Fk bis Frauen2010

Flagge/Fahne des Vatikans 

Floreria des Vatikans  

https://kath.ch/newsd/papst-dankt-mitarbeitern-der-floreria/
https://youtube.com/watch?v=_YM9j9u4qvw  (Vorbereitung auf Ostern)

OR (L'Osservatore Romano) Nr. 49 vom 04.12.2009
Floriere = Ausschmücker, die Floreria ist dem Governatorat unterstellt.  – Gegen Ende des 14. Jahrhunderts ist zum ersten Mal ein „Magister floreriae apostolicae“ erwähnt. Das Büro der Florieri ist im Damasushof. (Jürgen Erbacher, Der Vatikan, Das Lexikon, S. 29)

  • Aufgaben:
    Logistische Vorbereitung der Audienzen und der liturgischen Feiern
    in der Vatikanbasilika, auf dem Petersplatz, in den päpstlichen Basiliken
    Roms und in der Vatikanischen Audienzhalle sowie aller Audienzen,
    die im Apostolischen Palast stattfinden. (Hauptaufgabe)
     
  • Verantwortlich für die Ausstattung der vatikanischen Wohnungen mit
    Möbeln, die gestiftet wurden. Von der Wohnung des Papstes bis zu
    den Wohnungen der Kardinäle, Bischöfe und der Prälaten der Kurie.
    Verantwortlich für die notwendige Pflege der Einrichtungen dieser
    Wohnungen. Einrichten bedeutet auch restaurieren. Dazu dienen drei →Werkstätten:
  1. Werkstatt für Polster- und Näharbeiten, in der  Wohnraumeinrichtungen,
    Stühle und Sessel fertiggestellt und repariert sowie die Paramente
    genäht und die grossen Bühnen für die liturgischen Feiern vorbereitet
    werden.
  2. Werkstatt für Kunsttischlerei und Möbelrestauration
  3. Vergoldungswerkstatt
  • Abteilung der Ausstatter, das Personal, das für die Organisation der
    Ausstattung mit den Objekten zuständig ist. Diese Tätigkeit besteht im Wesentlichen aus Transportarbeiten und ist äusserst anstrengend, da verschiedene, zum Teil sehr schwere Möbel sowie die ganze Ausstattung für die Vorbereitung der liturgischen Feiern transportiert werden müssen. Bei einigen Anlässen müssen allein 30’000 Stühle transportiert werden.

Insgesamt hat die Floreria 38 Mitarbeiter. In den Werkstätten arbeiten 6 Polsterer,  6 Tischler, 3 Vergolder und 3 Näherinnen.

Papstwohnung von Benedikt XVI.: Nach über 25 Jahren waren natürlich tiefgreifende Restaurierungs- und Modernisierungsarbeiten sowohl der Repräsentationsräume als auch der privaten Räumlichkeiten erforderlich.

Alexander Smoltczyk, Vatikanistan, S. 118
Die Floreria ist dem Zeremonienmeister unterstellt. Der Grossbetrieb sorgt für die Ausstattung der Räumlichkeiten und führt das Inventar über alle Möbel, Statuen, den Hausrat, das Besteck und die Blumenvasen des Heiligen Stuhles. Jedes Jahr sind etwa 40 Grossmessen in St. Peter, 6 Freiluftmessen auf dem Petersplatz und 13 ausserhalb, eine Heiligsprechung, knapp 90 Privataudienzen des Papstes und ebenso viele Grossaudienzen in der Halle „Paul VI.“ auszustatten. Dazu über 40 Treffen mit Staatschefs und etliche Sonderwünsche von Kardinälen und Kurialen für ihre Wohnungen und Büros.

Ulrich Nersinger, Sitting Bull und der Papst, S. 61
Das Entsetzen stand Seiner Eminenz ins Gesicht geschrieben. Der Purpurträger, der lange Zeit aufgrund eines hohen Kurienamtes im Apostolischen Palast gewohnt hatte, war nach seiner Emeritierung (Entlassung) gebeten worden, in den Palazzo Sant‘ Uffizio (links der Kolonnaden auf italienischem Staatsgebiet) überzusiedeln. Als er das erste Mal die ihm angebotene Wohnung beim Sitz der Glaubenskongregation sah, raubte ihm die Flucht der Gänge und Räume, die Anzahl und Grösse der Zimmer den Atem. Er sah mit einem Blick, dass sein bescheidener Hausstand vielleicht gerade ein Drittel – eher jedoch weniger – des imposanten, äusserst grosszügig angelegten Appartements  füllen würde (→Nuzzi, S. 62, die Riesen-Appartements). Der Kardinal gab seiner Begleitung zu verstehen, wohl auf die Wohnung verzichten zu müssen. Die aber beschwichtigte mit einem verständnisvollen Lächeln und erklärte, die „Floreria“ (die Ausschmückungs-Abteilung) werde Ihrer Eminenz selbstverständlich und unverzüglich zur Seite stehen.

„Wenn ein Prälat in den Vatikan kommt, dann bittet er uns häufig darum, die Wohnung einzurichten, die man ihm zugewiesen hat“, verriet ein Mitarbeiter der „Floreria“ der Tageszeitung des Papstes. „Einige bleiben nur 5 Jahre und gehen dann wieder, stellen also keine grossen Anforderungen und suchen keine Stilmöbel, sondern bevorzugen eine praktische und funktionale Einrichtung. Es gibt auch Personen, die Möbel zum Repräsentieren brauchen, dann versuchen wir den verschiedenen Wünschen entgegenzukommen. Die Einrichtung wird unentgeltlich zur leihweisen Nutzung zur Verfügung gestellt. In unseren Lagern haben wir die Möglichkeit, eine vollständige Wohnungseinrichtung zusammenzustellen, einschliesslich Bildern, Hausrat und Lampen“. (…)

Der Grossteil der Kardinalswohnungen in Rom befindet sich in historischem Ambiente, in Palästen, oder sind sogar in den weiten Fluchten des Apostolischen Palastes. (…)

Bei den Einrichtungen von Wohnungen der Kardinäle, Bischöfen und höheren Prälaten der Römischen Kurie zu helfen, ist nur eine der vielen Aufgaben der „Floreria“. Auch für die Inneneinrichtung und Restaurierungs- und Modernisierungsarbeiten in den päpstlichen Gemächern, der Villen in der Sommerresidenz Castel Gandolfo  und anderer exterritorialer Gebäude ist sie zuständig. Hauptsächlich aber ist die „Floreria“ dafür verantwortlich, Sankt Peter, den Petersplatz und die Räumlichkeiten des Apostolischen Palastes für die Zeremonien und Liturgien mit dem Heiligen Vater herzurichten und auszustatten. Leiter dieser wichtigen vatikanischen Einrichtung ist der „Floriere“ (Ausschmücker). (…)

Die Transportarbeiten für Papstgottesdienste und Generalaudienzen auf dem Petersplatz sind Schwerstarbeit; bei einigen Audienzen müssen allein 30’000 Stühle transportiert werden. Hochbetrieb herrscht bei der „Floreria“ im Falle eines Konklaves (Papstwahl). (…)

Die Magazine der „Floreria“ sind eine wahre Schatzkammer. Wer einen Blick in sie werfen darf, entdeckt Kostbarkeiten und Kuriositäten. (…)

Flotte, Päpstliche

https://vaticannews.va/de/vatikan/news/2023-03/paepste-flotte-schiffe-geschichte-seenotrettung-ulrich-nersinger.html

OR vom 18.02.2011, Nr. 7, Ulrich Nersinger

Zu den Opfern der Kriegszüge Bonapartes gehörten auch die Päpstlichen Staaten. 1798 requirierte der Korse die Flotte des Papstes für seinen Feldzug nach Ägypten und führte sie damit ihrer vollständigen Vernichtung zu:

  1. Trauriger Zustand der Päpstlichen Kriegsmarine im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. Vorher Expeditionen bis hin nach Nordafrika. Jetzt: Aktionsradius auf die Gewässer vor der Küste des Kirchenstaates. Die wenigen Galeeren waren nur 5 Monate im Jahr, überwiegend während des Sommers, einsatzbereit. Eine eigene Marineschule gab es nicht mehr. Die Bewaffnung der Schiffe reichte gerade für Einsätze gegen Piratenschiffe, war jedoch nicht für einen Kriegseinsatz konzipiert; sie waren hoffnungslos veraltet.
  2. Als im Mai 1796 eine kleine Flotte von 5 Barbareskenschiffen vor der päpstlichen Küste auftauchte, waren es die Geschütze von Torri Chiarucchia und Santa Marinella, die mit ihrem Feuer die Schiffe in die Flucht schlugen – und nicht die Galeeren des Papstes. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, begann man, neue Schiffe in England und Malta zu bestellen. Der Grundstein für einen notwendigen Neuanfang war gelegt. Zu Beginn des Jahres 1798 konnte dem Papst gemeldet werden, dass man erfolgreich dabei sei, Disziplin und seemännisches Können wieder auf den einstigen Stand zu bringen.
  3. Doch alles Bemühen, alle Anstrengungen des Generalkommandos kamen zu spät Die politischen Ereignisse, die folgten, verhinderten die erwartete, nunmehr möglich erscheinende Realisierung des ehrgeizigen Marineplans. Der Februar 1798 läutete das Ende einer einst ruhmreichen Flotte ein. Nach der Einnahme Roms liess Napoleon Bonaparte die Päpstliche Marine seiner eigenen Flotte einverleiben. Die Schiffe des Papstes brauchte der Korse für seinen geplanten Ägyptenfeldzug; sie sollten zum Transport der Truppen und als Eskorte des Konvois dienen. Nach der fast kampflosen Einnahme des Ordensstaates Malta am 12. Juni segelte der Korse mit „seinen“ Schiffen in Richtung Ägypten.
  4. In der berühmten Schlacht von Aboukir, vor der Küste Alexandria und auf den Flussarmen des Nils focht die ehemalige Flotte des Papstes mit und ging so ihrer vollständigen und sinnlosen Vernichtung entgegen. „Die Offiziere in alle Winde zerstreut, die Mannschaften bis auf den letzten Bootsjungen gefallen, die Schiffe zur Gänze zerstört, die Fahne auf immer eingeholt, eine lange Tradition zerbrochen – meine Geschichte ist zu End“, klagte der Dominikaner Alberte Guglielmotti in den letzten Zeilen seiner „Geschichte der Päpstlichen Marine“.
  5. 1802 „entschädigte“ Napoleon Papst Pius VII. (1800-23) mit zwei neuen Schiffen, mit der „San Pietro“ und der „San Paolo“. – Nach dem Wiener Kongress und der Restituierung (Wiedereinsetzung) der Päpstlichen Staaten (1815) wurde von den Päpsten eine neue Marine aufgebaut, die bis 1870 bestehen sollte. Sie verfügte über nur wenige Schiffe und wurde äusserst selten in Seegefechte verwickelt: sie erlangte jedoch noch einmal weltweiten Ruhm durch Alessandro Cialdi (1807-82), einen begnadeten Ingenieur und Nautiker. Zu den maritimen Bravourstücken des letzten Kommandanten der Päpstlichen Marine gehörte – Ironie der Geschichte – eine Expedition nach Ägypten (1840/41), bei der er als erster Europäer der Neuzeit mit dem Flaggschiff des Papstes 1’164 km den Nil hinaufsegelte, bis zur Insel Philae bei Assuan, dem antiken Syene.

    →Schifffahrtsreglement

Flüchtlinge

→Migranten

Flugzeuge des Vatikans  

→Helikopter

Foto-Service des Vatikans

Servizio fotografico (Bilderdienst des L’Osservatore Romano), Via Pellegrino, freier Eingang St. Anna. Jede öffentliche Tätigkeit des Papstes, auch Privataudienzen, werden durch den Hoffotografen geknipst. Man kann am glleichen Tag in diesem Büro Photos einsehen und kaufen.
https://photo.vaticanmedia.va/it/
Sämtliche Informationen über den Vatikan (bestellen, bezahlen, buchen, finden, orientieren, anrufen usf.):
https://www.vatican.va/content/vatican/de/info.html

Ulrich Nersinger, Sitting Bull und der Papst, S. 26
(…) Über ein halbes Jahrhundert hart Arturo Mari als Fotograf die römischen Oberhirten mit der Kamera begleitet. Mari galt als vatikanisches Urgestein. Als 16-Jähriger hatte er 1956 beim päpstlichen Hof-Fotografen Giordani seine erste Anstellung gefunden. Als Mitte der siebziger Jahre der begehrte Titel eines „Päpstlichen Hoffotografen“ abgeschafft wurde, und die beiden Titelinhaber Felici und Giordani ihr Monopol verloren, wechselte Mari zum „Servizio fotografico (Fotodienst) des „L’Osservatore Romano“, dessen Leitung er Jahre später übernahm. Als Arturo Mari bei einem Interview mit der Vatikanzeitung gefragt wurde, wie viele Bilder er von Papst Johannes Paul II. gemacht habe, antwortete er: „Millionen“.

Ein besonderes Erlebnis war für Mari die Reise des Papstes J. P. II. nach Argentinien. Er erinnerte sich: „Am letzten Tag hatte ich keine Filme mehr. Ich bat den Nuntius, Monsignore Calabresi um Hilfe, der mir in Buenos Aires 100 neue Filme besorgte. Bei der Rückkehr nach Rom wurde mir bewusst, dass ich allein auf der Reise 35’000 Fotos geschossen hatte. (…)
Die Fotogeschichte der Päpste ist heute für jedermann einsehbar. Das Fotoarchiv des „L’Osservatore Romano“ präsentiert sich zu einem Grossteil im Internet:

https://www.imago-images.de/fotos-bilder/vatikan-archiv

Es bietet auch Einblick in den Fundus (Bestand) des ehemaligen päpstlichen Hoffotografen Giordani. Ebenso hat der einstige Hoffotograf Felici seine Bilder ins Internet gestellt:

https://www.alamy.de/fotos-bilder/fotografia-felici.html

Ein Archiv umfasst Aufnahmen aus den Jahren 1863 bis 2007.

Franziskus, Papst, Bergoglio Jorge

Siehe auch: P-Park, Erweiterte Themen: Päpste, ihre Pontifikate A-G (Franziskus)

Wann möchte Papst Franziskus zurücktreten?
https://www.nau.ch/people/welt/papst-franziskus-denkt-uber-moglichen-rucktritt-nach-66235617

Liste der Päpste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Päpste

13. März 2013:
https://de.wikipedia.org/wiki/Konklave_2013

Papstwahl: schwarzer oder weisser Rauch?
https://de.wikipedia.org/wiki/Weisser_und_schwarzer_Rauch

13. März 2013: Der neue Papst Franziskus zum ersten Mal auf der Benedikt-Loggia (22 Min.):
https://www.youtube.com/watch?v=amAq6pi0se8

Franz von Assisi: Paupertas (Armut), Humilitas (Demut), Simplicitas (Schlichtheit)

Franz von Assissi, 1181-1226. Hier das älteste noch zu Lebzeiten entstandene Bild. Fresko im Sacro Speco in Subiasco.

Lebenslauf: Jorge Mario Bergoglio wird am 17. Dezember 1936 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires (spanisch: gute Lüfte) als Sohn piemontesischer Immigranten geboren: Sein Vater Mario ist als Buchhalter bei der Eisenbahn angestellt, während seine Mutter, Regina Sivori, sich um den Haushalt und die Erziehung der 5 Kinder kümmert. Nachdem er ein Diplom als Chemietechniker erworben hat, entscheidet er sich für den Weg des Priestertums und geht in das Diözesanseminar von Villa Devoto, einem Stadtteil im Westen von Buenos Aires. Am 11. März 1958 tritt er in das Noviziat der Gesellschaft Jesu ein. Seine humanistischen Studien vervollständigt er in Chile und erwirbt 1963, nach seiner Rückkehr nach Argentinien, den Abschluss in Philosophie am Kolleg San José in San Miguel. Von 1964 bis 1965 ist er Professor für Literatur und Psychologie im Kolleg der Immaculata von Santa Fé, und 1966 unterrichtet er dieselben Fächer im Kolleg San Salvador in Buenos Aires.  Von 1967 bis 1970 studiert er Theologie und schliesst dieses Studium ebenfalls am Kolleg San José ab. Am 13. Dezember 1969 wird er von Erzbischof Ramón José Castellano zum Priester geweiht. Von 1970 bis 1971 setzt er seine Ausbildung in Alcalá de Herrares in Spanien fort, und am 22. April 1973 legt er die Ewige Profess bei den Jesuiten ab. Wieder in Argentinien, wird er Novizenmeister in Villa Barilari in San Miguel, Professor an der Theologischen Fakultät, Konsultor der Jesuitenprovinz und auch Rektor des Kollegs. Am 31. Juli 1973 wird er zum Provinzial der Jesuiten in Argentinien gewählt, ein Amt, das er 6 Jahre lang innehat. Anschliessend nimmt er seine Tätigkeit im universitären Bereich wieder auf und wird von 1980 bis 1986 Rektor des Kollegs San José und auch Pfarrer von San Miguel 1985 geht er nach Deutschland, um seine Dissertation fertigzustellen. Anschliessend schicken ihn seine Oberen in das Kolleg San Salvador in Buenos Aires und später als geistlichen Begleiter und Beichtvater in die Jesuitenkirche der zentralargentinischen Grossstadt Córdoba. Es ist Kardinal Antonio Quarracino, der ihn als engen Mitarbeiter wieder nach Buenos Aires holt. Und so ernennt ihn Johannes Paul II. am 20. Mai 1992 zum Titularbischof von Auca und Weihbischof in Buenos Aires. Am 27. Juni empfängt er die Bischofsweihe durch Kardinal Quarracino. Als Motto wählt er „Misarando atque eligendo“ („mit Erbarmen und Erwählen“), und in das Wappen fügt er das Christogramm IHS ein, Symbol der Gesellschaft Jesu. Er wird sofort zum  Bischofsvikar des Bezirks Flores ernannt, und am 21. Dezember 1993 wird ihm auch die Aufgabe des Generalvikars der Erzdiözese anvertraut.

Keine Überraschung ist es, als er am 3. Juni 1997 zum Koadjutor des Erzbischofs von Buenos Aires ernannt wird. Weniger als 9 Monate später, nach dem Tod von Kardinal Quarracino, wird er am 28. Februar 1998 dessen Nachfolger als Erzbischof, Primas von Argentinien und Ordinarius für die in Argentinien lebenden Gläubigen des orientalischen Ritus, bis zu jenem Zeitpunkt ohne eigenen Ordinarius. 3 Jahre später, im Konsistorium vom 21. Februar 2001, kreiert ihn Johannes Paul II. zum Kardinal und weist ihm die Titelkirche „San Roberto Bellarmino“ zu.

