.

Augustiner (OSA)
Ordo Sancti Augustini, Orden des hl. Augustinus

OR Nr. 5 vom 30. Januar 2015

https://www.augustiner.at/

P. Alejandro Moral Antón, Generalprior des Augustinerordens, wurde am 26. Januar 2015 von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen.

→Startseite, Vatikan: Papstbote, Adressen Piazza Pio XII.

OR Nr. 38 vom 20.09.2019, S. 3
Vatikanstadt. Das in Rom tagende Generalkapitel des Augustinerordens ist von Papst Franziskus empfangen worden. Dabei nannte er es eine grundlegende Herausforderung für Ordensleute allgemein, ihre Gotteserfahrung „ohne Kompromisse oder Wanken“ der Welt weiterzugeben. Die Ausrichtung auf die Gottessuche müsse auch von Ordensmitgliedern untereinander bekannt und bezeugt werden und dürfe nicht „von noch so edlen und apostolischen Zielsetzjungen verdunkelt werden“. Weiter erinnerte der Papst an die „Einheit in Liebe“ als zentralen Punkt und Fundament augustinischen Lebens“.

OR Nr. 11/12 vom 18.03.2022, S. 4
Papstaudienz für den Generalprior des Augustinerordens, P. Alejandro Moral Antón OSA am 14.03.2022.

OR Nr. 13-14 vom 29.03.2024, S. 4
Privataudienz für den Generalprior de Auustiner, P. Alejandro Moral Antón OSA am 21. März 2024

Dominikaner (OP)
Ordo Praedicatorum, Predigerorden

https://dominikaner.ch/

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 20/2012  , Mai
Offiziell heisst der Dominikanerorden „Ordo fratrum Praedicatorium“, OP, Orden der Predigerbrüder.  In Zürich oder Basel erinnert je eine Predigerkirche an eine frühere Niederlassung. Der im frühen 13. Jahrhundert vom heiligen Dominikus in Südfrankreich gegründete Orden hat die Verkündigung des Evangeliums zum Ziel. Die Brüder lebten zu Beginn als Wanderprediger in Armut. Der Orden brachte aber auch berühmte Theologen hervor wie Thomas von Aquin, Yves Congar oder Edward Schillebeeckx. Die Schweizer Provinz zählt gegenwärtig 64 Mitglieder. Der Dominikanerorden hat eine demokratische Verfassung. Alle Brüder tragen gemeinsam die Verantwortung für die Verwirklichung der Ziele der Ordensgemeinschaft. Alle Oberen werden auf Zeit gewählt. (as)

Katholische Wochenzeitung Baden/CH, 5/2015 Januar, S. 15, Religion – Quiz?
5. Welcher Orden wird scherzhaft „Hunde des Herrn“ genannt?
Die Dominikaner. Aus dem Lateinischen „Domini“ = Herr, und „Canes“ = Hund, entstand der scherzhafte Name „Hunde des Herrn“.

Krüger/Wallraff, Luthers Rom, 2010, S. 92
Der Orden des hl. Dominikus hatte sehr früh, schon zu Lebzeiten des Gründers, auch in Rom Fuss gefasst. Die erste Kommunität (Bruderschaft) befand sich in S. Sisto weit ausserhalb des Zentrums, und schon 1222 bekam der männliche Zweig des Ordens eine der schönsten und ältesten Kirchen Roms zugewiesen, bei der die Ordensleitung bis heute ihren Sitz hat. Es ist die wunderbare frühchristliche Basilika S. Sabina auf dem Aventin. (…)

OR Nr. 32/33 vom 12.08.2016, S. 3
Dominikaner beim Papst

Papst Franziskus hat am 31. Juli 2016 Mitglieder des Dominikanerordens zum Abschluss ihres Generalkapitels empfangen. Mit Blick auf die Anerkennung des Ordens vor 800 Jahren dankte der Papst für dessen stete Zusammenarbeit mit dem Heiligen Stuhl „im Geist des treuen Dienens“. Zugleich rief er die Gemeinschaft auf, ihre Grundelemente Predigt, Glaubenszeugnis und Nächstenliebe lebendig zu halten. Dem männlichen Zweig der Dominikaner gehören knapp 5’800 Brüder in weltweit 552 Konventen an. Franziskus erinnerte an den  Ordensgründer, den heiligen Dominikus von Caleruega (1170-1221), der in Armut den christlichen Glauben gegen die Irrlehren der Zeit durch Wort und Tat verkünden wollte. Er betonte, eine gute Predigt müsse die Herzen der Menschen erreichen. Unerlässlich seien eine angemessene theologische Bildung, Wirklichkeitsnähe und die Bereitschaft, dem „Gottesvolk Gehör zu schenken“, so der Papst. Der Orden hatte im vergangenen November ein Festjahr begonnen, das noch bis 21. Januar 2017 dauert. Als Anlass wählten die Dominikaner nicht das eigentliche Gründungsdatum, sondern die päpstliche Bestätigung der Ordensregel durch Honorius III. im Jahre 1216. Am Jubiläums-Generalkapitel in Bologna hatten vom 15. Juli bis 4. August 2016 die Leiter der Ordensprovinzen teilgenommen. Die Wahl einer neuen Ordensleitung steht erst 2019 an.

OR Nr. 29 vom 19.07.2019, S. 3
Neuer Ordensmeister der Dominikaner gewählt

Rom. Mit dem Philippiner Gerard Francisco Timoner (51) steht erstmals ein Asiate an der Spitze des Dominikanerordens. Er wurde am Samstag, 13.07.2019, beim Generalkapitel des Predigerordens in Biên Hôa (Vietnam) zum 87. Nachfolger des heiligen Dominikus gewählt. Timoner löst den Franzosen P. Bruno Cadoré OP (65) ab, dessen neunjährige Amtszeit als weltweiter Ordensmeister der Dominikaner endete. (..)

OR Nr. 10 vom 10.03.2023, S. 4
06.03.2023: Der Papst empfängt den Ordensmeister des Predigerordens (Dominikaner), P. Gerard Francisco Timoner III. OP.

→Kleidung und Amtsstücke des Papstes
→Priester

Benediktiner  (OSB)
Ordo Sancti Benedicti; Orden des hl. Benedikt

OR Nr. 28 vom 13. Juli 2012, S. 3
Sarnen. Die Schweizer Benediktinerinnen und Benediktiner präsentieren sich gemeinsam auf einer neuen Homepage. Auf den 34 Seiten der mit zahlreichen Bildern illustrierten Homepage https://www.benediktiner.ch  erhalten Interessierte Informationen über den Ordensgründer Benedikt von Nursia und die 13 Frauen- und die 7 Männerklöster des Ordens in der Schweiz sowie über das Leben in der Gemeinschaft. Der Inhalt der Homepage ist auch in Form einer Broschüre erhältlich.

Hinweis: https://www.benediktiner.ch; die Broschüre kann bestellt werden beim Kloster Disentis, Klosterpforte, 7180 Disentis

Jürgen Erbacher, Der Vatikan, Das Lexikon, S. 62
Benediktiner

Die Benediktiner sind der älteste Orden der lateinischen Kirche. Die Wurzeln liegen im antiken Mönchtum. Gründer ist der heilige Benedikt (480-547). Er gründete 529 das Kloster Montecassino/Italien und verfasste die nach ihm benannte Benediktsregel, die eine ständige Anwesenheit im Kloster (stabilitas) vorsieht und vielen durch die Kurzformel „ora et labora“ – bete und arbeite – bekannt ist. Ein wichtiger Bestandteil des klösterlichen Lebens  der Benediktiner ist das Gebet. – Der Abtprimas hat seinen Sitz in der Primatialabtei Sant’Anselmo in Rom (Aventinhügel). Der Konföderation gehören heute 21 selbständige Kongregationen mit über 600 Klöstern weltweit an. Es gibt rund 30’000 Nonnen und 9’000 Mönche.

OR Nr. 37 vom 16.09.2016, S. 3
Gregory Polan neuer Abtprimas der Benediktiner

Abtprimas Notker Wolf (76) hat nach 16 Jahren sein Amt an der Spitze des Benediktinerordens niedergelegt. Sein Nachfolger ist Abt Gregory Polan (66) von der Abtei Conception im amerikanischen Bundesstaat Missouri. Rund 250 Äbte wählten ihn am Samstag, 10. September 2016, in Rom zu Wolfs Nachfolger. Polan nahm die Wahl an und ist damit zehnter Abtprimas der benediktinischen Konföderation. (…)

Katholische Wochenzeitung Baden 44/2017 November, S. 11
Schweizer Benediktiner wird Abt in Südtirol

Mit Beda Szukics ist am Dienstag, 24.10.2017,  ein Schweizer mit ungarischen Wurzeln zum neuen Abt des Benediktinerklosters „Muri-Gries“ in Bozen gewählt worden. Er war bereits Novize im selben Kloster. Kurz nach 10 Uhr läuteten am Dienstag die Glocken die Glocken der Stiftspfarrkirche von „Muri-Gries“.

Im Aargau aufgewachsen. Szukics wurde in Liestal BL geboren und auf den Namen Stefan getauft, wie er auf Anfrage von „kath.ch“ schreibt. Sein Vater stammt aus Ungarn und war beim Aufstand von 1956 geflüchtet. Seine Mutter ist Schweizerin. Aufgewachsen ist Szukics in Klingnau AG. 1979 schloss er das Gymnasium in Baden mit der Matura ab. Im selben Jahr trat er ins Kloster „Muri-Gries“ in Bozen ein und begann das Noviziat. Nach der einfachen Profess studierte Szukics  Theologie an der benediktinischen Hochschule Sant’Anselmo in Rom und schloss 1985 ab. 1986 wurde er zum Priester geweiht.

Zurück in der Schweiz, lebte er im Priorat in Sarnen, das zum Kloster „Muri-Gries“ gehört. Nach einem Jahr Berufseinführung in Luzern übernahm Szukics im Benediktiner-Kollegium die Aufgaben als Präfekt im Internat und als Religionslehrer an der Kantonsschule. Ab 2002 war er Verwalter und ab 2009 Prior der Gemeinschaft in Sarnen.

Nachfolger von Benno Malfèr. Szukics‘ Vorgänger, Benno Malfèr, war am 29. August überraschend im 71. Lebensjahr in Bozen gestorben. Er hatte seit 1991 als Abt dem Benediktinerkloster von „Muri-Gries“ in Bozen vorgestanden. – Das Kloster „Muri-Gries“ gehört zur Schweizerischen Benediktinerkongregation. Diese wurde 1602 gegründet und besteht heute aus den Klöstern Einsiedeln SZ, Fischingen TG, Engelberg OW, Disentis GR, Mariastein SO sowie den in Südtirol (Italien) gelegenen Klöstern „Muri-Gries“ und Marienberg.

Franziskaner (OFM)
Ordo Fratrum Minorum, Orden der minderen Brüder

Siehe auch unter „Finanzen in der Weltkirche“: Franziskanerorden vor dem Konkurs

https://www.franciscan.ch/

OR Nr. 42 vom 20.10.2017, S. 2
Papst bekräftigt Auftrag der Franziskaner im Heiligen Land

Vatikanstadt/Jerusalem. Die christlichen Stätten im Heiligen Land sollen nach dem Willen des Papstes weiterhin von Franziskanern betreut werden. In einem am Dienstag, 17.10.2017, veröffentlichen Brief an den Kustos (Vorsteher) des Franziskanerordens in Jerusalem, P. Francesco Patton OFM, bekräftigte Franziskus einen entsprechenden Auftrag, den sein Vorgänger Clemens VI.(1342-1352) mit der Bulle „Gratias agimus“ 1342 dem Bettelorden erteilt hatte. Die Franziskaner feiern in diesem Jahr ihre 800-jährige Präsenz im heutigen Israel und den angrenzenden Ländern.

Franziskus rief die Franziskaner im Heiligen Land dazu auf, sich um Arme und Bedürftige, besonders aber um Jugendliche zu kümmern; diese drohten in einem noch immer friedlosen Kontext ihre Hoffnung zu verlieren. Die Ordensmitglieder sollten weiterhin als „einfache und arme“ Brüder in Verbundenheit mit dem Papst an der Seite von Angehörigen der unterschiedlichen Kulturen, Ethnien und Religionen leben und „Frieden, Brüderlichkeit und Respekt säen“. Unter den Einsatzfeldern der Franziskaner hob der Papst neben der Pilgerseelsorge auch die archäologische Forschung und die Bibelwissenschaft hervor.

Gegenwärtig sind in Einrichtungen der Franziskaner-Kustodie (regionale Organisationseinheit) rund 300 Ordensmitglieder aus mehr als 30 Ländern tätig. Insgesamt fallen 70 Heiligtümer in die Zuständigkeit des Ordens, dazu 15 Schulen mit mehr als 10’000 Schülern sowie 23 Pfarreien.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 16/2018 April, S. 2
Barfüsser sind Mitglieder von Orden, die keine Schuhe oder nur Sandalen tragen. Das Barfussgehen wurde biblisch begründet und gilt als Ausdruck von Armut und Busse. Die mittelalterliche Armutsbewegung und die Bettelorden entdeckten das Barfussgehen neu. Franziskus von Assisi gebot es seinen Brüdern. So wurden dann insbesondere die Franziskaner als Barfüsser bezeichnet. Mitte 13. Jahrhundert erhielt der Franziskanerorden vom Bischof das Recht, innerhalb der Basler Stadtmauern an der Stelle des heutigen Barfüsserplatzes ein Kloster zu erbauen. Eine Nachfolgekirche der Klosterkirche beherbergt heute das Museum für Geschichte.

Kath. Wochenzeitung Baden 14/2019 April, S. 12
Franziskaner gewinnt 1-Million-Dollar-Preis für den weltbesten Lehrer

Der 36-jährige Peter Tabichi ist Lehrer für Mathematik und Physik in einer Dorfschule in Kenia. Er spendet 80 % seines Einkommens, um den ärmsten Schülern zu helfen.

Ein Franziskaner und Lehrer der Naturwissenschaften gewann einen Preis als bester Lehrer der Welt. Der Globale Lehrerpreis der Varkey Foundation 2019 ist mit einer Million US-Dollar dotiert, der Franziskaner setzte sich gegen 10’000 Nominierungen aus 179 Ländern durch. Das berichtete die britische Tageszeitung ‚The Guardian‘. Der 36-jährige Peter Tabichi ist Lehrer für Mathematik und Physik in einer Dorfschule in einer abgelegenen ländlichen Region von Kenia. Tabichi wurde der Preis im Rahmen einer Zeremonie in Dubai überreicht.

Der Lehrer spendet 80 % seines Einkommens, um den ärmsten Schülern in seiner schlecht ausgerüsteten und überfüllten Schule zu helfen. Diese Schüler könnten sich andernfalls nicht die nötige Schulkleidung und Lehrbücher leisten. Denn über 90 % seiner Schüler stammen aus armen Familien, viele sind Waisen oder Kind von Alleinerziehenden. Drogenmissbrauch, Schwangerschaften im Teenageralter, Schulabbruch, junge Ehen und Selbstmord sind häufige Vorfälle an der Schule. Manche der Schüler müssen 7 Kilometer Schulweg zurücklegen und gehen dabei an Strassen, die in der Regenzeit unpassierbar werden können. Die Gegend kann von Dürre und Hungersnot betroffen sein.(…)

OR Nr. 48/49 vom 29.11.2019, S. 3
Rom/Jerusalem. Die Franziskaner in Jerusalem erhalten als Geschenk von Papst Franziskus ein kleines Fragment (ein Bruchstück) der Reliquie, die als Krippe des Jesuskinds verehrt wird. Anlässlich der Ankunft der Reliquie am Freitag, 29.11.2019, sind mehrere Feiern in Jerusalem und Bethlehem vorgesehen, wie die Franziskanerkustodie (wissenschaftliche Abteilung) mitteilte. Die Reliquie der heilige Krippe von Bethlehem war ursprünglich von Sophronius von Jerusalem Papst Theodor I. (642-649) geschenkt worden. Gegenwärtig befindet sie sich in der Basilika Maria Maggiore in Rom.

OR Nr. 24 vom 18.06.2021, S. 4
Privataudienz bei Papst Franziskus für den Generalminister der Franziskaner, P. Michael Anthony Perry OFM.

OR Nr. 29/30 vom 30.07.2021, S. 6
P. Massimo Fusarelli OFM, geboren 1963 in Rom, wurde am vergangenen 13. Juli vom Generalkapitel des Franziskanerordens zum neuen Generalminister gewählt.

OR Nr. 11/12 vom 18.03.2022, S. 4 
Papstaudienz für den Generalminister der Franziskaner, P. Massimo Fusarelli OFM am 12.03.2022.

OR Nr. 14/15 vom 07.04.2023, S. 4
Papstaudienz für den Generalminister der Franziskaner-Minoriten, P. Carlos Alberto Trovarelli OFMConv am 03.04.2023.

→Franziskus (OR Nr, 45/11.11.2022, 800. Todestag im Jahre 2026)

Jesuiten (SJ)
Societatis Jesu, Gesellschaft Jesu

https://jesuiten.org/wir-jesuiten/ueber-uns

OR Nr. 39 vom 30.09.2016, S. 11
Generalkongregation der Jesuiten wählt neue Ordensleitung

Der Jesuitenorden eröffnet am Sonntag, 2. Oktober 2016, in Rom seine Generalkongregation. Es handelt sich dabei um das höchste kollektive Leitungsorgan des fast 500 Jahre alten Ordens, dem auch Papst Franziskus angehört. Beim Eröffnungsgottesdienst am 2. Oktober, 1730 Uhr, in der Kirche Il Gesù werden 215 Ordensleute aus der ganzen Welt konzelebrieren, wie die Jesuitenkurie in Rom mitteilte. Die Ordensoberen der Jesuiten treten in den folgenden Tagen in der Kongregationsaula am römischen Borgo Santo Spirito (⇒Hauptregister ‚Vatikan‘, Papstbote, Hausnummern Conciliazione und Adressen Borgo Santo Spirito) zu ihrer Vollversammlung zusammen und werden dann auch einen neuen Generaloberen wählen.

Der amtierende Ordensgeneral, Pater Adolfo Nicolás Pachón (80), hatte bereits vor 2 Jahren angekündigt, 2016 sein Amit niederlegen zu wollen. Normalerweise amtiert der Generalobere der Jesuiten, der wegen seiner einstigen Machtfülle auch „schwarzer Papst“ genannt wird, auf Lebenszeit. Erstmals trat 2008 mit Peter Hans Kolvenbach (1983-2008) ein Jesuitengeneral vorzeitig von der Ordensleitung zurück. Nach einem Schlaganfall von General Pedro Arrupe (1964-1981) setzte Papst Johannes Paul II. bis zu Arrupes Tod 1983 zwei Stellvertreter ein. (…)

In Österreich leben und arbeiten gegenwärtig knapp 90 Jesuiten. Zu ihren Aufgaben zählen die Exerzitien- und Bildungsarbeit, vor allem im Kardinal-König-Haus in Wien, die Arbeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck und in der Priesterausbildung im Collegium Canisianum sowie verschiedene pastorale und soziale Tätigkeiten in Wien, Linz, Steyr und Graz. Das früher jesuitische „Kollegium Kalksburg“ in Wien wird jetzt von der „Vereinigung von Ordensschulen Österreich“ geführt, das „Kollegium Aloisianum“ in Linz-Freinberg von einem Schulverein.

