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Körperschaften des „Vatikan“

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Korrespondenzstil im Vatikan

Gianluigi Nuzzi, Seine Heiligkeit, ab Seite 292 italienisch, ab Seite 334 deutsch:

292/334, Schlusssatz:
Der Nuntius von Deutschland an Msgr. Peter B. Wells, Staatssekretariat, am 23.05.2011:

Voglia gradire  l’espressione del mio cordiale  ossequio, con cui mi confermo della Signoria  Vostra  dev.mo in Xo.

Mit aufrichtiger Hochachtung verbleibe ich ergebenst in Christo +Jean-Claude Périsset

293/335, Schlusssatz:
Dino Boffo, ehemaliger Chefredakteur des Avvenire an den Privatsekretär des Papstes, am 06.01.2010:

Col più devoto ossequio

Mit ergebenster Hochachtung Dino Boffo

294/335, Schlusssatz:
Dino Boffo an den Privatsekretär des Papstes, am 06.01.2010:

Con ciò voglia, Monsignore, scusarmi per l’incomodo e considerarmi come Suo

Damit bitte ich Sie, Monsignore, mir die Unannehmlichkeiten, die ich Ihnen bereite, nachzusehen, und verbleibe als der Ihre Dino Boffo

298//340, ganzer Brief:
Riservato, A Monsignore Georg Gänswein
Busso per una seconda volta, e mi scuso. Conto di non disturbare oltre. Col più devoto e grato ossequio

Vertraulich, An Monsignore Georg Gänswein
Ich klopfe ein zweites Mal an und bitte um Entschuldigung. Ich rechne damit, Sie nicht noch einmal belästigen zu müssen. In ergebenster und dankbarster Hochachtung. Ihr ergebenster Dino Boffo

302/343, Einleitungs- und Schlusssatz:
Dino Boffo an Kardinal Angelo Bagnasco, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, 02.09.10:

Eminenza, vorrei tanto che Lei mi avesse davanti e potesse avvertire tutta la mia desolazione.

Non parole per scusarmi con Lei, che è persona e Vescovo a ci voglio molto bene, e che mi dispiace non sa quanto disturbare in questo modo.

Eminenz, ich wünsche, vor Ihnen zu stehen, so dass Sie mich in meiner ganzen Betrübnis sehen könnten.

Mir fehlen die Worte, um mich bei Ihnen zu entschuldigen, bei Ihnen, den ich als Menschen und Bischof herzlich verehre und den auf diese Weise zu belästigen mir unsagbar leid tut. Ihr ergebenster Dino Boffo

304/346, Schlusssatz:
Carlo Maria Viganò, Generalsekretär des Governatorats, an seine Heiligkeit, am 27.03.2011:

Pongo nelle mani di Vostra Santità questa mia lettera che ho indirizzato al‘ Em.mo Cardinale Segretario di Stato, perché me disponga secondo il Suo augusto volere, avendo come mio unico desiderio il bene della Santa Chiesa di Cristo.

Con sinceri sentimenti di profonda venerazione, di Vostra Santità

Ich gebe Eurer Heiligkeit auch den Brief zu Händen, den ich an den hochwürdigsten Kardinalstaatssekretär adressiert habe, damit Sie nach Ihrem erlauchten Willen darüber verfügen. Mir ist nur am Wohl der Heiligen Kirche Christi gelegen.

Mit aufrichtigen Gefühlen tiefster Verehrung, Eurer Heiligkeit ergebenster Sohn + Carlo Maria Viganò

306/347, ganzer Brief:
Von Dr. Bruno Vespa an den Privatsekretär des Papstes, am 21.12.011. Fernsehstar:

Caro Monsignor Georg, (Anrede in Handschrift)
anche quest’anno, mi permetto di farLe avere a nome della mia famiglia una piccola somma a disposizione della Carità del Papa.
Auguro a Sua Santità e a Lei, caro Don Giorgio, di trascorrere un sereno Natale e un nuovo anno di proficua missione
Allegato assegno NT Unicredit Banca di Roma

Lieber Monsignor Georg,   (in Handschrift)
auch in diesem Jahr erlaube ich mir, Ihnen im Namen meiner Familie eine kleine Summe für die Wohltätigkeit des Papstes zur Verfügung zu stellen.
Ich wünsche Seiner Heiligkeit und Ihnen lieber Don Giorgio, frohe Weihnachten und ein für Ihre Mission erfolgreiches neues Jahr. Ihr Bruno Vespa
Beiliegend nicht übertragbarer Check der Unicredit Banca di Roma
In Handschrift:
PS: Wann könnten wir eine Begegnung mit dem Heiligen Vater erhalten? Ich melde mich diesbezüglich im Neuen Jahr.

307/348, Adresse und Schlusssatz:
Von Giovanni Bazoli, Aufsichtsratsvorsitzender der Bank Intesa Sanpaolo an den Privatsekretär, im Dez. 2011:
Sua Eccellenza Reverendissima Mons. Georg Gänswein, Segr. Santo Padre, ROMA

Mi è gradito  porgerLe, in questa occasione, i più fervidi auguri, insieme al mio deferente saluto

Seiner Exzellenz dem hochwürdigsten Mons. Georg Gänswein, Sekr. Heiliger Vater, ROM

Damit verbunden entbiete ich die besten Wünsche und grüsse ehrerbietig
(Beilage: Check von Euro 25’000.00)

308/349, Schlusssatz:
Vom Privatsekretär des Papstes an Dr. P. Cipriani, Generaldirektor des Instituts für die Werke der Religionen (Vatikanbank), am 09.12.2011:

Ringraziando per la Sua cortese disponibilità, La saluto cordialmente

Mit Dank für Ihre freundliche Unterstützung grüsse ich Sie herzlich D. Georg Gänswein, Privatsekretär Seiner Heiligkeit Benedikt XVI.
(mit der Bitte um Überweisung einer bestimmten Geldsumme [€ 20’000.00 und € 5’000.00] an die Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.-Stiftung mit einem budgetierten Saldo per 31.12.2012 von € 925’000.00, Seite 329).

315/357,  Betreff und Schlusssatz:
Vom Direktor der Gendarmerie des Vatikanstaates an den Substituten des Staatssekretariats, am 10.12.2009:

Appunto per l’Ecc.mo Mons. Sostituto della Segreteria di Stato

Mi valgo volentieri della circostanza  per rinnovarLe i miei sentimenti di sincero affetto, confermandomi dell’Eccellenza Vostra Reverendissima, IL DIRETTORE

Bericht für den hochw. Mons. Substitut des Staatssekretariats

Gern nutze ich den Anlass, um Ihnen erneut meine aufrichtige Zuneigung zu bekunden, als ergebenster Diener Eurer Exzellenz, Der Direktor Giani

322/364, Schlusssätze:
Von Staatssekretär Tarcisio Bertone an Dionigi Tettamanzi, Erzbischof von Mailand, am 24.03.2011:

Profitto volentieri dell’occasione per trasmettere a Lei, Eminenza, ed agli altri illustri Membri dell’Istituto il benedicente saluto di Sua Santità.

Unisco anche l’espressione drei miei personal deferenti ossequio e mi confermo di Vostra Eminenza Reverendissima dev.mo neu Signore

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Ihnen, Eminenz, und den anderen hoch angesehenen Mitgliedern des Instituts den Segensgruss Seiner Heiligkeit zu übermitteln.