Am 13. März 2013 wird er im 5. Wahlgang zum Papst gewählt und nennt sich Franziskus. Der neue Papst beherrscht ausser seiner Muttersprache Spanisch auch Italienisch, Deutsch, Englisch und Französisch.  Vermutlich kann er auch Portugiesisch verstehen und lesen. Franziskus ist rechtmässiger 265. Bischof von Rom

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 14/2013 März, S. 2
Bergoglios Rolle in der Militärdiktatur

Der Zürcher Historiker und Argentinien-Experte Alexander Hasgall appelliert an den neuen Papst, sich zu seiner Rolle während der Periode der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 zu äussern. Bergoglio habe damals zu einer breiten Schicht von Kirchenvertretern gehört, die am Anfang den Militärputsch begrüssten und diesen mit christlichen Ideen verbanden, sagte Hasgall gegenüber der deutschen Zeitung „Zeit“. Bergoglio wurde im Zusammenhang mit der Entführung zweier Jesuitenpatres während der Militärdiktatur vorgeworfen, die beiden indirekt den Militärs ausgeliefert zu haben.

OR Nr. 13 vom 29. März 2013, S. 1
Zwei Brüder beten gemeinsam

Historisches Treffen zweier Päpste – Papst Franziskus besucht emeritierten Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo. Es war ein Treffen, wie es wohl noch keines in der 2000-jährigen Geschichte der katholischen Kirche gab: Ein Papst trifft auf seinen Vorgänger, und dieser ist freiwillig aus dem Amt geschieden und lebt nicht in Gefangenschaft. (…)

Katholische Wochenzeitung Baden 14/2013 April
Lombardi: Papstname lautet Franziskus und nicht Franziskus I.

Erstmals seit dem Jahr 913 wurde jetzt ein neuer Papstname eingeführt. Der Papst heisst Franziskus und nicht Franziskus I.: Das hat Vatikansprecher P. Federico Lombardi vor internationalen Journalisten klargestellt.  Als Jesuit hätte Kardinal Jorge Bergoglio auch den Namen Ignatius wählen können. Dass er sich gerade nicht für den Namen des jesuitischen Ordensgründers entschieden habe, bringe auch die Intention (Absicht) der Jesuiten zum Ausdruck, nämlich „im Dienst der gesamten Kirche zu stehen“, so Lombardi. Erstmals seit dem Jahre Juli 913 (Papst Lando [auch Landonde], 8 Monate im Amt) sei jetzt ein neuer Papstname eingeführt worden. Allerdings könne dies nur gesagt werden, wenn die Wahl des Doppelnamens „Johannes Paul“ im Jahre 1978 nicht als Namenseinführung gerechnet werde. (…)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 21/22 2013 Mai, S. 2

Prof. Dr. Hans Küng lobt Papst. Der katholische Theologe und Kirchenkritiker Hans Küng ist vom Stil des neuen Papstes überrascht. „Er bittet um das Gebet des Volkes, bevor er es selber segnet, bezahlt seine Hotelrechnung, fährt mit den Kardinälen gemeinsam im Autobus, wäscht jungen Strafgefangenen, sogar einer Muslimin, die Füsse“, schreibt Küng in einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung. Zugleich ruft der Theologe Franziskus zu einer Erneuerung der Kirche auf. Wenn der Papst Reformen angehe, werde er weit über die Kirche hinaus breite Zustimmung finden, meint Küng. Andernfalls werde die Reform der Kirche von unten kommen, auch ohne Billigung der Hierarchie.

OR Nr. 28 vom 12. Juli 2013, S. 9

Enzyklika LUMEN FIDEI (Das Licht des Glaubens) von Papst Franziskus (Vorarbeit von Papst Benedikt XVI.) an die Bischöfe, an die Priester und Diakone, an die gottgeweihten Personen und an alle Christgläubigen über den Glauben, veröffentlicht am 12. Juli 2013. (→Benedikt XVI.; Englisch Andreas, Seite 314)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 30-32/2013 Juli, S. 2
Ein Lehrschreiben der vier Hände

In seiner ersten Enzyklika „Lumen fidei“ (Licht des Glaubens) fordert Papst Franziskus dazu auf, den Glauben in den konkreten Dienst der Gerechtigkeit, des Rechts und des Friedens zu stellen. Christen sollten für Menschenwürde, Schutz von Ehe und Familie, Achtung der Schöpfung sowie für Frieden und gerechte Regierungsformen eintreten. Dazu sei es erforderlich, das Licht des Glaubens wiederzugewinnen. Franziskus bezeichnete die Enzyklika als ein Lehrschreiben der vier Hände, weil er auf Vorarbeiten von Benedikt XVI. zurückgegriffen hatte.

Katholische Wochenzeitung Baden Nr. 33/2013 August, S. 4
„Widersprüchliche Erwartungen an Franziskus“ von Prälat Dr. Martin Grichting, Chur

Wer kirchenpolitisch etwas auf sich gibt, hat derzeit grosse Erwartungen an Papst Franziskus. Er solle die Kurie reformieren und weiter internationalisieren sowie die Kirche „dezentralisieren“. Das II. Vatikanische Konzil wünschte schon die Reform  der Kurie („Christus Dominus“ [CD] 9). Viel ist da seither geschehen. Und es könnte noch mehr sein, was zu begrüssen wäre. Denn das Ziel einer reformierten Kurie soll ja eine effizientere Kurie sein. Schwächt eine Reform die Kirche? – Im Gegenteil. Das II. Vatikanische Konzil wünschte schon die Internationalisierung der Kurie (CD 10). Viel ist seither geschehen. Und es könnte noch mehr sein, was zu begrüssen wäre. Denn Mitarbeiter aus aller Welt bringen spezifische Kenntnisse mit, so dass im Vatikan sachkompetenter entschieden werden kann. Schwächt einer Internationalisierung die Kurie? – Im Gegenteil. Das II. Vatikanische Konzil wünschte schon – um diesen unpassenden Begriff zu verwenden – die „Dezentralisierung“ der Kirche  (CD II). Viel ist da seither geschehen. Und theoretisch könnte es noch mehr sein. Ob es zu begrüssen wäre? Die Stellung der Bischöfe wurde seit dem letzten Konzil schon sehr gestärkt. Nicht immer haben sie ihre Kompetenzen aber dann auch wahrgenommen. Denn Kompetenzen sind nur angenehm, wenn man damit Zückerchen, nicht aber Kakteen verteilen kann. Und so wurden dann auch in den letzten 50 Jahren viele heisse Kartoffeln an die Bischofskonferenz oder gleich nach Rom weitergeschoben. Wer eine effizientere und internationalere Kirche fordert, wünscht eine stärkere Kurie. Wer mehr Kompetenzen für die Ortskirchen fordert, wünscht stärkere Bischöfe. Es sei denn, die versteckte Agenda sei, vermehrte Kompetenzen der Bischöfe seien an nationale oder lokale Gremien weiterzugeben. Effizienter wäre das aber nicht, wie man aus der Erfahrung mit Gremienarbeit weiss. Und internationaler wäre es auch nicht, sondern eher nationalkirchlicher. Franziskus ist angesichts solch widersprüchlicher Erwartungen nicht zu beneiden. Er kann unser tägliches Gebet wahrlich brauchen.

OR Nr. 40 vom 04.10.2013, S. 4

Rund 2’000 Briefe aus aller Welt erhält Papst Franziskus jeden Tag. Die Zahl der Sendungen sei seit seiner Wahl vor gut einem halben Jahr ständig gestiegen, sagte der Vizedirektor des vatikanischen Presseamtes, P. Ciro Benedettini. Die Absender kommen demnach aus allen Alters- und Berufsgruppen. Sie bäten sowohl um materielle Hilfe als auch um moralischen Beistand und aufbauende Worte. „Fast alle fügen ihre Telefonnummer hinzu in der Hoffnung, dass der Papst sie anruft“, berichtete der Pater.

OR Nr. 44 vom 1. November 2013, S. 9
Buchtipp

Rom. Ein neues Buch über die Rolle des heutigen Papstes während der argentinischen Militärdiktatur berichtet über zahlreiche Rettungen von Regimegegnern durch den damaligen Jesuitenprovinzial Jorge Mario Bergoglio. „Es wurden sicherlich mehr als 100 Personen von ihm gerettet“, betonte der Journalist und Autor Nello Scavo bei der Präsentation in Rom. Sein Buch „La lista di Bergoglio“ („Die Bergoglio-Liste“) führt rund 20 Zeugenaussagen über diese Hilfsaktionen auf. „Er hat unter Gefahr für das eigene Leben und das eigene Ansehen gehandelt“, so Scavo. Nach seinen Recherchen knüpfte Bergoglio ein regelrechtes Netz zur Untersuchung Verfolgter. Mittelpunkt war demnach das „Colegio Maximo San José“ des Jesuitenordens in San Miguel, wo Bergoglio Menschen versteckte und sie vor Mitbrüdern als Seminaristen ausgab. Seine Verbindungen habe er auch dazu genutzt, um Menschen zur Flucht ins Ausland zu verhelfen. Der damalige Kardinal Bergoglio selbst sagte 2010 in einem Interview, er habe sich während der Diktatur für mehrere bedrohte Seminaristen und Priester eingesetzt. Dabei habe er auch mit den Junta-Führern General Jorge Videla und Emilio Massera gesprochen.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 48/2013 November, S. 2
Papst arbeitet an Umweltenzyklika

Nach Aussagen des argentinischen Senators Fernando Pino Solaras arbeitet Papst Franziskus an einer Enzyklika über Umweltschutz. Nach einem Zusammentreffen mit dem Kirchenoberhaupt meinte der Politiker gemäss der Tageszeitung „Clarin“, er hätte mit dem Papst einen ausführlichen und tiefgreifenden Dialog über die Umweltzerstörung in ihrem Land und in der Welt geführt. Franziskus habe ihm dabei mitgeteilt, er bereite ein Lehrschreiben zu dem Thema vor. Laut Solaras drehte sich das Gespräch auch um die Zusammenarbeit Argentiniens mit dem US-Ölkonzern Chevron, welcher für schwere Umweltschäden im Amazonasgebiet verantwortlich gemacht wird.

Katholische Wochenzeitung Baden Nr. 48/2013 November, S. 4
Papst verschenkt Rosenkränze als „geistliche Medizin“

Papst Franziskus hat den Teilnehmern seines sonntäglichen Mittagsgebets kleine Schachteln mit Rosenkränzen geschenkt. Es handle sich um eine „geistliche Medizin“, die er zum Abschluss des „Jahres des Glaubens“ allen Gläubigern empfehle, sagte er auf dem Petersplatz. Franziskus schloss sich damit einer bislang vor allem in Polen durchgeführten Initiative an, die vom neuen vatikanischen Almosenbeauftragten, dem polnischen Erzbischof Konrad Krajewski, gefördert wird. An den Ausgängen des Petersplatzes überreichten ehrenamtliche Helfer den Teilnehmern des Mittagsgebetes mehrere Tausend weisse Perlenrosenkränze in einer arzneimittelähnlichen Verpackung. Auf einem Beipackzettel sind in vier Sprachen – Italienisch, Spanisch, Englisch und Polnisch – entsprechende Gebrauchsanweisungen für das Gebet vermerkt.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 52/2013 Dezember, S. 2
Franziskus ist „Person des Jahres“

Die „Time Magazine“ hat Papst Franziskus zur „Person des Jahres“ gekürt. In nur 9 Monaten habe der neue Papst „ins Zentrum der wichtigen Debatte unserer Zeit“ gesetzt, unter anderem um Wohlstand und Armut, die Rolle der Frau oder die Versuchungen der Macht, heisst es in einer Würdigung. Laut dem Vatikansprecher P. Frederico Lombardi habe einer der bekanntesten Pressestimmen jemanden gewürdigt, der weltweit für religiöse Werte stehe und effektiv Frieden und mehr Gerechtigkeit einfordere.

OR Nr. 1 vom 3. Januar 2014, S. 2
Besucherzahlen haben sich verfünffacht

Papst Franziskus zieht die Menschenmengen an: Die Zahl der Teilnehmer an den wöchentlichen Generalaudienzen auf dem Petersplatz hat sich seit seiner Wahl gegenüber dem Vorjahr mehr als verfünffacht. Das geht aus den statistischen Angaben hervor, die der Vatikan zu Jahresende veröffentlicht. Demnach wurden für die 30 Generalaudienzen mit Papst Franziskus seit dem 27. März 2013 insgesamt 1’548’000 Eintrittskarten ausgegeben. Der Durchschnitt liegt damit bei gut 50’000 Besuchern je Generalaudienz. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch weit höher liegen. Die kostenlosen Eintrittskarten sind nur für den Zugang auf den Petersplatz oder in die Audienzhalle erforderlich. Die Menschen, die den Generalaudienzen von Orten ausserhalb der Kolonnaden des Petersplatzes aus folgen, werden nicht erfasst.

OR Nr. 1 vom 3. Januar 2014, S. 6
Die Pfarren Roms bei den Frühmessen mit dem Papst

Papst Franziskus will im kommenden Jahr die Pfarren Roms zu seinen Frühmessen ins vatikanische Gästehaus Santa Marta einladen. Ab Januar 2014 könnten sich Gruppen einzelner Gemeinden mit etwa 25 Personen über die Pfarrer der Diözese für eine Messe mit dem Heiligen Vater  anmelden, teilte das Vatikanische Presseamt mit. Da der Heilige Vater nicht alle Pfarren seiner 2,5-Millionen-Diözese persönlich besuchen könne, wolle er ihnen die Möglichkeit geben, dass wenigstens eine Abordnung jeder Pfarrei an seinen Messen teilnehmen könne.

OR Nr. 2 vom 10. Januar 2014, S. 3
Papst ist ein Geschenk Gottes an der Kirche

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat Papst Franziskus ein „Geschenk Gottes an der Kirche“ genannt. „Seine unkomplizierte Art, auf Menschen zuzugehen, seine erfrischende Weise, den  Glauben zu leben und beherzt den Dialog zu suchen – gerade auch mit all jenen, die fragen und zweifeln und suchen -, soll uns nicht nur dankbar werden und staunen lassen, sondern Ansporn sein, es ihm gleichzutun“, sagte der Erzbischof am Silvesterabend im Freiburger Münster. Zollitsch äusserte zugleich die Erwartung, dass der im Mai 2014 geplante Besuch von Franziskus im Heiligen Land dort Hoffnung auf Frieden schenken könne. (…)

Umfrage von Papst Franziskus
→Diözese

OR Nr. 12 vom 21.03.2014, S. 6
Eine Kirche wie Salz und Pfeffer

Wien. Als ein „Geschenk des Heiligen Geistes an unsere Kirche“ hat die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Gerda Schaffelhofer, die Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Papst bezeichnet. Mit der Wahl sei „ein Ruck durch die Weltkirche gegangen“. Franziskus stellt in den Augen Schaffelhofers für die Kirche „Salz und Pfeffer“ dar: „Salz, das dafür sorgt, dass der schale Geschmack von gestern kund vorgestern verschwindet; Pfeffer, wenn er mit unbeirrbarer Deutlichkeit das beim Namen nennt, was die Kirche heute braucht und für das sie heute stehen muss.“ Diese neue Würze tue der Kirche gut und es fänden wieder jene an der Kirche Geschmack, „die sich längst anderen Gewürzmischungen und esoterischen Düften zugewandt haben“.

OR Nr. 18 vom 2. Mai 2014, S. 2
Papst Franziskus dankte für Glückwünsche zum Namenstag

Papst Franziskus hat sich für zahlreiche Glückwünsche aus aller Welt zum Osterfest und zu seinem Namenstag bedankt.  „Ich erwidere diese Wünsche aufs Herzlichste“, sagte er bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Wie seine Vorgänger feierte Franziskus seinen Namenstag am Festtag seines Geburtspatrons, des heiligen Georg (Jorge). Dessen liturgisches Fest wird am 23. April begangen. Der Namenstag des Papstes ist für die Vatikanangestellten traditionell arbeitsfrei. Der Nationalfeiertag des Staates der Vatikanstadt ist der jeweilige Tag der Papstwahl, bei Franziskus der 13. März (2013). Siehe „Nationalfeiertag“.

Katholische Wochenzeitung Baden Nr. 23/2014 Juni, S. 11
Feministische Theologin über Papst: „Kein Grund zum Jubeln“

Elisabeth Schüssler Fiorenza im „Kathpress-Gespräch: Papst will „Theologie der Frau“, die auf überholtes Frauenbild verweist – Feministische Theologie nach wie vor gefragt, aber problematische Abspaltung von gesellschaftlicher Frauenbewegung. – Vor einer überzogenen Papstbegeisterung im Blick auf die Reformvorhaben von Papst Franziskus hat die katholische Theologin Schüssler gewarnt. Gerade im Blick auf die Frage der Frauen in der Kirche sehe sie keine wirkliche Aufbruchssignale, so die deutschstämmige Theologin und an der „Harward-Universität“ lehrende Zentralfigur der theologischen feministischen Bewegung in den USA.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 27/2014 Juni, S. 2
Franziskus exkommuniziert Mafiosi

Mit einem flammenden Appell zum Kampf gegen die Mafia hat Papst Franziskus seinen Besuch im süditalienischen Kalabrien beendet. „Dieses Böse muss bekämpft und entfernt werden; wir müssen ihm Nein sagen“, forderte der Papst im Abschlussgottesdienst in Cassano all’Ionio, vor mehr als 200’000 Menschen. Die Mitglieder der kalabrischen Mafia , der Ndrangheta, seien „exkommuniziert“, weil sie die „Strasse des Guten“ verlassen hätten.

OR Nr. 30/31 vom 25. Juli 2014, S. 4

Papst Franziskus hat mit der langjährigen Tradition gebrochen, für den Vatikan ein Kaffee- und Tafelservice von Villeroy & Boch anzunehmen. Wahrscheinlich hänge es mit der grossen Bescheidenheit zusammen, mit der dieser Papst ausgestattet ist, sagte der Aufsichtsratschef Wendelin von Boch-Galhau gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“.

Konklave 2005
Siehe unter dem Register „Päpste, ihre Pontifikate: A – G wahlweise, dort unter Benedikt XVI.“
Jorge Mario Bergoglio hätte an diesem Konklave im dritten Wahlgang 40 Stimmen erhalten und anschliessend erklärt, er würde eine Wahl nicht annehmen.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 36/2014 August, S. 2
Rücktritt ist für Franziskus eine Option (nach eigener Wahl)

Papst Franziskus hat erneut seine Absicht bekundet, im Fall nachlassender Kräfte wie sein Vorgänger Benedikt XVI. als Papst zurückzutreten. Benedikt XVI. habe den Schritt hin zu den emeritierten Päpsten vollzogen. „Vielleicht gefällt das einigen Theologen nicht, aber ich denke, dass der emeritierte Papst keine Ausnahme ist, sondern nur nach vielen Jahrhunderten der erste“, sagte Franziskus anlässlich der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Korea. Im gegebenen Moment werde er „beten und dasselbe tun“ wie Benedikt XVI. Aus seiner Sicht sei die Figur des emeritierten Papstes heute bereits „eine Institution“, ähnlich wie der emeritierte Bischof.