Zu dem weit gestreuten Arbeitsfeld der Jesuiten gehören auch Berufe wie Schriftsteller, Sozialarbeiter, geistliche Begleiter, Manager, Pfarrer, Jugendarbeiter und vieles andere mehr.

OR Nr. 22/23 vom 29.05.2020, S. 3
Ehemaliger Jesuitengeneral gestorben. Der frühere Jesuitengeneral  des Jesuitenordens, P. Adolfo Nicolás Pachón, ist am Mittwoch, 20.05.2020, im Alter von 84 Jahren gestorben.

OR Nr. 25 vom 23.06.2023, S. 4
Der bekannte Mosaikkünstler und Prediger P. Marko Ivan Rupnik ist aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden. Dies gab P. Johan Verschueren SJ, Generalrat und Delegierter für die Interprovinziellen Häuser und Werke der Gesellschaft Jesu in Rom, in einem Kommuniqué bekannt, das am 15.06.2023 auf der offiziellen Website der Jesuiten veröffentlicht wurde. Er betonte, dass die Entscheidung "in Übereinstimmung mit dem kanonischen Recht" getroffen wurde, und zwar aufgrund der "*hartnäckigen Weigerung" Rupniks, "das Gehorsamsgelübde zu befolgen". Der 68-Jährige, dem geistlicher Missbrauch und sexuelle Belästigung vorgeworfen werden, habe wiederholt gegen Auflagen des Ordens verstossen. Endgültig wird der Ordensausschluss nach einer 30-tägigen Berufungsfrist.

Minoriten-Orden oder Franziskaner Minoriten (OFM Conv)

https://de.wikipedia.org/wiki/Minoriten

OR Nr. 26 vom 28.06.2019
Ordensleuten rät Franziskus zu besonderer Sorgfalt bei der Ausbildung, „Experten im Zuhören und Kenner der Wege, die zu Gott führen“ seien notwendig, sagte er am 17.06.2019 zu rund 150 Minoriten, die am Generalkapitel ihres Ordens in Assisi teilnahmen. Wer Priester und Ordensleute ausbilde, müsse die gesamte Persönlichkeit berücksichtigen. Angesichts einer „Kultur des Provisorischen“, in der bindende Entscheidungen „nicht in Mode“ seien, müsse der Wert der Treue vermittelt werden. Ebenso gab der Papst den Ordensleuten mit auf den Weg, sich weiter für den Frieden einzusetzen und anderen zu dienen, gerade in einer Welt, „in der Machtstreben eine grosse Versuchung ist“. Beim Generalkapitel wurden neue Statuten verabschiedet und und ein neuer Generalminister gewählt. Die Wahl am 25.05.2019 fiel auf den Argentinier Carlos Alberto Trovarelli (58).

OR Nr. 29 vom 19.07.2019, S. 12
Herzlich begrüsste der Heilige Vater die rund 150 Minoriten und den neuen Generalminister des Ordens, den Argentinier Carlos Alberto Trovarelli, in einer Audienz im Papstpalast am 17.06.2019. (…)

OR Nr. 34/35 vom 21.08.2020, S. 3
Jerusalem. Die Franziskanerkustodie im Heiligen Land hat die Gläubigen aufgerufen, bei der Kollekte vom 13.09.2020 die dortigen christlichen Gemeinschaften zu unterstützen. „Eine kleine Geste der Solidarität“ erlaube es den Franziskanern, die 800-jährige Tradition des Dienstes an den Heiligen Stätten, Seelsorge und Bildungsarbeit sowie Hilfe für Bedürftige fortzusetzen, so der Kustos, P. Francesco Patton OFM, in einer Videobotschaft.

Kapuziner (OFMCap)
Ordo Fratrum Minorum Capucinorum, Orden der minderen Brüder Kapuziner

https://www.kapuziner.ch/

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz  40-42/2013 September, S. 23, Petra Mühlhäuser, Kipa
Spirituelle Wellness mit Seesicht. Bei den Kapuzinern in Rapperswil SG/CH gehen Brüder und Gäste ein und aus (Kloster direkt am Zürichsee).

Rund 200 Gäste pro Jahr nutzen das Angebot „Kloster auf Zeit“ bei den Kapuzinern in Rapperswil. Viele kommen zudem wegen der übrigen spirituellen Angebote ins Kloster am See. (…) 
https://www.klosterrapperswil.ch

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 21/2017 Mai, S. 2
Kapuziner schliessen Kloster Brig

Die Schweizer Kapuziner schliessen ihr Kloster in Brig im Oberwallis. Auch die Niederlassung in Andermatt und am Wallfahrtsort Heiligenkreuz im Entlebuch werden aufgegeben. Ab 2018 wird der Orden noch an den 6 Klosterstandorten Luzern, Mels, Olten, Rapperswil, Schwyz und Wil mit ihrer jahrhundertealten Geschichte vertreten sein, ausserdem gibt es eine Niederlassung in Zürich. Die 8 zumeist betagten Brüder der Klostergemeinschaft Brig werden in andere Gemeinschaften des Ordens ziehen. Die Zukunft der Klosterliegenschaften ist noch offen. Für den Leiter der Schweizer Kapuzinerprovinz, Bruder Agostino Del Pietro, steht fest, dass auch mit diesen kommenden Schliessungen die Veränderungen im Orden noch nicht abgeschlossen sind. Die knapp 100 Kapuziner in der Schweiz haben einen Altersdurchschnitt von 75 Jahren. (kath.ch)

OR Nr. 37 vom 14.09.2018, S. 3
Neuer Generalminister der Kapuziner gewählt

Die Kapuziner haben einen neuen Generalminister: Am 3. September 2018 wählte das Generalkapitel des Ordens im römischen Kolleg „San Lorenzo da Brindisi“ Bruder Roberto Genuin für die kommenden 6 Jahre zum neuen Leiter der weltweit rund 10’200 Ordensbrüder. Der bisherige Provinzobere von Venetien folgt damit auf den Schweizer Mauro Jöhri (71), der der Gemeinschaft seit 2006 vorgestanden hatte.
Roberto Genuin  wurde am 20.09.1961 im italienischen Falcalde geboren, trat 1980 bei den Kapuzinern ins Noviziat ein und wurde 1987 zum Priester geweiht. Nach dem Theologiestudium in Venedig und Rom lehrte er an der Ordensuniversität „Laurentianum“ Kirchenrecht und war in mehreren Führungspositionen des Ordens tätig, zuletzt seit 2014 in Venetien und seit 2017 als Guardian des Konvents in Rovereto (Provinz Trento).

OR Nr. 38 vom 21.09.2018, S. 4
Papst Franziskus hat dem Kapuzinerorden Mut für die Zukunft gemacht. Angesichts von Problemen wie etwa einem Mangel an Berufungen sollten sie nicht die Hoffnung verlieren, sondern auf die Gnade Gottes vertrauen, heisst es im vorbereiteten Redemanuskript der Audienz für die Teilnehmer am Generalkapitel des Ordens. In seiner frei gehaltenen Ansprache verwies der Papst auf besondere Merkmale des Ordens, darunter die Nähe zu den Menschen und den Einsatz für Frieden und Versöhnung. Den 1529 gegründeten Kapuzinern gehören weltweit rund 10’200 Brüder in etwa 1’700 Klöstern an (durchschnittliche Belegzahl je Kloster: 6).

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 26/2019 Juni, S. 2
Neuer Provinzial der Schweizer Kapuziner

Die Schweizer Kapuziner haben Josef Haselbach (68) zu ihrem neuen Provinzial gewählt. Sein Vorgänger Agostino del Pietro wird ins Tessin zurückkehren. Haselbach habe jahrelange Erfahrung in der Spital- und Pfarreiseelsorge, in der Erwachsenenbildung sowie in der Leitung grösserer Kapuzinerklöster, teilt der Orden mit. Er hat sein Amt am 12, Juni 2019 angetreten und wurde für 3 Jahre gewählt. Zuletzt war Haselbach von 2007 bis 2018 Guardian (Vorsteher) im Kapuzinerkloster Wil im Kanton St. Gallen. Als Provinzial wird er im Kloster Wesemlin in Luzern wohnen. Zum Kapuzinerorden in der Schweiz gehören laut Mitteilung noch rund 100 Mitglieder.

OR Nr. 27 vom 07.07.2023, S. 3
München/Wien. Die Kapuziner in Europa führen die Ausbildung ihres Ordensnachwuchses zusammen. Im norditalienischen Tortona werden ab September 2023 Brüder aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Österreich, der Slowakei, Frankreich, Kroatien und Italien gemeinsam ihr Noviziat absolvieren, wie die Deutsche Provinz des Odens in München mitteilte.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 9-10/2024, Februar, S. 2
Fasnacht in Olten: "Adieu Kapuziner"

Die Altstadtzunft zu Olten hat den Kapuzinerbrüdern am diesjährigen Fasnachtsumzug einen eigenen Wagen gewidmet. Die Schweizer Kapuzinerprovinz hat beschlossen, das Kloster in Olten dieses Jahr an Ostern zu verlassen. Die Zunft hat die Schliessung des Klosters daher zum Thema gemacht. "Adieu Olten - schade" war auf einer Laterne zu lesen. Neben dem Hauptwagen fanden sich unter anderem verschiedenfarbig gekleidete Mönche, ein Minialtar und ein fahrender Beichtstuhl. Die Kapuzinerbrüder haben sich sehr über die Widmung gefreut. kh/kath.ch

Salesianer (SDB)
Societas Sancti Francisci Salesii, Salesianer Don Boscos

https://www.donbosco.ch/kontakt/

OR Nr.  30/31 vom 22.. Juli 2012, S. 1
Salesianer investieren verstärkt in Hochschulbildung

Quito. Die Salesianer Don Boscos in Ecuador haben es sich zum Ziel gesetzt, jungen Menschen aus den ärmsten Gesellschaftsschichten verstärkt Zugang zu einer Hochschulausbildung zu ermöglichen. An der 1994 gegründeten Salesianer Universität UPS (Universidad Politecnica Salesiana) studieren mittlerweile an die 19’000 Studenten. Bald sollen es 20’000 sein, wie Rektor P. Javier Herran bei einer Pressekonferenz in Wien berichtete. Die Universität hat Standorte in drei Städten (Quito, Guayaquil und Cuenca), acht Aussenstellen und darüber hinaus weitere kleine Einrichtungen im ganzen Land. „Wenn die Studenten nicht zur Universität kommen können, dann kommt die Uni zu ihnen. Wenn es sein muss, auch mit dem Kleinflugzeug ins Amazonastiefland“, so P. Javier.

30 % der Studierenden kommen aus den ärmsten Bevölkerungsschichten,  auch aus indigenen Völkern, 55 % aus der Mittelschicht. 70 % der Studenten seien die ersten aus ihren Familien, die eine Hochschule besuchen könnten, berichtete der Salesianerpater. Die Universität bietet insgesamt 27 Studiengänge an, die meisten davon im technischen Bereich.

Ziel der Universität und der Salesianer sei es, für ein gerechteres und solidarisches Ecuador zu arbeiten. (…)

OR Nr. 13 vom 28.03.2014, S. 3
Der Spanier Don  Angel Fernandez Artime (53) wurde zum neuen Generaloberer der Salesianer gewählt.

OR Nr. 51/52 vom 21.12.2012
Bethlehem. Die Salesianer Don Boscos betreiben seit mehr als 80 Jahren eine Bäckerei in Bethlehem. Täglich werden an die 200 ärmsten Familien jeweils rund 5 Laib Brot gratis verteilt. „Unsere Türen stehen allen offen, egal welcher Herkunft oder Religion“, nach diesem Motto wirken die Salesianer Don Boscos seit 1891 in Bethlehem.

OR Nr. 41 vom 14.10.2022, S. 4
Papst Franziskus empfing am 08.10.2022 Salesianer, die aus Anlass der Heiligsprechung des seligen Artemide Zatti nach Rom gekommen sind.

Prämonstratenserorden  (O.Pream.)
Chorherren-Orden von Prémontré/Frankreich

https://www.abtei-hamborn.de/

Kerkrade. Jos Wouters (58), bislang Abt im flämischen Averbode, ist neuer Generalabt des Prämonstratenserordens. Das bis 4. August 2018 in der südlimburgischen Abtei Rolduc (Kerkade) tagende Generalkapitel wählte ihn zum Nachfolger des Deutschen Thomas Handgrätinger (75), der den Chorherren-Orden seit 2003 als 64. Generalabt leitete.

OR Nr. 21/22 vom 28.05.2021, S. 6
Auftakt zur 900-Jahr-Feier der Prämonstratenser in Tschechien

Prag/Bonn. In Tschechien hat dieser Tage der Reigen an Gedenkveranstaltungen zum 900-jährigen Bestehen des Prämonstratenser-Ordens begonnen.  In Gottesdiensten mit Kardinal Dominik Duka, dem Leitmeritzer Bischof Jan Baxant und den Prämonstratenser-Äbten in der Tschechischen Republik wurde Anfang Mai der Überführung der Gebeine von Ordensgrüner Norbert von Xanten (1080/85-1134) nach Prag gedacht. Diese waren 1627 im Dreissigjährigen Krieg aus seiner lutherisch gewordenen Bischofsstadt Magdeburg in Sicherheit gebracht worden und ruhen seither in einer Seitenkapelle der Prämonstratenserklosters auf dem Prager Hradschin. (…)

De Prämonstratenser-Orden betreut auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei derzeit insgesamt 23 Pfarren, davon fünf in der Slowakei. Neben dem bekannten Prager Kloster Stahov gibt es weitere Abteien, unter anderem in Zeliv, Nova Rise und im slowakischen Jasov. (…)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 24-25/2021 Juni, S. 2
Was ist der Prämonstratenserorden?

Der Orden der Prämonstratenser und Prämonstratenserinnen ist nach dem Gründungsort in Nordfrankreich benannt. In einer Urkunde erscheint der Ort, wo der Wanderprediger Norbert von Xanten 1121 ein Reformkloster gründete, unter der Bezeichnung Praemonstratus oder pratum monstratum (Pré montré oder Prémontré). Dies kann sich auf eine Lichtung im Wald (pratum=Wiese) oder auf den Ausdruck locus praemonstratus „(von Gott) gezeigter Ort“ beziehen. Der Orden ist heute mit 81 Häusern auf allen Kontinenten präsent und  zählt mehr als 1’600 Mitglieder. In der Schweiz ist der Orden mit dem Frauenkloster Maria Loreto Berg Sion in Uetliberg (SG) vertreten. rv

Salvatorianer-Orden
Societas Divini Salvatoris SDS, Gesellschaft des Göttlichen Heilandes

https://salvatorianer.ch/

OR Nr. 35 vom 31.08.2018, S. 3
Generaloberer der Salvatorianer wiedergewählt

München/Wien. Der aus Brasilien stammende Salvatorianer P. Milton Zonta ist als Generaloberer der Gesellschaft des Göttlichen Heilands wiedergewählt worden. Das teilte die Ordensgemeinschaft mit, deren Generalkapitel in den vergangenen Tagen in St. Ottilien bei München tagte. Der 58-jährige Pater Zonta trat 1979 in den Salvatorianerorden ein. Von 2006 bis 2012 war er Mitglied des Generalrats. 2012 wurde er erstmals zum Generaloberen gewählt.

Der Salvatorianerorden, lateinisch „Societas Divini Salvatoris (SDS), begeht gerade ein Gedenkjahr anlässlich des 100. Todestages seines Gründers Pater Franziskus Jordan (1848-1918). Weltweit ist der Orden in 40 Ländern aktiv. In Österreich gehören der Gemeinschaft derzeit 23 Patres, in Deutschland 59 Patres an.

OR Nr. 20 vom 21.05.2021, S. 3
Ordensgründer Franziskus Jordan seliggesprochen

Rom. Der aus Deutschland stammende Ordensgründer Franziskus Jordan (1848-1918) ist am Samstag, 15.05.2021, in Rom seliggesprochen worden. Nachdem bei dem Gottesdienst in der Lateranbasilika der Generaloberer des Ordens der Salvatorianer, Milton Zonta, Kardinal Angelo Donatis um die Seligsprechung gebeten  hatte, verlas De Donatis das Dekret des Papstes, mit dem dieser Jordan „in das Verzeichnis der „Seligen“ aufnahm. Das Fes des neuen Seligen wird künftig am 21. Juli gefeiert.

Johann Baptist Jordan, der später den Ordensnamen Franziskus Maria vom Kreuz annahm, wurde im badischen Gurtweil geboren. Nach Priesterweihe und Studienaufenthalten in Rom sowie im Libanon rief er 1881 in Rom die „Gesellschaft des Göttlichen Erlösers“, Salvatorianer genannt, ins Leben. Später gründete er mit Teresa von  Wüllenweber (1833-1907) den weiblichen Ordenszweig der Salvatorianerinnen. Jordan wirkte lange in Rom. Er starb 1918 in Tafers bei Fribourg in der Schweiz.

An der Seligsprechungsfeier nahmen Vertreter des männlichen wie des weiblichen Ordenszweiges teil; ebenso solche der Laiengemeinschaft der Salvatorianer. Unter den Gästen war auch eine junge Familie aus Brasilien, deren damals noch ungeborene Tochter 2014 auf Fürsprache Jordans durch ein Wunder geheilt worden war.

OR Nr. 21/22 vom 28. Mai 2021, S. 6
Salvatorianer starten ein Pater-Jordan-Jahr

Wien. Mit einem Pater-Jordan-Jahr wollen die Salvatorianerinnen und Salvatorianer den Schwung aus der Seligsprechung ihres Ordensgründers mitnehmen und gestärkt und erneuert in die Zukunft gehen. Das hat P. Josef Wonisch, Provinzial der Salvatorianer in Österreich, am 17.05.2021, unmittelbar nach seiner Rückkehr von den Seligsprechungsfeierlichkeiten in Rom gegenüber Kathpress betont. P. Franziskus Jordan, Gründer der Salvatorianer und Salvatorianerinnen, wurde am Samstag, 15.05.2921, selig gesprochen. (…)

OR Nr. 32/33 vom 13.08.2021, S. 3
Am 21. Juli 2021, dem liturgischen Gedenktag des neuen Seligen, haben der Generalobere der Salvatorianer und der Rektor des Campo Santo Teutonico (→Deutscher Friedhof) an gut sichtbarer Stelle eine grosse Gedenktafel für Pater Franz Jordan (1848-1918), den Gründer der Salvatorianer, enthüllt. (...)

WA: Ein bekannter Salvatorianer, Pater Pankratius Pfeiffer, hat während des zweiten Weltkrieges in Rom viele Menschen retten können. →Krieg (2. Weltkrieg)

Orden der Oblaten des heiligen Josef

https://www.kloster-disentis.ch/ora/oblaten/

Orden haben aus der Sicht von Papst Franziskus eine wichtige Rolle bei der Persönlichkeitsbildung junger Menschen. Angesichts einer oberflächlichen Kultur und Verheissungen schnellen Glücks könnten Ordensgemeinschaften die Spiritualität junger Christen stärken und sie zu einer reifen Persönlichkeit formen, sagte der Papst vor Mitgliedern des Ordens der Oblaten des heiligen Josef am 31. August 2018. Die Ordensgemeinschaft, die unter anderem in Italien, Spanien und Polen aktiv ist, widmet sich vor allem der Jugend- und Bildungsarbeit. Der Papst empfing die rund 50 Teilnehmer des Generalkapitels.