Ich füge meine persönliche ehrerbietige Hochachtung hinzu und empfehle mich Eurer Eminenz ergebenst im Herrn

333/378, Adresse und Schlusssatz:
Vom Direktor der Gendarmerie des Vatikanstaates an den Privatsekretär des Papstes:

Rev.mo Mons. Georg Gänswein, Segretario Particolare di Sua Santità, Appartemento Privato

Profito della circostanza per inviarLe i sentimenti del più devoto, grato ed affettuoso ossequio, IL DIRETTORE

Hochw. Mons. Georg Gänswein, Privatsekretär Seiner Heiligkeit, Privatwohnung

Ich nutze die Gelegenheit und sende Ihnen meine ergebensten, dankbaren und herzlichen Grüsse. Giani

Katholische Wochenzeitung Baden 33/2017, August, S. 11
Einige Monate vor seinem plötzlichen Tod schrieb S. E. Joachim Kardinal Meisner, em. Erzbischof von Köln, an seinen Amtsbruder S. E. Bischof Dr. Vitus Huonder, Bischof von Chur, einen herzlichen, aber auch bedeutsamen Brief (06.02.2017):

Absender: Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof em. von Köln
Empfänger: S. Exzellenz dem Hochwürdigsten Herrn Bischof Dr. Vitus Huonder

L. Sapienza, Papst Paul VI., Segeln im Gegenwind, 2018, Patmos-Verlag

Seite 17:
Schreiben an Pius XII. von Erzbischof Giovanni Battista Montini, am letzten Tag im Vatikan, bevor er anderntags nach Mailand reiste (Schlusssatz):

(…) Und des Bittens niemals müde, erflehe ich noch einen Segen für alle Seelen, die Eure Heiligkeit meiner Obhut anvertraut, und für Euren geringsten, aber glücklichsten, dankbarsten, anhänglichsten Sohn und Diener, der, zum Kuss des Heiligen Fusses niedergeworfen, verbleibt
Eurer Heiligkeit ergebenster, demütigster, verbundenster +Giovanni Battista Montini
Aus dem Vatikan, 3. Januar 1955

Seite 22, Schlusssatz des Briefes von Erzbischof Montini, Mailand, an Papst Johannes XXIII., am 21. Januar 1959:

Und danke schliesslich und vor allem  vonseiten des demütigen Hirten dieser Diözese, der für seine Gläubigen und für sich den apostolischen Segen erbittet und einmal mehr freudig verbleibt,
Eurer Heiligkeit ergebenster, demütigster, verbundenster Diener und Sohn
+Giovanni Battista Kardinal Montini, Erzbischof von Mailand

Seite 32: Schlusssatz des Briefes von Erzbischof Montini an S. Hochw. Exz. Bischof Angelo dell’Acqua, Substitut des Staatssekretariates, Vatikanstadt, am 8. Januar 1963:

In tiefem Gehorsam verbleibe ich Eurer Hochwürden Exzellenz ergebenster + G. B. Kard. Montini, Erzb.

Korruption

→Finanzen. Auch unter „→Englisch Andreas, Franziskus“ 
→Wirtschaftssekretariat

https://capital.de/wirtschaft-politik/vatikan-wie-korrupt-ist-der-kleinste-staat-der-welt-33046052.html
https://domradio.de/artikel/unkraut-der-korruption-ausrotten-papst-korruption-ist-dauerproblem-der-kirche

Gianluigi Nuzzi, Seine Heiligkeit, Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Benedikt XVI., 2012, Piper München (Auszüge)

Ab Seite 68: Bertone entlässt den Prälaten (WA: Erzbischof Carlo Maria Viganò, Generalsekretär des Governatorats), der im Vatikan Ordnung schaffen sollte. – Viganò, ein lombardischer Prälat mit brüskem Charakter und einer direkten Art, tritt für Strenge und Transparenz ein und hat in der Vergangenheit in der vatikanischen Diplomatie gedient. Im Juli 2009 hat ihn Benedikt XVI. zum Generalsekretär des Governatorats gekürt, jener Behörde, die sämtliche Anschaffungen (von Benzin bis zu Lebensmitteln), die Auftragsvergabe und die kostspieligen Umbauarbeiten des Vatikans verwaltet. Viganò ist besorgt. Aus drei Gründen:

  1. Beim Ordnen der Finanzen und bei den Ausgaben einer Behörde, die für die Wirtschaft des Vatikans zentral ist, hat er allzu viele Feinde gemacht. Abstriche bei Geschäften und Ausgaben bedrohten etablierte Gleichgewichte und Privilegien.
  2. Die Feinde, die Geschäfte und Vorteile verlieren, verständigen sich auf eine Revanche
  3. Dritter Grund ist ein Artikel, der anonym im „Il Giornale“ erschien und der unwahre Behauptungen und Unterstellungen enthält. Der nicht genannte Verfasser stellt Viganò ins Abseits, wirft ihm eine „sodanianische Gesinnung“ (nach dem Ex-Staatssekretär Angelo Sodano) und eine Strategie vor, die „von den meisten als feindlich gegenüber den von Benedikt XVI. eingeleiteten Veränderungen gesehen werden“.

Seite 69: „In diesen Krisenzeiten“, so der Artikel weiter, „ist es Viganò nicht gelungen, den staatlichen Finanzen Flügel zu verleihen. Vor aller Augen verzögert sich die Restaurierung von Berninis Kolonnaden, weil sich keine Financiers finden oder besser gesagt, weil derjenige, der sie auftreiben soll, in seiner Aufgabe versagt“. Die unleugbare Wahrheit sieht dagegen so aus, dass Viganò Kardinal Giovanni Lajolo, den Präsidenten des Governatorats, entscheidend darin unterstützt hat, in wenigen Monaten die Bilanzen des Vatikans aus tiefroten in die schwarzen Zahlen zu bringen. – Der Schluss des Artikels liest sich wie ein Verbannungsurteil in Abwesenheit: „Es ist bereits eine neue Figur im Gespräch, die die Rolle des Sekretärs des Governatorats übernehmen soll, wobei der gegenwärtige in einen eher notariellen und nicht operativen Aufgabenbereich ausserhalb der römischen Kurie versetzt werden soll, falls er nicht per Gnadenakt an die Spitze der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhles gesetzt wird“. Diese Vorhersage deckt sich mit Gerüchten und Indiskretionen, von denen Viganò Kenntnis erlangt hat, wonach er schon „abgesetzt“ worden und für andere Aufgaben vorgesehen sei.

Seite 70: 22. März 2011: Sitzung mit Kardinal Bertone, Staatssekretär, der Viganò mitteilt, dass er schon 3 Jahre früher aus dem Amt als Generalsekretär scheiden müsse. Warum? Er soll für Spannungen in der Behörde verantwortlich sein. Viganò präsentiert Bertone die Haushaltspläne für das neue Jahr und zeigt auf, dass sein strenger Konsolidierungskurs Früchte getragen hat. Dank einer Sanierung ohne Rücksichten weisen die Konten neuerdings Überschüsse aus. Bertone lässt sich nicht beeindrucken und verabschiedet ihn. – Viganò wird klar, dass sein Traum, Kardinal zu werden und den Posten des Präsidenten Lajolo einzunehmen, nun ausgeträumt ist, obwohl Bertone ihm das Kardinalbirett versprochen hat.