Katholische Wochenzeitung Baden Nr. 36, 05.09.2014, S. 5
Kardinal Brandmüller: Begeisterung um Papst ist oberflächlich

„Das ist oberflächlich. Wäre diese Beziehung eine religiöse, wären die Kirchen voll“ – Gegen Abschaffung des Zölibats und Frauenpriestertum: „Wir beziehen bezüglich des Glaubens klare Grenzen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke“. Der emeritierte deutsche Kardinal Walter Brandmüller (85) hält nichts viel von der Begeisterung um Papst Franziskus: „Das ist oberflächlich. Wäre diese Bewegung eine religiöse, wären die Kirchen voll“, sagte der ehemalige Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaften im Interview mit der Hamburger Zeitschrift „Zeit Geschichte“. (…)

Englisch Andreas, FRANZISKUS, S. 242
Papst Franziskus, Sohn des peronistischen Argentiniens

Mir fiel an Bergoglio auf, dass dieser Mann so jugendlich wirkte in seinem Verhalten, obwohl er damals, 2007, schon 71 Jahre alt war. Dennoch blitzte in diesen Gespräch immer noch dieser Junge aus dem Stadtteil Flores in Buenos Aires durch. Er hatte eine glückliche Kindheit gehabt.  In Europa hätte es kein gutes Vorzeichen bedeutet, am 17. Dezember 1936 geboren worden zu sein. Als Dreijähriger hätte er die Schrecken des Zweiten Weltkrieges erfahren, wäre er wie sein Vorgänger Karol Wojtyla in Polen geboren worden. (…)

S. 143: Sein Vater Mario Bergoglio war 1928 vor dem Faschismus in Italien geflohen, um in Buenos Aires ein bescheidenes Leben als Buchhalter bei der Eisenbahn zu führen, zusammen mit seiner Frau Regina Maria, geborene Sivorio. Neben Jorge Mario haben sie noch vier weitere Kinder. (…)

Noch etwas beeindruckte mich an ihm. Jorge Mario Bergoglio war ein Mann, ein richtiger Mann. Selbst wenn er seine Priestergewänder anlegte, bewegte er sich wie ein Mann, er sprach wie ein Mann, er schimpfte wie ein Mann. Im Vatikan gibt es eine Unmenge von Kardinälen und Bischöfen, die ihr Geschlecht mit der Entscheidung, Priester zu werden, abzulegen scheinen. Manche mögen homosexuelle Tendenzen haben, andere werden zu etwas Geschlechtlosem, eine Art Wesen, das mit einem Mann nichts mehr zu tun hat. Joseph Ratzinger hatte dieses Problem gehabt. Nach dem Krieger Karol Wojtyla, der ein ganzer Kerl gewesen war, schienen die Zeremonienchefs ein leichtes, wesenloses Engelchen geschaffen zu haben. Ratzingers Zeremonienmeister Guido Marini beriet ihn zweifellos schlecht. Diese ständigen Spitzenumhänge machten den Papst, manchmal ohne dass er es wollte, aber auch ohne dass er es merkte, fast ein wenig lächerlich. Das schlimmste Bild in dieser Hinsicht, an das ich mich erinnere, war die Weihe eines Altars in Washington. In einer Art Spitzenrock rieb Ratzinger den Altar mit geweihtem Öl ein und wirkte dabei wie die nette alte Omi, die den Tisch putzte. Es war peinlich, und selbst den glühenden Anhängern Ratzingers ging das zu weit (Hans Küng: Prunk und Plunder, was Ratzinger vorzeigt). (…)

S. 244: Dass dieser Mann, Jorge Mario Bergoglio, eine Freundin gehabt hatte in der Zeit, als er noch als Chemiker gearbeitet hatte, glaube ich sofort. Auch dass er in seiner Jugend Tango getanzt hatte und noch heute gerne Tangomusik hört. (…)

S. 249: Berufung zum Dienst an Gott. Für Jorge Mario Bergoglio ist die Enttäuschung über Juan Domingo Perón (Präsident Argentiniens) ein Einschnitt. Als dieser auf Konfliktkurs mit der Kirche geht, wendet sich Bergoglio von ihm ab. Bergoglio sucht jetzt nach einem anderen Weg für das gleiche Ziel, das Perón erreichen wollte: soziale Gerechtigkeit. Bergoglio glaubt, dass dies der Weg Gottes sein kann. Wo in seinem Herzen die Hoffnung auf eine gerechtere Welt lodert, zieht jetzt Gott ein. War es nicht ein Mann aus Nazareth, der sagte, dass die selig sind, die nach Gerechtigkeit dürsten?

Die Entscheidung, Priester zu werden, wird 1957 auch durch einen persönlichen Schicksalsschlag beeinflusst: Jorge Mario Bergoglio erleidet eine schwere Lungenentzündung. Die Ärzte entschliessen sich damals zu einem aus heutiger Sicht völlig überflüssigen Schritt und entfernen einen Teil der entzündeten rechten Lunge. Heute hätten ein paar Antibiotika das Problem gelöst. Ein Priester wird gerufen, der Eingriff ist lebensgefährlich. Er erklärt dem 21-Jährigen, dass es um Leben und Tod geht. Die Operation gelingt, und Bergoglio ändert sein Leben. Seine Mutter wird erklären, dass er Medizin studieren will. Beim Aufräumen seines Zimmers findet sie lauter theologische Bücher und stellt Jorge zur Rede. Er erklärte ihr, dass er tatsächlich Arzt werden wolle, aber Arzt für die Seelen.

OR Nr. 1 vom 08.01.2016, S. 4
Karlspreis für Papst Franziskus

Papst Franziskus erhält den Aachener Karlspreis. Den Rückschlägen und dem dramatischen Vertrauensverlust in der EU setze er eine „Botschaft der Hoffnung“ entgegen, erklärte das Karlspreisdirektorium in Aachen. Die Preisverleihung findet in Rom statt, der Termin sei noch offen. – Das Direktorium würdigte den Papst auch dafür, dass er Botschaften und Zeichen für Frieden, Verständigung, Barmherzigkeit, Toleranz, Solidarität und die Bewahrung der Schöpfung setze. (…)

Englisch Andreas, Franziskus, 2015, S. 320
Den Pomp des Fürstenhofes des Papstes wirft Franziskus mit einer energischen Geste auf den Müllhaufen der Geschichte. Johannes Paul II. hatte das Amt des Papstes zwar revolutioniert und näher an die Gläubigen herangerückt, aber an dessen aristokratischer Ausrichtung festgehalten. Karol Wojtyla hatte sein Leben lang aus seiner Hochachtung für die Königshäuser in Polen und vor allem in Österreich-Ungarn, in deren Armee sein Vater gekämpft hatte, keinen Hehl gemacht. Joseph Ratzinger hatte schon in seiner Zeit in Deutschland ein enges Verhältnis zu mehreren Fürstenfamilien, vor allem zu den Thur und Taxis in Regensburg und der Adelsfamilie Borghese in Rom, gepflegt.

Doch der Lateinamerikaner Bergoglio bricht mit dieser über tausend Jahre alten Tradition der Päpste, die sich als Könige und Oberhäupter der Kirchenfürsten aufführten. (…) Ein Papst, der sich wie ein König gebärdet, will Bergoglio nicht sein. Die pompöse Kleidung, die sich Papst Benedikt XVI. umhängen liess, lehnt er kategorisch ab.

Katholische Wochenzeitung Baden, 45/2016 November, S. 11
Papst ruft Päpstliches Familien-Institut zu Neuorientierung auf

Papst Franziskus hat das römische „Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie“, das als Denkfabrik der traditionellen kirchlichen Morallehre gilt, zu einer Neuorientierung aufgerufen. Die an der Lateran-Universität angesiedelte Einrichtung müsse „die nötige Öffnung der Intelligenz des Glaubens für die seelsorgerische Aufgabe des Nachfolgers Petri unterstützen“, sagte er am Donnerstag in einer Audienz für die Angehörigen des Instituts im Vatikan.

Eine theologische Lehre, die sich nicht am Ziel der Glaubensverkündigung und der Seelsorge der Kirche orientiere, sei ebenso undenkbar wie eine Seelsorge, die den Schatz der Offenbarung und der Tradition nicht würdige, so der Papst weiter. Es gehe darum, auf lehrmässiger und seelsorgerischer Ebene die Wahrheit und Schönheit des Schöpfungsplans Gottes für die heutige Zeit zu lesen und zu interpretieren.

Päpstlich verordneter Richtungswechsel? Offizieller Anlass der Audienz war die Eröffnung des Akademischen Jahres. Dass der Papst persönlich eine Ansprache dazu hält, ist sehr ungewöhnlich. Im Umfeld der beiden Bischofssynoden über Ehe und Familie hatten sich Vertreter des Instituts wiederholt ablehnend zu Veränderungen oder Weiterentwicklungen  der kirchlichen Morallehre geäussert. Im August hatte der Papst den vormaligen Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Familie, Erzbischof Vincenzo Paglia, zum neuen Grosskanzler des Instituts ernannt. Beobachter deuteten diese Personalie als von Franziskus verordneten Richtungswechsel.

Das 1981 von Johannes Paul II. gegründete Institut hat neben seinem Sitz in Rom rund ein Dutzend weitere Niederlassungen auf allen Kontinenten. (cic)

OR Nr. 1 vom 06.01.2017, S. 2
2016 fast 4 Millionen Gläubige bei Veranstaltungen mit Papst Franziskus im Vatikan

Fast 4 Millionen Menschen sind in diesem Jahr zu Papst Franziskus in den Vatikan gekommen. Zu Papstaudienzen, liturgischen Feiern sowie zum Angelus oder Regina Coeli-Gebet kamen insgesamt 3’952’140 Teilnehmer, wie aus einer vom  Vatikan veröffentlichten Statistik hervorgeht.

Mit 168’000 nahmen demnach im September die meisten Pilger an liturgischen Feiern mit Franziskus teil. Grund war die Heiligsprechung von Mutter Teresa in jenem Monat. Im März zogen die Osterfeierlichkeiten besonders viele Menschen an: 165’000 Teilnehmer an liturgischen Feiern mit dem Papst zählte der Vatikan in diesem Monat insgesamt. Neben 43 Generalaudienzen gab es 2016 zusätzlich 11 Papstaudienzen zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit sowie mehrere Sonderaudienzen.

Bei den von der Präfektur des Päpstlichen Hauses ermittelten Zahlen handelt es sich um Annäherungswerte, die ausschliesslich Papst-Veranstaltungen im Vatikan betreffen. Pastoralbesuche in Rom sowie die Reisen von Franziskus führt die Statistik nicht auf.

OR Nr. 1 vom 06.01.2017, S. 16
Auch Papst Franziskus hat kurz vor Weihnachten eine kleine Shoppingtour unternommen: Seinen freien Tag am Dienstag in der Woche vor Weihnachten nutzte er, um in einem Orthopädiefachgeschäft unweit des Vatikans ein Paar Schuhe zu kaufen. Bei der Gelegenheit segnete er ein Kreuz, hinterliess einige handschriftliche Grussworte und liess sich zusammen mit der Belegschaft zur Erinnerung an den Besuch fotografieren.

OR Nr. 2 vom 13.01.2017, S. 8
Wien/Vatikanstadt. Das neue „Franziskus-Spital“ in Wien startet mit dem Segen des Papstes: Franziskus habe anlässlich der Errichtung des neuen Ordensspitals, das mit 1. Januar seinen Betrieb aufnahm, Glück und Segenswünsche übermittelt, teilte das „Franziskus-Spital“ mit. Dieses neue Wiener Spital ist das Ergebnis einer Fusion zweier Ordenshäuser – dem Krankenhaus St. Elisabeth im Bezirk Landstrasser (Hauptstrasse 4 a) und dem Hartmannspital in Margareten (Nikolsdorfer G 26-36). Das gemeinsame Haus hat eine 300-jährige bzw. 150-jährige Tradition in Wien. Zum Start des neuen Ordensspitals übermittelte der Apostolische Nuntius, Erzbischof Peter Zurbriggen, den Apostolischen Segen von Papst Franziskus. Gerichtet ist er an die Orden der beiden Trägerinnen, die Franziskanerinnen von der christlichen Lieben und die Elisabethinnen Linz/Wien, weiters an die Patienten, Pflegekräfte sowie die Mediziner des neuen Hauses.

Katholische Wochenzeitung Baden CH, 3/2017 Januar, S. 3
Kein „Franziskus-Effekt“ in Deutschland – Austrittszahlen bleiben hoch

Der Passauer Bischof Stefan Oster hat sich in einem Interview mit dem BR (Bayrischen Rundfunk) selbstkritisch zum Angebot der Kirche geäussert. „Wir neigen dazu, die Kerninhalte unseres Glaubens nicht mehr deutlich zu sagen.“ Oster kritisierte, dass es in vielen Predigten zu sehr um  Ethik gehe. Das Auftreten von Papst Franziskus würdigt der Bischof, einen „Franziskuseffekt“ bei der Kirchenzugehörigkeit gäbe es jedoch nicht. Die Zahlen bei den Kirchenaustritten seien in der Zeit von Franziskus gleichbleibend hoch. Die Gesellschaft erlebe laut Oster derzeit eine tiefe Verunsicherung. Er macht dafür auch den Verlust von Glauben verantwortlich. „Wir erleben einen fortwährenden Rückgang von gläubiger Praxis“. Man halte sich an „allem Möglichen“ fest, wenn „Fundamente des Glaubens in einer ursprünglich christlich geprägten Gesellschaft“ wegbrächen.

OR Nr. 7 vom 17.02.2017, S. 4
P. Lombardi: Franziskus fühlt sich von Benedikt XVI. unterstützt

Papst Franziskus fühlt sich nach Worten des früheren Vatikansprechers P. Federico Lombardi von seinem Vorgänger Benedikt XVI. in vielfältiger Weise unterstützt. Dazu gehörten neben seiner Präsenz und seinem Gebet die gelegentlichen Treffen und Besuche, die Telefonate sowie die vielen Zeichen der Freundschaft, des Respekts und der geistlichen Verbundenheit. Lombardi, der seit einem halben Jahr die vatikanische Stiftung „Joseph Ratzinger – Benedikt XVI.“ leitet (März 2010: allein Tantiemen von Euro 2,4 Millionen aus den über 130 Ratzinger-Büchern auf dieses Konto überwiesen. →Nuzzi), äusserte sich zum 4. Jahrestag von dessen überraschendem Amtsverzicht am 11. Februar 2013 gegenüber Radio Vatikan.

Der freiwillige Amtsverzicht von Benedikt XVI. (2005-2013) sei und bleibe eine ganz ungewöhnliche Geste (Gebärde), die inzwischen freilich zu einer schönen Normalität geworden sei, so Lombardi. Der emeritierte Papst halte sich strikt an sein damaliges Versprechen, zurückgezogen zu leben und sich dem Gebet und der Meditation für Kirche und Papst zu widmen.

Auch nach seinem Rücktritt von seinen vatikanischen Medienämtern treffe Lombardi gelegentlich mit Benedikt XVI. zusammen. Er erlebe ihn geistig und intellektuell vollkommen heil und präsent. Allerdings liessen die körperlichen Kräfte in seinem Alter von fast 90 Jahren nach. „Man begegnet einem alten Menschen, der mit dem Verlauf der Zeit etwas gebrechlich geworden ist, der geistig voll da ist und den zu treffen eine riesige Freude bereitet“, so P. Lombardi im Interview mit Radio Vatikan.

bz Basellandschaftliche Zeitung vom 30.06.2017, S. 7, Dominik Straub, Rom
Dem Papst droht ein Bumerang

Zunächst gilt auch für Kardinal George Pell (→Missbrauchsfälle), was für alle Angeschuldigten gilt: die Unschuldsvermutung. Dennoch wird der „Fall Pell“ zu einer immer grösseren Belastung für Papst Franziskus. Auf dem Spiel steht nichts weniger als seine Glaubwürdigkeit bei der Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen durch katholische Priester. Also der Affäre, die der katholischen Kirche in den letzten Jahrzehnten am meisten zugesetzt hat.

Schon die Ernennung Pells zum mächtigen vatikanischen Finanzchef hatte bei Opferverbänden Irritationen ausgelöst: Die Vertuschungsvorwürfe an die Adresse des ehemaligen Erzbischofs von Sydney waren damals, im Jahre 2014, längst bekannt. Inzwischen hat Pell selber eingeräumt, dass die von ihm jahrelang geleitete Kirche in Australien bei der Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs durch Kirchenmänner „schreckliche Fehler“ begangen habe.

Kein Papst  vor Franziskus hat den Missbrauch wortgewaltiger verurteilt. Der Argentinier hat eine vatikanische Sonderkommission eingesetzt und ein eigenes Tribunal versprochen, vor dem die fehlbaren Priester zur Rechenschaft gezogen werden sollen. Doch die Situation hat sich seit dem Pontifikat von Benedikt XVI. nicht wirklich verbessert. Die Sonderkommission  hat in den ersten 4 Jahren ihres Bestehens nur dreimal getagt. Dass der Papst umgehend verlauten liess, er glaube den Unschuldsbeteuerungen seines australischen „Rangers“, scheint vor diesem Hintergrund zumindest unvorsichtig. Sollte Franziskus‘ Vertrauter und Top-Mitarbeiter schuldig gesprochen werden, werden die Vorwürfe, der Papst lasse es bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals bei Lippenbekenntnissen bewenden, neue Nahrung erhalten. Es droht ein Bumerang – wie man weiss eine australische Erfindung.

OR Nr. 27 vom 07.07.2017, S. 4
Im Vatikan hat die Sommerpause begonnen. Papst Franziskus bleibt zwar in seiner Wohnung im Gästehaus Santa Marta, aber er reduziert sein Arbeitspensum. Den ganzen Juli wird mittwochs keine Generalaudienz stattfinden. Die Morgenmessen in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta entfallen in den Monaten Juli und August. Allein das sonntägliche Angelusgebet auf dem Petersplatz bleibt als fester Termin bestehen. Die Generalaudienzen nimmt Franziskus Anfang August in der vatikanischen Audienzhalle wieder auf. Mit den Frühmessen beginnt er ab Mitte September, im Anschluss an die Reise nach Kolumbien, die vom 6. bis 11. September stattfinden wird.