Passionistenorden (CP)
Congregatio Passionis Jesu Christi

https://de.wikipedia.org/wiki/Passionisten

OR Nr. 43 vom 26.10.2018, S. 3
Kirche braucht barmherzige Seelsorger

Papst Franziskus hat den Passionistenorden in seiner Seelsorge für Busse und Versöhnung bestärkt. Die Kirche brauche Priester, die zuhörten, ohne zu verurteilen, und die Menschen mit Barmherzigkeit aufnähmen, sagte Franziskus vor Teilnehmern des Generalkapitels der Passionisten am Montag, 22.10.2018, in Rom.

Der Orden hält noch bis Samstag seine dreiwöchige Versammlung für grundlegende Leitungsentscheidungen ab. Als Generaloberer wurde der Australier Joachim Rego für eine zweite Amtszeit bestätigt. Der 1720 gegründete Orden zählt nach Vatikanangaben rund 1’960 Mitglieder in 361 Häusern weltweit. In Österreich gibt es mit Maria Schutz am Semmering seit 1925 ein Passionistenkloster. In Deutschland ist der Orden durch die süddeutsch-österreichische Vizeprovinz vertreten. Kommunitäten befinden sich in München-Pasing, wo in Schloss Gatterburg die erste Niederlassung in Deutschland entstand, in Schwarzenfeld in der Oberpfalz sowie in Marienberg (Übach-Palenberg).

Der Papst rief die Passionisten auf, sich Bereichen zuzuwenden, in denen Menschen eine „Abwesenheit Gottes“ spürten. Er nannte die Migration, die Säkularisierung und die digitale Welt. Neue Situationen verlangten neue Antworten, betonte Franziskus. Dazu sei eine „kreative Treue“ im Glauben nötig. Auch solle der Orden neue Wege der internen Fortbildung und des Zugehens auf Jugendliche erschliessen, so der Papst.

OR Nr. 35 vom 03.09.2021, S. 4: Die Post des Vatikanstaates hat zum 300-jährigen Bestehen des Passionistenordens eigene Briefmarken herausgegeben.

Redemptoristen (CSsR)
Congregatio Santissimi Redemptoris; Kongregation des Heiligsten Erlösers

https://www.redemptoristen.com/aktuelles

Kath. Wochenzeitung Baden 11/2020 März, S. 6
Orden mit 5’500 Mitgliedern

Die Redemptoristen (Kongregation des Heiligsten Erlösers) gehören zu den grössten Männerorden der katholischen Kirche mit knapp 5’500 Patres, Brüdern und Studenten. Vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika wächst die Zahl der Kandidaten. Die Redemptoristen in Österreich und Süddeutschland haben sich Anfang 2015 zu einer gemeinsamen Provinz zusammengeschlossen. Sitz des Provinzialats der neuen „Provinz Wien-München“ ist München. In Österreich haben die Redemptoristen Klöster in Wien – „Maria an Gestade“, Wien-Hernals, Eggenburg, Puchheim (OÖ) und Innsbruck, sowie eine Mission im Burgenland.

Zu den Arbeitsschwerpunkten des Ordens zählen die missionarische Pastoral, die Exerzitienarbeit, die Seelsorge an Wallfahrtsorten und in Schwerpunktgemeinden, die Immigrantenpastoral sowie die Arbeit in und mit den Medien. In Rom führen die Redemptoristen eine eigene Hochschule für Moraltheologie, die „Accademia Alfonsina“. Gegründet wurde der Redemptoristenorden 1732 vom italienischen Priester und Theologen Alfons Maria von Liguori als Ordensgemeinschaft für die missionarische Seelsorge.

OR Nr. 12 vom 26.03.2021, S. 3
Vorbild für die ganze Kirche

Vatikanstadt. Der Papst hat den Gründer des Redemptoristenordens, Alfons Maria von Luguori (1696-1787) als „Vorbild für die ganze Kirche“ gewürdigt. Der italienische Jurist und Moraltheologe sei ein „Vater der Barmherzigkeit“ gewesen, so Franziskus in einer am Dienstag, 23.03.2021, veröffentlichten Botschaft. Der Papst äusserte sich anlässlich des 150. Jahrestages der Erhebung des Heiligen zum Kirchenlehrer („Doctor Ecclesiae“).  (…)

OR Nr. 45 vom 08.11.2013, S. 4

Katholische Orden verlieren nach vatikanischen Schätzungen jedes Jahr weltweit mehr als 3’000 Mitglieder durch Austritte. Diese Zahl für die Jahre von 2008 bis 2012 nennt der Sekretär der Kongregation für die Ordensleute, Erzbischof José Rodriguez Carballo, in einem Gastbeitrag für die italienische Tagesausgabe unserer Zeitung. Vor allem junge Menschen verliessen ihren Orden. Es handele sich um ein besorgniserregendes Phänomen, so der Erzbischof. Hauptgrund für einen Austritt ist nach Carballos Angaben eine Entfremdung von dessen Gemeinschaftsleben. Die tieferen Ursachen seien jedoch Schnelllebigkeit und Unverbindlichkeit der Moderne, heisst es in dem Beitrag.

OR Nr. 14 vom 04.04.2014, S. 3
Anwärter für Orden mangelhaft vorbereitet

Papst Franziskus beklagte eine mangelhafte Vorbereitung von Anwärtern für katholische Ordensgemeinschaften. Bisweilen werde die Berufung zum geweihten Leben mit der Entscheidung für einen Freiwilligendienst verwechselt, sagte der Heilige Vater am 31. März vor der Leitung des Salesianerordens.

OR Nr.  24 vom 13. Juni 2014, S. 12
Die Planungen für das bevorstehende „Jahr der Orden“ gehen voran. In der vergangenen Woche haben mehr als 100 Generalobere von katholischen Männerorden über Organisation und Gestaltung des von Papst Franziskus ausgerufenen Themenjahrs beraten. Weitere Schwerpunkte der 83. Versammlung der „Union der Generaloberen“ war die Nachlese der Begegnung mit Papst Franziskus im November vorigen Jahres sowie die bevorstehende Bischofssynode  zur Familienseelsorge. Die dreitägige Konferenz stand unter dem Thema „Weckt die Welt auf“. Diese Worte hatte Franziskus im November an die Generaloberen gerichtet.

OR Nr. 49 vom 5. Dezember 2014, S. 4
Papst Franziskus hat die katholischen Ordensgemeinschaften zur inneren Erneuerung aufgerufen. Sie dürften keine Angst haben, neue Wege zu beschreiten und überkommene Gewohnheiten und Formen abzuwerfen, sagte er vor Mitgliedern der Kongregation für die Ordensleute. Es gebe bestimmte Strukturen in den Orden, die ihren Mitgliedern eine falsche Sicherheit vermittelten und eine freie Entfaltung der Nächstenliebe verhinderten. Die Orden dürften sich nicht von den einfachen Gläubigen entfernen, denen sie die Botschaft Jesu bringen müssten, so der Papst. Die Vollversammlung der vatikanischen Ordenskongregation stand unter dem Motto „Neuer Wein in neuen Schläuchen“ und endete am Tag, bevor das Jahr der Orden feierlich eröffnet wurde.

Orden der Barmherzigen Brüder

https://www.barmherzige-brueder.at

OR Nr. 10 vom 6. März 2015, S. 7
Europäischer Bürgerpreis für Orden der Barmherzigen Brüder

Brüssel. Der Orden der Barmherzigen Brüder erhielt in Brüssel den „Europäischen Bürgerpreis“ für das Jahr 2014. Generalprior Pater Jesus Etayo Arrondo hat die undotierte Auszeichnung von den höchsten Amtsträgern des Europäischen Parlaments entgegengenommen, wie die Ordensleitung mitteilte. Mit dem Preis ehrt das EU-Parlament jedes Jahr Einzelpersonen oder Institutionen, die in besonderer Weise das Zusammenleben und die Integration zwischen den Völkern der EU durch konkrete Aktionen gefördert haben. Dabei sollten die Werte der menschlichen Würde, der Solidarität und der Toleranz in die Praxis umgesetzt werden. Ausserdem werden besonders verdienstvolle Aktionen in Betracht gezogen, die von Bürgern oder Organisationen der EU für Drittländer durchgeführt werden. – Der Preis sei dem Orden nicht nur aufgrund seiner 500-jährigen Geschichte im Dienst an Millionen kranker, behinderter, alter und armer Menschen in Europa und weltweit anerkannt worden, heisst es in der Mitteilung des spanischen Europaparlamentariers Gabriel Mato. Vor allem werde der „heldenhafte Einsatz“ der Brüder und ihrer Mitarbeiter im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika gewürdigt. Die Hilfe für die von der Epidemie betroffenen Menschen in Sierra Leone führte zum Tod von 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter den Ärzten und dem Pflegepersonal. Zudem starben eine Missionsschwester und vier Brüder.

OR Nr. 11 vom 13. März 2015, S. 11
Salvatorianer öffnen römische Ordenszentrale für Besucher

Rom-Besucher erwartet künftig unweit des Petersplatzes ein weiterer Kunstgenuss. Der Salvatorianerorden öffnete ab 11. März 2015 seine Ordenszentrale im Palazzo Cesi-Armellini für Pilger und Touristen. Der prachtvolle Palast in der Via della Conciliazione 51 (linke Seite Richtung Petersplatz) wurde Anfang des 16. Jahrhunderts für Kardinal Francesco Armellini erbaut und später von den Gebrüdern Angelo (Bischof) und Pier Donato (Kardinal) Cesi gekauft und renoviert (Ende 16. Jahrhundert). – Zu besichtigen sind neben kostbaren Fresken unter anderem die Bibliothek, ein Museum, das dem Ordensgründer Franziskus Jordan (1848-1918) gewidmet ist sowie die Dachterrasse mit einem spektakulären Blick auf die Kuppel des Petersdomes. Der Palazzo ist seit 1895 Ordenszentrale der 1883 gegründeten Salvatorianer. Während der deutschen Besetzung Roms im 2. Weltkrieg fanden in der Ordenszentrale Juden, Partisanen und verfolgte italienische Politiker Zuflucht. Geöffnet ist der Palazzo montags, mittwochs und freitags, jeweils von 10 bis 12.30 Uhr sowie mittwochs zusätzlich von 14.30 bis 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Salvatorianer bitten jedoch um eine Spende für ihre Arbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika. (Siehe Startseite unter dem Register „Vatikan“, Papstbote, Hausnummern Conciliazione)

OR Nr. 12/13 vom 20. März 2015, S. 6
Vor 150 Jahren erschien die erste Ausgabe der Jesuitenzeitschrift „Stimmen der Zeit“. Damit ist sie die älteste noch erscheinende katholische Kulturzeitschrift deutscher Sprache. Die „Stimmen“ stehen für einen offenen Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft. Die Zeitschrift beteiligt sich an innerkirchlichen Debatten und bringt sie mit renommierten Autoren in politische, kulturelle und gesellschaftliche Diskussionen ein.

OR Nr. 17 vom 24.04.2015, S. 7
Internationale Tagung über Ordensarchive

Rund 100 Ordensvertreter, Archivare, Theologen und weitere Experten aus Österreich, Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Südtirol sind im Schloss Puchberg bei Wels zusammengekommen, um neue Herausforderungen für Ordensarchive zu diskutieren. Einig waren sich die Teilnehmer der Tagung, dass es noch einer viel stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Archiven auch über Ländergrenzen hinweg bedürfe. Irmgard Becker, Vorsitzende des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare, bezeichnete die digitale Welt als grösste aktuelle Herausforderung für Ordensarchive. (…) – Allein in Österreich gibt es rund 200 Frauen- und Männerorden, von denen viele über wertvolle Archivbestände verfügen.

OR Nr. 20 vom 20. Mai 2016, S. 7
(…) Die Internationale Vereinigung der Generaloberinnen repräsentiert einen Grossteil der weltweit rund 700’000 katholischen Ordensfrauen. Sie machen mehr als zwei Drittel der insgesamt rund 900’000 Ordensleute aus. (…)

OR Nr. 21 vom 27.05.2016, S. 1
Vatikan prüft Errichtung von Ordensgemeinschaften

Der Vatikan bindet die Zulassung neuer Orden stärker an sich. Künftig ist die Errichtung einer Ordensgemeinschaft auf Diözesanebene nur dann kirchenrechtlich gültig, wenn zuvor ein Gutachten der vatikanischen Ordenskongregation eingeholt wurde. Das geht aus einem päpstlichen Erlass hervor, den der Vatikan veröffentlichte. Die Regelung tritt am 1. Juni 2016 in Kraft. (…)

Pallottiner-Orden
Gesellschaft apostolischen Lebens; Societas Apostolatus Catholici SAC

https://de.wikipedia.org/wiki/Pallottiner

OR Nr. 41 vom 14.10.2016, S. 4
Papst Franziskus hat am 10. Oktober 2016 die Generalversammlung des Pallottiner-Ordens im Vatikan empfangen. In seiner Ansprache würdigte er den Ordensgründer, den heiligen Vinzenz Pallotti (1795-1850), als „leuchtenden und inspirierenden Orientierungspunkt in der Kirche“. Zugleich lobte er die enge Zusammenarbeit von Laien und Priestern in der „Vereinigung des katholischen Apostolats“.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 43/2016 Oktober, S. 2
Nichteuropäer an Spitze der Jesuiten

Der grösste Männerorden der katholischen Kirche hat ein neues Oberhaupt: Arturo Sosa Abascal (67) aus Venezuela ist der erste nichteuropäische Jesuiten-Generalobere. Sosa folgt auf den Spanier Adolfo Nicolas, der von dem Amt auf Lebenszeit zurückgetreten war. Die „Gesellschaft Jesu“ hat nach eigenen Angaben weltweit 16’400 Mitglieder. Sie unterhält Universitäten und Schulen, ausserdem einen eigenen Flüchtlingsdienst. Zusätzlich zu den drei klassischen Ordensgelübden Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam versprechen die Jesuiten, dass sie sich vom Papst in die Pflicht nehmen lassen. Erstmals ist mit Papst Franziskus seit 2013 ein Jesuit Oberhaupt der katholischen Kirche.

OR Nr. 48 vom 02.12.2016, S. 3
Katholische Orden sollten nicht alles verkaufen

Katholische Orden sollten sich nach den Worten von Papst Franziskus nicht vorschnell von Besitz oder wirtschaftlichen und sozialen Unternehmungen trennen. Treue zu ihrem geistlichen Auftrag bedeute nicht automatisch, alles zu verkaufen oder stillzulegen, heisst es in einer päpstlichen Botschaft an Ordensleute. Nötig sei eine sorgfältige Einzelfallprüfung, die „den Blick fest auf Christus richtet, mit offenen Ohren für seine Worte  und die Stimme der Armen“, so der Papst. Ausschlaggebend dafür, ob sich ein Orden aus Unternehmungen und Projekten zurückziehe oder nicht, dürfe allein sein geistlicher Auftrag sein, nicht die Rendite.

In manchen Fällen könne dies dazu führen, dass Orden sich auch aus verlustreichen Projekten nicht zurückzögen, weil sie den schwächsten Gliedern der Gesellschaft zugutekämen, erklärte Franziskus. Als Beispiele nannte er das Engagement für Kranke, Behinderte, Neugeborene, Alte und Arme. Adressaten der Botschaft waren rund 1’000 Wirtschaftsbeauftragte von Orden und Klöstern, die zu einem internationalen vatikanischen Kongress nach Rom gereist waren.

OR Nr. 8 vom 24.02.2017, S. 3
Besonnene Reformen bei katholischen Orden

Papst Franziskus hat katholische Orden erneut zu Reformen aufgerufen. „Wir müssen vorwärtsgehen, mit den neuen Erfordernissen, mit den neuen Herausforderungen“, sagte er am Samstag, 18.02.2017, vor Ordensleuten im Vatikan. Eine Überarbeitung der Ordensregeln dürfe jedoch nie das geistliche Erbe des jeweiligen Gründers und die Tradition des Ordens ausser Acht lassen, so Franziskus. Orden könnten ihrem Auftrag in der heutigen Zeit nur gerecht werden, wenn sie die Erinnerung an ihre Gründer und Grossen, aber auch an die Sünden der Vergangenheit pflegten. Sie müssten dem Erbe des Gründers treubleiben und gleichzeitig ein offenes Herz für die neuen Bedürfnisse der Menschen haben. Dieses stetige Spannungsverhältnis gelte es auszuhalten.

Franziskus äusserte sich vor dem Generalkapitel der Marianer, das  in der vergangenen Woche im Rom tagte.

Katholische Wochenzeitung Baden 10/2017 vom 10.03.2017, S. 14
Die geheime Macht der Jesuiten

Mit Papst Franziskus hat ein Jesuit die Macht im Vatikan übernommen. Kein anderer religiöser Orden ist so umstritten und geheimnisumwittert. Aus vielen Ländern wurden die Jesuiten deshalb im Laufe der Geschichte vertrieben, schliesslich sogar vom Papst verboten – dem sie doch Gehorsam bis in den Tod gelobt hatten. Dennoch hat der Jesuitenorden in den vergangenen 500 Jahren die geistige und politische Entwicklung in vielen Teilen der Welt geprägt. Ist nun mit der Wahl eines jesuitischen Papstes ein langgehegter Plan in Erfüllung gegangen? Hat damit eine geheime Kampftruppe des „schwarzen Papstes“, des Jesuitengenerals, im Vatikan die Macht ergriffen, wie ihre Kritiker behaupten? Was verbirgt sich wirklich hinter der Fassade dieser militärisch angelegten Organisation, und welche Rolle spielen die Jesuiten tatsächlich in der Geschichte?
3Sat, 16.03.2017, 17.45 – 18.30 Uhr

OR Nr. 11 vom 17.03.2017, S. 9
Orden stärken Fokus auf Kulturgüter in den Klöstern

Wien. Die katholischen Orden wollen ihre Anstrengungen verstärkt dem Erhalt und der Vermittlung christlicher Kultur – und im Speziellen auch den Kulturgütern in den eigenen Klöstern – widmen. In den Niederlassungen der Gemeinschaften schlummern „unschätzbare Werte“, die vermehrt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen, legte Abtpräses Christian Haldinger, der Vorsitzende der Superiorkonferenz der Männerorden, in einem Pressegespräch in Wien dar. Zu diesem Zweck wurde unter dem Schlagwort „KulturÖffnet“ eine Reihe neuer Initiativen in den Klöstern wie auch auf Österreich-Ebene gestattet.

Auseinandersetzung mit christlicher Kultur sei notwendig, um kirchliche Kunst überhaupt zu verstehen, verdeutlichte Helga Penz, die Leiterin des Referats für die Kulturgüter der Orden. Dieses Wissen verschwinde jedoch zunehmend aus dem Bildungskanon: Immer wieder müsse sie Schülern bei Stiftsführungen erklären, was ein Kreuz ist, „weil die Kinder es nicht mehr wissen“, und auch erwachsene Kunstinteressierte bräuchten oft eine Darlegung, was ein Altar ist. Verkomme christliche Kultur zum vagen Begriff, werde sie vereinnehmbar, warnte die Historikerin. So erst könnten Rechtspopulisten mit dem Kreuz in er Hand zur „Rettung des christlichen Abendlandes“ aufrufen – ein Praxis, deren Bedeutung man „genau hinterfragen“ müsse.