Seite 71: Erzbischof Viganò schreibt 2 geharnischte Briefe, wie man sie in der Kirchengeschichte noch nie gelesen hat. An Bertone: „Missstände müssen beseitigt und saniert werden. Ein Entwurf der Bilanz 2010 ersehen Sie in der Beilage: Überschuss von € 34’451’797.00 gegenüber einem Fehlbetrag von € 7’815’183.00 aus dem Vorjahr, das ergibt einen Kapitalzuwachs von € 42’266’980.00 innerhalb eines Jahres. Es liegen schwerwiegende Verleumdungen gegen mich und mein Werk vor“.

Seite 73: 550’000 Euro für die Krippe. Der zweite Brief geht an den Papst. Viganò warnt ihn, dass seine Versetzung das Säuberungswerk zum Stillstand brächte, mit dem gegen „zahlreiche Praktiken der Korruption und des Amtsmissbrauchs, die sich seit Langem eingenistet haben“,  vorgegangen werde. Erstmals prangert ein Prälat unverblümt die zahlreichen Praktiken der Korruption an und bricht mit diesem Wort ein bislang herrschendes Tabu im Vatikan.

Seite 74: Viganò erhält am 4. April 2011 eine Audienz beim Papst und bringt einen vertraulichen zusammenfassenden Bericht, in dem er ins Detail geht, Vorwürfe der Pflichtvergessenheit und Günstlingswirtschaft formuliert:

Seite 75: „Als ich am 16. Juli 2009 das Amt im Governatorat übernommen habe, war ich mir der Risiken, die ich dort einging, sehr wohl bewusst. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich mit einer so desaströsen (katastrophalen) Lage konfrontiert würde. Ich habe den Kardinalstaatssekretär bei mehreren Gelegenheiten darauf hingewiesen und ihm deutlich gemacht, dass ich es aus eigener Kraft nicht schaffen würde: Ich brauchte seine ständige Unterstützung. Die Finanzen des Governatorats, die schon durch die weltweite Krise stark angeschlagen waren, verschlechterten sich durch Verluste von über 50 bis 60 %, auch durch die Unerfahrenheit derer, die sie bewirtschaftet hatten. Um Abhilfe zu schaffen, hatte der Kardinalpräsident die Leitung der beiden Staatsfonds faktisch einem Finanz- und Wirtschaftsausschuss überantwortet, der aus einigen Grossbankiers bestand. Aber die vertraten dann mehr ihre als unsere Interessen. So verursachten sie beispielsweise im Dezember 2009 bei einer einzigen Transaktion für uns einen Verlust von über 2,5 Millionen Dollar. Ich meldete die Angelegenheit dem Staatssekretär und der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten, die die Existenz des genannten Ausschusses übrigens als illegal ansieht. Während meiner ständigen Teilnahme an ihren Sitzungen habe ich versucht, dem Vorgehen der Bankiers Einhalt zu gebieten, und musste ihnen zwangsläufig häufig widersprechen. Über die Tätigkeit des Ausschusses kann Professor Gotti Tedeschi gut Bericht erstatten“. – Viganò legt Ratzinger die Missstände dar, die in der Leitung des Governatorats allenthalben auftauchen, und verweist auf die signifikantesten (bedeutsamsten) Einsparungen, so auf die von 850’000 Euro beim Unterhalt der Vatikanischen Gärten. Mit der Summe konnte das Wärmekraftwerk erneuert werden, das sämtliche Gemächer und Büros des Zwergstaates beheizt.

Seite 76: „Die Leitung der Buchhaltungsverwaltung des Staates sowie das Amt für Philatelie und Numismatik waren in einem erbärmlichen Zustand: Die jeweiligen Direktoren waren entmachtet, das Personal untereinander zerstritten. Mein Vorgänger verhandelte gewöhnlich mit dem Funktionär, der ihm am sympathischsten war, unter vollständiger Missachtung der Kommandokette, nach der die Verantwortlichkeiten und Aufgaben hierarchisch strukturiert sind. Von Korruptionspraktiken am stärksten betroffen war die Führung der Technischen Dienstleistung: Aufträge wurden immer an dieselben Firmen vergeben, und dies zu Preisen, die doppelt so hoch waren wie ausserhalb des Vatikans üblich. Unsere Techniker und Arbeiter waren vollständig demotiviert, weil die Arbeiten, anstatt von ihnen, mit exorbitanten (übertriebenen/gewaltigen) Kosten von externen Unternehmen ausgeführt wurden usw. Ein Reich, das in kleine Domänen unterteilt war: internes Bauwesen, externes Bauwesen, eine chaotische Führung der Magazine, ein unvorstellbarer Zustand, der im Übrigen allen in der Kurie bekannt war. Ich versuchte in weniger als eineinhalb Jahren mit grosser Mühe und trotz des Boykotts derer, die wohl seit Jahrzehnten die Macht kontrollierten, die Lage wieder in den Griff zu bekommen. Ich habe die Verwaltung der Vatikanischen Gärten aus dem Departement der Technischen Dienstleistungen ausgegliedert und die Verantwortlichkeit Signor Luciano Cecchetti übertragen, der an den päpstlichen Villen wirkte. In knapp einem Jahr war so eine Einsparung von 850’000 Euro zu erzielen“.

Der streitbare Erzbischof Viganò berichtet von jeder Art Behinderung. Auch hebt er Benedikt XVI. gegenüber hervor, dass diese „Sanierungsarbeit erst am Anfang steht“. Sie werde von Leuten, die erkennbar Privilegien und Interessen schützen, „häufig offen behindert und bisweilen eindeutig boykottiert“.

Seite 77: Viganò hat für die letzten Jahre spektakuläre Erfolge vorzuweisen: Die Kosten für vergebene Aufträge haben sich fast halbiert – eine Trumpfkarte für ihn -, wobei ein Posten nach dem anderen gekürzt und bei jeder einzelnen Ausgabe Einschnitte vorgenommen worden sind. Ein Beispiel unter vielen: Hatte die Krippe auf dem Petersplatz 2009 noch gut 550’000 Euro gekostet, so wurden für das Jahr 2010 nur noch 300’000 Euro veranschlagt. – Auch wurden die „Sicherheitsstandards im Staat und den päpstlichen Villen verschärft, in denen sich mysteriöse Diebstähle ereignet hatten“. – „Erreicht wurde all dies dank konstanter Bemühungen, die Korruption, die Privatinteressen und die Misswirtschaft zu eliminieren (ausschalten), die in den verschiedenen Verwaltungen weit verbreitet sind. Kein Wunder also, dass gegen mich eine Pressekampagne und Aktionen angestossen wurden, um mich bei den Vorgesetzten in Misskredit zubringen und zu verhindern, dass ich die Nachfolge von Präsident Lajolo antrete, wie ja inzwischen auch mein Ende als ausgemacht gilt“.

Seite 83: Der eigentliche Drahtzieher in der Affäre Viganò soll Marco Simeon gewesen sein, der dem Schreiben nach „Il Giornale“ die inoffiziellen Mitteilungen zugespielt habe, aber vor allem seit 2002 ein besonderer Schützling und Liebling Kardinal Bertones ist. Der 33-jährige Sohn eines Tankwarts aus Sanremo geht im Vatikan ein und aus, ausgestattet mit einem Universitätsabschluss in Jura in seiner ligurischen Heimatstadt.