OR Nr. 29 vom 21.07.2017, S. 4 
Papst Franziskus hat jüngst an seiner Zimmertür im Vatikangästehaus ein „Beschweren verboten!“-Schild angebracht. Den ironischen (feiner Spott) Warnhinweis bekam er Mitte Juni bei einer Generalaudienz von einem Psychologen geschenkt, wie italienische Medien berichteten. „Hör auf, dich zu beschweren und handle, um dein Leben zum Besseren hin zu verändern“, ist weiter auf dem Schild zu lesen.

OR Nrn. 30/31 vom 28.07.2017, S. 4
Die offizielle Pontifikatsmedaille zum fünften Pontifikat von Papst Franziskus zeigt auf der Vorderseite das Wappen des Papstes (WA: Franziskus will seinen Kopf nicht auf Medaillen noch auf Geld) und auf der Rückseite im Hintergrund ein Boot mit Flüchtlingen, während vorne am Strand jemand einem von ihnen, der Christus ähnelt, die Hand entgegenstreckt. Die Künstlerin des Werkes ist Mariangela Crisciotti.

Katholische Wochenzeitung Baden 46/2017 November, S. 12
„Dies würde Einheit im Glaube und im Bekenntnis zerstören“

Kardinal Müller (nicht mehr Präfekt der Glaubenskongregation) übt Kritik an Papst Franziskus, weil dieser den Bischofskonferenzen mehr Kompetenzen bei Übersetzungen geben möchte: „Die letzte Autorität im Zweifelsfall kann nicht bei den Bischofskonferenzen liegen.“

Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat sich in einer wichtigen theologischen Frage gegen Papst Franziskus gestellt. Im Interview mit der „Passauer Neuen Presse (PNP) kritisierte er die Entscheidung des Papstes, den Nationalen Bischofskonferenzen bei der Übersetzung liturgischer Texte mehr Kompetenzen zuzugestehen. (…)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 10/2018 März, S. 2
Der Papst hat kein Handy

Er hat über 43 Millionen Follower allein auf Twitter. Und nun das: Papst Franziskus (81) kann laut eigener Aussage mit dem Internet und modernen Kommunikationsmitteln wenig anfangen. „Internet und all diese Dinge, ich weiss nicht, wie man die benutzt“, sagte das Kirchenoberhaupt im Gespräch mit Geistlichen seines Bistums Rom. „Ich selbst weiss auch nicht, wie man (soziale) Netzwerke benutzt und solche Sachen, nicht einmal ein Mobiltelefon, ich habe keins“, erklärte Franziskus. Nicht immer gelinge es, die „Sprache der Zeit“ zu sprechen. Dann könne man aber immer noch zuhören und ein Lächeln schenken, so der Papst.

OR Nr. 8 vom 23.02.2018, S. 4
Vatikansprecher Greg Burke bestätigte, dass Papst Franziskus „mehrmals im Monat“ Opfer sexuellen Missbrauchs treffe. Er empfange sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen, höre ihnen zu und versuche zu helfen, „die schweren Wunden zu heilen“. die Begegnungen erfolgten laut Burke „im Respekt vor den Opfern und ihrem Leid“ stets unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

OR Nr. 11 vom 16.03.2018, S. 3
Die „Freude“ sieht Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als den grundlegenden Charakterzug in der Amtszeit von Papst Franziskus an. Diese Freude rühre nicht von Sorglosigkeit her, „sondern aus dem Bewusstsein, von Gott geliebt zu sein“, sagte Parolin zum fünfjährigen Amtsjubiläum von Franziskus am Dienstag, 13. März 2018. Alle wichtigen Dokumente des Papstes aus Argentinien sprächen von Freude, so der Kardinal im Interviewe von „Vatican News“. Als zweiten Grundzug nannte Kardinalstaatssekretär Parolin die Barmherzigkeit als „persönliche und völlige Liebe Gottes zu all seinen Geschöpfen“. Der dritte sei die Evangelisierung, als das Bestreben der Kirche, aus sich herauszugehen und die Botschaft Jesu weiterzugeben und zu leben.

OR Nr. 12 vom 23.03.2018, S. 3
Fünf Jahre Pontifikat in Zahlen

Papst Franziskus hat auf bislang 22 Auslandreisen fast 250’000 Kilometer zurückgelegt. Das geht aus statistischen Daten hervor, die der Vatikan zum fünften Jahrestag der Papstwahl bekanntgab. Seit dem Amtsbeginn am 13. März 2013 veröffentlichte der Heilige Vater 28 Lehrschreiben, darunter zwei Enzykliken und zwei nachsydonale Apostolische Schreiben. Weiter hielt der Papst in dieser Zeit 219 Generalaudienzen und 286 Angelusgebete. Laut der Mitteilung absolvierte Franziskus 18 inneritalienische Reisen mit insgesamt 72 Ansprachen. Hinzu kommen drei private Besuche, darunter die Fahrt ins mittelitalienische Erdbebengebiet im Herbst 2016. Bei vier Konsistorien ernannte der Papst 61 neue Kardinäle, von denen 49 zur Teilnahme an einem Konklave berechtigt sind. Rund 880 Personen wurden von Franziskus heiliggesprochen. Den grössten Teil macht allerdings die Gruppe der etwa 800 „Märtyrer von Otranto“ aus. Von den rund 330 Pfarreien seiner Diözese Rom stattete Franziskus bisher 16 eine offizielle Visite ab. Fünf weitere besuchte er aus anderen Anlässen. Zudem war er in der evangelisch-lutherischen Kirche Roms, der Synagoge, der anglikanischen Kirche und der Kirche der griechisch-katholischen ukrainischen Gemeinde in Rom zu Gast.

OR Nr. 12 vom 23.03.2018, S. 3
Berlin. Ein vom deutschen Regisseur Wim Wenders gedrehter Dokumentarfilm über Papst Franziskus kommt am 14. Juni 2018 in die deutschen Kinos; in Italien läuft er bereits am 18. Mai an. In „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ begleitet Wenders das Publikum au einer persönlichen Reise mit dem Papst. Im Zentrum des Films stehen laut einer Pressemitteilung des Filmverleihs die Gedanken des Papstes. Er äussere sich unter anderem zu den Reformbestrebungen innerhalb der Kirche und aktuellen globalen Herausforderungen. Durch das visuelle Filmkonzept könnten die Zuschauer den  Papst „von Angesicht zu Angesicht“ erleben.

Katholische Wochenzeitung Baden 13/2018 März, S. 3
Autor des papstkritischen Buches „El Papa Dittatore“ enthüllt.
Buch stammt vom Historiker Henry Sire, Mitglied des →Malteser-Ordens

Der Name des bislang unbekannten Autors des papstkritischen Buches „Il Papa Dittatore“ ist nun bekannt geworden. Hinter dem Pseudonym „Marcantonio Colonna“ verbarg sich der Historiker und Autor Henry Sire, dessen Name manchmal auch mit „H.J.A. Sire“ angegeben wird. Sire wurde 1949 in Barcelona als Sohn einer Familie mit französischen Wurzeln geboren.  Er besuchte das von Jesuiten geleitete „Stonyhurst College“ in England und studierte Geschichte am „Exeter College“ der Universität Oxford.

Sein Name wurde nun vom Verlag „Regnery Press“ bekanntgegeben, der das Buch „Il Papa Dittatore“ auf englisch in einer neuen, überarbeiteten Auflage als gebundenes Buch veröffentlichen wird. Es wird den Titel „The Dictator Pope: The Inside Story of the Francis Papacy“ tragen und am 23. April erscheinen. Bis jetzt war es nur als elektronisches Buch verfügbar. (…)
Henry Sire schrieb dieses Buch am Ende seines vierjährigen Rom-Aufenthaltes, der von 2013 bis 2017 dauerte. Während dieser Zeit lernte er viele Personen kennen, die im Vatikan leben und arbeiten, darunter Kardinäle und Mitarbeiter der Kurie sowie Journalisten, die über den Vatikan berichten.

OR Nr. 17 vom 27.04.2018, S. 3
Franziskus spendiert Eis zum Namenstag

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat zu seinem Namenstag Eis spendiert: An die Gäste der Suppenküchen, Obdachlosen-Unterkünfte und sonstigen Caritas-Einrichtungen Roms wurden im Lauf des Tages insgesamt 3’000 Portionen italienisches Speiseeis verteilt. Der Papst wollte sein Namensfest „zusammen mit den Bedürftigsten und den Obdachlosen von Rom feiern“, teilte das Apostolische Almosenamt mit. Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, hat den heiligen Georg als Namenspatron, dessen Gedenktag am 23. April begangen wird.

OR Nr. 25 vom 22.06.2018, S. 1
Am Vormittag des 8. Juni 2018 empfing Papst Franziskus die Astronauten der Mission ISS 53 in Audienz, die ihm einen blauen Bordanzug überreichten, wie er in der internationalen Raumstation ISS getragen wird. Der Anzug sei aus dem gleichen Material und in der gleichen Machart wie die der ISS-Astronauten, erläuterte der italienische Astronaut Paolo Nespoli, der bereits im Oktober 2017 mit dem Papst gesprochen hatte, damals allerdings über eine Videokonferenz zwischen Vatikan und ISS.

OR Nr. 32/33 vom 10.08.2018, S. 3
Gedenkmedaille für den Frieden

Zum sechsten Amtsjahr von Papst Franziskus gibt der Vatikan eine Medaille mit einem Friedensmotto heraus. Auf dem Revers befindet sich ein Zitat des Friedensappells von Papst Pius XII. (1939-1958) zur Abwendung des Zweiten Weltkriegs: „Nichts ist verloren durch den Frieden, alles kann verloren werden durch den Krieg.“ Diese Worte aus der Radiobotschaft des Papstes vom 24.08.1939 sollen daran erinnern, dass auch ein Jahrhundert nach dem Ersten Weltkrieg (1914-18) „die Entscheidung zwischen Krieg und Frieden für alle immer noch dramatisch aktuell“ ist.

Das Sammelstück ist seit 26.07.2018 erhältlich bei der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls des Staates der Vatikanstadt und der vatikanischen Verlagsbuchhandlung. Die von Chiara Principe gestaltete Medaille gibt es in einer Goldschatulle (30 Exemplare), Silberschatulle (1’500 Exemplare und Bronzeversion (2’000 Exemplare) sowie einer Sammelschatulle mit allen 3 Prägungen (30 Exemplare). Nach Auskunft der Vatikanbuchhandlung soll der Dreiersatz 3’100 Euro kosten, die Goldmedaille 2’800 Euro, die Silbervariante 100 Euro und die Bronzeversion 60 Euro.

Die Medaille zeigt auf der Vorderseite das Wappen von Papst Franziskus und darüber eine Taube. Auf der Rückseite befindet sich das  bekannte Friedenszitat; dazu ist allegorisch (versinnbildlicht) der Sieg des Friedens über den Krieg dargestellt. Den Frieden symbolisieren eine Mutter mit Kind sowie ein Ölzweig; für die Kriegstoten steht eine Erinnerungs-Mohnblume; Gewalt wird verbildlicht durch ein Stück Stacheldrahtzaun.

Kath. Wochenzeitung Baden 38/2018 September, S. 3
USA: Katholische Moderatorin verlangt Rücktritt von Papst Franziskus

Erzbischof Vigano (→Missbrauchsfälle, 36/2018 September) habe mit seinen Enthüllungen der Kirche einen grossen Dienst erwiesen, schreibt die Radio- und Fernsehmoderatorin Laura Ingraham, die zu den prominentesten Konvertiten zum katholischen Glauben gehört.

Die konservative Nachrichtenmoderatorin und Autorin Laura Ingraham hat angesichts der Enthüllungen des früheren Nuntius Carlo Maria Vigano den Papst zum Rücktritt aufgefordert. „Zu wenig, zu spät von Papst Franziskus in Irland – ich stehe auf der Seite von Erzbischof Carlo Vigano. Zeit für die Laien, einen neuen Hirten einzufordern“, schrieb sie am Sonntag, 26. August 2018, auf Twitter. In ihre Twitternachricht war ein Bericht der BBC News eingebettet, der Papst Franziskus während des Besuchs im irischen Wallfahrtsort Knock zeigt. Der Papst hatte dort in einer Ansprache entschlossene Massnahmen gegen klerikalen Missbrauch verlangt, um „Wahrheit und Gerechtigkeit“ zum Durchbruch zu verhalfen. Ingraham twitterte zusätzlich einige Ausschnitte aus Viganos Stellungnahme. Der ehemalige Nuntius habe der Kirche und den Missbrauchsopfern einen Dienst erwiesen, indem er die Skandale und ihre Vertuschung aufgedeckt habe, schrieb sie.

Laura Ingraham ist 2003 in die katholische Kirche eingetreten. Sie ist häufig in den Sendungen des katholischen Senders EWTN (→Fernsehsender) zu Gast. Mit ihrer Radiosendung „The Laura Ingraham Show“ erreicht sie regelmässig ein Millionenpublikum. Sie gilt als die erfolgreichste Moderatorin einer politischen Radiosendung. Seit Oktober 2017 hat sie ihre eigene Sendung auf Fox News, „The Ingraham Angle“, in der sie mit Gästen politische Ereignisse diskutiert.

Kath. Wochenzeitung Baden 42/2018 Oktober, S. 4
Kritische Auseinandersetzung mit Papst Franziskus
Eine Buchbesprechung von Martin Bürger in kathnews.de

Seit rund zwei Monaten sieht sich das Pontifikat von Papst Franziskus neuen, geradezu gigantischen Stürmen ausgesetzt. Die Stimmung unter den Leuten und in den Medien, bis dahin oft euphorisch (mit gesteigertem Hochgefühl) gegenüber dem Papst, scheint sich ins Gegenteil umzukehren.

Das beste Indiz für einen derartigen Stimmungsumschwung dürfte die Titelgeschichte sein, die „Der Spiegel“ veröffentlicht hat: „Du sollst nicht lügen. Der Papst und die katholische Kirche in ihrer grössten Krise“.

Henry Sire, Autor des Buches „Der Diktatorpapst“, das kürzlich im Revovamen-Verlag in deutscher Sprache erschienen ist, sieht die Kirche schon seit längerer Zeit in der Krise. Nach umfänglichen Recherchen zu Papst Franziskus, der viele Jahre als Jesuit und Bischof in Argentinien gewirkt hatte, entwirf Sire, dessen Buch ursprünglich im Selbstverlag unter dem Pseudonym „Marcantonio Colonna“ veröffentlicht worden war, ein negatives Bild des regierenden Papstes. Seiner Ansicht nach wäre Jorge Mario Bergoglio nie gewählt worden, hätten die meisten Kardinäle gewusst, mit wem sie es zu tun hatten.

Die St. Gallen-Mafia. Der Autor beginnt mit einem Kapitel über die St. Gallen-Mafia, zu der Kardinäle wie Godfried Danneels gehörten, der etwa die Legalisierung der Abtreibung in seinem Heimatland Belgien befürwortete oder einen Bischof deckte, der seinen eigenen Neffen sexuell missbraucht hatte. Auch der deutsche Kardinal Walter Kaspar wird zur St. Gallen-Mafia gezählt. Henry Sire erläutert, wie die Mafia durch kirchenrechtlich illegale Absprachen vor dem Konklave dafür sorgte, dass Bergoglio zum Papst gewählt wurde. Bereits 2005 hatte man versucht, Ratzinger als Papst zu verhindern, war damals allerdings noch gehindert worden. 2013 aber konnte die St. Gallen-Mafia ihren Erfolg dann einfahren.

Fragwürdige Gestalten im Vatikan. Obwohl jedes einzelne Kapitel von „Der Diktatorpapst“ zugleich beeindruckend und erschreckend ist, sei im Rahmen dieser Buchbesprechung nur noch auf das Kapitel über die angeblichen Reformbestrebungen von Papst Franziskus hingewiesen. Die Kurienreform lässt immer noch auf sich warten. Bislang sind lediglich einige kosmetische Änderungen zu verzeichnen. Inhaltlich ist zu sagen, dass eine Reihe von Kurienmitarbeitern, die man als „gute und aufrechte Katholiken“ bezeichnen kann, entlassen und durch Gestalten ersetzt wurde, die eher fragwürdig sind. (→Kardinalsrat,   →Nuzzi Gianluigi, Alles muss ans Licht)  Auch in Sachen Finanzreform wurde den tatsächlich reformwilligen Personen immer wieder Steine in den Weg gelegt, bis hin zur Entlassung. (→Bank des Vatikans IOR)

Interessierte Katholiken werden sicher die eine oder andere Episode, die von Herny Sire geschildert wird, schon kennen. Einige bestens informierte Katholiken werden sogar mit dem Grossteil des von Sire zusammengetragenen Materials schon vertraut sein.

Der besondere Wert von „Der Diktatorpapst“ besteht jedoch darin, dass alles an einem Ort zusammengefasst wurde. Nicht länger muss man in verschiedenen Sprachen im Internet recherchieren, um an bestimmte Informationen zu kommen. Wenn der Leser auch nicht unbedingt mit jeder Schlussfolgerung des Autors übereinstimmen muss, sprechen die Fakten doch für sich – und zwar um so lauter, als sie nun einen Papst präsentieren, welcher der Kirche allem Anschein nach einen grossen Schaden zufügt.
Marcantonio Colonna; „Der Diktatorpapst“. Aus dem Innersten seines Pontifikates.
ISBN 978-3-95621-134-8, Renovamen-Verlag. Euro 16

OR Nr. 17 vom 26.04.2019, S. 3
Vatikanstadt. Papst Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge – zu Deutsch Georg – heisst und somit am 23. April seinen Namenstag gefeiert hat, setzte seine Gewohnheit fort, am Georgesfest Menschen eine kleine Freude zu machen. An Jugendliche der Diözese Mailand, die auf Pilgerfahrt in Rom waren, liess er 6’000 Rosenkränze verteilen. Sie wurden im Heiligen Land aus Olivenholz hergestellt und waren ursprünglich  für den im vergangenen Januar veranstalteten Weltjugendtag in Panama  bestimmt. Anlässlich seines Namenstages hat der Heilige Vater zudem ein 20 Kilo schweres Schokoladenosterei für die Armenmensa der Caritas am römischen Bahnhof Termini gespendet.