Die Orden möchten auch hier Aufklärung schaffen und „Kultur im weitesten Sinne in Diskurs (eifrige Erörterung) halten, wie Penz formulierte. Grundkenntnisse seien auch über das Ordensleben wichtig, handle es sich dabei doch um eine „kirchliche Subkultur (Kulturgruppe innerhalb eines übergeordneten Kulturbereichs) mit enormer Wirkung“: Mit vergleichsweise winziger Zahl – derzeit rund 5’300 – hätten Ordensleute in Österreichs Geschichte „unglaublich viel verändert“: „Bis heute sind die Orden grösster privater Schul- und Spitalerhalter und haben einen enormen sozialen "Impact“/“Stoss“, betonte die Kulturgüter-Expertin. Ebenso seien Klöster heute aller anderslautender Vorhersagen zum Trotz „mehr denn je“ zentrale Orte der Spiritualität, wie sich in stets neuen Angeboten  zeige.

OR Nrn. 15/16 vom 14.04.2017, S. 5
(…) Analog die Entwicklung bei der Anzahl Ordensleuten: Die Zahl der Ordensmänner ohne Priesterweihe ging seit 2010 leicht (um 0,8 %) auf 54’229 zurück, die der Ordensfrauen gar um 7,1 % auf 670’320. Auch hier verzeichnen Afrika und – abgeschwächt – Asien einen gegenläufigen Trend, vor allem bei den weiblichen Orden. So kann Afrika aktuell 71’567 Ordensfrauen vorweisen, 7,8 % mehr als vor 5 Jahren.

Maristen-Orden FMS Fratres Maristae a Scholis

OR Nr. 17 vom 28.04.2017, S. 3
Papst Franziskus würdigt Maristen-Orden

https://www.maristen.de

Der Papst hat das pädagogische Engagement der Maristen-Schulbrüder gewürdigt. Kinder zu erziehen sei „Ausdruck der Güte und der Barmherzigkeit Gottes“, heisst es in einer Botschaft des Heiligen Vaters an den Orden. In der Erziehung müssten der „Fussabdruck“ und die Liebe Gottes sichtbar werden, so Franziskus. Die Aufgabe des Erziehers erfordere fortwährende Hingabe, die Opfer verlange.

„Erziehung  ist für das Kind das, was für das Feld die Bestellung ist“, zitierte der Papst Ordensgründer Marcellin Champagnat. Dies darf jedoch nach Auffassung des Papstes kein einseitiger Prozess sein. Die in der Erziehung tätigen Ordensleute müssten auch stets an sich selbst arbeiten. Anlass des Schreibens an den Ordensoberen der Maristen-Schulbrüder, P. Emil Turú Rofes, war deren Gründung vor 200 Jahren. Der 1817 gegründete Orden zählt heute 3’100 Mitglieder. Er engagiert sich vor allem in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen und unterhält weltweit zahlreiche Schulen.

OR Nr. 13 vom 01.04.2022, S. 4
24.03.2022: Der Papst empfängt in Privataudienz: die Teilnehmer an der Generalkonferenz der Maristen-Schulbrüder.

OR Nr. 17 vom 28.04.2017, S. 3
Wien. Die in Salzburg lebende deutsche Fotokünstlerin Claudia Henzler erhält eine hohe Auszeichnung des Päpstlichen Rates für die Kultur. Sie bekommt die „Per-Artem-Ad-Deum“ Ehrenmedaille („durch die Kunst zu Gott“) – der zweitgrössten Kirchenmesse Europas – im polnischen Kielce. Henzler stammt aus Heidelberg.

OR Nr. 39 vom 29.09.2017, S. 4
Papst Franziskus gab Ordensleuten einige Ratschläge für das geistliche Leben. Sie sollten „Zeugen unablässigen Gebets, eines einfachen Lebensstils und der Einheit der Liebe sein“, sagte er bei einer Audienz für die Zisterzienser der strengeren Observanz (der strengeren Regel eines Mönchsordens), die derzeit in Assisi ihr Generalkapitel abhalten. Es gehe darum, „ins Gebet verliebt zu sein“, so der Papst. Dieses müsse als Mittel gesehen werden, in der persönlichen Beziehung mit Gott zu wachsen.

OR Nr. 18 vom 04.05.2018, S. 7
Ordensleute erfreut über grosses Interesse an ihrer Lebensform

Bonn. Beim deutschlandweiten „Tag der offenen Klöster“ haben am Samstag, den 21. April, rund 30’000 Menschen Abteien und andere Ordenseinrichtungen besucht. Wie die Deutsche Ordenskonferenz in Bonn weiter mitteilte, gab es dabei in rund 250 Klöstern häufig auch Einblicke in Bereiche, die ansonsten für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Bei strahlendem Sonnenschein nutzten viele die Gelegenheit zu einem Ausflug in Klostergärten, zum Besuch von Gottesdiensten und Meditationen und zu Gesprächen mit Ordensleuten. Diese hätten sich erfreut gezeigt über ein grosses Interesse an der Lebensform als Ordensfrau oder Ordensmann.

Der „Tag der offenen Klöster“ fand zum zweiten Mal statt. Unter dem Motto „Gut. Wir sind da“ wollten die Verantwortlichen die Vielfalt des Ordenslebens deutlich machen, wie der Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Hermann-Josef Kugler, erläuterte. „Oft merken wir, dass sich bei Gästen unserer Konvente das Bild vom Klosterleben durch einen Besuch ändert“, so der Abt der Prämonstratenserklöster Windberg und Roggenburg in Bayern.

Die Aktion fand 2014 zum ersten Mal statt. Damals hatten sich rund 300 Klöster beteiligt. Nach einer Entscheidung der Deutschen Ordensobernkonferenz soll sie in unregelmässigen Abständen wiederholt werden. In ganz Deutschland gibt es 315 Ordensgemeinschaften für Frauen und 105 für Männer.

OR Nr. 27 vom 06.07.2018, S. 3
Schöpferische Treue zur eigenen Berufung

Ottmaring. Rund 100 Ordensleute aus dem deutschen Sprachraum sind für eine Woche im Zentrum der Fokolar-Bewegung in Ottmaring bei Augsburg zusammengekommen. Dabei erörterten sie mit dem Präfekten der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und für die Gesellschaft apostolischen Lebens, Kardinal João Braz de Aviz, wie sie ihrer Berufung schöpferisch treu bleiben könnten. Der Kardinal hatte in einem Schreiben mit dem Titel „Für jungen Wein – neue Schläuche“ angeregt, bisherige Strukturen auf den Prüfstand zu stellen und neue Wege zu gehen. Die neuen Leitlinien der von ihm geleiteten Kongregation waren im Januar 2017 veröffentlicht worden. Die Tagung wurde von den Dachverbänden der Orden in Deutschland und Österreich unterstützt.

Karmeliten-Orden OCC oder Ocarm
Orden der Brüder der allerseligsten Jungfrau Maria vom Karmel

Kirche heute 34/2018 August, S. 5
Kein Sprachaufenthalt für Mönch
Karmelitenpater auch vor Bundesgericht CH abgeblitzt

https://www.karmeliten.de

Im Fall des indischen Karmelitenpaters, der während eines Jahres einen Sprachkurs in Basel hätte besuchen sollen, hat nun auch das Bundesgericht einen Entscheid gefällt. Das oberste Gericht des Landes ist auf die Beschwerde gegen die Ablehnung des Gesuchs für die Einreise für einen Sprachaufenthalt gar nicht erst eingetreten.
Mit dem am 24. Juli 2018 gefällten Urteil des Bundesgerichtes (Bundesgericht.ch; 2C_626/2018) bleibt der Entscheid des basel-städtischen Migrationsamtes stehen. Dieses hatte einem 35-jährigen katholischen Priester die Einreise in die Schweiz für den Besuch eines einjährigen Sprachkurses verweigert. Der Pater hätte im Karmelitenkloster in Basel gelebt, das Kloster garantierte gegenüber den Behörden für Kost und Logis. (…)

Stefan Suter, Präsident der Stiftung „Kloster der Karmeliter in Basel (Mörsbergerstrasse 14), ist über den Entscheid enttäuscht. „Wir bedauern sehr, dass man nicht Hand geboten hat für eine vernünftige Lösung und die Einreise für den Sprachkurs erlaubt hat“. Für die Begründung der Ablehnung hat er kein Verständnis. Das Argument, der Sprachkurs sei vorgeschoben worden, sein eine Unterstellung. Das Justiz- und Sicherheitsdepartement hatte geltend gemacht, dass der Sprachaufenthalt wesentlich mit seelsorgerischer Tätigkeit verbunden gewesen wäre. Gestützt darauf ging das Departement von einer Umgehung der strengen Zulassungsbedingungen für die Erwerbstätigkeit aus.

OR Nr. 39/40 vom 27.09.2019, S. 3
Weltlichkeit ist „gefährlichste Versuchung“*

Vatikanstadt. Zum Kampf gegen Verweltlichung hat Papst Franziskus den Karmelitenorden aufgerufen. Es bestehe die Gefahr, sich „für tausend Anliegen Gottes abzumühen, ohne in ihn selbst verwurzelt zu sein“, sagte er bei einer Audienz für Ordensmitglieder am 21.09.2019. Wenn Gott nicht mehr das Zentrum des Ordenslebens bilde, könne man ihn „auf dem Weg verlieren“, so der Papst. „So kann sich auch die Weltlichkeit einnisten, die die grösste Versuchung für die Kirche ist, besonders für uns, , als Kirchenleute“. Auch der Orden „Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel“ sei davon betroffen: „Ich weiss, dass diese Versuchung unter euch Eingang gefunden und grossen Schaden angerichtet hat“, so Franziskus. Der Orden solle deshalb sein derzeit tagendes Generalkapitel nutzen, um mit Hilfe des Heiligen Geistes  gemeinsam gegen solche „Fallen“ vorzugehen.

Der Heilige Vater legte den Karmeliten besonders Treue zu Gott, Kontemplation, Begleitung der Menschen und Mitbrüder, Gebet sowie Zärtlichkeit und Mitleid für „jegliche Form des menschlichen Leids“ ans Herz.

Die Papstaudienz für rund 100 Mitglieder des Ordens fand anlässlich des Generalkapitels der Karmeliten statt, das vom 10. bis zum 27.September 2019 in Sassone bei Rom zusammentrat.

OR Nr. 48 vom 30.11.2018, S. 2
Dankbarkeit für das Geschenk kontemplativer (religiöse Versenkung, Versunkenheit, Beschaulichkeit, Betrachtung) Ordensleute

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat anlässlich des Gebetstages „Pro orantibus“ (Orans, Betender mit ausgestreckten Armen) zur geistlichen und materiellen Unterstützung von kontemplativen Ordensleuten aufgerufen. In einem Appell am Ende der Generalaudienz sagte er:

„Heute, am liturgischen Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem, feiern wir den Tag „Pro orantibus“, der dem Gedenken der in Klausur lebenden Ordensgemeinschaften gewidmet ist: Es gibt viele von ihnen! Es ist eine äusserst günstige Gelegenheit, dem Herrn zu danken für das Geschenk vieler Menschen, die sich in den Klöstern und Einsiedeleien vollkommen Gott widmen, im Gebet, in der Stille und in der Verborgenheit. Möge diesen Gemeinschaften die Zuneigung, die Nähe und die – auch materielle – Unterstützung der ganzen Kirche nicht fehlen!“

Den Gedenktag „Pro orantibus“* hatte Papst Pius XII. eingeführt. Seit der Liturgiereform 1970 entfiel der Gedenktag offiziell. In Italien und einigen anderen Ländern wird er dennoch weiterbegangen. Verknüpft ist er mit dem Datum des liturgischen Festes „Gedenktag Unserer Lieben Frau in Jerusalem“, das am 21. November begangen wird. Es erinnert an die allerseligste Jungfrau Maria, die als Mutter Jesu ihr ganzes Leben Gott hingegeben hat. In der Tradition der östlichen Christenheit ist das Fest unter dem Namen „Darstellung Mariens im Tempel“ bekannt.

OR Nr. 48 vom 30.11.2018, S. 4
Neuer Leiter der Union der Ordensoberen

Vatikanstadt. Pater Arturo Sosa Abascal SJ, Generaloberer des Jesuitenordens, steht künftig an der Spitze der weltweiten Union der Ordensoberen. Der 70-jährige Venezolaner wurde während der Generalversammlung des Dachverbands der katholischen Generaloberen am Freitag, 23.11.2018, zu dessen Präsident gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde der Kanadier P. Michael Brehl CSsR bestimmt. Der 63-jährige ist seit 2009 Generaloberer der Redemptoristen.

Sosa folgt an der Spitze der Union der Generaloberen (Unione Superiori Generali/USG) auf den Schweizer Mauro Jöhri (71), der bis September Generalminister der Kapuziner war. Die USG ist eine Einrichtung Päpstlichen Rechts und wurde von der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens geschaffen. Ihr Ziel ist es, eine „wirksamere Zusammenarbeit“ der einzelnen Institute und einen „fruchtbaren Kontakt zum Heiligen Stuhl und zur Hierarchie“ der Kirche zu fördern.
Mitglieder der USG sind alle Generaloberen der Ordensinstitute und der Gesellschaften Apostolischen Lebens päpstlichen Rechts. Die Generaloberen der Institute diözesanen Rechts können der Union als beigeordnete Mitglieder angehören. Höchstes Organ der USW ist die Generalversammlung, die mindestens einmal pro Jahr einberufen werden muss.

Mercedarier-Orden (OdeM)
Ordo Beatae Marial de Mercede Redemptoris Captivorum

https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedarier

OR Nr. 51/52 vom 21.12.2018, S. 9
Audienz für die Mitglieder des „Ordens Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit vom Loskauf der Gefangenen“ (Mercedarier) anlässlich des 800. Jahrestages ihrer Gründung.

Liebe Brüder und Schwestern!
Ich heisse euch zu dieser Begegnung herzlich willkommen. Ich danke für die Worte, die P. Br. Juan Carlos Saavedra Lucho, Generalmagister des Ordens, an mich gerichtet hat. Möge Gott ihm die Begeisterung erhalten. Ihr schliesst gegenwärtig das 800. Jubiläum der Gründung des Ordens ab: eine Zeit der Gnade, in der ihr Gelegenheit hattet, die barmherzige Liebe Gottes auf dem zurückgelegten Weg zu erfahren und auch die Gegenwart zu untersuchen und die Leitlinien festzulegen, um mit erneuertem Geist voranzugehen.

NB: Die Gründung des Mercedarier-Ordens erfolgte im 13. Jahrhundert im Königreich Aragonien (iberische Halbinsel) zum Zwecke des Freikaufs von Christen in maurischer Gefangenschaft. Der Orden betreut heute Schulen und karitative Projekte. Ordenssitz: Via Carmelo, Rom.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 8/2019 Februar, S. 2
Papst warnt Orden vor Isolation

An einem Gottesdienst anlässlich des Welttages des geweihten Lebens am 02.02.2019 hat Papst Franziskus die katholischen Orden vor Weltlichkeit, Selbstbezogenheit und Isolation gewarnt. Er rief Ordensleute zu Gemeinschaft mit Jung und Alt sowie dem Gottesvolk und besonders zur direkten Begegnung mit Gott auf. Gott begegne man im Konkreten, erläutert das Kirchenoberhaupt. Franziskus riet daher zu täglichem Gebet, Messen, Beichte, und „echter Nächstenliebe“ sowie „Gehorsam zum Oberen und zu den Regeln“. Franziskus ermutigte die Orden, die vor allem in Europa und Nordamerika Nachwuchsprobleme haben: „Mit Jesus findet man wieder den Mut voranzugehen und die Kraft, fest zu stehen. Die Begegnung mit dem Herrn ist die Quelle“, sagte der Papst.

OR Nr. 13 vom 29.03.2019, S. 3
Geänderte Regeln zum Ausschluss von Ordensleuten

Vatikanstadt. Ordensmänner und -Frauen, die sich ohne Genehmigung ihrer Oberen über längere Zeit von ihrem Ordenshaus entfernen, können künftig leichter aus ihrem Ordensinstitut ausgeschlossen werden. Gemäss einem am Dienstag, 26.03.2019, veröffentlichten Schreiben von Papst Franziskus sollen Ordensmitglieder ohne weiteres als entlassen gelten, wenn sie ihr Haus unerlaubt verlassen und über die Dauer von 12 Monaten unauffindbar bleiben. Die entsprechende Kirchenrechtsänderung tritt am 19.04.2019 in Kraft. Der Papst verfügte mit dem Motu proprio Communis vita eine Erweiterung von Kanon 694 Paragraf 1. des Codex des kanonischen Rechtes. Bislang waren dort als Gründe für eine Entlassung ohne vorhergehenden Prozess nur offenkundiger Glaubensabfall und versuchte Eheschliessung genannt.

Das Kirchenrecht sieht vor, dass Ordensmitglieder, die sich unrechtmässig aus ihrer Niederlassung entfernen, von ihrem Oberen zur Rückkehr und Wiederaufnahme des Gemeinschaftslebens bewegt werden sollen. Verharrt ein Ordensmitglied über 6 Monate in der unerlaubten Abwesenheit, kann ein Ausschlussverfahren eingeleitet werden Von der neuen Möglichkeit eines Ausschlusses bei anhaltender Unauffindbarkeit bleibt die Nachforschungspflicht der Oberen unberührt.

OR Nr. 44 vom 30.10.2020, S. 2
2018: Unter den weltweiten Mitarbeitern der katholischen Kirche sind 414’000 Priester. Hinzu kommen 47’500 ständige Diakone, 641’660 Ordensschwestern und 50’941 Ordensmänner. Ordensbrüder ohne Priesterweihe in Europa:  14’274. Bischöfe im Jahre 2018 weltweit 5’377. Katholiken weltweit im Jahre 2018: 1,329 Milliarden (17,7 %).

OR Nr. 46 vom 13.11.2020, S. 3
Der Vatikan hat am 04.11.2020 ein Motu proprio des Papstes über die Anerkennung neuer Ordensgemeinschaften veröffentlicht. Das Kirchenrecht wird dahingehend geändert, dass für die Anerkennung von „Instituten geweihten Lebens“ nicht nur eine vorhergehende Beratung mit dem Vatikan, sondern dessen Zustimmung erforderlich ist. Zur Begründung hiess es, die Entscheidung hinsichtlich der Kirchlichkeit und Vertrauenswürdigkeit solcher Neugründungen liege in der Verantwortung der Ortsbischöfe. Aufgabe des Heiligen Stuhles sei es aber, „die Oberhirten beim Prozess  der Unterscheidung zu begleiten.“ Das letzte Urteil liege beim Vatikan, da die Errichtung neuer Institute stets über Diözesangrenzen hinaus von Belang sei. Die Änderung von Canon 579  des Kirchenrechts trat am 10.11.2020 in Kraft.

Lazaristen
Congregatio Missionis CM, auch Vinzentiner genannt

Die Priester und Brüder der Kongregation der Mission, die im 17. Jahrhundert  vom heiligen Vinzenz von Paul gegründet wurde, heissen in Österreich „Lazaristen“, in Deutschland „Vinzentiner“, in Polen „Missionare“ und in Spanien „Paulus“. Sie engagieren sich in der Pfarrseelsorge, für die Armen, in Projekte für Obdachlose, Asylanten und in die Gastarbeiter-Seelsorge.