Seite 86: Papst Benedikt XVI. trifft seine Entscheidung und macht Viganòs Entsendung in die USA offiziell. Die förmliche Mitteilung stammt vom 2. Juli 2011; noch am gleichen Tag händigt Bertone dem Erzbischof brevi manu die Ernennungsurkunde aus. Viganòs Versetzung wirbelt gewaltigen Staub auf und sorgt für grossen Unmut.

Seite 96: Im November 2011 bezieht Erzbischof Carlo Maria Viganò die Nuntiatur in Washington. Auf seinem Schreibtisch findet er Probleme vor, wie er sie im Vatikan zurückgelassen hat. Er muss Finanzen in Ordnung bringen und solides Wirtschaften durchsetzen. Die Gruppe meines Informanten beobachtet, wie es mit dem neu ernannten Diplomaten weitergeht. Für ihn ist diese böse Überraschung wie ein Hohn. Es ist bestimmt nicht angenehm für einen gründlichen, korrekten, unnachgiebigen und vor allem verbitterten Mann, wenn er wieder Finanzprobleme und Korruption bekämpfen soll, wo man ihn doch gerade deshalb aus Rom entfernt und in eine Art „goldenes Exil“ geschickt hat, weil er die Misswirtschaft im Vatikan frontal angegangen ist. Auf dem Schreibtisch des Diplomaten liegen kritische Problemfälle, die er sofort und ohne einen falschen Schritt bewältigen muss. Viganò hat in seiner glanzvollen diplomatischen Laufbahn viel erlebt, sich aber nie in einem Wirbelsturm behaupten müssen, wie er jetzt über die Finanzen der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten hinwegfegt: Die Prozesse um die pädophilen Priester zeitigen drastische wirtschaftliche Folgen.

→Missbrauchsfälle
→Finanzen, erfolgreicher Jahresabschluss 2010 unter Viganò.

„Was Paolo Nicolini (Priester und Mitarbeiter der Vatikanischen Museen, Bevollmächtigter für die administrativ-wirtschaftlichen Bereiche) betrifft, kamen im Hinblick auf seine Amtsführung besonders verwerfliche Praktiken ans Licht, seit seiner Zeit an der Päpstlichen Lateranuniversität, wo nach Aussage von Monsignor Rino Pisichella Folgendes zu seinen Lasten aufgedeckt wurde: gefälschte Rechnungen und ein Fehlbetrag von mindestens 70’000 Euro. Erwiesen ist ebenso eine Gewinnbeteiligung desselben bei der Gesellschaft SRI Group von Giulio Galazzi, einem Unternehmen, das dem Governatorat gegenwärtig mindestens 2,2 Millionen Euro schuldet und das zuvor bereits den L'Osservatore Romano (dies bestätigte mir Don Elio Torreggiani. Der Autor) um 97’000 Euro und die APSA um weitere 85’000 Euro betrogen hat (wie mir Monsignor Domenico Calcagno versicherte. Der Autor).“

Ausdrucke und Dokumente in meinem Besitz (Viganò) belegen solche Behauptungen sowie die Tatsache, dass Nicolini im Besitz einer Kreditkarte ist, mit der er zulasten der genannten SRI Group bis zu 2’500 Euro im Monat abheben konnte.

Erzbischof Carlo Maria Viganò, geboren 16. Januar 1941 in Varese/Italien, am 16. Juli 2009 zum Generalsekretär des Governatorats des Vatikanstaates ernannt. Sehr erfolgreiche Tätigkeit. Am 19. Oktober 2011 zum Apostolischen Nuntius der USA ernannt („Goldenes Exil“).

Siehe zweites Buch von Nuzzi Gianluigi, Alles muss ans Licht, 2015: → Nuzzi, Gianluigi

OR (L'Osservatore Romano) Nr. 7 vom 17.02.2017, S. 3
Franziskus spricht vor Ordensoberen über Korruption, Missbrauchsfälle und Verweltlichung

(…) Zum Thema Kindsmissbrauch sagte Franziskus demnach: „Wenn wir nicht davon überzeugt sind, dass er eine Krankheit ist, werden wir das Problem nicht gut lösen können.“ Er mahnte zu Vorsicht bei der Aufnahme in Orden. Es müsse immer die „affektive Reife“ (gefühlsbetonte Reife) der Kandidaten sichergestellt werden. (…)

Probleme im Vatikan sprach er ebenfalls an. „Es gibt Korruption im Vatikan“, sagte er, ohne genauer darauf einzugehen. An anderer Stelle erklärte er, viele Probleme hingen mit Finanzen zusammen. „Die Probleme kommen, wenn man in die Tasche greift.“ Er denke dabei etwa an die Entfremdung von Geldern. Armut sei jedoch das „Knochenmark“ im Leben der Kirche. (…)

OR Nr. 25 vom 23. Juni 2017, S. 3
Kampf gegen Korruption

Vatikanstadt. Der Vatikan hat ein internationales Forum zum Thema Korruption abgehalten. An dem Treffen am 15. Juni nahmen Verantwortungsträger der Kirche, staatlicher Behörden und der Polizei sowie Vertreter von Justiz und Nichtregierungsorganisationen teil. Ziel des Forums war ein Austausch über das globale Phänomen (Naturereignis) der Korruption sowie deren Verflechtung mit mafiösen Organisationen. Veranstaltet wurde das Forum vom Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen  unter Leitung von Kurienkardinal Peter Turkson zusammen mit der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften.

OR Nr. 35 vom 31.08.2018, S. 3
Kampf gegen alle Formen von Korruption

Salzburg. Hochrangige Vertreter der Kirche haben zu einem umfassenden Kampf gegen alle Formen von Korruption aufgerufen. „Korruption ist wie Krebs, der die Gesellschaft tötet“, sagte der honduranische Kardinal Óskar Rodríguez Maradiaga bei einer Veranstaltung zum Abschluss eines zweitägigen Arbeitstreffens der interreligiösen Initiative „Ethics in Action“ beim Tiroler „Forum Alpbach“. Dazu waren in Alpbach renommierte Vertreter aus Weltreligionen, Wirtschaft und Philosophie sowie Anti-Korruptionsexperten zusammengekommen.

Bloss korrupte Regime verantwortlich zu machen, reicht aus Sicht des nigerianischen Kardinals John Onalyekan nicht aus. „Es wäre für korrupte Machthaber nicht möglich, Milliarden aus Staatskassen zu entwenden, wenn sie das Geld nicht irgendwo verstecken könnten“, spielte er auf Steueroasen und Konten internationaler Banken an. „Wir wissen, was zu tun wäre – aber es wird nicht gemacht“, monierte der Kardinal fehlenden politischen Willen.

OR Nr. 12/2019 März, S. 3
Papst fordert konkrete Massnahmen gegen Korruption

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat dazu aufgerufen, mit konkreten Massnahmen gegen das „Krebsgeschwür der Korruption“ vorzugehen. Korruption verspreche schnelles Gelde, gehe aber letztlich zu Lasten aller, warnte der Papst am Montag, 18.03.2019, im Vatikan. Als „eine der schlimmsten Plagen des Sozialgefüges“  füge die Korruption der Gesellschaft sowohl ethisch auch als wirtschaftlich schweren Schaden zu, so Franziskus. Er äußerte sich bei einer Audienz für rund 1’000 Mitarbeiter des italienischen Rechnungshofes, der unter anderem für die Prüfung des staatlichen Haushalts zuständig ist.