Kath. Wochenzeitung Baden 49/2019, S. 4, Gerd Dönni
Der Franziskus-Effekt

Von vielen fast schon verzweifelt herbeigeredet, war während Jahren vom sogenannten „Franziskus-Effekt“ nichts zu spüren. Man erhoffte sich, dass laue Christen oder sogar Atheisten plötzlich den Weg zur Kirche finden würden, dank der neuen Art und Weise des Papstes. Die Statistik beweist ganz anderes. Nun aber ist doch ein Franziskus-Effekt eingetreten. In den letzten paar Wochen habe ich mit vielen Laien und auch Priestern reden können, und dabei ganz verwundert feststellen dürfen, wie Mitchristen, welche bisher sich wenig engagierten und mehr oder weniger im Mainstream (vorherrschend gesellschaftspolitische, kulturelle oder ähnliche Richtung) mitgeschwommen sind, nun plötzlich erwacht sind.

Priester, die gewiss nicht dem traditionellen Lager zuzurechnen sind, sagten mir nun, dass es mit dieser Verwässerung der Lehre einfach nicht weitergehen dürfe. Sie haben auch ganz konkrete Massnahmen in ihren Pfarreien ergriffen, um dem Massenabfall entgegenzuwirken. Ausgelöst hat das letztlich natürlich die Gnade Gottes. Jedoch wurde in fast all diesen Gesprächen der Skandal um die „Pachamama“-Statue (→Bischofs-Amazonas-Synode 2019) im Vatikan bzw. in vatikanischen Kirchen erwähnt. Das scheint die Geister aufgerüttelt zu haben.

Es ist also wirklich nicht so, dass Gott nicht auch in diesem und durch dieses Pontifikat gnadenreich wirken kann. Wir dürfen trotz allem zuversichtlich und voller Vertrauen auf das nächste Jahr schauen. Gott lässt seine Kirche nicht im Stich. Der überraschende Franziskus-Effekt lässt hoffen. Christus vincit, Christus regnat, Christus imperat!

Ulrich Nersinger, Sitting Bull und der Papst, S. 17
Die Schuhe, die Papst Benedikt XVI. trug, stammen grösstenteils aus der Werkstatt von Adriano Stefanelli, eines bekannten Schuhdesigners aus dem norditalienischen Novara. Signor Stefanelli habe schon Schuhe für Johannes Paul II. in den Apostolischen Palast geliefert. „Papst Franziskus ist sehr bodenständig und bescheiden. Er trägt stets schwarze statt rote Schuhe, weil er sich nicht in den Mittelpunkt stellen möchte“, glaubt ein katholischer Blogger zu wissen.

Ulrich Nersinger, Sitting Bull und der Papst, S. 155
(…) Die Päpste empfangen nicht nur Blumen, manchmal machen sie sie auch ihrerseits zum Geschenk. Papst Franziskus ist ein eifriger Verehrer des „Heils des Römischen Volkes“. Schon wenige Stunden nach seiner Wahl suchte er Santa Maria Maggiore mit einem Blumenstrauss auf; kein wichtiges Unternehmen, keine grössere Reise unternimmt er, ohne vorher vor der Ikone der Muttergottes niederzuknien. Kann er nach seiner Rückkehr von einer Auslandreise der Marienbasilika keinen persönlichen Besuch abstatten, lässt er dem „Salus Populi Romani“ von der Päpstlichen Gendarmerie einen Blumenstrauss überbringen, zumeist in den Farben des Vatikanstaates, Gelb und Weiss.

OR Nr. 1/2 vom 10.01.2020, S. 3
Papst überrascht Schüler mit Besuch

Rom. Einen Überraschungsbesuch in einem römischen Gymnasium hat Papst Franziskus am Freitag, 20.12.2019, absolviert. Gegen Mittag traf der Papst beim humanistischen Lyzeum Pilo Albertelli unweit der Basilika Santa Maria Maggiore ein. Empfangen wurde Franziskus vor Ort vom Direktor unserer Zeitung, Andrea Monda, der in der Schule als Religionslehrer gearbeitet hatte. Einige Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums hatten im vergangenen Jahr die Texte für die Meditationen beim Kreuzweg mit dem Papst am römischen Kolosseum verfasst.

Während seines Aufenthaltes unterhielt sich Franziskus mit den Lehrern und beantwortete auf dem Hof der öffentlichen Schule Fragen der Schülerinnen und Schüler. Die Fragen der jungen Leute an den Papst kreisten um Themen wie Krieg und Frieden, das Lehrer-Schüler-Verhältnis oder das Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen. Als junger Jesuit hatte der heutige Papst selbst eine zeitlang an Jesuitenschulen in seiner Heimat Argentinien und in Chile unterrichtet.

Benannt ist die römische Schule nach dem italienischen Lehrer, Philosophiehistoriker und Widerstandskämpfer Pilo Albertelli (1907-1944).

WA: 1942: Alberti war Gründer der Partito d’Azione.  Am 10.09.1943 hat er mit Giovanni Ricci zusammen eine Mine in der Kaserne der Miliz in Parioli entzündet, die zahlreiche Tote und Verwundete verursachte und die erste Partisanenhandlung in Rom darstellte. Am 1. März 1944 wurde Albertelli  auf eine Denunziation hin verhaftet. Nach dem Partisanenanschlag am 24. März 1944 in der Via Rasella, Rom, wurde er am gleichen Tag aus dem Gefängnis Regina Coeli geholt und zusammen mit weiteren 334 Personen in den Ardeatinischen Höhlen am südlichen Stadtrand Roms exekutiert.

OR Nr. 1/2 vom 10.01.2020, S. 4
Im Jahre 2019 hat Papst Franziskus insgesamt 7 internationale Reisen absolviert und dabei 11 Länder auf 4 Kontingenten besucht, so Sergio Centofanti in einem Bilanzartikel für Vatican News zum Jahresabschluss. Demnach hielt der Papst 2019 insgesamt 41 Generalaudienzen (mit Katechese über das Vaterunser und die Apostelgeschichte), 56 Mal betete er das Regina Coeli. Bei öffentlichen Liturgiefeiern hielt er mehr als 60 Predigten und äusserte sich in mehr als 260 Ansprachen. Im Vatikangästehaus Santa Marta predigte er 2019 insgesamt 44 Mal.

OR Nr. 5 vom 31.01.2020, S.  4
Der Priester Gonzalo Aemilius (40) aus Uruguay wird künftig als Privatsekretär für Papst Franziskus arbeiten, wie das Pressebüro des Heiligen Stuhles am 26.02.2020 bekanntgab. Aemilius war in Uruguay Direktor eines kirchlichen Gymnasiums und setzte sich auch für die Strassenkinder ein. Der neu gewählte Papst hatte am 17.03.2013  nach der heiligen Messe in der Vatikanpfarrei Sant‘ Anna den jungen Priester zu sich gerufen, ihn den Anwesenden vorgestellt und sie gebeten, für ihn und seine Arbeit mit Strassenkindern zu beten.

OR Nr. 18/19 vom 1. Mai 2020, S. 3
Vatikanstadt. Der Papst hat zu seinem Namenstag, dem Fest des Heiligen Georg, Beatmungsgeräte und weitere Hilfsmittel an mehrere von der Corona-Pandemie betroffene Länder gespendet. Die Lieferungen werden im Namen des Heiligen Vaters nach Rumänien, Spanien und Italien verschickt,, wie das Presseamt des Heiligen Stuhles mitteilte. Den Angaben zufolge sind neben mehreren Beatmungsgeräten auch Schutzmasken und Schutzbrillen für medizinisches Personal sowie Schutzanzüge für Intensivstationen enthalten. „Dies ist eine Umarmung des Papstes in einer für die ganze Welt schwierigen Situation“, so der Apostolische Almosenpfleger, Kardinal Konrad Krajewski.

OR Nr. 24/25 vom 12.06.2020, S. 4
Papst Franziskus hat an Pfingsten einen von ihm gestifteten Krankenwagen gesegnet, der speziell für Arme und Obdachlose gedacht ist.  Der Wagen sei auf dem neusten technischen Stand und werde seinen Dienst als Teil des vatikanischen Rettungsdienstes in den nächsten Tagen aufnehmen, heisst es in der Mitteilung des Päpstlichen Almosenamtes vom 01.06.2020.

OR Nr. 24/25 vom 12.06.2020, S. 3
Papst beteiligt sich an Benefizauktion

Vatikanstadt. Papst Franziskus beteiligt sich an einer Benefizauktion für 2 norditalienische Krankenhäuser. Wie das Portal „Vatican News“ berichtete, stellt er mehrere persönliche Gegenstände für die Versteigerung zur Verfügung. Sie begann am 08.06.2020 auf der Internetplattform charitystars.com. Geplant sind mehrere Auktionsrunden bis 08.08.2020. Franziskus spendet dafür unter anderem ein Rennrad in den Farben des Heiligen Stuhles und Argentiniens, das er vom slowakischen Weltmeister Peter Sagan erhalten hat.  Der Erlös soll dem Personal  zweier Krankenhäuser in Brescia und Bergamo zugute kommen.

Zu den Organisatoren der Benefizauktion zählt Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur. Beteiligt an der Initiative unter dem Motto „We Run Together“ sind zudem der vatikanische Sportverein „Athletica Vaticana“, der Leichtathletikverband der Region Latium sowie die Sportabteilung der italienischen Finanzpolizei.

OR 28/29 vom 10.07.2020, S. 3
Hilfe des Papstes für Ernährungsprogramm

Vatikanstadt. Mit einer symbolischen Spende in Höhe von 25’000 Euro an das Welternährungsprogramm WFP  hat Papst Franziskus Hilfe für arme Länder in der Coronakrise angemahnt. Die finanzielle Zuwendung sei als Ausdruck der Fürsorge für die Betroffenen gedacht, aber auch als Ermutigung für den humanitären Einsatz der UN-Organisation sowie für solche Länder, die sich hinter umfassende Entwicklung stellten, hiess es in einer Mitteilung des Vatikans am Freitag, 03.07.2020. Dabei verwies die Verlautbarung auf soziale Instabilität, mangelnde Ernährungssicherheit, wachsende Arbeitslosigkeit und einen Zusammenbruch der Wirtschaftssysteme in den ärmsten Ländern. Die Initiative des Papstes stehe vor dem Hintergrund einer zunehmenden Besorgnis über die globale Ausbreitung des Coronavirus.

OR Nr. 32/33 vom 07.08.2020, S. 3
Don Fabio Salerno wird neuer persönlicher Sekretär des Papstes

Vatikanstadt. Zu seinem neuen persönlichen Sekretär hat Papst Franziskus den süditalienischen Priester Fabio Salerno berufen. Zugleich bestätigte der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhles, Matteo Bruni, am Samstag, 01.08.2020, offiziell den Abschied des Ägypters Yoanni Lahzi Gaid als bisheriger Privatsekretär des Papstes.

Das Dienstende sei  einem „normalen Personalwechsel“ geschuldet, präzisierte Bruni. Der koptisch katholische Priester war seit April 2014 persönlicher Sekretär des Papstes. Nach der Reise des Papstes im Februar 2019 nach Abu Dhabi war er in das Interreligiöse „Hohe Komitee der menschlichen Brüderlichkeit“ berufen worden. In dem Gremium werde Lahzi Gaid auch weiterhin arbeiten, so Vatikansprecher Bruni.

Der neue Privatsekretär des Papstes, Don Fabio Salerno, arbeitete bislang in der Zweiten Sektion des vatikanischen Staatssekretariates für die Beziehungen zu den Staaten. Der 1979 in Catanzaro (Kalabrien) geborene Priester war davor für die Ständige Vertretung des Heiligen Stuhles beim Europarat in Strassburg und als Sekretär der Apostolischen Nuntiatur in Indonesien tätig. Seine Ausbildung erhielt der 2011 zum Priester geweihte Salerno an der Päpstlichen Diplomatenakademie und an der Lateranuniversität, wo er Kirchenrecht studierte. Don Fabio Salerno wird den uruguayischen Priester Gonzalo Aemilius unterstützen, der seit Februar 2020 als weiterer Privatsekretär von Papst Franziskus arbeitet.

OR Nr. 34/35 vom 21.08.2020, S. 3
Vatikanstadt. Papst Franziskus hat in der Corona-Pandemie erneut Beatmungsgeräte gespendet, diesmal nach Brasilien. Wie das Päpstliche Almosenamt am 17.08.2020 mitteilte, werden die 18 Apparate des deutschen Herstellers Dräger an verschiedene Kliniken ausgeliefert. Zudem sollen bei der Spendenaktion 6 Ultraschallgeräte nach Brasilien geschickt werden.

OR Nr. 34/35 vom 21.08.2020, S. 7
Franziskus besucht zum Weihefest die Basilika Santa Maria Maggiore

OR Nr. 27/28 vom 16.07.2021, S. 4
Mit einer Spende hat der Papst den Bau von zwei Gemeinschafts- und Speisesälen im bosnischen Flüchtlingslager Lipa unterstützt. Anfang Juli wurde in Anwesenheit des Apostolischen Nuntius in Bosnien und Herzegowina, Luigi Pezzuto, der Grundstein für die Bauten gelegt. Dies sei ein wichtiger Beitrag, um den Ort humaner und gastfreundlicher zu machen, so der Erzbischof. 

Rom. Der Heilige Vater hat am Mittwochnachmittag, 5. August 2020, spontan die Basilika Santa Maria Maggiore in Rom besucht. Er betete dort vor der von ihm verehrten Marienikone „Salus Populi Romani“ insbesondere für Menschen in Not und für die Bevölkerung des Libanon. Am 5. August feiert die Kirche in Rom den Weihetag der Basilika Santa Maria Maggiore. Einer Legende zufolge hatte Papst Liberius (352-366) von der Gottesmutter ein Zeichen erhalten, er solle in Rom dort eine Kirche bauen, wo am folgenden Tag der Boden mit Schnee bedeckt sei. Dies geschah demnach am 5. August 352 auf dem Hügel Esquilin, in der Nähe des heutigen Bahnhofs Termini. Historisch erwiesen wurde die Kirche erst rund hundert Jahre später gebaut und am 5. August 434 geweiht.

OR Nr. 36/37 vom 04.09.2020, S. 3
Papst Franziskus besucht römische Kirche zum stillen Gebet

Vatikanstadt/Rom. Am Gedenktag der heiligen Monika, 27. August, hat Papst Franziskus den Vatikan für ein stilles Gebet verlassen. Wie der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhles, Matteo Bruni, mitteilte, besuchte der Heilige Vater am Donnerstagnachmittag die Basilika Sant‘ Agostino im römischen Stadtteil Campo Marzio. In der Kapelle der heiligen Monika habe der Papst in stiller Andacht verweilt. Danach sei er in den Vatikan zurückgekehrt so Bruni. Monika von Tagaste (um 332-387) war die Mutter des heiligen Augustinus. Ihre sterblichen Überreste ruhen in der Basilika Sant‘ Agostino.
Basilika Sant'Agostino in Campo Marzio, Via della Scrofa 80, 00186 Rom

OR Nr. 44 vom 30.10.2020, S. 3
Franziskus spendet Geld für Hinterbliebene von Schiffsunglück

Vatikanstadt. Der Papst hat eine Spende für die Hinterbliebenen des Schiffsunglücks der „Gulf Liverstock 1“ veranlasst. Wie der Vatikan am Mittwoch, 21.10.2020, mitteilte, bekommen die Angehörigen der verschollenen Besatzung einen Geldbetrag in nicht genannter Höhe. Der Frachter unter panamaischer Flagge war Anfang September mit 43 Personen und 5’800 Rindern an Bord vor der japanischen Künste gekentert. Nur zwei Crew-Mitglieder  überlebten.

Den Angaben zufolge werden die Familien der Opfer bereits seit Wochen durch die katholische Seemannsmission Stella Martis seelsorgerlich betreut. Mit der Spende und einem persönlichen Geschenk wolle der Papst nun selbst „seine Nähe und Solidarität“ zum Ausdruck bringen, hiess es. Die meisten der verunglückten Seeleute stammen von den katholisch geprägten Philippinen.

OR Nr. 1 vom 08.01.2021, S. 2
Franziskus feierte seinen 84. Geburtstag

Vatikanstadt. Anlässlich seines 84.Geburtstages am 17. Dezember 2020 hat Papst Franziskus vier Beatmungsgeräte an Krankenhäuser in Venezuela gespendet. Die Geräte sind insbesondere für die Behandlung von Kindern bestimmt. Franziskus beging seinen Geburtstag in schlichter Form mit einigen Bewohnern des Gästehauses Santa Marta, in dem er seit Amtsantritt wohnt.

Über das Päpstliche Almosenamt erhielt er von den Armen Roms einen Strauss Sonnenblumen geschenkt. Diesen liess er in der Kapelle vor dem Tabernakel aufstellen, um daran zu erinnern, den Blick immer auf Christus auszurichten. Unter den Gratulanten war Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella, der dem Papst für seine solidarische Nähe im Corona-Jahr dankte. Angesichts des „Dramas der Pandemie“ und der Unsicherheiten hätten viele Menschen Ermutigung durch den Papst  erfahren, schrieb Mattarella an Franziskus. 

Besondere Feierlichkeiten waren für den Geburtstag wie schon in den vergangenen Jahren nicht geplant. Es war ein Arbeitstag wie jeder andere. So empfing er den neuen Botschafter Südkoreas beim Heiligen Stuhl.  Zu Arbeitsgesprächen traf er unter anderen den Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Luis  Francisco Ladaria Ferrer. In einer Audienz am 19.12.2020 empfing der Papst Jugendliche und Kinder der Katholischen Aktion, die die Gelegenheit nutzten, Franziskus nachträglich alles Gute zum Geburtstag zu wünschen.

OR Nr. 1 vom 08.01.2021, S. 4
Insgesamt 4’000 Corona-Testkits hat Papst Franziskus der Stadt Rom  übergeben, die diese für obdachlose Menschen verwenden soll. Die Kits kommen aus der Slowakei und sind ein Geschenk von Präsidentin Zuzana Caputova, die am 14.12.2020 von Franziskus in Audienz empfangen worden war. Eingesetzt und durchgeführt werden die Tests in Zusammenarbeit zwischen dem Päpstlichen Almosenamt und zwei kommunalen Gesundheitsdiensten in der Hauptstadt.

OR Nr. 2 vom 15.01.2021, S. 4
Vatikanstadt/Rom. Fabrizio Soccorsi, seit 2015 persönlicher Leibarzt von Papst Franziskus, ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Er befand sich wegen einer Krebserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik in Behandlung, wobei Komplikationen durch Covid-19 hinzukamen. Soccorsi arbeitete als Facharzt für innere Medizin mit dem Spezialgebiet Hepatologie  (Leber und Gallenwege) und war in der akademischen Lehre tätig. Zudem war er Chefarzt in der römischen Klinik San Camillo.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 6/2021 Januar, S. 2
Papst Franziskus leidet an Ischias (Es zieht vom Rücken bis ins Bein)

Wegen eines erneuten Ischiaanfalls konnte Papst Franziskus eine für Sonntag, 24.01.2021, geplante Messe im Petersdom nicht feiern. Auch weitere Termine am Wochenanfang sagte er ab. Hingegen sprach er das übliche Mittagsgebet am Sonntag, das unter Corona-Bedingungen aus der päpstlichen Bibliothek per Fernsehen und im Internet übertragen wird. Franziskus leidet sein Langem an Hüftproblemen. Auch Ischianeuralgien ereilten ihn schon vor seiner Papstwahl 2013. Dennoch plant das Kirchenoberhaupt für Anfang März eine viertägige Reise in den Irak, die erste Auslandreise seit anderthalb Jahren.