OR (Osservatore Romano) Nr. 49 vom 04.12.2020 
Der Papst empfing den Generaloberen der Kongregation der Mission (Lazaristen, auch Vinzentiner genannt), P. Tomaz Mavric CM.
https://die-vinzentiner.de/die-vinzentiner-in-deutschland

21.03.2022: Der Papst empfing den Generaloberen der Kongregation der Lazaristen, P. Tomaz Mavric CM.

Maronitischer Orden OMM
– Libanesischer Maronitenorden OLM
– Syrischer Maronitenorden OMM
https://de.wikipedia.org/wiki/Mariamitischer-Maroniten-Orden

OR Nr. 24 vom 18.06.2021, S. 4

Privataudienz bei Papst Franziskus für den Generaloberen des Maronitischen Ordens, P. Michael Anthony Perry OFM am 14.06.2021.

OR Nr. 50/51 vom 11.12.2020,S. 3
Anerkennung neuer Orden im Ostkirchenrecht

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat mit dem Motu proprio „Ab initio“ die kirchenrechtlichen Normen der katholischen Ostkirchen geändert, bei denen es um die  Anerkennung neuer Formen des Ordenslebens geht. Damit passt er das Kirchenrecht für die Ostkirchen an jenes für die Kirche des lateinischen Ritus an. Künftig soll die Zulassung neuer Gemeinschaften durch den Heiligen Stuhl erfolgen und nicht mehr einzig auf den Ortsbischof beschränkt bleiben. Die neue Regelung wurde für die Kirche des lateinischen Ritus bereits vor einem Monat verkündet.

OR Nr. 6 vom 12.02.2021, S. 7
Ordensleute in der Pandemie „Samariter dieser Tage“

Vatikanstadt. Der Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens, João Braz de Aviz, und der Sekretär der Kongregation, José Rodriguez Carballo OFM, hat die Ordensleute in aller Welt aufgerufen, der Not der Corona-Pandemie nicht mit Rückzug, Traurigkeit oder einem Verschliessen der Augen vor dem Schmerz, Leid und der Armut so vieler Männer und Frauen, so vieler Völker“ zu begegnen. Die Ordensfrauen und -männer, alle Personen geweihten Lebens, sollten vielmehr die „barmherzigen Samariter dieser Tage“ sein und aller Ausgrenzung und Ignoranz „einen neuen Traum von Geschwisterlichkeit und sozialer Freundschaft“ entgegensetzen, schrieben sie in einem am 27.01.2021 veröffentlichten Brief zum Tag des geweihten Lebens. (…)

OR Nr. 20 vom 21. Mai 2021, S. 3
Ordensleute müssen sich der Realität stellen

Vatikanstadt. Zu einem „Dialog mit der Realität“ hat Papst Franziskus katholische Ordensleute aufgerufen. Gehe diese Dimension verloren, werde das Ordensleben zunehmend „steril“ („unfruchtbar“), sagte er am Montag 17.05.2021, in einer Videobotschaft. Sie wurde aus Anlass einer Aktionswoche für die Institute des geweihten Lebens in Spanien veröffentlicht. Es mache ihn traurig, mit anzusehen, dass einige religiöse Gemeinschaften Ideologien verfallen seien –  „seien es linke, rechte oder sonstige“, so der Papst. Wenn ein Orden Charisma gegen Ideologie austausche, gehe seine Identität verloren. Das dürfe nicht geschehen, warnte der Papst. Darum rate er zu „geistlicher Unterscheidung und Gebet“.

Franziskus mahnte alle Ordensleute, vor notwendigen Reformen nicht zurückzuschrecken. Aktionen wie die aktuelle in Spanien könnten dabei helfen, sich gemeinsam zu orientieren, „damit wir uns nicht in Formalismus, Ideologien, Angst und Selbstgesprächen verlieren“.

OR Nr. 35 vom 03.09.2021, S. 3
Aufruf zur Mitwirkung von Ordensleuten an der Bischofssynode

Vatikanstadt. Der Vatikan hat Ordensleute aller Länder zur Mitwirkung an der im Herbst beginnenden Weltbischofssynode aufgerufen. Gerade die monastischen, kontemplativen Gemeinschaften der Kirche könnten einen wichtigen Beitrag leisten, heisst es in einem am Samstag, 28.08.2021, veröffentlichten Schreiben. Ihre Mitglieder seinen in vielerlei Hinsicht "Experten" für ein funktionierendes synodales Miteinander.

Der von Kurienkardinal Mario Grech unterzeichnete Appell ermutigt die Ordensleute, "Tag und Nacht" für das Gelingen der Synode zu beten. Der Generalsekretär der Bischofssynode verweist darauf, dass ohne Gebet alle Bemühungen "fruchtlos" zu enden drohten.

Im Oktober beginnt offiziell die erste Phase der Synode zum Thema "Synodalität auf diözeser Ebene". Im Sommer 2022 soll die zweite, kontinentale Phase starten. Die abschliessende Synodenversammlung der Bischöfe tagt im Oktober 2023. Der auf zunächst gut zwei Jahre angelegte synodale Prozess soll weltweit das synodale Selbstverständnis der Kirche stärken und regional wie international wichtige Zukunftsthemen erarbeiten. Die Bischofssynode ist in der katholischen Kirche eine Versammlung von Bischöfen, die als Beratungsorgan des Papstes zu bestimmten Themen dient. Franziskus hat dieses Instrument ausgeweitet, um auch andere Gläubige mit einzubinden.

OR Nr. 3 vom 21.01.2022, S. 3
Reform beginnt bei einem selbst

Vatikanstadt. In einer Ansprache vor Ordensleuten hat der Papst zu einer inneren Reform aufgerufen. Reform müsse bei einem selbst beginnen, indem man das Evangelium tiefer und ganzheitlich lebe, sagte er bei einer Audienz für die Teilnehmer am Generalkapitel des Theatinerordens. Zugleich erinnerte Franziskus daran, dass der Heilige Geist die Kirche forme und reformiere - durch das Wort Gottes und die Heiligen, die das Wort in ihrem Leben in die Tat umsetzten. Am besten gelinge das in Gemeinschaft mit anderen und bereits in den kleinen Gesten des Lebens. Dazu gehöre, füreinander zu sorgen und sich untereinander zu kümmern - ohne Geläster und Geschwätz. "Wenn Sie etwas gegen den anderen haben, haben Sie die Courage, es ihm ins Gesicht zu sagen. Sagen Sie es ihm ins Gesicht oder schweigen Sie", forderte der Papst die Anwesenden auf.

Der Theatinerorden wurde 1524 auf Initiative von Gian Pietro Carafa, dem späteren Papst Paul IV., und von Kajetan von Thiene gegründet. 

OR Nr. 7 vom 18.02.2022, S. 3
Rom. Der Niederländer Bernardus Peeters OSCO ist neuer Generalabt des weltweit tätigen Trappistenordens. Der 54-jährige Peeters tritt die Nachfolge von Eamon Fitzgerald an. Bei einer Versammlung in Assisi wurde er am Freitag, 11.02.2022, zum neuen Ordensleiter gewählt. Er war zuletzt als Abt der Abtei Koningshoeven im niederländischen Tilburg tätig. (in strengster Askese und absolutem Schweigegebot. Nach dem französischen Kloster La Trappe benannt. OSCO = Ordo Cisterciensis strictioris.

OR Nr. 11/12 vom 18.03.2022, S. 10
Erbe von Ordensgemeinschaften sichten und bewahren

Vatikanstadt. Der Päpstliche Rat für die Kultur und die Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens wollen die Sichtung und Bewahrung des kulturellen Erbes von Ordensgemeinschaften fördern. Institute, Klöster und Gesellschaften des apostolischen Lebens seien "Hüter eine sehr wichtigen Teils des Erbes der Kirche und der Menschheit", bekräftigte der Präfekt der Kongregation, Kardinal João Breaz de Avizu bei einer Mitte Februar im Vatikan veranstalteten Pressekonferenz. Dieses Erbe bestehe aus Archiven, Büchern, künstlerischen und liturgischen Werken sowie Gebäuden. (...)

OR Nr. 18 vom 06.05.2022, S. 11
Papst Franziskus präzisiert kirchliches Strafrecht
Mehr Handlungsspielraum für Ordensobere

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat das 2021 geänderte Strafrecht der katholischen Kirche an einer Stelle präzisiert. Demnach erhalten Ordensobere einen grösseren Handlungsspielraum bei der Bestrafung sexueller Vergehen ihrer Mitglieder. Das geht aus einem am Dienstag, 26.04.2022, veröffentlichten Motu proprio (Erlass, der aufgrund persönlicher Initiative des Papst ergeht) von Papst Franziskus hervor.

Bislang musste ein Ordensangehöriger von seinem Oberen aus dem Orden entlassen werden, wenn er mit bestimmten Straftaten, vor allem in Form von sexueller und körperlicher Gewalt, gegen das kirchliche Strafrecht verstossen hat. Mit dem neuen Erlass dürfen Ordensobere in bestimmten Fällen selbst entscheiden, ob sie den Täter aus dem Orden ausschliessen oder ob sie der Ansicht sind, "dass auf andere Weise ausreichend für die Besserung des Ordensangehörigen und die Wiederherstellung der Gerechtigkeit oder für die Wiedergutmachung des Skandals gesorgt werden kann".

Dazu zählen insbesondere Straftaten im Zusammenhang mit sexueller Gewalt, ebenso sexuelle Handlungen mit Minderjährigen und anderen schutzbedürftigen Personen. Von den neuen Befugnissen unberührt bleiben die vorgesehenen "gerechten Strafen" des Kirchenrechts in diesen Fällen, etwa die Entlassung aus den Klerikerstand.

Im Dezember war das neue Strafrecht der Kirche in Kraft getreten. Mit der Reform wurden vor allem Missbrauch, Verletzung der Aufsichtspflicht und finanzielle Vergehen genauer bestimmt und stärker geahndet. Sanktionen sind detaillierter formuliert und Kirchenoberen ist nicht mehr freigestellt, ob sie bei erwiesener Schuld bestrafen oder nicht.

OR Nr. 29 vom 22.07.2022, S. 3
Einfachheit im Ordensleben

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat Ordensgemeinschaften zu null Toleranz bei Missbrauch ermahnt. "Wir sind Ordensleute, wir sind Priester, um die Menschen zu Jesus zu führen, nicht um sie mit unserer Begierde zu "veschlingen", sagte der Papst am 14.07.2022 bei der Audienz für die Teilnehmer an den Generalkapiteln der Orden der Regularkleriker der Muttergottes, der Basilianer vom heiligen Josaphat und der Lazaristen. Ausserdem sprach der Papst das Thema der Geschwisterlichkeit an, die  frei und vielfältig sein sollte, "wie in einem Orchester mit vielen Instrumenten, bei dem es nicht auf das Können der Solisten ankommt, sondern auf die Fähigkeit jedes Einzelnen, auf alle anderen zu hören, um die bestmögliche Harmonie entstehen zu lassen". Gemeinschaftliches Leben erfordere zugleich Umkehr und die Bereitschaft, sich selbst in Frage zu stellen. Und es erfordere Demut und Einfachheit des Herzens, so Franziskus weiter. Letztlich entstehe aus dieser Gemeinschaft die Freude, "eine echte Freude, kein künstliches Lächeln.". Ordensleute müssten sich zwei Fragen stellen, um wirklich auf den Heiligen Geist zu hören und ihre Berufung authentisch zu leben. Zum einen: "Kann ich in der Stille anbeten?" und dann: "Bin ich von Freude erfüllt?"

OR Nr. 38 vom 23.09.2022, S. 4
16.09.2022: Der Papst empfing die Teilnehmer am Generalkapitel der Zisterzienser der strengeren Observanz (Ausprägung), die Trappisten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zisterzienser_der_strengeren_Observanz

OR Nr. 39 vom 30.09.2022, S. 3
Rom. Die Kongregation der Redemptoristen hat einen neuen Generaloberen. Die  91 Delegierten des in Ciampino bei Rom abgehaltenen Generalkapitels des Ordens wählten P. Rogerio Gomes (47) in diese Leitungsaufgabe. Der gebürtige Brasilianer tritt die Nachfolge des aus Kandada stammenden bisherigen Generaloberen P. Michael Brehl an. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Redemptoristen

OR Nr. 39 vom 30.09.2022, S. 4
22.09.2022: Der Papst empfing eine Gruppe von Prämonstratenser-Chorherren aus Anlass des 900. Jahrestags der Gründung der Abtei Prémontré.

OR Nr. 40 vom 07.10.2022, S. 4
01.10.2022: Der Papst empfängt die Teilnehmer am Generalkapitel der Kongregation des Heiligen Erlösers (Redemptoristen).
03.10.2022: Der Papst empfängt die Teilnehmer am Generalkapitel der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria.

OR Nr. 3 vom 20.01.2023, S. 3
Papst Franziskus warnt Ordensleute vor Isolation

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat Ordensleute vor Isolation und Selbstbezogenheit gewarnt. Es gelte, die Gemeinschaft zwischen den verschiedenen Kongregationen "als wahren Schatz zu bewahren" und sich auch der Begegnung mit der umgebundenen Aussenwelt nicht zu verschliessen, sagte der Papst vor den Oberen der internationalen Konföderation der Augustiner Chorherren am Freitag, 13.01.2023. Die Chorherren waren zu ihrer Primatialratssitzung nach Rom gekommen, wo sich auch der Hauptsitz der internationalen Konföderation befindet. Derzeitiger Abtprimas ist der Abt der Schweizer Abtei Saint-Maurice, Jean Scarcella.

"Isolation ist gefährlich. Es muss sehr darauf geachtet  werden, die Krankheit der Selbstbezogenheit zu vermeiden", sagte der Papst. Niemand baue die Zukunft auf, "indem er sich isoliert oder allein aus eigener Kraft, sondern indem er sich in der Wahrheit einer Gemeinschaft erkennt, die immer offen ist für Begegnung, Dialog, Zuhören und gegenseitige Hilfe."  Insbesondere die Begegnung sei eine "wesentliche Voraussetzung für gelebte Synodalität in der Kirche", hob Franziskus in seiner Ansprache hervor. 

OR Nr. 14/15 vom 07.04.2023, S. 3
Neue Regeln bei Entlassung von Personen geweihten Lebens

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat eine Verordnung erlassen, die Mitgliedern von Instituten des geweihten Lebens eine längere Frist zum Einspruch gegen eine Entlastung aus dem Institut einräumt. Die Frist für das Einlegen eines Widerspruchs gegen eine Entlassung aus der jeweiligen Gemeinschaft beträgt nun 30 Tage, heisst es in einem am Montag, 03.04.2023, veröffenlichten Motu Proprio. Die bisher geltende Frist von 10 Tagen entspreche nicht den rechtlichen Garantien, auf die jeder Beschuldigte Anspruch habe, heisst es in dem Text. Das neue Gesetz hat Papst Franziskus am Palmsonntag unterzeichnet.

Die Entlassung aus der Ordensgemeinschaft ist eine der möglichen Strafen für geweihte Personen, die gegen die Ordensgelübde verstossen, Irrlehren verbreiten oder Straftaten wie sexuellen Missbrauch begangen haben. Die neue Widerspruchsfrist soll ab dem 07.05.2023 gelten. 

OR Nr. 15 vom 12.04.2024, S. 3
Weltkirche: Ordensbrüder, also männliche Ordensangehörige ohne Priesterweihe, gab es weltweit 49'414 und damit um 360 weniger als im Jahr zuvor. Auch hier ist zu beachten, dass die Zahl in Asien deutlich stieg, während es etwa in Europa einen Rückgang gibt.
Vatikanisches Zentralamt für Statistik
 

→Weltbischofssynode         
→Weltfamilientreffen
→Kranke (OR Nr. 20 vom 20.05.2022, Kamillianer-Orden)
→Kardinals-Kip: Katholiken (Weltkirche): Zahlen

Ordensfrauen

Liste aller katholischen Frauenorden weltweit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_katholischen_Frauenorden

https://youtube.com/watch?v=hz2UEXzSDqQ
Ein Leben im Kloster - ein Tag mit Schwester Elisabeth. Video 6 Min. 27

https://frauenkloster-schwyz.ch/klosterleben/klostereintritt/

2008: rückläufige Zahlen

Im Jahr 2000 gab es 801’185 Schwestern, 2008 waren es 739’068. Der Einbruch bezieht sich insbesondere auf Europa und Amerika, während aus Asien und Afrika steigende Zahlen gemeldet werden.

OR Nr. 8 vom 25.02.2011
2009: Einen deutlichen Rückgang verzeichnet die Statistik dagegen bei den Ordensfrauen: Ihre Zahl ging im Berichtszeitraum von 739’068 auf 729’371 zurück.

Ordensfrauen 2010: Die Zahl der Ordensfrauen sank 2010 auf 721’935.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 35/36 2011, S. 2
Der Heilige Stuhl versucht gegen Ende seiner apostolischen Visitation bei US-amerikanischen Ordensfrauen wieder mehr Vertrauen aufzubauen. Die Visitation, die Anfang Januar 2009 begann, sollte zeigen, ob tatsächlich „Unregelmässigkeiten oder Versäumnisse im US-Ordensleben“ zu verzeichnen waren. Ausserdem wollte der Heilige Stuhl klären, ob sich in den Frauenorden eine „säkulare Mentalität“ und ein „gewisser feministischer Geist“ entwickelt haben. Die Visitation solle unter anderem erklären, weshalb in den USA die Zahl der Ordensfrauen stark zurückgegangen ist. 1965 gab es in den USA 180’000 und  in den letzten Jahren noch 60’000 katholische Ordensfrauen.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 21/2014 Mai, S. 2
Glaubenshüter massregelt Ordensfrauen

Die Glaubenskongregation hat den US-amerikanischen Ordensfrauen schwere Glaubensirrtümer vorgeworfen. Mit scharfen Worten verurteilte der Präfekt der Kongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, in einer Erklärung eine wachsende Nähe ihrer Dachorganisation „Leadership Conference of Women Religious (LCWR)“ zu theologischen Konzepten, die deutlich von der katholischen Lehre abwichen. Sie habe unter anderem eine Theologin öffentlich gewürdigt, deren Schriften schwere Glaubensirrtümer enthalte. Dies müsse als „offene Provokation“ gegenüber dem Heiligen Stuhl angesehen werden.

OR Nr. 46 vom 14. November 2014, S. 3

http://www.Salesianerinnen.at

Der Heilige Vater hat dem Orden der Salesianerinnen Don Boscos für ihr Wirken gedankt. Sie seien „Missionarinnen der Hoffnung und der Freude“, sagte er am Samstag, 08.11.2014, bei einem Treffen mit dem Teilnehmerinnen des 23. Generalkapitels. Ihre Arbeit im Erziehungsbereich und der Jugendhilfe trage fundamental zur religiösen Orientierung der Menschen bei. Dabei gelte es auch, interkulturelle Herausforderungen zu meistern. Im Juni 2015 ist eine Papstreise nach Turin, an die Wirkungsstätte von Don Bosco, vorgesehen.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 1-3/2015 Dezember 14, S. 2
Bericht zu Ordensfrauen in den USA

Der Vatikan hat in einem Untersuchungsbericht über Frauenorden in den Vereinigten Staaten Defizite bemängelt, sich jedoch insgesamt positiv geäussert. Die Orden müssten ihre spirituelle Praxis und ihren Dienst sorgfältig prüfen, um sicherzustellen, dass sie in Einklang mit der katholischen Lehre über Gott, die Schöpfung sowie Menschwerdung und Auferstehung stünden, heisst es in dem Bericht, der am 16. Dezember 2014 vorgestellt wurde. Die vatikanische Ordenskongregation hatte die Untersuchung von 341 Einrichtungen mit 50’000 Ordensfrauen 2009 angeordnet. Anlass war unter anderem Kritik aus der Kirche in den USA an einer wachsenden Verweltlichung der Orden. Parallel hatte die Glaubenskongregation eine Untersuchung des Dachverbandes der Ordensoberinnen in den USA (LCWR) eingeleitet, die noch anhält.