Die Mitarbeiter  des italienischen Kontrollorgans rief der Papst zu Transparenz und Ehrlichkeit auf, um das Vertrauen der Bürger in Institutionen zu fördern. „Die Kluft zwischen beiden ist eines der schwerwiegendsten Zeichen der Krise der Demokratie, sagte Franziskus. Aufgabe des Rechnungshofes sei es, in der Gesellschaft eine Kultur der Legalität zu stärken.

OR Nr.  50 vom 13.12.2019, S. 3
Gemeinsamer Einsatz gegen Korruption

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat zum gemeinsamen Einsatz gegen Korruption aufgerufen. „Die ganze Gesellschaft muss sich konkret dafür einsetzen, dem Übel der Korruption entgegenzuwirken, die mit der falschen Hoffnung schnelle Gewinne in Wirklichkeit alle arm macht“, hiess es auf seinem deutschsprachigen Twitter-Account. Franziskus äusserte sich zum Welttag gegen Korruption, die jährlich am 9. Dezember begangen wird.

OR Nr. 50 vom 15.12.2023, S. 4
Papst Franziskus hat vor Korruption im Vatikanstaat und in der Römischen Kurie gewarnt. "Sicherlich arbeiten die Mitarbeiter des Heiligen Stuhles und des Vatikanstaates treu und ehrlich, aber die Verlockung der Korruption ist so gefährlich, dass wir sehr wachsam sein müssen", sagte er am 11.12.2023 in einer Audienz für die vatikanischen Revisoren. Der Papst rief die Wirtschaftsprüfer dazu auf, den Finanzchefs im Vatkan bei Sicherheitsvorkehrungen gegen Korruption zu helfen und sich vom Geist der "brüderlichen Zurechtweisung" inspirieren zu laassen, auch bei der Anzeige von Fehlverhalten. In der Behörde sind derzeit elf Mitarbeiter tätig, darunter vier Frauen.

Beispiel Jahr 2012: Angestellte des Staates: 1'936, Angestellte des Heiligen Stuhles: 2823. Total Angestellte Vatikanstaat und Heiliger Stuhl: 4'759.

Kosmaten (Cosmaten)

https://www.romaculta.com/kulturrubrik/die-kosmaten-in-rom

Kosmatenboden in der Papstbasilika S. Maria Maggiore, Rom (und zweites Bild nachstehend)

Cosmaten (oder Kosmaten) – dieses Wort steht für eine Sammelbezeichnung einer Künstler- und Handwerkerfamilie, die von etwa 1150 bis ins 15. Jahrhundert in Rom und Latium tätig war. Ihre Spezialität waren Marmordekorationen in Kirchen, mit ihren Intarsienarbeiten (Einlegearbeiten) schmückten sie Säulen, Wände, Altarschranken, Leuchter, Kirchenfussböden, Sitzbänke für die Kleriker usw.

Der Ausdruck „Cosmatenkunst“ ist also ausschliesslich auf diese Familie von Kunsthandwerkern zu beziehen, viele Mitglieder trugen den Vornamen Cosimo bzw. Cosmas. Reste „cosmatesker“ Arbeiten finden sich in mehr als 200 Bauten in Rom, in Lazio und auch an anderen Orten. Selbst der Fussboden der Sixtinischen Kapelle im Vatikan ist von den Cosmaten gelegt worden.

Die Cosmaten bedienten sich der antiken, brachliegenden Baureste, die grossteils das mittelalterliche Stadtbild prägten: Seltene Marmorsorten, rosa Granit, feuerroter oder smaragdgrüner Porphyr. Es war ein Gewerbe, das mehr Spielsinn als Kunstverständnis erforderte. Die magische Wirkung, die diese Werke auf den Betrachter ausüben, erwächst aus dem Zusammenspiel des alten, kostbaren Materials mit dem neuen mittelalterlichen Verlangen nach Ornamentik (Verzierungskunst). Die genaue Ordnung, die Klarheit der Formen und die Haltbarkeit des Materials, erzeugten im archaischen Bewusstsein die Vorstellung, dass hier ein Bereich von besonderer Sakralität  (Gottesdienst) entstanden war, eine Zone des Heiligen, die innerhalb der Kirche, einen eigenen Kultbereich bildet.

Ein römisches Beispiel für diese Technik wären die Chorschranken, der Osterleuchter und der Fussboden von San Clemente oder der Fussboden in S. Maria Maggiore.

Namen von Cosmaten: Deodato di Cosma, Giovanni Cosma, Pietro Vassalletto Senior, Pietro Vassalletto Junior.

OR Nr. 29 vom 21.07.2017, S. 5, Msgr. Winfried König
Kosmatenböden in Rom und Latium: Ein Kosmos zu unseren Füssen

Wem bleiben sie nicht von einem Rombesuch in lebendiger Erinnerung, jene prächtigen Fussbodenmosaike aus Steinchen roten Porphyrs, grünen Serpentins und weissen Marmors, welche viele der mittelalterlichen Kirchen Roms schmücken. Die genaue Ordnung, die Klarheit der Formen und die Haltbarkeit des Materials erzeugen die Vorstellung, dass sich hier ein besonderer Bereich, ein sakraler Raum auftut, der dem Kult einen angemessenen Rahmen bietet. Die Vielzahl derartiger Ornamente in den Kirchen Roms und Umgebung lässt zudem darauf schliessen, dass es sich hier nicht um das Werk eines einzigen Künstlers, sondern um das einer Gruppe, Familie oder Werkstatt handelt, die diese Kunst über mehrere Generationen weitergab. (…)
Bildlegende: In der Basilika Santi Quattro Coronati, Rom, ist die typische Grundstruktur des Mosaikfussbodens gut zu erkennen.

Ein aussergewöhnliches Mosaik befindet sich in der kleinen „Dorfkirche“ Santa Maria Immacolata in Ceri bei Cerveteri.

Kranke

OR Nr. 47 vom 24.11.2017, S. 7
Franziskus macht Überraschungsbesuch bei  bedürftigen Kranken

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am Donnerstagnachmittag, 16.11.2017, überraschend bedürftige Menschen am Petersplatz getroffen. Er stattete unangekündigt einer mobilen medizinischen Notstation für Arme direkt vor dem Vatikan einen Besuch ab, wie der Päpstliche Rat für die Neuevangelisierung auf Twitter mitteilte. Das Dikasterium war für die Organisation des Welttages der Armen am Sonntag, 19.11.2017, zuständig. Aus diesem Anlass waren zuvor eine Woche lang auf dem Platz vor dem Petersdom, der Piazza Pio XII, ambulante Krankenstationen aufgebaut, die kostenlos ärztliche Untersuchungen und Beratungen anboten.

Das kleine „Feldlazarett“ vor dem Petersplatz war täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Franziskus besuchte es kurz vor 16 Uhr und traf zunächst eine Gruppe von Patienten, die auf die Behandlung warteten, wechselte mit ihnen einige Worte und scherzte mit ihnen. Danach traf Franziskus Krankenschwestern des Roten Kreuzes sowie weitere Helfer, die auf dem Platz freiwillig Dienst leisteten. Der Papst dankte ihnen sowie den Ärzten für ihre Unterstützung. In der mobilen Krankenstation waren etwa Herz- und Hautspezialisten, Frauenärzte und auf Infektionskrankheiten spezialisierte Mediziner im Einsatz. Sie boten auch klinische Untersuchungen an. Zum Abschluss des Besuches gab es für den Papst noch ein warmes Getränk, bevor er gegen 16.15 Uhr die mobile Krankenstation vor dem Petersplatz wieder verliess.