OR Nr. 4/5 vom 29.01.2021, S. 3
Vatikanstadt. Am Nachmittag des 26.01.2021 begab sich der Papst in die Kapelle „Maria Königin der Familie“, die sich im Gebäude des Governatorates des Staates der Vatikanstadt befindet. Er nahm am Requiem seines am 9. Januar verstorbenen Leibarztes, Prof. Fabrizio Soccorsi teil, dem Kardinalstaatssekretär Piero Parolin vorstand. 

OR Nr. 6 vom 12.02.2021, S. 4
Als Unterstützung für die Opfer des Erdbebens in Kroatien Ende Dezember hat Papst Franziskus 100’000 Euro gespendet. Das geht aus einem Dankschreiben des Präsidenten der kroatischen Caritas, Boze Rados, an das Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen hervor. Wie die Caritas auf ihrer Website mitteilte, wird das bereits vor zwei Wochen überwiesene Geld als Soforthilfe für Bewohner der Region Banja verwendet.

OR Nr. 10 vom 12.03.2021, S. 4

Governatorat des Staates der Vatikanstadt. 24.02.2021: Der Papst ernannte zu seinem Leibarzt Prof. Roberto Bernabei, ordentlicher Professor für Innere Medizin und Geriatrie an der Katholischen Universität vom Heiligen Kreuz in Rom (Opus Dei).

OR Nr. 16 vom 23.04.2021, S. 3
Vatikanstadt. Der Heilige Vater hat 4 komplette Beatmungsmaschinen sowie zahlreiche Schutzmasken und -brillen nach Kolumbien gespendet. Das berichteten spanische Medien unter Berufung auf die Apostolische Nuntiatur in Bogotá. Die Ausrüstung sei von der Luftwaffe des Landes an 2 Krankenhäusern in Quibodo im Nordwesten des Landes geliefert worden. Schon mehrfach hat der Vatikan medizinische Ausrüstung an Länder geliefert, in denen die Gesundheitsversorgung in der Pandemie besonders prekär ist.

OR Nr. 17 vom 30.04.2021, S. 3
Vatikanstadt. Mehr als 150 Bücher mit Beiträgen von Papst Franziskus sind bisher in seiner achtjährigen Amtszeit erschienen. Das berichtet die spanische Zeitschrift „Vida Nueva“ unter Berufung auf Daten der vatikanischen Verlagsbuchhandlung (LEV). Zu den Werken, in denen der Papst selbst als Autor aufgeführt ist, kommen 8 Interview-Bände und 30 Vorworte hinzu. Neben offiziellen Papstschreiben sind Beiträge etwa über Korruption, Migration, Wirtschaft oder Senioren erhältlich.

OR Nr. 20 vom 21.05.2021, S. 4
Auf Anfragen von Journalisten bestätigte der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhles, Matteo Bruni, dass es am Vormittag des 17.05.2021 ein Telefongespräch zwischen Papst Franziskus und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegeben hat.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 30-31/2021 Juli, S. 2
Franziskus regiert vom Krankenbett aus

Nach einer Darmoperaion am 4. Juli 2021 regiert Papst Franziskus aus dem Spital. Wenige Tage nach dem Eingriff hat das Kirchenoberhaupt somit langsam seine Arbeit wieder aufgenommen, teilt der Vatikan mit. Die Frage nach gesundheitlich bedingter Amtsunfähigkeit des Papstes stellt sich damit derzeit nicht. Solange ein Papst sprechen, schreiben oder nur mit dem Kopf nicken kann, gilt er als amtsfähig. Die Amtsunfähigkeit des Papstes ist im Kirchenrecht nicht geregelt. Eine Woche nach der Operation bedankte sich Franziskus von einem Balkon der römischen Gemelli-Klinik (Monte Mario) für die Genesungswünsche. Der 84-Jährige selbst machte einen rüstigen Eindruck und stand während der gesamten Ansprache. (kath.ch)

OR Nr. 34 vom 27.08.2021, S. 3
Papst und Kardinäle rufen zur Covid-19-Impfung auf

Vatikanstadt. Der Papst hat erneut zur Impfung gegen das Corona-Virus aufgerufen. Sich mit den zugelassenen Impfstoffen impfen zu lassen, sei ein Akt der Liebe, "zu sich selbst, Liebe zu Familie und Freunden sowie Liebe zu allen Völkern", sagte Franziskus in einer am Mittwoch, 18.08.2021, veröffentlichten Videobotschaft. Es sei eine einfache, aber tiefgreifende Weise, sich für das Gemeinwohl einzusetzen und für sich und andere zu sorgen, vor allem für die Schwächsten. Die entwickelten Impfstoffe gäben zudem Grund zur Hoffnung auf ein Ende der Pandemie, aber nur, wenn sie für jeden verfügbar seien und alle zusammenarbeiteten, ergänzte Papst Franziskus, der selbst seit Jahresbeginn vollständig geimpft ist.

Die Videobotschaft des Papstes ist teil einer weltweiten Impfkampagne der US-amerikanischen Organisation "Ad Council" mit dem Titel "It's up to you" ("Es liegt an dir"). An der Kampagne nehmen ausser Papst Franziskus auch sechs Kardinäle und Erzbischöfe aus Nord-. Süd- und Mittelamerika teil.

In dem Video kommen der honduranische Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga, Kardinal Carlos Agular Retes aus Mexiko und der brasilianische Kardinal Claudio Hummes zu Wort, ebenso wie Kardinal Gregorio Rosa Chavez aus El Salvador, der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz José Horacio Gommez und der Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM, Erzbischof Héctor Miguel Cabrejos Vidarte aus Peru.

OR Nr. 34 vom 27.08.2021, S. 3
Vatikanstadt. Der Papst spendet 200'000 Euro für die Hilfe im Erdbebengebiet Haitis. Wie der Vatikan mitteilte, wird das Geld an jene Diözesen verteilt, die am meisten von der jüngsten Katastrophe betroffen sind. Die Spende sei ein "Zeichen der geistlichen Nähe". Ausserdem spendete der Heiliige Vater rund 69'000 US-Dollar für die Betroffenen des Wirbelsturmes "Yaas" in Bangladesch sowie 100'000 Euro für Hilfsprojekte in Vietnam. Beide Länder hätten besonders unter der anhaltenden Corona-Krise zu leiden, so die Begründung. 

OR Nr. 36 vom 10.09.2021, S. 3
Franziskus bei  Filmvorführung für Obdachlose und Flüchtlinge

Vatikanstadt. Der Vatikan hat am Montagabend, 06.09.2021, eine Filmvorführung für rund 100 Obdachlose und Flüchtlinge veranstaltet. In der Audienzhalle wurde der Dokumentarfilm "Francesco" des russischen Regisseurs  Jewgeni Afinejewski gezeigt. Zudem erhielten die Gäste Lebensmittelpakete.

Wie die Direktion des Presseamtes des Heiligen Stuhles, Matteo Bruni, bestätigte, kam Papst Franziskus gegen Ende der Vorstellung zu einem Überraschungsbesuch vorbei, um die Bedürftigen persönlich zu begrüssen. Darunter waren den Angaben zufolge auch rund 20 Flüchtlinge aus Afghanistan, die ihr Heimatland in den vergangenen Wochen verlassen hatten. Franziskus habe "Worte von Zuneigung und Trost" an sie gerichtet, so der Sprecher des Papstes.

OR Nr. 37 vom 17.09.2021, S. 2
Vatikanstadt. Dem Papst wurde bei der Generalaudienz am 08.09.2021 eine in Südtirol initiierte Kampagne zum Schutz von Bienen und kleinen Landwirtschaftsbetrieben vorgestellt.

OR Nr. 40 vom 08.10.2021, S. 2
Paris/Vatikanstadt. Papst Franziskus hat ein Stück einer Eiche vom Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame geschenkt bekommen. Sechs Parlamentarier aus dem französischen Senat übergaben es im Rahmen der Generalaudienz. Kirchliche und staatliche Einrichtungen aus ganz Frankreich hatten nach dem Grossfeuer im April 2019 ausgesuchte Eichenbäume zur Wiedererrichtung des zerstörten Dachstuhls angeboten.

OR Nr. 41/42 vom 15.10.2021, S. 2
Hilfe des Papstes für Griechenland und Südsudan

Vatikanstadt. Papst Franziskus gewährt den von Naturkatastrophen in Südsudan und Griechenland betroffenen Menschen finanzielle Unterstützung. Einer Mitteilung des Vatikans zufolge lässt der Papst 75'000 US-Dollar in das afrikanische Krisenland überweisen. Das Geld soll in  der von der jüngsten Flut heimgesuchten Diözese Malakal zum Wiederaufbau eingesetzt werden. Wegen heftiger Regenfälle war es im August in mehreren Regionen Südsudans zu Überschwemmungen gekommen. Tausende Menschen verloren ihre Häuser.

Eine weitere Spende des Papstes wird Notleidenden in Griechenland zugutekommen, die wegen der dortigen Waldbrände ihr Hab und Gut verloren haben. Für diesen Zweck sind nach Vatikanangaben 50'000 Euro vorgesehen. Zuletzt hatten mehrere Brände auf der Insel Evia, in Attika und in der Region Peloponnes schwere Schäden verursacht.

OR Nr. 44 vom 05.11.2021, S. 1
Papst Franziskus besuchte an Allerseelen den französischen Militärfriedhof in Rom

Rom. Papst Franziskus hat am 2. November 2021, Allerseelen, den französischen Soldatenfriedhof in Rom besucht und dort die heilige Messe gefeiert. Die Anlage befindet sich im Naturschutzgebiet Monte Mario nordwestlich des Stadtzentrums. Es handelt sich um die letzte Ruhestätte französischer Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg während des Italienfeldzuges der Alliierten gegen die deutschen Besatzer fielen. (...)
Am Nachmittag des Allerseelentages besuchte Franziskus ausserdem die Vatikanischen Grotten, um dort zu beten. 

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 50-51/2021 November, S. 2
Papstreise mit Flüchtlingen

Flucht, Migration und Ökumene sind die beherrschenden Themen der Reise, die Franziskus ab dem 2. Dezember 2021 nach Zypern und Griechenland unternimmt. Von Zypern aus sollen syrische Flüchtlinge den Papst auf der Rückreise nach Rom begleiten - wie schon im April 2016, als Franziskus auf dem Rückflug von der griechischen Insel Lesbos syrische Flüchtlinge mit nach Italien nahm. Am Sonntag, 05.12.2021, besucht der Papst auf Lesbos das Aufnahme- und Identifizierungs-Center der EU in Mytilene. Der päpstliche Besuch in der orthodoxen Welt endet am 6. Dezember, dem Fest des in West und Ost hoch verehrten heiligen →Nikolaus.

OR Nr. 49 vom 10.12.2021, S. 2
Papst Franziskus erinnert an Situation von Aidskranken weltweit

Vatikanstadt. Im Rahmen der Generalaudienz hat Papst Franziskus mit folgenden Worten an die Lage von Aidskranken weltweit erinnert:

"Heute ist der Welt-Aids-Tag. Er ist eine wichtige Gelegenheit, die vielen Menschen in Erinnerung zu rufen, die  von diesem Virus betroffen sind. Für viele von ihnen gibt es in einigen Teilen der Welt keinen Zugang zu den grundlegenden Behandlungen. Ich hoffe auf ein erneuertes solidarisches Bemühen, um gerechte und wirksame Behandlungen im Gesundheitsbereich zu garantieren."

Weltweit leben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO etwa 38 Millionen Menschen mit HIV. Etwa drei Viertel der Betroffenen erhalten laut Expertenschätzungen die nötigen Medikamente, ein Viertel nicht. Im vergangenen Jahr starben 680'000 Menschen an den Folgen einer Aidserkankung. Am stärksten betroffen ist weiterhin das südliche Afrika, aber auch in Osteuropa und Zentralasien stieg die Zahl der Infektionen zuletzt.

OR Nr. 50 vom 17.12.2021, S. 3
Franziskus fordert mehr Achtsamkeit gegenüber behinderten Menschen

Vatikanstadt. Papst Franziskus fordert mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderungen. Sie müssten "im Mittelpunkt unserer Fürsorge" stehen, sagte er am Montag, 13.12.2021, bei einer Audienz". (...)
→Obdachlose

OR Nr. 3 vom 21.01.2022, S. 3
Vatikanstadt. Mit 100'000 Euro unterstützt der Papst den Wiederaufbau auf den Philippinen nach einem schweren Taifun sowie die Betreuung von Migranten an den EU-Aussengrenzen. Wie das Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung der Menschen mitteilte, geht die Spende an die lokalen Kirchen sowie die besonders betroffenen Diözesen des ostasiatischen Inselstaates. 

OR Nr. 3 vom 21.01.2022, S. 4
Papst Franziskus hat am Abend des 11.01.2022 überraschend einen Plattenladen im Zentrum Roms besucht. Bilder in den sozialen Netzwerken zeigen ihn beim Verlassen des Geschäfts. Die Inhaberin sagte einer italienischen Tageszeitung über den ungewöhnlichen Kunden: "Der Heilige Vater ist ein Musikliebhaber und war schon vor Jahren bei uns, als er noch Kardinal war." Franziskus segnete die neu renovierten Räumlichkeiten des Ladens und erhielt als Geschenk eine Platte mit klassischer Musik. Es sei ein "sehr bewegender Moment" gewesen. 

OR Nr. 7 vom 18.02.2022, S. 12, Mario Galgano
Papst zu Gast bei "Che tempo che fa" auf Rai3
Die ganze Kirche hilft mir

Im Rahmen einer Talkshow im dritten staatlichen Fernsehkanal Italiens hat Papst Franziskus über sein kirchliches Engagement und über das Leid in der Welt gesprochen. Auf die Frage,  wie es ihm gelinge, die Last so vieler Bitten und Schmerzen der Menschheit zu tragen, antwortete Franziskus: "Die ganze Kirche hilft mir." (...)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz vom 27. Juni 2022, Vatikan
Rücktrittsdementi als positives Signal

Der Vatikanexperte Ulrich Nersinger hält das Rücktrittsdementi von Papst Franziskus für ein gutes Signal. Ein Papst könne ein Amt auch voll ausfüllen, wenn er gesundheitliiche Probleme habe. Die Kirche  verträgt kein Altersheim von Päpsten im Vatikan", sagte Nersinger dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de  mit Blick auf den emeritierten Papst Benedikt XVI., der in einem Kloster in den vatikanischen Gärten  lebt. Papst Franziskus ist wegen  Knieproblemen seit einigen Wochen auf einen Rollstuhl angewiesen. Am 21.06.2022 berichteten brasilianische Bischöfe nach einem Besuch beim Pontifex, dass dieser Medienspekulationen über einen bevorstehenden Rücktritt zurückgewiesen habe. kath/ch

OR Nr. 26 vom 01.07.2022, S. 11
Franziskus begegnet Delegation des Simon-Wiesenthal-Zentrums

Vatikanstadt. Der Papst hat am Mittwoch, 22.06.2022, im kleinen Empfangssaal der "Aula Paolo VI." eine Delegation des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Audienz empfangen. Vertreter des Zentrums gegen Antisemitismus waren zuletzt im Januar 2020 im Vatikan. Anlass damals war der 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Das "Simon-Wiesenthal-Center" ist eine jüdische, politisch tätige Nichtregierungsorganisation mit Hauptsitz in Los Angeles. Benannt nach dem Holocaust-Überlebenden Simon Wiesenthal (1908-2005), wurde es unabhängig von ihm 1977 gegründet. Das Zentrum setzt sich vor allem mit der Thematik des Holocaust auseinander. Weitere Standorte der Organisation gibt  es in New York, Miami, Jerusalem, Paris und Buenos Aires.

OR Nr. 30 vom 29.07.2022, S. 6
Interview des Fernsehsenders "Televisa Univision" mit  Papst Franziskus
Ich würde als emeritierter Bischof in Rom bleiben

In einem über zweistündigen Interview mit dem Streaming Kanal VIX des mexikanisch-US-amerikanischen Medienunternehmen Televisa Univision hat der Papst Mitte Juli über verschiedene aktuelle Themen wie die Pandemie, den Krieg in der Ukraine, die Abtreibungsdebatte und den Kampf gegen den Missbrauch gesprochen. Er äusserte sich auch zu seinem Gesundheitszustand und zu einem hypothetischen (fraglichen) Amtsverzicht. In diesem Falle würde er den Ttitel eines "emeritierten Bischofs von Rom" führen und vielleicht in den Lateran ziehen (WA: dort ist beispielsweise links der Heiligen Treppe ein Altersheim für Priester).

"Ich habe keinerlei Absicht zurückzutreten, jedenfalls im Augenblick nicht." Das erklärte Papst Franziskus in dem ausführlichen Interview, das er den mexikanischen Journalistinnen Maria Antonieta Cottins und Valentina Alazraki für den zu Televisa Univision gehörenden Streaming-Kanal VIX gewährt hat. In einem  Auszug aus dem auf dem YouTube-Kanal von Univision Noticias veröffentlichten Interview äussert sich der Papst insbesondere zu den Gerüchten, die in den letzten Wochen über einen hypothetischen Amtsverzicht die Runde machten. "Derzeit habe ich nicht das Gefühl, dass mich der Herr dazu auffordert", so der Papst, "wenn ich aber spüren würde, dass er das von mir will, dann ja." Er definierte es als einen "reinen Zufall", dass er kurz vor dem für Ende August anberaumten Konsistorium nach L'Aquila fahren wird, wo sich das Grab Coelestins V. befindet. (WA: Dieser Papst hat am 13.12.1294 abgedankt als bisher einziger Papst, der ohne Druck zurücktrat. Jetzt kommt Benedikt VI. dazu.)

Allmähliche Besserung. Im Hinblick auf den Zustand seines Knies betonte der Papst, dass es, auch wenn er sich noch "*eingeschränkt" fühle, "allmählich besser" werde.  Aber trotzdem habe er die geplante Kongo-Reise "mit Sicherheit" nicht antreten können. "Ich hatte nicht die Kraft dazu", so erläuterte er, "und jetzt, 20 Tage später, ist dieser Fortschritt zu verbuchen. Er lobte "das grossartige Beispiel, das Benedikt VI. gegeben hat" und das ihm helfen werde, wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte. (...)