OR Nr. 11 vom 13. März 2015, S. 11
Salvatorianer öffnen römische Ordenszentrale für Besucher

Rom-Besucher erwartet künftig unweit des Petersplatzes ein weiterer Kunstgenuss: Der Salvatorianerorden öffnete ab 11. März 2015 seine Ordenszentrale im Palazzo Cesi-Armellini für Pilger und Touristen.. Der prachtvolle Palast in der Via della Conciliazione 51 (linke Seite Richtung Petersplatz) wurde Anfang des 16. Jahrhunderts für Kardinal Francesco Armellini erbaut und später von Angelo (Bischof)  und Pier Donato (Kardinal) Cesi gekauft und renoviert (Ende 16. Jh.) – Zu besichtigen sind neben kostbaren Fresken unter anderem die Bibliothek, ein Museum, das dem Ordensgründer Franziskus Jordan (1848-1918) gewidmet ist, sowie die Dachterrasse mit einem spektakulären Blick auf die Kuppel des Petersdomes. Der Palazzo ist seit 1895 Ordenszentrale der 1883 gegründeten Salvatorianer. Während der deutschen Besatzung Roms im 2. Weltkrieg fanden in der Ordenszentrale Juden, Partisanen und verfolgte italienische Politiker Zuflucht.  Geöffnet ist der Palazzo montags, mittwochs und freitags, jeweils von 10 Uhr bis 12.30 Uhr, so wie mittwochs zusätzlich von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Salvatorianer bitten jedoch um eine Spende für ihre Arbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika.

OR Nr. 12/13 vom 20. März 2015, S. 6
Vor 150 Jahren erschien die erste Ausgabe der Jesuitenzeitschrift „Stimmen der Zeit“. Damit ist sie die älteste noch erscheinende katholische Kulturzeitschrift deutscher Sprache. Die „Stimmen“ stehen für einen offenen Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft. Die Zeitschrift beteiligt sich an innerkirchlichen Debatten und bringt sie mit renommierten Autoren in politische, kulturelle und gesellschaftliche Diskussionen ein.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 18/2015 April, S. 2
Versöhnlicher Schlussbericht

Die vatikanische Glaubenskongregation und die Vereinigung der US-amerikanischen Ordensoberinnen, Leadership Conference of Women Religious (LCWR), haben ihre Differenzen offenbar beigelegt. Das geht aus dem Abschlussbericht  der Untersuchung des LCWR durch die Glaubenskongregation hervor. Der Vatikan hatte dem LCWR vorgeworfen, mit Blick auf Homosexualität, Frauenweihe, Abtreibung und Verhütung, Positionen zu vertreten, die vom katholischen Lehramt abweichen. Der Abschlussbericht hält fest, dass die Ordensoberinnen Massnahmen ergriffen hätten, um in Veranstaltungen und Publikationen Stellungnahmen zu vermeiden, „die mit Blick auf die kirchliche Lehre unklar sind oder als Gegensatz zu ihm gelesen werden können“. Im Vergleich zu früheren vatikanischen Stellungnahmen ist der Abschlussbericht in einem auffallend versöhnlichen Ton verfasst.

Katholische Wochenzeitung Baden CH 19/2015, Mai, S. 6
Immer mehr britische Frauen wollen ins Kloster

Die Zahl der Neueintritte in katholische Frauenorden in England und Wales hat den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht. Wie der britische Sender BBC am 23. April 2015 unter Berufung auf das „Nationale Büro für Berufungen“ berichtete, entschieden sich im vergangenen Jahr 45 Frauen für den Eintritt ins Kloster. – im Vergleich zu dem niedrigsten Stand von 7 Jahren im Jahre 2004. In den 1980er-Jahren lag die Zahl den Angaben zufolge bei rund 80  Frauen im Jahr. Der Leiter des Berufungsbüros, Christopher Jamison, kommentierte den jüngsten Anstieg mit den Worten: „In unserer Kultur gibt es eine Lücke im Markt der Sinnsuche, und eine der Möglichkeiten, in denen Frauen diesen Sinn finden können, scheint das Leben als Ordensfrau zu sein.“

OR Nr. 19 vom 8. Mai 2015, S. 11
Ranghohe römische Franziskanerin fordert Frauensynode

https://de.wikipedia.org/wiki/Franziskanerinnen

Vertiefung der „Theologie der Frau“ notwendig. Die italienische Ordensfrau und Universitätsdirektorin Mary Melone unterstützt den Vorschlag einer „Synode der Frauen“ analog zur katholischen Weltbischofssynode. In diesem Beratungsorgan  müssten Frauen aktiven Raum erhalten, um in der Kirche mitgestalten zu können, sagte die Franziskanerin gegenüber Radio Vatikan. Frauen bräuchten eine Stimme, „die als Autorität anerkannt ist“, sagte die Theologin und Philosophin. Dies schliesse die Beteiligung von Männern in einem solchen Gremium weder aus noch sei diese zwingend erforderlich. Melone äusserte sich nach einer Konferenz zur Rolle der Frau in der Kirche in der von ihr geleiteten Päpstlichen Universität Antonianum in Rom. Ein stärkerer weiblicher Einfluss im Bereich der kirchlichen Bildung sei unabdingbar für eine neue Vision in der Kirche. Dazu zählte die italienische Ordensschwester etwa den häufigen Einsatz weiblicher Lehrkräfte in Priesterseminaren und eine Vertiefung der sogenannten „Theologie der Frau“. Letzteres hat auch Papst Franziskus bereits gefordert. Es gehe nicht darum, über die Frauen zu sprechen, sondern mit ihnen. Melone ist die erste Frau, die an die Spitze einer päpstlichen Universität berufen wurde. Anlass der Konferenz in Rom war das weltkirchliche Fest der heiligen Katharina von Siena, die auch zur Kirchenlehrerin erklärt wurde.

OR Nr. 20 vom 20. Mai 2016, S. 7
Leiterinnen der katholischen Frauenorden tagten in Rom

Ökologische und soziale Fragen standen im Mittelpunkt der 20. Vollversammlung der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen katholischer Frauenorden (Unione Internationale delle Superiore Generali/UISG), die in der vergangenen Woche in Rom stattfand. 870 Leiterinnen von Ordensgemeinschaften aus allen Kontinenten berieten bis Freitag, 13. Mai 2016, unter dem Motto „Für das Leben eine globale Solidarität weben“ über Themen wie Flüchtlinge und Menschenhandel. Zum Abschluss unterzeichneten Vertreterinnen der Frauenorden  eine Selbstverpflichtung auf konkrete ökologische und soziale Ziele. Am 12. Mai 2106 trafen die Ordensfrauen mit Papst Franziskus zusammen.

Mit der Vollversammlung gingen zugleich die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der UISG, die 1965 gegründet wurde, zu Ende. Aus diesem Anlass veröffentlicht der Verband ein Buch mit dem Titel „Geweihte Frauen in der Kirche“.

Die Internationale Vereinigung der Generaloberinnen repräsentiert einen Grossteil der weltweit rund 700’000 katholischen Ordensfrauen. Sie machen mehr als zwei Drittel der insgesamt rund 900’000 Ordensleute aus. Präsidentin des Verbandes ist Carmen Sammut, Generaloberin des Ordens der Weissen Schwestern, der sich vor allem in der Mission in Afrika engagiert. Die Zahl der katholischen Ordensfrauen ist seit Jahren stark rückläufig, vor allem in Europa und Nordamerika.

Englisch Andreas, Franziskus, 2015, S. 376
Schon als Erzbischof von Buenos Aires hatte Franziskus sich gegen diesen Missbrauch von Menschen (die Ausgenutzten in der Kirche) innerhalb der Kirche gewehrt, vor allem gegen den Import von Arbeitskräften aus der Dritten Welt. Ich erinnere mich an ein Kloster im karibischen Raum, in dem ich zu Gast war und in dem ich das einmal ganz dramatisch erlebte. Die Ordensfrauen stammten aus Tansania, der Orden unterhielt ein Haus dort. Die Frauen redeten nach einer Weile nicht mehr um den heissen Brei herum: Sie waren meist von ihren Grossfamilien in ein Kloster gezwungen worden, um den Familienclan zu retten. Der Deal (Handel) sollte sein: Der Orden erhielt eine Ordensfrau, dafür musste der Orden aber für den Unterhalt der Grossfamilie aufkommen. Diese armen Ordensfrauen waren einer Vielzahl sich widerstreitender Interessen ausgesetzt: Sie wollten dem Orden dienen, aber auch ihrer Familie helfen. In diesem Chaos wurden sie dann häufig in das weit entfernte Europa verfrachtet, um dort für die katholische Kirche zu arbeiten. Das war es auch, was Jorge Mario Bergoglio mehr als irgendetwas anderes in der Kirche aufbrachte: dass Ordensfrauen als Küchenhilfen, Haushälterinnen, Putzfrauen missbraucht werden, statt sie das tun zu lassen, was sie tun sollten: Gottes Wort verkünden. Statt die Hose des Kardinals zu bügeln, sollten sie in Kinderheime, Altenheime, Krankenhäuser die Botschaft tragen, dass Gott alle Menschen liebt.

OR Nrn. 30/31 vom 29. Juli 2016, S. 1
Neue Vorschriften für kontemplative (religiös beschauliche, betrachtende) Frauenorden

Papst Franziskus fordert von katholischen Frauenorden, deren Mitglieder in Klausur leben, grössere Weltzugewandtheit.  Das Leben in Gebet und Kontemplation dürfe nicht als „Rückzug auf sich selbst“ gelebt werden., so Franziskus. Vielmehr müsse die „gesamte Menschheit umarmt werden“, heisst es in einem päpstlichen Erlass, den der Vatikan am 22. Juli 2016 veröffentlichte. Die Ordensfrauen sollten zum Beispiel für Häftlinge, Flüchtlinge, Verfolgte und Arbeitslose beten, so Franziskus.

Die Apostolische Konstitution von Franziskus trägt den lateinischen Titel „Vultum Dei Quaerere – Die Suche nach dem Angesicht Gottes“. In dem Schreiben geht Papst Franziskus auf 12 Punkte des Ordenslebens ein. Ausser der Klausur sind dies Ausbildung, Gebet, die Rolle der biblischen Texte, die Eucharistie und Beichte, Gemeinschaftsleben, Autonomie, Arbeit, Stille, Kommunikationsmittel und Askese (enthaltsame Lebensweise). Der Text beginnt mit einer ausführlichen Würdigung des kontemplativen weiblichen Ordenslebens. Diese Lebensform sei in der Kirche und für die Kirche stets das „betende Herz“. Zugleich stellt der Papst die Unverzichtbarkeit kontemplativer Orden heraus. Sie seien ein „prophetisches Zeichen“ für alle Christen. In dieser Lebensweise werde auf ganz besondere Art die Berufung gelebt, die jeder Christ durch die Taufe empfangen habe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Karmelitinnen
Zu den bekanntesten kontemplativen Frauenorden zählen etwa die Karmelitinnen oder Klarissen. Sie leben streng abgeschirmt von der Aussenwelt in ihren Klöstern, die sie nur ausnahmsweise verlassen dürfen. (Es waren die ersten Frauenorden, die das neue Klein-Kloster im Vatikan führten. WA)

OR Nrn. 15/16 vom 14.04.217, S. 3
(…) Analog die Entwicklung bei der Anzahl von Ordensleuten: Die Zahl der Ordensmänner ohne Priesterweihe ging seit 2010 leicht (um 0,8 %) auf 54’229 zurück, die der Ordensfrauen gar um 7,1 % auf 670’320. Auch hier verzeichnen Afrika und – abgeschwächt – Asien einen gegenläufigen Trend, vor allem bei den weiblichen Orden. So kann Afrika aktuell 71’567 Ordensfrauen vorweisen, 7,8 % mehr als vor 5 Jahren. (…)

OR Nr. 21 vom 26.05.2017, S. 4
Ordensfrauen sollten „Prophetinnen der Hoffnung“ sein und Selbstbezogenheit, Gerede und Spaltungen vermeiden, sagte Papst Franziskus zu den Schwestern vom Göttlichen Meister, die derzeit zu ihrem Generalkapitel in Rom sind. Er rief die Ordensfrauen zu Offenheit „in Herz und Geist“ auf, um die Stimme des Herrn durch die Zeichen der Zeit zu hören.

OR Nr. 40 vom 06.10.2017, S. 3
Papstaudienz für Kleine Schwestern Jesu

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Schwestern_Jesu

Papst Franziskus hat die „Kleinen Schwestern Jesu“ anlässlich ihres in Rom tagenden Generalkapitels in Audienz empfangen. Bei der Begegnung am Montag, 01.10.2017, würdigte er die Ordensfrauen für ihre Nähe zu den „geringsten und ärmsten Menschen“. Die bedingungslose Zuwendung zu ihnen nannte er eine ursprüngliche Erfahrung der Nähe Gottes. Zugleich rief er die Ordensschwestern auf, auf einen geschwisterlichen Umgang in ihren Gemeinschaften zu achten.

Den „Kleinen Schwestern Jesu“, die von dem französischen Eremiten Charles de Foucauld (1858-1916) inspiriert sind, gehören rund 1’100 Frauen in 230 Gemeinschaften (~4 Schwestern je Gemeinschaft) an. Sie führen ein von Gebet und Betrachtung geprägtes Leben in einem oft nichtreligiösen Umfeld und an sozialen Brennpunkten. Ihren Lebensunterhalt erwirtschaften sie meist als einfache Arbeiterinnen, etwa in Fabriken oder Dienstleistungsbetrieben.

OR Nr. 44 vom 03.11.2023, S. 11
Im Mutterhaus der "Kleinen Schwestern Jesu" in Rom

Das Zentrum der Gemeinschaft befindet sich seit 1957 in Tre Fontane, in der Nähe des Ortes, wo der heilige Paulus das Martyrium erlitt. Das Gelände wurde den Schwestern von den benachbarten Trappisten zur Verfügung gestellt. Auf dem Hügel steht inmitten von Eukalyptusbäumen ein Barackendorf. Für die Schwestern aus aller Welt ist dies ein Ort der Begegnung und Weiterbildung. Die Kapelle ist für Besucher geöffnet, die hier eine Oase des Friedens und der Stille finden können. Auch das Grab der Gründerin befindet sich auf dem Gelände. Kleine Schwester Magdeleine von Jesus starb hier am 6. November 1989 im Alter von 91 Jahren. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 48/2017 Dezember, S. 6,
M.X. Rondon

Wie lebt es sich als Nonne in Hollywood?

Hollywood ist nicht nur ein Zentrum der Film-Industrie. Die Stadt bei Los Angeles beherbergt auch mehrere Klöster. Vier Ordensgemeinschaften gehören vor Ort zum Stadtbild. Und deren kontemplatives, karitatives und einfaches Leben kontrastiert (steht im Gegensatz) mit dem vorrangig auf Geld und Ausbeutung ausgerichteten Leben der Vergnügungs-Industrie.

https://klosterilanz.ch
Eine dieser Kongregationen ist die der Dominikanerinnen, die im Kloster „Zu den Engeln“ lebt. Die Gründerin des Konvents, Schwester Mary Gabriel, erklärte gegenüber „Angelus News“, dass sie für gewöhnlich sagte, wenn ihre Gemeinschaft die Gründung von Tochterklöstern plante: „Überall, nur nicht in Hollywood.“ Trotzdem schreibt sie dem Heiligen Geist die Tatsache zu, dass sie dort vor einigen Jahrzehnten einen Ort fand, der für ihre Gemeinschaft geeignet war, obwohl in dem Gebiet, in dem die Ordensschwestern sich niedergelassen haben, jetzt Geschäfte und Striptease-Clubs eröffnet sind, bleiben sie weiterhin ihrem Vorhaben treu, für die Bekehrung von Los Angeles, der Vereinigten Staaten und der ganzen Welt zu beten. (…) Als Zeugnis für den Glauben halten die Ordensschwestern oft Prozessionen durch die Strassen Hollywoods ab, bei denen sie den Rosenkranz beten. (…)

Andere in Hollywood ansässige Ordensgemeinschaften sind die „Blessed Sacrament Sisters of Charity“, die „Sisters of Bethany“ und die „Religious Sisters of Charity“. (…)

OR Nr. 13/14 vom 30.03.2018, S. 3
Ordensgründerin Alphonsa Maria Eppinger wird selig gesprochen

Fürth. Elisabeth Alphonsa Maria Eppinger (1814-1867), Gründerin der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern), wird am 9. September in Strassburg seliggesprochen. Das teilte die Kongregation mit weltweit mehr als 1’000 Schwestern in Fürth mit.

https://www.schwestern-vom-goettlichen-erloeser.de
In der Ordensprovinz Deutschland und Österreich leben den Angaben zufolge derzeit etwa 525 Schwestern in 39 Niederlassungen in den Diözesen Bamberg, Dresden-Meissen, Eichstätt, Freiburg, Mainz, München und Freising, Passau, Speyer, Sankt Pölten und Wien sowie im niederländischen Harleem.

1849 gründete die Elsässerin Elisabeth Eppinger als Mutter Alphonsa Maria die Kongregation mit Unterstützung des Pfarrers ihres Heimatortes Bad Niederbronn und mit Zustimmung des Strassburger Bischofs. 1854 wurde die Gemeinschaft vom französischen Staat anerkannt. 1866, ein Jahr vor dem Tod der Gründerin, erfolgte die Bestätigung durch Papst Pius IX.

OR Nr. 20 vom 18.05.2018, S. 1
Regelwerk für in Klausur lebende Ordensfrauen

Der Vatikan hat rechtliche Regelungen für kontemplative (betrachtende) Frauenorden erlassen. Die am 15. Mai 2018 vorgestellte Instruktion mit dem lateinischen Titel „Cor Orans“ („Das betende Herz“) enthält Anwendungsbestimmungen zum Erlass „Vultum Dei Quaerere“ von Papst Franziskus vom Juli 2016.

Zu den Neuerungen gehört die Verpflichtung für jedes Kloster, eine Föderation oder einer Ordenskonferenz anzugehören. Diese Zusammenschlüsse sollten bei Wahrung weitgehender Autonomie einer Isolation vorbeugen und mehr nach der geistlichen Ausrichtung denn nach regionalen Gesichtspunkten erfolgen, hiess es bei der Vorstellung des neuen Dokuments im Vatikan. Die Vorgaben sind binnen eines Jahres umzusetzen. Zuletzt war 1950 ein päpstliches Dokument zu Frauenklöstern erschienen.