OR Nr. 50 vom 15.12.2017, S. 1
Die mütterliche Sorge der Kirche für die Kranken

Katholische Krankenhäuser sollten sich vor einem rein betriebswirtschaftlichen Denken hüten, unterstreicht Papst Franziskus in seiner Botschaft zum kommenden Welttag der Kranken, der am 11.02.2018 zum 26. Mal begangen wird. Ins Leben gerufen hatte ihn Papst Johannes Paul II. im Jahre 1993. Der 11. Februar ist auch der „Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes“, dem französischen Marienwallfahrtsort, der von vielen Kranken besucht wird. Thema des Welttages 2018 ist „die mütterliche Sorge der Kirche“ für kranke Menschen. Das Gesundheitswesen dürfe nicht den Gesetzen des Marktes unterworfen werden und die Armen letztendlich ausschliessen, so der Papst. Aus christlicher Sicht müsse es darum gehen, die  „Person des Kranken in ihrer Würde“ zu achten.  In Ländern mit einem fortschrittlichen Gesundheitswesen sollten katholische Einrichtungen den Menschen in den Mittelpunkt des Behandlungsprozesses stellen. Ausserdem müsse die wissenschaftliche Forschung das Leben achten. In Ländern mit ungenügender medizinischer Versorgung setze sich die Kirche ein, um Kranke zu versorgen, die Kindersterblichkeit zu senken und weitverbreitete Krankheiten zu bekämpfen.

OR Nr. 10 vom 11.03.2022, S. 3
Den Kranken nahe sein

Vatikanstadt. Bei einer Audienz für Mitglieder der Organisation "Italienische Liga für den Kampf gegen Tumorerkrankungen" hat Papst Franziskus vor dem gesellschaftlichen  Ausschluss kranker Menschen gewarnt. Gleichgültigkeit sei eine schwere Krankheit der heutigen Zeit, betonte Franziskus bei der Begegnung, die am Freitag, 04.03.2022, in der "Sala Clementina" des Apostolischen Palastes stattfand. "Diese Mentalität möchte diejenigen, die nicht perfekt sind, ausschliessen", so der Papst weiter.

Franziskus erinnerte daran, dass die Corona-Pandemie auch die Präventions- und Diagnoseverfahren von Krebserkrankungen verlangsamt habe. Dies wirke sich nicht nur auf die Behandlung der Krankheit aus, sondern auch auf die Unbeschwertheit der Familien und der Gesellschaft insgesamt, so der Heilige Vater. Er ermutigte die Mitglieder der Organisation, die derzeit den 100. Jahrestag ihrer Gründung feiert, den Menschen weiter nah zu sein.

"Gemeinsam können wir dieser Kultur Einhalt gebieten, die versucht, ein Modell des 'wirtschaftlichen' Menschen zu bestätigen, der nur so gut ist wie seine Produktion und sein Konsum", ermutigte Franziskus.

Der Papst erneuerte zudem sein Lob für das öffentliche Gesundheitssystem in Italien und bat darum, es nicht nur beizubehalten, sondern auch voranzubringen.

OR Nr. 20 vom 20.05.2022, S. 3
Mitgefühl und Zärtlichkeit gegenüber den Leidenden

Vatikanstadt. Der Papst hat am Montag, 16.05.2022,  Mitglieder des Kamillianer-Ordens (Krankenpfleger-Orden) im Vatikan empfangen. Die Gemeinschaft wurde 1586 in Rom vom heiligen Camillo de Lellis gegründet und ist vor allem als Krankenpfleger-Orden weltweit tätig. Das Anliegen ihres Gründers sei es gewesen, "nach dem Vorbild des Mitgefühls und der Zärtlichkeit Jesu gegenüber Leidenden an Leib und Seele" das Gebot der Liebe zu verwirklichen, so Franziskus. Dieses Engagement sei umso notwendiger in der heutigen Kultur, die vielfach von "Individualismus, Gleichgültigkeit und Einsamkeit" geprägt sei.

Die Gemeinschaft der Kamillianer zählt rund 1'200 Mitglieder, davon gut die Hälfte Priester. Der Orden unterhält Krankenhäuser, Gesundheitsstationen sowie Lepra- und Aidszentren; er betreibt aber auch Ausbildungsinstitute und Hochschulen für Ärzte und Mitarbeiter im Gesundheitsdienst.

OR Nr. 7/8 vom 17.02.2023, S. 3
Kranke werden oft alleingelassen

Vatikanstadt. Viele Kranke sind gemäss den Worten von Papst Franziskus alleingelassen und brauchen finanziellen und menschlichen Beistand. Vor allem die Städte seien bisweilen "Wüsten der Menschhlichkeit und taub für Mitleid", sagte er am Donnerstag, 09.02.2023, bei einer Audienz für Ärzte und Kranke, die vom Büro für den Krankendienst des Bistums Rom organisiert wurde. Kirchliche Mitarbeiter in sozialen Diensten rief er auf, sich den Leidenden zuzuwenden.

Vor allem müssten kirchliche Beschäftigte denen eine Stimme geben, die in ihrer Not ungehört blieben, so der Papst. Eine wichtige Aufgabe sei auch, durch eine Haltung der unentgeltlichen und gegenseitigen Hilfe ein Netzwerk der Nächstenliebe zu knüpfen. "Alle haben wir Hilfe nötig, und alle können wir etwas geben und annehmen, und sei es nur ein Lächeln", sagte Franziskus. Anlass der Begegnung in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes war der Welttag der Kranken, den die Kirche jährlich am 11. Februar begeht.

Krankenkasse des Vatikan

2 % vom Lohn, ob mit oder ohne Kinder. Frau darf nicht arbeiten. Arbeitet die Frau in Italien, wird sie von der vatikanischen Krankenkasse ausgeschlossen, weil  der Arbeitgeber in Italien dafür verantwortlich ist. Dazu ein weiterer Abzug vom Lohn. 

 →Rente

Kreuzstab des Papstes

→Kleider
Kreuzstab des Papstes:
https://relilex.de/ferula
Krummstab der Bischöfe usw.:
https://de.wikipedia.org/wiki/Krummstab

Krieg: Kirchenstaat 

→Risorgimento           
→Bomben

Krieg (und 2. Weltkrieg)

OR vom 2. April 2010 Nrn. 13/14

Der Vatikan stellte seine amtlichen Dokumente online, darunter auch die Akten des Heiligen Stuhles aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Konkret gehören zu dem neuen Projekt alle Texte der 12bändigen Reihe für die Jahre 1939 bis 1945, die ab 1965 unter Papst Paul VI. von vier Wissenschaftlern zusammengestellt und veröffentlicht worden waren. Zusammen sollen sämtliche Sammlungen der Akten des Heiligen Stuhles (ASS) und der Akten des Apostolischen Stuhles (ASS) von 1865 bis 2007 im PDF-Format verfügbar gemacht  werden. Die Dokumenten-Sammlungen finden sich auf der Vatikan-Homepage unter „testi fondamentali“ Grundreglemente.