Auf eine Frage, die die Möglichkeit betraf, Normen im Hinblick auf die Person eines emeritierten Papstes zu verabschieden, antwortete Franziskus, dass "die Zeit helfen wird, das besser zu regeln", und dass "die erste Erfahrung sehr gut gegangen" sei, weil Benedikt XVI. "ein heiliger und diskreter Mann ist". Für die Zukunft empfehle es sich allerdings, "die Dinge besser zu regeln", "sie genauer zu definieren". Auf einen eventuellen künftigen Amtsverzicht seinerseits angesprochen, erklärte er, dass er nicht nach Argentinien zurückkehren wolle. "Ich bin der Bischof von Rom, in dem Falle wäre ich der emeritierte Bischof von Rom". Auf die Nachfrage, ob er sich dann in den Lateran zurückziehen würde, bejahte er, dass dies "der Fall sein" könnte.

Der Papst erzählte, dass er in Argentinien bereits alles für die Zeit nach seinem Rücktritt als Erzbischof von Buenos Aires vorbereitet hatte, noch vor dem Konklave. Es sei für ihn von grundlegender Bedeutung gewesen, nach seinem Rücktritt "Beichte zu hören und Kranke zu besuchen". Das hätte sein künftiges Apostolat", seine "Arbeit" sein sollen. "Im Dienst der Menschen stehen, wo immer das möglich ist, das ist es, was ich in Buenos Aires vorhatte." Ein Vorhaben, so fügte er hinzu, das ihm auch jetzt gefallen würde, sollte er einen eventuellen Amtsverzicht erleben. Fanziskus räumte ein, er habe immer geglaubt, dass seine Zeit im Vatikan kurz sein würde. Darüber seien jetzt inzwischen 9 Jahre vergangen. (...)

OR Nr. 31/32 vom 05.08.2022, S. 3
Papst beantwortet Fragen von Journalisten auf dem Rückflug nach Rom

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat sich nach seiner Kanada-Reise zu einem möglichen Rücktritt geäussert. Ein solcher Schritt sei nicht ausgeschlossen, sagte er am Samstag, 30.07.2022, auf dem Rückflug nach Rom vor mitreisenden Journalisten. "Die Tür steht offen. Das ist eine ganz normale Option." Bis heute habe er aber noch nicht an diese Türe geklopft. Ob er dies am Ende tun werde, wisse er noch nicht. Prinzipiell sei es jedoch "kein Problem", den Papst auszuwechseln. Er lege die Entscheidung in Gottes Hand. 

Zudem kündigte der Heilige Vater bei der "fliegenden Pressekonferenz" an, dass er wegen gesundheitlicher Einschränkungen künftig bei Reisen zurücktreten wolle. Er könne nicht in dem gleichen Rhythmus weitermachen wie bisher. Um der Kirche weiter zu dienen, müsse er sich mehr schonen. Die Kanada-Visite sei ein Test gewesen mit der Erkenntnis, dass man solche Unternehmungen in seinem Zustand eigentlich nicht machen sollte. Seit Anfang des Jahres leidet Franziskus unter Knieproblemen. Zu einer Bänderentzündung war nach eigenen Angaben ein Knochenbruch hinzugekommen. (...)

OR Nr. 33 vom 19.08.2022, S. 4
Ernennung des persönlichen Gesundheitsassistenten des Heiligen Vaters

03.08.2022: Der Papst ernannte zu seinem persönlichen Gesundheitsassistenten, Massimilliano Strappetti, Koordinator der Krankenpfleger der Direktion für Gesundheit und Hygiene.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 40-41/2022 September, S. 2
Der Papst zu Religion und Politik

Papst Franziskus hat sich in seiner Abschlussrede beim Weltkongress der Religionen in Kasachstan für ein konstruktives Miteinander von Religion und Politik ausgesprochen. Es gebe "eine gesunde Verbindung zwischen Politik und Transzendenz, eine gesunde Koexistenz, die beide Bereiche unterscheidet". Unterscheidung bedeute weder Vermischung noch Trennung. Der Mensch brauche "einen freien und für die Unendlichkeit offenen Raum, der nicht durch irdische Macht begrenzt ist." Gleichzeitig dürfe aber die Religion nicht "der Versuchung erliegen, sich in Macht zu verwandeln". kath.ch

OR Nr. 45 vom 11.11.2022, S. 3
Vatikanstadt. Papst Franziskus hat seinen Namensgeber, den heiligen Franz von Assisi, gelobt. "Als ich mich entschied, mich Franziskus zu nennen, wusste ich, dass ich mich auf einen Heiligen bezog, der so populär ist, aber auch so missverstanden wird", sagte der Papst bei einem Treffen mit Franziskanerinnen und Franziskanern im Vatikan. Die Anwesenden organisierten die Ausrichtung der Jubiläumsfeierlichkeiten rund um den 800. Todestag des Heiligen im Jahre 2026.

HZ Handelszeitung vom 04.12.2022, Marcel Speiser
Die Swatch des Papstes setzt neue Rekorde

Die Swatch von Papst Franziskus wurde in einer wohltätigen Auktion in den USA versteigert und erzielte einen Preis von 56'250 Dollar.  Das ist Weltrekord und übertrifft die höchste Summe, die bislang für eine Swatch erzielt wurde, um mehr als das Doppelte. Der bisherige Höchstpreis lag gemäss "vintageradar.com" bei 22'000 Dollar für eine Modell, das Swatch zusammen mit Kiki Picasso gestaltet hat.

OR Nr. 1 vom 04.01.2023, S. 14
Franziskus besuchte schwerkranken Benedikt XVi.

Vatikanstadt. Unmittelbar im Anschluss an die Generalaudienz am Mittwoch, 28.12.2022, besuchte Papst Franziskus den schwerkranken Benedikt XVI. im →Kloster "Mater Ecclesiae" im  Vatikan. Der Gesundheitszutand des 95-jährigen emeritierten Papstes hatte sich in den Stunden zuvor "aufgrund des fortschreitenden Alters" verschlechtert, wie es in einer Mitteilung des vatikanischen Pressesprechers, Matteo Bruni, hiess. (...)

bz Basellandschaftliche Zeitung vom 26.01.2023, S. 8, D. Straub, Rom
"Habe einen lieben Gefährten verloren"

Im ersten Interview seit dem Tod von Benedikt XVI. dementiert Franzisus Spannungen. "Benedikt XVI. war ein Gentleman, der mir Sicherheit gab. Wenn ich Zweifel hatte, ging ich zu ihm in sein Kloster", betonte Papst Franziskus in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Associated Press (AP). Es war das erste Interview, das Franziskus seit dem Tod seines Vorgängers am Jahresende gegeben hat.

Zuvor hatte sich Benedikts Privatsekretär, der deutsche Erzbischof Georg →Gänswein, bei mehreren Gelegenheiten zum Verhältnis zwischen dem aktuellen und dem emeritierten →Pontifex geäussert und auch ein Buch publiziert. Dabei hatte Gänswein durchblicken lassen, dass es gelegentlich zu Meinungsverschiedenheiten und Spannungen zwischen den beiden gekommen sei. Dies dementiert Franziskus in aller Form: "Mit Benedikt XVI. habe ich einen Vater und geliebten Gefährten verloren."

Franziskus erklärte erneut, dass sein Vorgänger mit seinem  Rücktritt "eine Türe geöffnet" habe, die auch von anderen Päpsten dutchschritten werden könne. Er selber denke aber im Moment nicht an Rücktritt, betonte der 86-Jährige. Die Divertikulitis (Entzündungen von Ausstülpungen im Dickdarm), wegen der er sich im  Juli 2021 einer mehrstündigen Operation unterziehen musste, mache sich zwar wieder bemerkbar.

Dafür gehe es seinem Knie wieder besser: Ein Knochenbruch  infolge eines Sturzes sei dank einer Laser- und Magnettherapie ohne Operation wieder verheilt. "Ich könnte morgen sterben, aber es ist alles unter Kontrolle. Ich bin bei guter Gesundheit", erklärte Franziskus. Er wolle so lange wie möglich "Bischof von Rom" - also Papst - bleiben, in Kommunion (Gemeinschaft) mit allen anderen Bischöfen der Welt. 

Keine Regeln für künftige →Papst-Rücktritte. Der Pontifex dementierte auch  Berichte, wonach er Regeln für künftige Papst-Rücktritte erlassen wolle.  "Das habe ich noch nie in Erwägung gezogen". Benedikt habe mit seinem Rücktritt  ins vatikanische Kloster für sich selber eine "gute Zwischenlösung gefunden - aber seine Nachfolger müssten die Freiheit haben, für sich selber eine andere Lösung zu finden.

Franziskus betonte, nicht zum ersten Mal, dass er persönlich im Fall eines Rücktritts im Unterschied zu einem Vorgänger nicht mehr im Vatikan würde leben wollen, sich nicht "emeritierter Papst" nennen und auch nicht weiss kleiden würde. Vielmehr würde er in ein Heim für pensionierte Bischöfe in der Diözese Rom ziehen. 

Kath. Wochenzeitung Baden 7/2023 Februar, S. 6, Th. Paprotny
Streitfall Homosexualiät - Neue Papstkritik aus Deutschland

Joachim Frank, der Vorsitzende der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands, übt sich wieder auf dem von Deutschlands Bischöfen und damit von Kichensteuerzahlern finanzierten Portal "katholisch.de" in Papst- unbd Kirchenkritik.

Afrika jubelt Papst Franziskus zu, aber die Kirchenprovinz Deutschland hat das letzte Wort, so scheint es, zumindest auf Erden. Joachim Frank schreibt über den "Mann in Weiss": "Mit der Person des jeweiligen Amtsinhabers hat die Begeisterung nicht allzu viel zu tun. Es ist der Mythos (Sache, Begebenheit) des Papstamts, der die Menschen fasziniert. Die Vorstellung, dass da einer als "Stellvertreter Christi" auftritt und schon auf Erden ein Stückchen Himmel offenhält." Traurig sei, dass der Diener Gottes immer noch mit einer Art säkulärem (einmaligem) Popstar gleichgesetzt werde.

Verständnislos! Das Petrusamt wird karikiert (dargestellt). Schon die Sprache verrät die Absichten. Das Petrusamt wird damit karikiert, als ob Franziskus - und mit ihm jeder seiner Vorgänger - ein Akteur auf einer Schaubühne sei. Da tritt einer auf ... Die Kirche, so Frank, sei ein "Machtapparat".

Scheinbar würdigend bemerkt er über Franziskus: "Viele seiner Symbolhandlungen, auch manche seiner Dampfplaudereien (Duden: männliche Personen, besonders des öffentlichen Lebens, die gern und viel reden) wirken wie der bisweilen hilflose Versuch, sich vom autoritären Gehabe des eigenen Apparates abzusetzen. Aber der Mann in Weiss kann nicht aus seiner Haut - und nicht aus seinem Gewande." Der letzte Satz lässt einfache gläubige Katholiken mit dem Kopf schütteln. (...)

bz Basellandschaftliche Zeitung vom 11.03.2023, S. 12, Dominik Straub, Rom
Franziskus, der Papst der Herzen
Vor zehn Jahren gewählt, Zeit für Befunde

Auch Päpste können sich irren. "Ich habe das Gefühl, dass mein Pontifikat kurz sein wird. Vier oder fünf Jahre. Ich weiss nicht, vielleicht auch nur zwei oder drei", hatte Franziskus 2015, zwei Jahre nach seiner Wahl zum Papst am 13.03.2013, gegenüber einem mexikanischen TV-Sender gesagt. Jetzt ist der Argentinier Jorge Mario Bergoglio, der erste nicht europäische Papst der Kirchengeschichte, schon zehn Jahre Oberhaupt der katholischen Kirche. Ein guter Zeitpunkt für eine Bilanz.

(...) Ein neuer Blick auf die Welt. Franziskus hat das Papstamt komplett neu ausgerichtet. Das begann schon mit der Wahl seines Papstnamens: Zum ersten Mal hatte ein Papst den Mut, sich mit seinem Namen symbolisch in die Fussstapfen des Franz von Assisi zu begeben, des wichtigsten Heiligen der katholischen Kirche.

Der Bettelmönch aus Umbrien, sagte Bergoglio später einmal, sei für ihn "ein Mann der Armut, der Mann des Friedens, der Mann, der die Schöpfung liebt und bewahrt. Ach, wie möchte ich einer arme Kirche für die Armen!" Das war und ist das Programm des Argentiniers, der in seiner Heimat viel Elend gesehen hatte und einen ganz anderen Blick auf die Welt nach Rom mitbrachte als seine europäischen Vorgänger. 

(...) Riesige Popularität bei den Gläubigen. Die Beliebtheit des leutseligen Argentiniers über alle Konfessionsgrenzen hinweg hat viel mit seiner bescheidenen und unkonventionellen Art zu tun. Wenn Fanziskus zum Beispiel Sehbehinderten den Segen spendet, segnet er ihren Blindenhund danach gleich noch mit. Solche Gesten, kombiniert mit seinem enormen Charisma, haben Jorge Mario Bergoglio zu einem Papst der Herzen gemacht. Franziskus hat das Papstamt normalisiert und ist zum Volkspapst geworden, dem ersten der Kirchengeschichte. Und damit tut er mehr für die katholische Kirche, als es jede Reform vermocht hätte.

Tod Benedikts bedeutete einen Neubeginn. Mit dem Tod seines Vorgängers Benedikt XVI. Ende 2022 hat das Pontifikat von Franziskus noch einmal neu begonnen. Der emeritierte Papst aus Bayern hatte in seinem kleinen vatikanischen Kloster wie ein unsichtbarer Schatten die ersten zehn Jahre von Bergoglios Wirken begleitet - nun ist Franziskus zum ersten Mal in seiner Amtszeit "allein zu Hause".

In einem nicht ganz unwesentlichen Punkt hat sich Franziskus bereits von seinem verstorbenen Vorgänger distanziert: Benedikt XVI. habe mit seinem Rücktritt zwar "eine Tür geöffnet, aber er sei der Ansicht, dass das Papstamt grundsätzlich auf Lebenszeit ausgeübt werde, erklärte Franziskus kurz nach Benedikts Tod. Ein erneuter Papstrücktritt ist damit erst einmal vom Tisch.

Zu den zwei Bildern:
Der Engagierte. Franziskus ist ein politischer Papst und sein Engagement unterscheidet sich von denjenigen seiner beiden Vorgängern.
Der Nahbare: Franziskus lässt im August 2013 Selfies machen mit Gläubigen im Petersdom im Vatikan. Die Würdenträger im Vatikan nehmen im Gegensatz zur Basis eher Distanz zum volkstümlichen Papst.

OR Nr. 11 vom 17.03.2023, S. 1
Glückwünsche zum 10.Jahrestag der Wahl

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat den 10. Jahrestag seiner Wahl am Montag, 13.03.2023, mit einer heiligen Messe begangen, zu der er die in Rom anwesenden Kardinäle in die Kapelle des Gästehaues Santa Marta eingeladen hatte. Am 13. März 2013 war Kardinal Jorge Mario Bergoglio Erzbischof der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, zum Nachfolger des zurückgetretenen Benedikt XVI. gewählt worden. Zum zehnjährigen Amtsjubiläum würdigt Italiens Bischofskonferenz den Einsatz von Papt Franziskus für die Armen. Er "erinnert uns daran, dass die Armen nicht das Problem von irgendwelchen freiwilligen Helfern oder von Fachleuten sind, sondern dass wir alle diese Fachleute sind, und dass die Armen unsere Brüder sind", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, im Interview mit italienischen Mediern. Der Papst besitze eine besondere Anziehungskraft und Sympathie, so der Erzbischof von Bologna. "Er hat sich nie vor der direkten Beziehung gescheut, ohne Filter, ohne Angst vor den Menschen."

OR Nr. 11 vom 17.03.2023, S. 7
Schönborn: Papst steht für Option für die Armen

Wien. Eine positive Bilanz der bisherigen zehnjährigen Amtszeit von Papst Franziskus hat Kardinal Christoph Schönborn am Sonntagabend, 12.03.2023, im österreichischen Fernsehen gezogen. Der Name Franziskus sei Programm und diesem Programm sei der Papst stets treu geblieben. Franziskus stehe für die klare Option der Armen, für eine Kirche, die sich erneuert, für das Zugehen auf den Islam und für die Bewahrung der Schöpfung, so der Kardinal. Im Blick auf den Islam habe er bei den Reisen nah Bahrain und Saudi Arabien persönlich erleben können, mit welcher Hochachtung Franziskus in der islamischen Welt gesehen wird, "weil er auf die Menschen zugeht".

Im Blick auf den Missbrauch  betonte Schönborn, dass die katholische Kirche schon unter Papst Benedikt XVI. mit der Aufarbeitung begonnen habe, Franziskus führe dies nun mit grosser Konsequenz fort.

Als ein Beispiel für konsequente Reformen, die Papst Franziskus in seiner Amtszeit durchführte, wies der Kardinal auf die Vatikanbank IOR hin. Dem Papst sei es gelungen, die "von Skandalen, Korruption und Misswirtschaft gebeutelte Bank" zu reformieren. 

OR Nr. 11 vom 17.03.2023, S. 7
Kardinal Koch würdigt ökumenisches Engagement des Papstes

Vatikanstadt. Der Präsident des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, hat die ökumenischen Bemühungen von Papst Franziskus gewürdigt. Im Interview mit dem Portal "Vatican News" vom 10.03.2023 unterstrich der Kardinal, dass Franziskus die Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften pflege. (...)

OR Nr. 11 vom 17.03.2023, S. 7
Zehn Jahre Franziskus in Zahlen

Vatikanstadt. In seiner bisher zehnjährigen Amtszeit hat Papst Franziskus knapp

-   60 verschiedene Länder bereist und
- 328 Staats- und Regierungss im Vatikan empfangen
          (→Anticamera, hohe Besuche)

          Weiteren Gruppen und Menschen begegnete er in
- 437 Generalaudienzen, wie aus einer Pressemitteilung des
          Vatikans von Montag, 14.03.2023, hervorgeht.

          Das öffentliche Angelus-Gebet auf dem Petersplatz hielt 
          Franziskus in den vergangenen Jahren
- 569  Mal.
   
            Er sprach
-   899  Menschen heilig und
- 1'443  selig.

Franziskus verfasste zudem mehrere Lehrschreiben, Erlasse und andere Dokumente, darunter die drei Enzykliken 'Lumen fidei' (2013), 'Laudato si' ' (2015) und 'Fratelli tutti' (2020). 