Die 289 Artikel umfassende Instruktion „Cor Orans“ nennt unter anderem Bedingungen für die Gründung und Auflösung von Klöstern sowie für die Unterhaltssicherung und die Veräusserung von Eigentum. In Bezug auf die in jüngster Zeit notwendig gewordenen Klosteraufhebungen schliesst die Instruktion damit eine Rechtslücke. Geklärt werden in dem neuen Regelwerk ferner aufsichts- und weisungsrechtliche Fragen, die Organisation von Zusammenschlüssen und die Aus- und Weiterbildung, aber auch die Nutzung von Medien und Rahmenbedingungen des Klausurlebens. Nach Vatikanangaben leben derzeit weltweit mehr als 37’000 Frauen in strenger Klausur. Hinsichtlich der Weltabgeschiedenheit unterstreicht das Dokument, dass die Trennung „tatsächlich und wirksam, nicht nur symbolisch oder spirituell“ gestaltet sein muss.

OR Nr. 37 vom 14.09.2018, S. 3
„Cor Orans“ in deutscher Sprache

Das jüngste Vatikandokument für kontemplative Frauenorden liegt jetzt auch auf Deutsch vor. Die im April vom Vatikan veröffentlichte Instruktion „Cor Orans“ („Das betende Herz“) enthält Anwendungsbestimmungen zum Lehrschreiben „Vultum Dei quaerere“ von Papst Franziskus aus dem Jahre 2016, das dieser kontemplativ lebenden Ordensfrauen gewidmet hatte. In Deutsch kann „Cor Orans“ ab sofort unter www.dbk.de als Broschüre bestellt oder heruntergeladen werden, teilte die Deutsche Bischofskonferenz mit. Das Dokument nennt den Angaben zufolge in 289 Artikeln etwa Bedingungen für die Gründung und Auflösung von Klöstern, für die Sicherung des Unterhalts und die Veräusserung von Eigentum. Angesprochen werden zudem aufsichts- und weisungsrechtliche Fragen, die Organisation von Zusammenschlüssen sowie die Aus- und Weiterbildung.

OR Nr. 37 vom 14.09.2018, S. 4

Die benediktinischen Frauengemeinschaften sollen nach den Worten von Papst Franziskus weiterhin die Tradition der Gastfreundschaft und Offenheit pflegen. Seit Jahrhunderten stünden Benediktinerklöster für Gebet und grossherzige Gastlichkeit, so der Papst bei einer Audienz für die Teilnehmer am Internationalen Symposium der Communio Internationalis Benedictarum (CIB), dem 2001 in Nairobi entstandenen Zusammenschluss benediktinischer Frauengemeinschaften der ganzen Welt. Das Symposium fand vom 6. bis 13. September 2018 in Rom statt und stand unter dem Thema: „Alle sollen aufgenommen werden wie Christus.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Benediktinerinnen

16.11.2023: Papst Fanziskus hat die Bendiktinerinnen der Abtei St. Scholastika von Victoria in der Provinz Buenos Aires (Diözese San Isidoro) berufen, als Frauengemeinschaft das  Klösterchen Mater Ecclesia in den Vatikänischen Gärten neu zu besetzen. Johannes Paul II. schuf das Kloster, das nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. von ihm bis zu seinem Tode verwendet wurde.

→Nuzzi G., Erbsünde, Oktober 2018

https://de.wikipedia.org/wiki/Erlöserorden

Diese Residenz ist ein Glanzstück des Birgittenordens (Casa Santa Birgitta, Via Calloni, Lugano CH, Orden des Allerheiligsten Erlösers); ein himmlischer Flecken Erde mit fantastischem Blick von der malerischen Terrasse auf See und Berge). Das Mutterhaus hingegen befindet sich in Rom an der Piazza Farnese, Äbtissin ist Mutter Tekla Famiglietti. Während des Pontifikates von Johannes Paul II., als Caloia das IOR (Vatikanbank) leitete, war Mutter Famiglietti die einflussreichste Ordensschwester in den vatikanischen Palästen. Sie verband mit Johannes Paul II. und seinem Sekretär Stanislaw Dziwisz eine solide Freundschaft, die von gegenseitiger Achtung geprägt war. Beide wussten zu schätzen, was der Orden im kommunistischen Polen geleistet hatte. Ausserdem pflegte die Äbtissin regelmässigen Kontakt mit Fidel Castro und seinem ersten Sekretär Carlos Valenciaga Diaz und sie genoss die Achtung und Anerkennung des damaligen italienischen Ministerpräsidenten Giulio Andreotti. Von dessen Konto, auf die „Fondazione Francis Spellmann“ lautend, flossen mehrere Überweisungen zu ihren Gunsten. Pietro Orlandi von der IOR: „Wenn sie in die Bank kam, verhielten sich ihr gegenüber alle sehr ehrerbietig, während sie zu den Angestellten immer sehr abweisend war. Wer sie bediente, bekam aber ein grosszügiges Trinkgeld.“

Auch in der Schweiz gab es eine Schwester Tekla. Sie verliess das Haus der Birgitten in der Via Calloni und begab sich ins Zentrum von Lugano, wo Banken und Treuhandgesellschaften dicht an dicht liegen. Es gibt keine Gewissheit, dass es dieselbe Schwester war, wahrscheinlich trug sie nur denselben Namen. In jenen Jahren betrat sie rasch die Räume der Banco di Lugano: „Wenn die Mutter Tekla kam“, berichtete einer der Bankangestellten, „löste dies in der Bank eine gewisse Hektik aus. Wichtige Kunden kamen durch einen abgelegenen Nebeneingang in die Bank, praktisch durch die Garage. Die Schwester fuhr mit dem Lift in den dritten oder vierten Stock und betrat einen der kleinen Salons, die den bedeutendsten Kunden vorbehalten waren. In meiner Erinnerung war die Schwester spröde, kurz angebunden, und verachtete Geld demonstrativ. Sie kam jedes Mal mit einer Reisetasche aus ziemlich steifem Leder, die ein Vermögen in bar enthielt. Sie betrat das Büro mit der geschlossenen Tasche, schob sie über den Tisch und verlangte, den Betrag dem Konto gutzuschreiben. Wenn der Beamte pflichteifrig und ehrerbietig fragte: ‚Wie viel ist es?‘, gab sie immer dieselbe Antwort: ‚Ich zähle das Geld nie, tun sie das.‘ Wenn einer sie dann fragte, woher die vielen Millionen stammten, liess sie ihn auflaufen: ‚Wieder hat uns eine Wohltäterin verlassen.“ (…)

Das Einlagesystem der Birgitten in der Banco di Lugano war ein komplexes Kontensystem mit mehreren Konten und Unterkonten, von denen einige direkt mit dem IOR verbunden waren. Wenn die Gelder in der Bank des Papstes ankamen, stellte keiner Fragen, keiner tat einen Mucks. In der Organisation der Bank fehlten gewiss auf allen Ebenen jene Antikörper, die heute im grossen Kreditgeschäft die Geldwäsche bekämpfen. (…)

(Das erste Kloster des Ordens des Allerheiligsten Erlösers der hl. Birgitta wurde 1369 gegründet.)

Die Gespräche mit den oben erwähnten Personen fanden im Juni und November 2016 und im März 2017 mit dem Autor statt.

OR Nr. 43 vom 26.10.2018, S. 11
Treffen christlicher und buddhistischer Ordensfrauen

Vatikanstadt/Kaoshiung. Erstmals hat der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog einen Austausch christlicher und buddhistischer Ordensfrauen organisiert. Die Tagung vom 14. bis 18. Oktober 2018 stand unter dem Hauptthema: „Kontemplative Aktion und aktive Kontemplation: Buddhistische und christliche Nonnen im Dialog“. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Kloster Fo Guang Shan in Kaoshiung im Südwesten Taiwans organisiert, wo sie auch stattfand. Die 70 Teilnehmerinnen kamen zu einem grossen Teil aus Taiwan, aber auch aus anderen Ländern, darunter Brasilien, Deutschland, Norwegen und die Vereinigten Staaten.

Der Päpstliche Rat war durch den Sekretär, Bischof Miguel Ángel Ayuso Guixot, und den Untersekretär vertreten. Bishof Ayuso unterstrich in seinem Vortrag die Notwendigkeit, mehr Raum für Frauen im interreligiösen Dialog zu schaffen. Zu den Gästen zählte auch eine Vertretung des ökumenischen Weltkirchenrats in Genf.

Unter den behandelten Themen waren: Ursprung, Entwicklung und heutige Situation des monastischen Lebens von Frauen, buddhistische und christliche Formen von Meditation, der Beitrag der zurückgezogenen Lebensweise für die Gesellschaft sowie Beispiele buddhistisch-christlicher Solidarität.

Pfarrblatt Kirche heute  Nordwestschweiz 45/2018 November, S. 2
Ordensfrauen wollen mitbestimmen

Die Generaloberinnen von 34 Frauenorden aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Luxemburg haben sich für mehr Mitbestimmung von Frauen in der katholischen Kirche ausgesprochen. Aus der Schweiz nahmen die Spitalschwestern-Gemeinschaft von Luzern und die Baldegger Schwestern am dem Treffen in Innsbruck teil. Frauen sollten zu allen Kirchlichen Ämtern und  Diensten zugelassen und bei Bischofssynoden mit Stimmrecht einbezogen werden, forderten die Ordensfrauen der deutschsprachigen Konstellation der weltweiten Ordensfrauen-Vereinigung. Eine neue „Kultur des Dialogs, der Partizipation und der Geschlechtergerechtigkeit“ sei in der katholischen Kirche nötig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Baldegger_Schwestern

Feed Google, watson.ch vom 07.11.2018, 21.02 Uhr
30 % aller Nonnen werden missbraucht

Die 34-jährige Schweizer Philosophin Doris Wagner spricht mit uns über ihr tragisches Leben hinter Klostermauern und darüber, wieso sie jetzt im Schweizer Dokfilm  „#Female Pleasure mitmacht: „Wenn das weibliche Geschlecht als obszön gilt“. Filmemacherin ist die Schweizerin Barbara Miller (48). Der Film läuft in der Schweiz ab Mitte November 2018. In Deutschland ist er tabu: Facebook zensuriert ihn (siehe unter: Missbrauchsfälle, bz BASEL vom 15.11.2018).

→Missbrauchsfälle

bz Basellandschaftliche Zeitung vom 12.12.2018, S. 11
Las Vegas: Nonnen klauen 500’000 Dollar

Um in Las Vegas ihrer Spielleidenschaft nachzugehen, haben 2 Nonnen an einer katholischen Schule in Kalifornien über die Jahre rund 500’000 Dollar unterschlagen. Das Fehler des Geldes wurde bei einer routinemässigen Buchprüfung entdeckt. Schwester Mary Margaret Kreuper und Schwester Lana Chang hätten sich bei Schulgebühren und Spenden an die Saint-James-Schule in Torrence bedient, räumte ihr Orden ein. Die beiden Nonnen seien immer wieder gemeinsam auf Reisen und in Casinos gegangen, sagte ein Anwalt der Schule laut Medienberichten. Kreuper war 29 Jahre lang die Direktorin der Saint-James-Schule in Torrance. Chang war dort 20 Jahre lang Lehrerin. Beide gingen in diesem Jahr in den Ruhestand. Schulpfarrer Michael Meyers schrieb an die Eltern der Schüler, die Nonnen würden ihre Taten „zutiefst bereuen“ und um „Vergebung und Gebete“ bitten. Er versicherte, die Qualität der Schulbildung habe nicht gelitten. (SDA)

Kath. Wochenzeitung Baden 50/2018, S. 11
Trump lobt katholische Schwestern für Auftritt vor dem Weissen Haus

https://www.kath.net/news/23748

Schwestern der Kongregation der „Dominikanischen Schwestern Marias, Mutter der Eucharistie“, sangen ein Weihnachtslied im Rahmen des traditionellen Festaktes, ei welchem der Christbaum vor dem Weissen Haus erstmals beleuchtet wird. (Wieder eine relativ traditionell ausgerichtete Gemeinschaft mit vielen Berufungen. Red. KWZ)

US-Präsident Donald Trump hat eine Gruppe katholischer Ordensschwestern für die Darbietung eines Weihnachtsliedes vor dem Weissen Haus hervorgehoben. Die Kongregation „Dominikanischen Schwestern Marias, Mutter der Eucharistie“, sangen das Lied „Carol of the Bells“ im Rahmen des jährlichen Festaktes, bei welchem der Christbaum vor dem Weissen Haus erstmals beleuchtet wird. Sie traten im weissen Habit (Ordenstracht) mit schwarzem Schleier und schwarzem Mantel auf. Die Veranstaltung wird seit 96 Jahren durchgeführt. Dieses Jahr war es First Lady Melania Trump, die mit einem Knopfdruck die Beleuchtung des Christbaumes einschaltete. Bei dem Festakt traten viele Künstler auf. Präsident Trump hob in seiner Ansprache die Schwestern besonders hervor. Sie seien eine „ganz besondere Gruppe“, der es gelungen sei, mehrmals an die Spitze der Hitparade zu kommen.

Die Schwestern haben mehrere CDs mit Liedern aufgenommen. Die Alben „Mater Eucharistiae“ und „Jesu, Joy of Man’s Desiring: Christmas With The Dominican Sisters Of Mary – Mother Of The Eucharist“ waren an der Spitze der Billboard-Hitparade in der Kategorie „Klassische Alben“.

Der vor 21 Jahren gegründete Orden hat 120 Mitglieder. Davon sind 14 Novizinnen. Im August hat die Gemeinschaft 13 Postulatinnen aufgenommen.

Schweiz am Wochenende vom 22.12.2018, S. 6 Inland, Henry Habegger
Die Nonnen und die Evangelischen

https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Fahr

Die Benediktinerinnen des Klosters Fahr/CH setzen auf einen Investor aus freikirchlichem Milieu – das beunruhigt katholische Kreise.

Als vor 2 Wochen die Medienmitteilung verschickt wurde, ging ein Raunen durch katholische Reihen. Die Benediktinerinnen aus dem Kloster Fahr, so die Meldung, hatten sich nach eingehender Prüfung für einen Partner entschieden, der sie bei der Entwicklung und Bewirtschaftung der Annexgebäude und Betriebe entlastet. Auch finanziell. Dieser Partner ist eine Pensionskassen-Stiftung namens Prosperita.

Das Spezielle daran: die Prosperita, die ihren Sitz in Bern hat, wurzelt im freikirchlichen Milieu. Ihr Leitungspersonal hat diesen Hintergrund, und viele der angeschlossenen Unternehmungen und Kirchen stammen aus diesen Kreisen.

Ihre Delegiertenversammlung 2018 beispielsweise hielt die „christlich-ethische Pensionskasse“ in der Samsung Hall in Dübendorf ZH ab, bei International Christian Fellowship (ICF), einer evangelikalen Freikirche, die mitunter sektenhafte Züge zugeordnet werden.

Die Aargauer SP-Nationalrätin Yvonne Feri etwa staunt: „Evangelikale Freikirchen gehören doch nicht ins Kloster- oder passt das zur katholischen Lehre? Das passt etwa so gut zusammen wie das UBS-Sponsoring und die SP.“

Das Kloster Fahr ist eine Aargauer Exklave, es liegt bei Dietikon HZH. Administrativ gehört es zum Kloster Einsiedeln. Wie andere kirchliche Institutionen leidet Fahr unter Nachwuchssorgen und Finanzproblemen. Vor 5 Jahren musste die traditionsreiche Bäuerinnenschule schliessen. So suchten die Nonnen in einer öffentlichen Ausschreibung einen Partner „für die Entwicklung und zukünftige Nutzung der Annexgebäude und Betriebe in Ergänzung zum laufenden Renovationsprozess“. (…)

Irene Gassmann, Priorin des KIosters: „Wir hätten uns gefreut, wenn vonseiten der katholischen Kirche Ideen und Projekte gekommen wären.“ (…)

20MINUTENCH vom 06.02.2019, S.  11
Papst räumt ein: Priester haben Nonnen missbraucht

ABU DHABI. Papst Franziskus hat gestern sexuelle Missbräuche von Nonnen in der katholischen Kirche eingeräumt. „Es stimmt, es ist ein Problem“, sagte er auf dem Rückflug von Abu Dhabi nach Rom. „Ich weiss, dass Priester und auch Bischöfe das getan haben. Und ich glaube, es wird immer noch getan“, sagte er auf eine Frage, was der Vatikan gegen den sexuellen Missbrauch von Ordensschwestern tun wolle. Es betreffe einige Kulturen oder religiöse Gemeinschaften mehr als andere. „Es ist nicht etwas, was alle machen.“ Der Vatikan arbeite seit langem an dem Problem, so der Papst. Einige Glaubensgemeinschaften seien aufgelöst worden, einige Kleriker seien „suspendiert“ und „weggeschickt“ worden. SDA

→Missbrauchsfälle

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 13/2019 März, S. 2
Franziskaner/innen schreiben dem Papst

Franziskanische Ordensleute aus der Schweiz ermutigen Papst Franziskus, den von ihm eingeschlagenen „Weg der Geschwisterlichkeit“ weiterzugehen. Zum sechsten Jahrestag seiner Wahl  am 13.03.2013 schreiben ihm 5 Frauen und 4 Männer aus franziskanischen Gemeinschaften einen offenen Brief (Wortlaut auf der Webseite www.kath.ch). Initiator ist der Theologe und Buchautor  Niklaus Kuster vom Kapuzinerkloster Olten. An den Papst richten die Ordensleute die Bitte, in der Frage des Zölibats der Weltpriester einen mutigen Schritt voranzugehen. Quelle: kath.ch

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 40-41/2019 Oktober, S. 2
Benediktinerinnen für Stimmrecht von Frauen an Bischofskonferenzen

7 Schwestern des Benediktinerinnenklosters Fahr im Limmattal reisen Anfang Oktober nach Rom. Dort nehmen sie 3 Tage vor Beginn der Amazonassynode an einem internationalen Treffen von Ordensfrauen mit Führungsverantwortung teil, bei dem es um ein Stimmrecht für Ordensfrauen an Bischofssynoden geht. Die Organisatorinnen machen geltend, dass an den beiden vergangenen Synoden das Stimmrecht auf nicht geweihte Katholiken ausgeweitet worden sei und Priesterschaft demnach nicht länger ein Kriterium seien. (…)

OR Nr. 44 vom 30.10.2020, S. 2

Unter den weltweiten Mitarbeitern der katholischen Kirche sind 414’000 Priester. Hinzu kommen 47’500 ständige Diakone, 641’660 Ordensfrauen und 50’941 Ordensmänner. Die Laienmissionare und Katechisten kommen auf 376’188, die der katholischen Bischöfe 5’377, Ordensmänner ohne Priesterweihe in Europa bei 14’274, in Amerika bei 14’125. Weltweit sind 1,329 Milliarden Menschen katholisch (17,7 %).

OR Nr. 17 vom 30.04.2021, S. 3
Audienz für Klarissen aus Erdbebengebiet

Vatikanstadt.  Papst Franziskus hat am Montag, 26.04.2021, Schwestern des Klarissenordens aus einem Kloster in den italienischen Abruzzen in Audienz empfangen. Das Kloster Santa Chiara in Paganica bei L’Aquila war 2009 bei einem Erdbeben stark beschädigt worden. Dabei kam auch die damalige Äbtissin Gemma Antonucci ums Leben. In seinem schriftlich überreichten Grusswort lobte der Papst die Ordensfrauen für ihr ungebrochenes Engagement: „In jener Nacht habt ihr alles verloren, ausser Gott und der Geschwisterlichkeit.“ Ausgehend von diesen beiden Ankern seien die Klarissen „mutig neu aufgebrochen“. 10 Jahre nach dem Erdbeben seien die Schwestern schliesslich in das wiederaufgebaute Kloster zurückgekehrt. „Jetzt blüht Ihre Gemeinschaft auf“, so Franziskus. Dies sei eine wichtige Botschaft, die auch andere inspirieren könne, selbst inmitten der schlimmsten Tragödie neu anzufangen.