Alexander Smoltczyk, Vatikanistan
Für den Fall eines bewaffneten Angriffs auf den Vatikan tritt das Haager Abkommen vom Mai 1954 über den Schutz von Kulturgütern in Kraft. Danach ist das gesamte Staatsgebiet unter internationalen Schutz gestellt. Das heisst nicht, dass etwa die Nato einen Aggressor militärisch vertreiben würde. Aber die internationale Gemeinschaft müsste den Vatikan inventarisieren und möglichst viele Kulturgüter rechtzeitig in Sicherheit bringen. Als letzter kriegerischer Angriff auf den Vatikan wurde im Herbst 1978 der Konflikt mit San Marino beschrieben. Die Postämter beider Zwergstaaten hatten gleichzeitig dasselbe Kunstwerk auf einer Briefmarke abbilden wollen, die „Auferstehung“ des Bildhauers Pericle Fazzini. Da das Objekt im vatikanischen Audienzsaal (ganz vorne) steht, drohte der Kirchenstaat der Regierung von San Marino mit schwerwiegenden Gegenmassnahmen. Nach mehreren hochrangigen Treffen konnte der Konflikt noch einmal abgewendet werden.

Kath. Wochenzeitung BadenNr. 49 vom 07.12.2012, S. 1
Italienischer Kardinal als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt

Der frühere Florentiner Erzbischof und Kardinal Elia Dalla Costa hatte nach der Besetzung Italiens durch die Deutschen gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinde zahlreiche Juden vor der Deportation bewahrt.

Für die Rettung hunderter Juden während der NS-Zeit ist der frühere Florentiner Erzbischof und Kardinal Elia Dalla Costa (1872-1961) als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt worden. Dalla Costa habe nach der Besetzung Italiens durch die Deutschen gemeinsam mit Vertretern der jüdischen Gemeinde zahlreiche italienische Juden sowie jüdische Flüchtlinge aus Frankreich und Jugoslawien vor der Deportation bewahrt, erklärte die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vaschem zur Verleihung des Ehrentitels in Jerusalem.

Unter anderem habe der Kardinal seinen Privatsekretär und den Diözesanklerus dafür mobilisiert, Juden Zuflucht in Klöstern zu verschaffen. So habe er „eine zentrale Rolle in der Organisation und Operation eines weitläufigen Rettungsnetzwerkes“ ausgeübt, so die Gedenkstätte. Zeitweise habe Dalla Costa jüdische Flüchtlinge in seinem eigenen Palais einquartiert. Nachdem im Dezember 1943 durch einen Verrat die meisten jüdischen Untergrundkämpfer verhaftet worden seien, habe die Verantwortung für die Rettungsaktionen hauptsächlich bei Kirchenvertretern gelegen. Viele hätten ihren Einsatz mit Haft und Folter bezahlt.

OR Nr. 43/44 vom 28.10.2022, S. 6
Vor 150 Jahren wurde Pater Pankratius Pfeiffer geboren
"Ich habe für die Nächstenliebe gearbeitet ..."

Pater Pankratius Pfeiffer ist der einzige Deutsche, nach dem im Rom der Nachkriegszeit eine Strasse benannt wurde: die letzte linke Querstrasse der grossen Via della Conciliazione vor dem Petersplatz (→Startseite, Vatikan: Papstbote).

"Pfeiffers Liste - das ist der Titel eines Dokumentarfilmes aus dem Jahr 2006, der die Bedeutung von Pater Pankratius Pfeiffer in Rom während des zweiten Weltkrieges thematisiert. Der Salvatorianer führte - ähnlich wie Oskar Schindler - Listen, mit denen er Menschen vor der Ermordung durch die Nazionalsozialisten bewahrte. Nur, dass der Ordensmann erheblich weniger bekannt ist als Schindler (1908-1974). Beide, Schindler und Pfeiffer, hatten extrem gute Nerven und sehr viel Mut, um Menschen unter den Augen der Nazis vor dem sicheren Tod zu retten.

Pfeiffer wurde vor 150 Jahren, am 18.10.1872, in Brunnen im Allgäu geboren. Als 17-Jähriger trat er in den damals jungen Orden der Salvatorianer (→O, Ordensmänner), ein, der noch von seinem Gründer Franziskus Maria vom Kreuze Jordan (1848-1918) geführt wurde. Offensichtlich mit den entsprechenden menschlichen Fähigkeiten, einer Sprachbegabung wie auch mit Organisationstalent gesegnet, nahm er im Orden verschiedene Aufgaben wahr, ab 1902 auf Leitungsebene. Im Vatikan übte er eine Nebentätigkeit aus. Er bereitete die deutschsprachigen Audienzen vor. Damit kam er in Kontakt mit wichtigen Persönlichkeiten des kirchlichen und politischen Lebens, die den Salvotarianer später zugute kamen.

Wozu er bereit war, zeigte sich ab September 1943, als die Wehrmacht in Rom einmarschierte (→Judentum). Denn die jüdische Gemeinschaft, alliierte Kriegsgefangene, Partisanen (→Don Camillo und Peppone)  oder Menschen, die aus anderen Gründen auf der Liste der Nazis standen, mussten um ihr Leben fürchten. Pater Pankratius machte aus dem Dachboden der Ordenszentrrale einen Zufluchtsort für Verfolgte. Gleichzeitig erlaubte er den deutschen Soldaten, unten im Haus die Toilette und die Waschräume zu benutzen. So konnte er belastbare Beziehungen zu den NS-Militärs aufbauen, um Menschen zu retten.

Der Vatikan und Papst →Pius XII. nutzten Pfeiffers Kontakte für ihre humanitären und karitativen Aktionen - vor allem, als ab 1944 der Widerstand gegen die Besatzung wuchs, Sabotage-Anschläge zunahmen und SS-Chef Herbert Kappler mit harten Gegenmassnahmen antwortete. Der Heilige Stuhl leitete Hilfsgesuche mit der Bitte um Vermittlung an Pater Pankratius weiter. Da ging es um alltägliche Belange wie die Versorgung mit Lebensmitteln oder um Transportgenehmigungen, aber vor allem um die Befreiung von Inhaftierten und politisch Verfolgten.

Pfeiffer war "in dieser Zeit buchstäblich Tag und Nacht unterwegs, um aus Gefängnissen, vor allem aus dem berüchtigten SS-Gefängnis in der Via Tasso (WA: Nähe Piazza S. Giovanni in Lateran) Verfolgte, auch Juden, zu retten und in Sicherheit zu bringen, Vergeltungsmassnahmen der Besatzungsmächte und der SS abzuwenden", heisst es in der Ordenschronik. Daneben bewahrte Pfeiffers Intervention auch eine Reihe mittelalterlicher Städte vor der Zerstörung - darunter Chieti, Aquila oder Orvieto. Die Bevölkerung von Ascoli-Piceno setzte ihm später ein Denkmal, weil es ihm gelang, ihre Stadt zum Lazarett-Zentrum zu erklären.

Am Nachmittag des 10. Mai 1945, kurz nach Kriegsende, raste ein britischer Militär-Jeep über den römischen Largo Cavalleggeri (WA: unweit links des Petersplatzes). Ein älterer Ordensmann wollte den Platz zum Vatikan überqueren, trat auf die Strasse, ging unschlüssig zurück. Der Fahrer versuchte auszuweichen und erfasste den Geistlichen. Zwei Tage später erlag Pankratius Pfeiffer, Generaloberer der Salvatorianer und während der deutschen Besatzung für viele Menschen  Retter in höchster Not, seinen schweren Verletzungen.