Viele Orte in Mittelitalien leiden noch immer unter den Folgen verschiedener Erdbeben in den vergangenen Jahren. Der Wiederaufbau verläuft vielerorts nur schleppend.

OR Nr. 29/30 vom 30.07.2021, S. 3
Ordensfrauen starten Social-Media-Kampagne gegen Menschenhandel

Rom. Rund 3'000 katholische Ordensfrauen und Unterstützer haben eine weltweite Kampagne gegen den Menschenhandel gestartet. Entscheidend sei, dass alle Regierungen auf der ganzen Welt den Opfern von Menschenhandel Zugang zu Bildung, Arbeit, Justiz und Gesundheitsversorgung ermöglichten,erklärte das Netzwerk "Talith Kum" am Donnerstag, 22.07.2021, in Rom. Ziel sei es, die systematischen und oft wirtschaftlichen Gründe für den Menschenhandel stärker und langfristiger zu bekämpfen. Anlass der Initiative ist der Internationale Tag gegen Menschenhandel (30. Juli). Zahlreiche Postings unter dem Hashtag #CareAgainstTrafficking und Banner mit diesem Schriftzug sind auf Instragam, Facebook und Twitter zu finden.

Dem im Frühjahr dieses Jahres veröffentlichten UN-Bericht "Global Report on Trafficking in Persons 2020" zufolge seien im Jahr 2018 weltweit rund 50'000 Fälle von Menschenhandel offiziell registriert worden. Die Vereinten Nationen gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus. Insbesondere Kinder würden immer öfter Opfer von Menschenhandel.

Das internationale Netzwerk "Talitha Kum" von Personen des geweihten Lebens, die sich gegen den Menschenhandel stellen, umfasse nach eigenen Angaben 50 Organisationen in etwa 90 Ländern. Im vergangenen Jahr seien über das Netzwerk rund 17'000 Opfer von Menschenhandel betreut und versorgt und etwa 170'000 Menschen über die Risiken und Probleme aufgeklärt worden. →Menschenhandel

OR Nr. 43 vom 29.10.2021, S. 3
Vatikanstadt/Rom. Der Papst hat die Don-Bosco-Schwestern in Rom besucht und sie zur generationenübergreifenden Arbeit aufgerufen. Sie dürften "niemals Ältere isolieren" und müssten sich in "den Dienst der jungen und Ärmsten" stellen, sagte Franziskus am Freitag, 22.10.2021, bei seinem Besuch.
https://www.donboscoschwestern.net

OR Nr. 5 vom 04.02.2022, S. 4
Für Ordensfrauen und gottgeweihte Frauen

Vatikanstadt. Das Gebetsanliegen des Papstes für den Monat Februar gilt Ordensfrauen und gottgeweihten Frauen. Ohne sie sei die Kirche nicht zu verstehen, sagt Franziskus in dem etwa einminütigen Begleitvideo, das Frauen in verschiedenen pastoralen Einsatzbereichen zeigt. "Ich ermutige alle gottgeweihten Frauen, angesichts der Herausforderung der Welt, in der wir leben, zu prüfen und zu entscheiden, was für ihre Sendung gut und richtig ist. Ich fordere sie auf, sich weiterhin wirksam für die Armen, die Ausgegrenzten und all jene, die von Menschenhändlern versklavt werden, einzusetzen. Ich bitte sie besonders darum, in diesem Bereich etwas zu bewirken."

Franziskus erwähnt Katechetinnen, Theologinnen und geistliche Begleiterinnen, die "die Schönheit der Liebe und das Erbarmen Gottes deutlich machen". Er forderte sie auf, "zu kämpfen, wenn sie in einigen Fällen ungerecht behandelt werden, sogar innerhalb der Kirche; wenn ihr Dienst, der so gross ist, auf 'Bedienung' reduziert wird. Und manchmal auch von Männern der Kirche." Der Papst macht den Frauen Mut, die Güte Gottes durch apostolische Werke und durch das Zeugnis für die Weihe bekannt zu machen.

Das Gebetsanliegen lautet: "Wir beten für alle Frauen des geweihten Lebens, dankbar für ihre Sendung und ihren Mut, neue Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu suchen und zu finden." Zum Abschluss des Videos bedankt sich Franziskus bei den Frauen: "Danke für das, was ihr seid, für das, was ihr tut, und dafür, wie ihr es tut."

OR Nr. 13 vom 01.04.2022, S. 4
18.03.2022: Der Papst empfing in Privataudienz: die Teilnehmerinnen am Generalkapitel der Dorotheenschwestern.

OR Nr. 31/32 vom 05.08.2022, S. 2, Salvatore Cernuzio
Ein afrikanisches Projekt zur Vorbeugung gegen Missbrauch und zur Förderung der Autonomie
Ordensfrauen als "Unternehmerinnen"

Investieren, um die Ordensfrauen in Afrika zu echten Unernehmerinnen zu machen (der dafür neugeprägte Begriff ist "Nuntrepreneurs"), um ihr Verantwortungsgefühl zu wecken und sie von denen unabhängig zu machen, die die Ressourcen (Bestand an Geldmitteln, Bestand z. B. an Nahrungsmitteln) besitzen, um eventuellen Erpressungen, Fällen von Machtmissbrauch oder gar sexuellem Missbrauch vorzubeugen. Es ist ein weitsichtiges und langarmiges Projekt, das Missio Invest - ein Fonds mit sozialer Wirkung, der seit 2015 Darlehen, Schulungen, Finanzschulung, technische Hilfe und Beratung für Initiativen zur Unternehmensentwicklung in Verbindung mit der katholischen Kirche auf afrikanischem Boden bereitstellt - in Afrika gestartet hat. (...)

OR Nr. 39 vom 30.09.2022, S. 4
26.09.2022: Der Papst empfing die Teilnehmerinnen am Generalkapitel der Kapuziner-Terziarinnen von der Heiligen Familie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapuziner-Terziarinnen_von_der_Heiligen_Familie

OR Nr. 43/44 vom 28.10.2022, S. 4
22.10.2022: Der Papst empfing die Teilnehmerinnen an den Generalkapiteln des Ordens des Allerheiligsten Erlösers (Birgittenorden) und der Comboni-Missionsschwestern.

Kath. Wochenzeitung Baden 12/2023 März, S. 11
Kapuzinerinnen geben Kloster in der Schweiz auf

Die Kapuzinerinnen vom Kloster "St. Klara" in Stans im Kanton Nidwalden werden ihre Niederlassung bis Ende 2023 aufgeben. Wie bei zahlreichen anderen Gemeinschaften, sind Überalterung und Nachwuchsmangel der Grund für die Klosterschliessung.

"Unsere Schwesterngemeinschaft hat in den letzten Jahren - wie andere kirchliche Institutionen - die Entwicklung der Gesellschaft stark gespürt", so die Ordensfrauen. "Wir sind heute noch acht Schwestern.
Die Bewirtschaftung und der Unterhalt der Klosterräumlichkeiten sowie die Verwaltung der Pacht sind zunehmend zu einer Belastung geworden. Die Räumlichkeiten im Kloster sind zudem heute zu gross für die Gemeinschaft. Da die Räume nicht barrierefrei sind, sind sie für die älteren Schwestern auch schwierig zu handhaben. Schwestern,  die pflegebedürftig sind, können von den wenigen Mitschwestern nicht mehr betreut werden."

Ein Ende nach über 400 Jahren. Wie kath.ch berichtete, sind fünf der acht verbliebenen Schwestern über 80 Jahre alt: "Früher lebten hier mal 60 Schwestern". Nun nimmt die Geschichte der Kapuzinerinnen  in Stans nach über 400 Jahren ein Ende.

Die acht Schwestern ziehen ins Zentrum "St. Anna" in Luzern, wo man weiterhin "in klösterlicher Gemeinschaft zusammenbleiben und in Spiritualität leben" könne. "Wir Schwestern vom Kloster "St. Klara" werden am neuen Standort ein ganzes Stockwerk beziehen".

Der Unterhalt und Betrieb des Klosters und des Klostergartens sowie des Pachtbetriebs werde in Zukunft von einer Stiftung übernommen, die aber noch zu gründen sei. "Das Kloster und seine Liegenschaften werden ins Eigentum der Stiftung übertragen", teilten die Kapuzinerinnen mit. "Wir Schwestern werden im Stiftungsrat verteten sein."

"Mit der Gründung der Stiftung ermöglichen wir den Erhalt der denkmalgeschützten Gebäude im Zentrum von Stans sowie eine passende Nutzung der Räumlichkeiten", hiess es. Wichtig sei den Schwestern dabei, "dass die franziskanischen Werte erhalten bleiben - im Sinne von Einfachheit, Nähe zur Schöpfung und nachhaltigem Lebensstil.
CNA Deutsch, Nachrichtenredaktion

OR Nr. 28/29 vom 14.07.2023, S. 8
Ordensfrauen wollen einen neuen Blick auf Migration

Rom. Wenn es um die Not von Geflüchteten und Asylbewerbern geht, reicht eine "wohltätige Antwort" nicht aus: Mit diesem Appell endete am 03.07.2023 die Internationale Konferenz von Ordensfrauen zum Thema Migration, die am Sitz der Vereinigung der Ordensoberinnen UISG in Rom stattfand. Die Kirche müsse ihren Blick auf das Thema Migration weiten und die Betroffenen zu Protagonisten (Vorkämpfern) einer Welt in beständiger Veränderung machen. Ziel der Tagung war es, die Ursachen von Migrationstrends zur Bereitstellung von Ressourcen (natürlich vorhandene Bestände) zu erkunden und umfassende, nachhaltige Lösungen auf die Herausforderung Migration auszuloten, wie Vatican News berichtete. (...)

OR Nr. 39 vom 29.09.2023, S. 4
25.09.2023: Der Papst empfängt die Präsidentin der Internationalen Vereinigung von Generaloberinnen, Sr. Nadia Coppa ASC, Generaloberin der Schwesternkongregation der Anbeterinnen des Blutes Christi.

OR Nr. 4 vom 26.01.2024, S. 7
Papst fordert Freilassung entführter Ordensfrauen in Haiti

Vatikanstadt/Port-au-Prince. Beim Angelusgebet an 21.01,2024, zu dem etwa 20'000 Menschen gekommen waren, hat der Papst die Freilassung von sechs entführten Ordensfrauen in Haiti gefordert. Er sagte:

Mit Trauer habe ich die Nachricht von der Entführung einer Gruppe von Menschen, darunter sechs Ordensfrauen, in Haiti vernommen: Ich bitte eindringlich um ihre Freilassung und bete für die soziale Eintracht im Land; ich rufe alle auf, der Gewalt ein Ende zu setzen, die so viel Leid über diese geschätzte Bevölkerung bringt.

Am Freitag, 19.01.2024, hatten bewaffnete Männer im Zenrum von Haitis Hauptstadt Porto-au-Prince einen Kleinbus ¨überfallen und die Insassen, die auf dem Weg zur Universität waren, an einen unbekannten Ort verschleppt, darunter mindestens sechs Ordensfrauen, der Fahrer sowie weitere Personen. In Haitis Hauptstadt nimmt die Gewalt immer weiter zu. Einige Stadtviertel waren in den vergangenen Tagen regelrecht abgeriegelt worden. Der Bischof der Diözese Anse-a-Veau et Miragoane, Pierre-Andre Dumas, verurteilte die Tat in aller Schärfe als "abscheulichen und barbarischen Akt, der nicht einmal die Würde dieser Frauen des geweihten Lebens respektiert, die sich mit ganzem Herzen Gott hingeben, um junge Menschen, die Ärmsten und Verletzlichsten unserer Gesellschft zu erziehen und auszubilden". Seit letzten Sonntag hatten bewaffnete Banden ihre mörderischen Aktionen intensiviert, während im ganzen Land gegen die unsichere Lage demonstriert wurde.

OR Nr. 5 vom 02.02.2024, S. 6
Entführte Ordensfrauen in Haiti freigelassen

Port-au-Prince/Rom. Die am vergangenen 19. Januar 2024 in Haiti entführten Ordensfrauen sind wieder frei. Das teilte der Erzbischof der haitianischen Hauptstadt, Max Leroy Mésidor, Präsident der örtlichen Bischofskonferenz, den Vatikanmedien mit. In einem Kommuniqué der Erzdiözese Port-au-Prince wurde mitgeteilt, dass die sechs Ordensfrauen und die beiden weiteren mit ihnen verschleppten Menschen am Mitwoch, 24.01.2024, freigelassen worden waren. (...)

OR Nr. 6 vom 09.02.2024, S. 4
Die französische Ordensschwester Paësie, die in den Slums der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince 2'500 Srassenkinder versorgt, hat am Samstag, 03.02.2024, einen Anruf des Papstes erhalten. Wenige Tage nach der Entführung und Freilassung von sechs Ordensfrauen dankte Franziskus der Französin für ihren Einsatz. Sr. Paësie hat vor einigen Jahren in Haiti die Gemeinschaft "Familie Kizito" für bedürftige Kinder gegründet. Der Papst habe sie ermutigt und sein Gebet zugesichert, so die Schwester.
(Sankt Kitizo (Kitizo Omuto) von Uganda, *1772, im Jahre 1886 lebendig verbrannt. Schutzpatron der Kinder und Grundschulen)

OR Nr. 15 vom 12.04.2024, S. 3
Weltkirche: Die Zahl der Ordensfrauen ging 2022 weiter zurück: um 1,6 Prozent auf 599'228. Erneut gab es Unterschiede zwischen Afrika, das 1,7 Prozent mehr Ordensfrauen verzeichnete, und Europa, wo 3,5 Prozent weniger Ordensfrauen lebten.
Vatikanisches Zentralamt für kirchliche Statistik

→Frauen (auch im Vatikan)
→Universitäten, päpstliche
→Katholiken                             
→Kardinals bis Kip, Erweiterte Themen: Katholiken Zahlen
→Kardinals-Kip: Katholiken (Weltkirche): Zahlen

Ordensleute im Vatikan

(Beispiele)
auch →Immobilien des Vatikans

Jesuiten                          Radio Vatikan, Presse
Don-Orione-Werk            Post
Salesianer                       Druckerei, Vatikan-Zeitung
Barmherzige Brüder        Apotheke (Fatebenefratelli)
Paulinische Familie         Telefonzentrale
Franziskanerinnen           Wandteppich-Konservierungen

Klarissen/Karmeli-  )         Diese Schwestern versorgen das Kloster in den
tinnen/Benedikti-    )          vatikanischen Gärten (Ablösung alle 5 Jahre mit
nerinnen                 )          7 Schwestern, neuerdings alle 3 Jahre)

Nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. Ratzinger am 28. Februar wohnt jetzt der Deutsche mit Ordensschwestern und dem Sekretär in diesem aufgehobenen Kloster

OR Nr. 49 vom 06.12.2013, S. 6
Katholische Kirche feiert 2015 als Ordensjahr

2015 wird die katholische Kirche als „Jahr der geistlichen Berufungen“ feiern. Das kündigte Papst Franziskus vor Ordensoberen im Vatikan an. Bei dem Empfang für 120 Mitglieder der Vereinigung männlicher Ordensoberer betonte er die grosse Bedeutung der Orden für das Leben der katholischen Kirche und die Verbreitung des Glaubens. Die Orden versammelten Männer und Frauen, die die Welt „aufwecken“ könnten. Ihr Leben sei eine prophetische Mission und die konkreteste Form, dem Herrn nachzufolgen, so Papst Franziskus, der als Jesuit selbst einem Orden angehört. Zugleich hob der Papst hervor, von jedem Christen sei eine Radikalität (Gründlichkeit) in der Umsetzung des Glaubens gefordert. Der Ordensdienst verlangt nach den Worten des Papstes die Brüderlichkeit innerhalb der Gemeinschaft.

OR Nr. 34 vom 22. August 2014, S. 2
Vatikan verpflichtet Orden auf nachhaltiges Wirtschaften

Katholische Orden sollen sich künftig stärker an der kirchlichen Soziallehre orientieren und kapitalistische Auswüchse in ihrer Güterverwaltung vermeiden. Das geht aus neuen Richtlinien hervor, die jetzt von der vatikanischen Kongregation für die Ordensleute veröffentlicht wurden. Sie fordern die Orden zu einem transparenteren Finanzgebaren sowie zu nachhaltigerem Wirtschaften auf. Dazu gibt es detaillierte Vorgaben. Um des Evangeliums willen müssten Orden ihre wirtschaftlichen Angelegenheiten „mit vollständiger Transparenz, unter Beachtung der weltlichen und kirchlichen Gesetze und im Dienst für die vielen Formen der Armut“ regeln. – Die Prinzipien der Unentgeltlichkeit, der Brüderlichkeit und der Gerechtigkeit bildeten die Grundlage für eine evangeliumsgemässe Wirtschaft im Dienst der Gemeinschaft, schreibt Kardinal João Braz de Aviz, Präfekt der Ordenskongregation, in seinem Vorwort. Weiter heisst es in den Richtlinien, nicht alle Techniken der Verwaltung stünden im Einklang mit der Soziallehre der katholischen Kirche. – Das Dokument sieht vor, dass jeder Orden Haushaltspläne nach internationalen Standards erstellt und von auswärtigen Fachleuten prüfen lässt. Andernfalls könne die Ordenskongregation ihre Zustimmung für Finanztransaktionen verweigern. Für grössere Projekte müssen Kostenvoranschläge erstellt und wirksame Kontrollmechanismen eingeführt werden. Weiter mahnt die Vatikanbehörde die Ordensgemeinschaften, keine Ressourcen (Geldmittel) zu verschwenden und im Fall von Verlusten nicht einfach Löcher zu stopfen, sondern die zugrundeliegenden Probleme zu lösen.

OR Nr.  3 vom 22.01.2016, S.1
Positive Bilanz des Jahrs der Orden

Eine positive Bilanz des zu Ende gehenden „Jahr der Orden“ in der katholischen Kirche ziehen die Ordensoberen in Deutschland. Das vom Papst gesetzte Thema sei „an der Basis breit angekommen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz, Abt Hermann-Josef Kugler. „Es ist erstaunlich, wie viele Aktionen und Projekte es gegeben hast.“ Das von Papst Franziskus für die Weltkirche ausgerufene „Jahr der Orden“ endet am 2. Februar 2016. Auch seine Stellvertreterin, Generaloberin M. Regina Pröls, sagte, die Orden hätten Rückenwind erhalten. „Ich habe eine Bewusstseinsbildung und einen grossen Informationsdurst beobachtet. Wir konnten bei vielen Gelegenheiten über unser Ordensleben berichten, auch in Fernsehsendungen.“  Ausgesprochen zufrieden zeigten sich die beiden Ordensoberen mit dem Papst. „Bei diesem Papst spürt man, dass er Ordensmann ist“, sagte Schwester Regina, die Generaloberin der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen ist. „Da ist ein Mann, der versteht uns und macht kein Drama daraus, wenn es mal nicht so gut läuft.“ P. Kugler sagte, der Heilige Vater zwinge sie nicht zu etwas, er spreche einfach frank und frei aus, was ihm auf der Seele liege.