"Ich habe nicht für die Geschichte gearbeitet, sondern für die Nächstenliebe", zitiert ihn Stefan Samerski, der eine Biografie des mutigen Paters verfasst hat. Ein Seligsprechungsprozess für Pankratius Pfeiffer ist in Gang. Johanna Schidelko und Christiane Laudage

OR Nr. 31 vom 04.08.2023, S. 3
Vatikanstadt. Zum 70. Jahrestag des Waffenstillstandsabkomens zwischen Nord- und Südkorea hat Papst Franziskus vor Kriegen und bewafneten Konflikten gewarnt. Diese würden vor allem unsere schwächsten Brüder und Schwestern heimsuchen, schrieb der Papst in einer Botschaft zum Jahrestag. Es sei ständige Wachsamkeit nötig, um Gerechtigkeit und Zusammenarbeit  zwischen den Völkern zu verteidigen. Die Botschaft des Papstes verlas der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für den Klerus, der südkoreanische Kardinal Lazarus Yuo Heung-sik, bei einer Gedenkfeier in der katholischen Kathedrale in Seoul. Der Waffenstillstand im Juli 1953 hatte den verlustreichen Krieg seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs beendet. 

Kath. Wochenzeitung Baden 38/2023 September, S. 5, Elmar Lübbers-Paal
"Die Kirche schwieg nicht zum Unrecht!"

"Vor 80 Jahren liessen die Deutschen Bischöfe ihren "Dekalog-Hirtenbrief" über die 10 Gebote verlesen. Eine deutliche Kritik und Anklage an die Nazi-Machthaber und ihre Verbrechen."

Vor 80 Jahren liessen die Deutschen Bischöfe ihren "Dekalog-Hirtenbrief" über die 10 Gebote verlesen. Die zentrale Aussage dieser am 12.09.1943 in allen katholischen Kirchen verlesenen Botschaft lautete: "Tötung ist in sich schlecht, auch wenn sie angeblich im Interesse des Gemeinwohls verübt würde: An schuld- und wehrlosen Geistesschwachen und -kranken, an unheilbaren Siechen und tödlich Verletzten, an erblich Belasteten und lebensuntüchtigen Neugeborenen, an unschuldigen Geiseln und entwaffneten Kriegs- oder Strafgefangenen, an Menschen fremder Rassen und Abstammung. Auch die Obrigkeit kann und darf nur wirklich todeswürdige Verbrechen mit dem Tode bestrafen".

Der spätere Kardinal, der Münsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen erwähnte bereits 1941 mehrfach die Euthanasie-Tötungen der Nazis in seinen Predigten. (...) Andere Beispiele:
Deutsche Männer und Frauen: Noch hat Gesetzeskraft der § 211 des Reichsstrafgesetzbuches, der bestimmt: "Wer vorsätzlich einen Menschen tötet, wird, wenn er die Tötung mit Überlegung ausgeführt hat, wegen Mordes mit dem Tode bestraft."

Ich hatte bereits am 26. Juli bei der Provinzialverwaltung der Provinz Westfalen, der die Anstalten unterstehen, der die Kranken zur Pflege und Haltung anvertraut sind, schriftlich ernstesten Einspruch erhoben. Es hat nichts genützt! Der erste Transport der schuldlos zum Tode Verurteilten ist von Marienthal abgegangen!

Die Behauptung, dass die Kirche sich durch ihr "Schweigen" an den Naziverbrechen mitschuldig gemacht habe, ist längst widerlegt.

Dekalog = die 10 Gebote. Euthanasie = systematische Ermordung psychisch kranker und behinderter Menschen (nazionalsozialistisch verhüllend)

OR Nr. 39 vom 29.09.2023, S. 4
Die Welt befindet sich nach Ansicht von Papst Franziskus sechs Jahrzehnte nach der Kubakrise von 1962 erneut am Rand eines Atomkrieges. In einer am 19.09.2023 veröffentlichten Botschaft an Kurienkardinal Peter Turkson schreibt der Papst: "Unsere Welt befindet sich weiter in einem stückweisen Dritten Weltkrieg, und im tragischen Fall des Konflikts in der Ukraine gehört dazu die Androhung eines Rückgriffs auf Atomwaffen." Der jetzige Moment erinnere an den Oktober 1962, als "die Kubakrise die Welt an den Rand einer weitreichenden atomaren Zerstörung brachte". Seither sei die Zahl der Atomwaffen und ihre Zerstörungsgewalt weiter gewachsen. Franziskus unterstrich seine Überzeugung, dass der kriegerische Einsatz von Atomwaffen und auch der Besitz von Atomwaffen unmoralisch seien. Anlass der Botschaft war eine Tagung der Päpstlichen Sozialakademie, die Turkson leitet. Die Konferenz befasst sich mit dem 60. Jahrestag der Friedens-Enzyklika 'Pacem in terris' von 1963. Der damalige Papst Johannes XXIII. schrieb sie unter dem Eindruck der Kubakrise und des atomaren Wettrüstens.

OR Nr. 12 vom 22.03.2024, S. 2
Den Irrsinn des Krieges überwinden

Vatikanstadt. Bei der Generalaudienz am Mittwoch, 13.03.2024, hat Papst Franziskus erneut zum Ende der Kriege in der Welt aufgerufen. Nach der Katechese und Grüssen in verschiedenen Sprachen sagte er:

Und bitte, beten wir weiterhin inständig für alle, die unter den schrecklichen Folgen des Krieges leiden. Heute hat man mir einen Rosenkranz und ein Evangelium eines jungen Soldaten gebracht, der an der Front gestorben ist. Er hat damit gebetet. Viele junge Menschen, viele junge Menschen gehen in den Tod! Bitten wir den Herrn, dass er uns die Gnade schenken möge, diesen Irrsinn des Krieges zu überwinden, der immer eine Niedelage ist.

OR Nr. 15 vom 12.04.2024, S. 2
Krieg zerstört immer!

Vatikanstadt. Nach der Katechese und Grüssen in verschiedenen Sprachen rief Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 03.04.2024, erneut zum Frieden in der Welt auf. In seinem Appell erinnerte er in besonderer Weise an die im Gaza-Steifen getöteten Mitarbeiter der Hilfsorganistion "World Central Kitchen" (WCK) und an den Krieg in der Ukraine. Der Heilige Vater sagte:

Leider kommen auch weiterhin traurige Nachrichten aus dem Nahen Osten. Ich fordere erneut mit Nachdruck einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen. Ich bringe meine tiefe Trauer zum Ausdruck über die ehrenamtlichen Helfer, die getötet wurden, während sie mit der Verteilung der humanitären Hilfen in Gaza beschäftigt waren. Ich bete für sie und ihre Familien. Ich erneuere meinen Appell, jener erschöpften und leidenden Zivilbevölkerung den Zugang zu den humanitären Hilfen zu gewähren und die Geiseln sofort freizulassen. Man vermeide jenen verantwortungslosen Versuch, den Konflikt in der Region zu erweitern und bemühe sich darum, diesen und andere Kriege, die weiterhin in vielen Tellen der Welt Tod und Leiden bringen, so bald wie möglich zu beenden. (...)


→Hudal (Die Rattenlinie nach dem 2. Weltkrieg)
→Deutsche Kirche

https://de.wikipedia.org./wiki/Pankratius_Pfeiffer

https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Kappler

https://www.kath.ch/newsd/pfeiffers-liste-salvatorianer-rettete-juden-in-rom-vor-den-nazis/

https://it.wikipedia.org/wiki/Attentato_di_via_Rasella

https://www.gedenkorte-europa.eu/de_de/via-tasso.html

Kriminalität im Vatikan

→Justiz