Pfarrblatt Kirche heute Nordestschweiz 15-16/2023 April, S. 2
Papst nach Spitalbehandlung wieder fit

Papst Franziskus hat am Palmsonnag, 02.04.2023, wie geplant die Festtagsliturgie im Vatikan geleitet. Vor 50'000 Besucherinnen und Besucher auf dem Petersplatz predigte er über die Worte Jesu am Kreuz: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?* Fanziskus war erst amTag zuvor aus der römischen Gemelli-Klinik entlassen worden, wo er während drei Tagen wegen einer infektiösen Bronchitis mit Antibiotika behandelt worden war. Beim Spitalaustritt hatte er auf Fragen nach seinem Befinden geantwortet: "Ich leben noch!" WA: zurückgekehrt mit einem Fiat 500. Aufenthalt vom 29.03. bis 01.04.2023 (OR).

bz Basellandschaftliche Zeitung vom 19.04.2023, S. 6, D. Straub, Rom
Papst platzt die Hutschnur

Im Fall einer vor vierzig Jaharen verschwundenen 15-Jährigen stellt sich Franziskus nach Kinderschänder-Vorwürfen vor Johannes Paul II.

Falls Franziskus geglaubt haben sollte, dass mit der Aufnahme von Ermittlungen im "Fall Emanuela Orlandi" ein wenig Ruhe einkehren würde, sah er sich nun eines Besseren belehrt. Spekulationen um das Verschwinden der Tochter eines Hofdieners von Johannes Paul II. sind noch abenteuerlicher geworden.

Pietro Orlandi, Bruder von Emanuela, unterstellte Johannes Paul II. in italienischen TV-Sendern unverblümt, ein Kinderschänder gewesen zu sein und in das Verschwinden Emanuelas verwickelt gewesen zu sein. Hohe Prälaten hätten ihm anvertraut, dass die Pädophilie eine gängige Praxis im Vatikan gewesen sei, "auch in der allerhöchsten Ebene". Und: ihm sei auch von nächtlichen Ausflügen des Papstes mit zwei anderen polnischen Monsignori berichtet worden. Johannes Paul II. sei sicher nicht durch die Stadt gezogen, "um Häuser zu segnen".

Die Aussagen versetzen den Vatikan in Aufregung. Papst Franziskus eingeschlossen. "In der Gewissheit, die Gefühle der Gläubigen in der ganzen Welt zu deuten, richte ich einen dankbaren Gedanken an das Andenken des heiligen Johannes Paul II., der in diesen Tagen Gegenstand beleidigender und unbegründeter Schlussfolgerungen ist", erklärte Franziskus. Zuvor hatte sich schon der ehemalige Privatsekretär von Johannes Paul II., Kardinal Stansilav →Dziwisz, in Rage (Wut) geredet. Er sprach von "schändlichen Unterstellungen, von Anfang bis Ende falsch, unrealistisch, lächerlich bis an die Grenze der Komödie".

Der 66-jährige Pietro Orlando sucht seit Jahrzehnten nach der Wahrheit über den Verbleib von Emanuela. Seine Schwester, die heute 55 Jahre alt wäre, war am 22. Juni 1983 ausserhalb des Kirchenstaates zum Musikunterricht gegangen. Auf dem Rückweg zu ihrem Elternhaus im Vatikan verschwand das Mädchen spurlos - auch ihre sterblichen Überreste wurden nie gefunden.

Um ihr Schicksal ranken sich unzählige Spekulationen, die von ihrem Bruder Pietro befeuert werden. Orlandi ist davon überzeugt, dass der Vatikan mehr wisse, als er zugebe. Dass Emanuela Orlandi von pädophilen Kirchenmännern entführt worden sei, um sie dann für Sexspiele in der Kurie zu missbrauchen, ist unter den Verschwörungstheorien um ihr Verschwinden eine der populärsten. Das Problem: Niemand hat je belastbare Beweise für diesen These vorgelegt.

OR Nr. 16 vom 21.04.2023, S. 1
Papst Franziskus verteidigt Johannes Paul II. gegen Unterstellungen

Vatikanstadt. Nach dem Gebet des Regina Caeli verteidigte Papst Franziskus seinen Vorgänger Johannes Paul II., dessen Person in den letzten Tagen im Mittelpunkt verleumderischer Anschuldigungen im Zusammenhang mit dem Fall Orlandi stnd, die auf der Grundlage anonymer "Gerüchte" und ohne Zeugenaussagen oder Anhaltspunkte erhoben wurden. Anschuldigungen, die der Papst als "verletzende und unbegründete Unterstellungen" bezeichnete. Nachdem er die Gebetsgruppen der Göttlichen Barmherzigkeit begrüsst hatte, fügte er hinzu: "In der Gewissheit, der Empfindung der Gläubigen aus de ganzen Welt Ausdruck zu verleihen, gilt mein dankbares Gedenken dem heiligen Johannes Paul II., der in diesen Tagen Gegenstand verletzender und unbegründeter Unterstellungen ist."

OR Nr. 17 vom 28.04.2023, S. 3
Vatikan/Buenos Aires. Papst Franziskus will 2024 seine Heimat Argentinien besuchen. "Ich möchte nächstes Jahr in das Land reisen", sagte er im Interview mit der argentinischen Zeitung "La Nación". 2024 finden in dem südamerikanischen Land keine bedeutenden Wahlen statt. Die Visite hätte also keinen parteipolitischen Beigeschmack, so der Papst. Entsprechende Überlegungen hatten bei früheren Reiseplanungen eine Rolle gespielt. 

OR Nr. 26 vom 30.06.2023, S. 3
Papst Franziskus dankt Gemelli-Klinik für Behandlung

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat sich nach seiner Entlassung aus der römischen Gemelli-Klinik am Freitag, 16.06.2023, in einem Schreiben noch einmal bei seinen Helfern bedankt. Das katholische Universitäts-Klinikum sei ein "Ort des Leids wie der Hoffnung", schrieb der Papst. Er dankte zudem dem Krankenhauspersonal für die "Fürsorge und Aufmerksamkeit", die er vom 7. bis 16. Juni 2023 nach seiner Bauchoperation erlebt habe.

Er habe "menschliche wie spirituelle Nähe" in der Klinik erfahren, so Papst Franziskus. "An diesem Ort des Leidens wie der Hoffnung konnte ich wieder einmal eine familiäre, brüderliche und gastfreundliche Atmosphäre geniessen, die mir sehr geholfen hat, mich nach der Operation zu erholen". "Der gesamten Gemelli-Gemeinschaft gilt mein herzlicher Dank für die menschliche wie geistliche Nähe", hiess es in dem Schreiben weiter.

Franziskus hatte den Brief an die Leiter des Krankenhauses geschickt, die diesen unter der Krankenhausgemeinschaft verbreiteten und erklärten: "Wir müssen und wollen mit Ihnen allen die Freude und die Rührung über die Worte des heiligen Vaters teilen, der seine Dankbarkeit für die Anwesenheit zum Ausdruck bringen wollte, die ihm während seiner Tage im Krankenhaus zuteil wurde."

Kath. Wochenzeitung Baden 45/2023 November, Roland Noé
Franziskus und die "bösen Kleriker"

Wieder einmal wettert der Papst gegen den Klerikalismus (Einfluss der kath. Kirche auf das gesamte öffentliche Leben) und schwärmt vom "Volk Gottes".

"Der Papst kritisiert den Klerikalismus und schwärmt vom Volk Gottes". Mit dieser Headline verbreitete eine katholische Presseagentur eine Rede von Papst Franziskus an die Teilnehmenden der Synodenversammlung im Vatikan. "Es sind die Frauen, die am besten die Kirche widerspiegeln", meint Franziskus dann und schimpft erneut über den Klerikalismus in der Kirche, eines der Lieblingsthemen von Franziskus. (...)

OR Nr. 48 vom 01.12.2023, S. 1
Reise des Papstes nach Dubai abgesagt

Vatikanstadt. Papst Franziskus fliegt aus gesundheitlichen Gründen doch nicht zur Weltklimakonferenz nach Dubai. Obwohl sich das allgemeine klinische Bild hinsichtlich der Grippe und einer Entzündung der Atemwege verbessert habe, hätten die Ärzte den Papst gebeten, die Reise nicht anzutreten, teilte Vatikansprecher Matteo Bruni am Dienstag, 28.11.2023, mit. Der Papst komme dieser Anfrage der Mediziner mit grossem Bedauern nach; die Reise sei nun abgesagt.

Franziskus und der Heilige Stuhl wollen sich laut Bruni aber nach wie vor an den Gesprächen des Weltklimagipfels beteiligen. Die entsprechenden Modalitäten dafür sollen so bald wie möglich festgelegt werden.

Am Wochende war ein Infekt in der Lunge des Papstes bekannt geworden. Eine Lungenentzündung konnte laut Vatikan bei einer CT-Untersuchung ausgeschlossen werden. Franziskus wurde intravenös mit Antibiotica behandelt.

Von diesem Freitag bis Sonntag wollte Franziskus als erster Papst zu einer Weltklimakonferenz reisen. Dort wollte er eine Ansprache halten und etwa 30 bilaterale Treffen am Rande der COP28 absolvieren. Franziskus sollte zudem einen internationalen Pavillon auf dem Konferenzareal eröffnen. 

OR Nr. 48 vom 01.12.2023, S. 2
Papst Franziskus begegnet Israelis und Palästinenser

Vatikanstadt. Vor der Generalaudienz am Mittwoch, 22.11.2023, begegnete Papst Franziskus Familienangehörigen israelischer Geiseln, die sich noch in den Händen der Hamas im Gazastreifen befinden, und palästinensischen Familien aus dem Gazastreifen. Kurz vor 7.30 Uhr empfing er im vatikanischen Gästehaus Santa Marta zwölf Familienangehörige israelischer Geiseln; und kurz vor 8 Uhr in der vatikanischen →Audienzhalle "Aula Paolo VI" zehn Familienangehörige von Palästinensern, Christen und Muslime, die begleitet wurden von Pfarrer Gabriel Romanelli und einem griechisch-orthodoxen Priester. Der Papst versicherte beide Delegationen seine Mitgefühls und seiner Anteilnahme an ihren Sorgen.

Wie der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhles, Matteo Bruni, zuvor erklärt hatte, handelte es sich bei den beiden Begegnungen um eine "rein humanitäre Geste". Der Heilige Vater wolle dadurch "seine geistliche Nähe zum Leiden eines jeden bekunden", so Bruni. Der Papst hatte zuvor bereits mehrfach appelliert, die Geiseln freizulassen und beide Kriegsparteien aufgerufen, Schritte für Dialog und Frieden zu unternehmen.

Spot on News CH vom 11.12.2023 (hub/spot)
Papst Franziskus will nicht im Petersdom beerdigt werden
Papst Franziskus feiert am 17. Dezember seinen 87. Geburtstag

Papst Franziskus (86) will in der *Basilika Santa Maria Maggiore in Rom begraben werden und nicht wie andere Päpste in den Vatikanischen Grotten unterhalb des Petersdoms. Santa Maria Maggiore gilt als eine der Lieblingskirchen des Papstes. Nach jeder Reise soll Franziskus in die Basilika gehen, um dort vor der Marienikone *Salus Populi Romanus zu beten. Der Papst erklärte Medienberichten zufolge in einem Interview mit dem mexikanischen Sender N +, dass er beschlossen habe, in der *Basilika beigesetzt zu werden. "Der Papst ist bereits vorbereitet."
→Ehe, gleichgeschlechtliche 1/2024

*BaZ Basler Zeitung vom 20.12.2023, S. 12, Marc Beise
Papst Franziskus: Wunsch nach Beisetzung in der Basilika S. Maria Maggiore, Rom
(...) Vielleicht ist das die letzte und höchste Form seines Protestes (u. a. gegen Machenschaften, Intrigen, den Katholizismus und Konservatismus, für das Beispiel der Armut und Bescheidenheit).

Salus

*Salus populi romani, (lat. für "Heil des römischen Volkes") ist die seit dem 19. Jahrhundert verwendete Bezeichnung einer Ikone der Gottesmutter, die sich in der Cappella Paolina der Basilika Santa Maria Maggiore (vorne links) in Rom befindet. Die Salus populi ist die historisch bedeutendste Marienikone Roms. Die Worte 'Salus populi Romani' gehen auf die heidnische römische Antike zurück. Nach der Anerkennung des Christentums durch das Edikt von Mailand im Jahre 313 wurde Salus populi (wundertätig) zu einer Anrufung der Jungfau Maria. - Nach der Studie von Gerhard Wolf kann das Gemälde in seiner ursprünglichen Form in die Spätantike (ab 284 n. Chr., Diokletian) datiert werden. Der jetzige Zustand (2024) geht auf eine Übermalung im 13. Jahrhundert zurück, die auf mehrere frühere Überarbeitungen folgte.

Keine Gedanken an Rücktritt. Franziskus hat nicht an einen Rücktritt gedacht, erklärte er zudem. Er sagte, er habe für nächstes Jahr eine Reise nach Belgien bestätigt, einen Besuch in seine Heimat Argentinien ziehe er ebenfalls in Erwägung. (...)
C Microsoft

Domradio.de Mediathek vom 18.01.2024, Google
Franziskus gegen eigene Beisetzung im Petersdom

Papst Franziskus sagte in einem TV-Interview, er wolle nach seinem Tod nicht im Petersdom, sondern in der Basilika Santa Maria Petersdom beigesetzt werden.

DOMRADIO.DE (DR)
Papst Franziskus ist sicherlich nicht der einzige Papst, der nicht im Petersdom bestattet werden möchte. Welche Päpste haben sich sonst noch ausserhalb beisetzen lassen und warum?

Ulrich Nersinger (Vatikanexperte) (UN):
Die Zeit reicht nicht aus, um alle aufzuzählen, die ausserhalb des Petersdomes beigesetzt sind. Da haben wir sehr viele. Wenn wir uns die letzten Päpste anschauen, die nicht in der Basilika ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, dann sind es zum Beispiel Pius IX., der in Sankt Laurentius vor den Mauern liegt oder Leo XIII., welcher in der Lateranbasilika beigesetzt ist. - Es gibt auch Päpste, die in ihren Titelkirchen oder Kirchen beigesetzt sind, die auch mit ihrer Nationalität verbunden sind. So ist der letzte deutsche oder eigenlich niederländische Papst Hadrian VI. in der Kirche der Anima beigesetzt; und die beiden Borgia-Päpste sind in Santa Maria di Monserrato (Via Giulia 151, nordwestlich des Campo dei Fiori), in einer der spanischen Nationalkirchen, beigesetzt.

DR: Gibt es auch Päpste, die in Santa Maria Maggiore beigesetzt sind?

UN: Da gibt es auch berühmte Päpste. Papst Pius V. und Sixtus V. Beide Päpste haben eine starke Marienverehrung gepflegt. Pius V. hat sich beisetzen lassen, weil er dem Gnadenbild der Ikone Salus populi Romani den Sieg in der Schlacht bei Lepanto (07.10.1571 im Ionischen Meer) verdankt.

DR: Papst Franziskus hat im vergangenen Interview  auch erzählt, dass es für ihn eine sehr grosse Verbindung zur Basilika Santa Maria Maggiore in der Nähe des römischen Hauptbahnhofes gebe.

UN: Es geht vor allen Dingen auch wiederum um die Marienikone **"Salus populi Romani"; das Marienbild, das dort ist. Wir wissen, dass der Papst schon vor seiner Wahl immer wieder, wenn er in Rom war, dorthin gepilgert ist. Seit Anfang seines Pontifikates ist er immer da gewesen, und vor allen Dingen, wenn er irgendwohin flog. Zu Beginn der Reise ist er mit einem Blumenstrauss dort hingefahren und dann, auch wenn er zurückkam, noch einmal. 

DR: Im Interview hat der Papst auch erklärt, er habe das Ritual der Papstbeerdigung vereinfachen lassen. Was genau lässt sich denn bei der Beerdigung eines Papstes zeremoniell vereinfachen?

UN: Das frage ich mich auch, denn wir haben relativ einfache Zeremonien. Wenn man sich die Videos anschaut, die es gibt von den Beisetzungen Pius XII. und Johannes XXIII. Es sind ganz andere Riten, andere Ausprägungen eines Begräbnisses, wie es unter Paul VI. üblich war. In Grunde sehe ich keine Notwendigkeit, eine Änderung einzuführen. Wenn man mal schaut, wie Paul VI. das gemacht hat, so haben es auch die Nachfolgenden gemacht und es sind eigentlich nicht viele Möglichkeiten.

Man könnte daran denken, den dreifachen Sarg abzuschaffen, bei der Aufbahrung etwas anderes zu machen. Aber ich denke, was viel wichtiger an Reformen wäre, mehr Verständnis für diese Thematik zu finden. Wenn ich an die Aufbahrung von Benedikt XVI. denke, empfand ich das als Skandal. Sie sahen dort fast niemanden, der dort vorbeiging und nicht sein Smartphone zückte. Ob das ein normaler Laie war, ein Prieser, eine Ordensschwester oder ein Bischof. Alle zückten ihre Smartphones und machten Fotos. Das fand ich einfach sehr abstossend. Und wenn man sich das mal angeschaut hat, wie die Aufbahrung von Königin Elisabeth II. war, das war völlig anders. Da hat niemand ein Smartphone gezückt.

Auch das englische Aufsichtspersonal war sehr dezent und es ist ganz anders abgelaufen. Also das, was in  Sankt Peter geschehen ist, fand ich furchtbar. Darauf wird man in Zukunft achten müssen, dass das nicht zu einem Spektakel wird.

DR: Trotz gesundheitlicher Einschränkungen, wie zuletzt durch eine Lungeninfektion, denkt Papst Franziskus noch nicht an einen Rücktritt. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

UN: Es war ganz klar, dass er nicht an einen Rücktritt denkt. Daür ist er zu gerne und darunter auch zu bewusst Papst. Er hat selbst gesagt, dass der liebe Gott Basta sagen müsste (es genügt), damit er aufhört. Dieses Basta muss sehr lautstark und wiederholt sein, dass er so etwas überhaupt in Erwägung zieht. Das Basta bezieht er wahrscheinlich eher auf das Lebensende.

DR: Mit Blick auf das  kommende Jahr hat der Papst auch einige Reisen genannt, eine davon nach Belgien, die ist wohl auch bestätigt. Dann noch eine Reise nach Polynesien. Diese sei noch nicht bestätigt. Papst Franziskus wurde vom Präsidenten seines Heimatlandes Argentinien eingeladen. Denken Sie, Franziskus wird es noch einmal schaffen, in seine Heimat zu reisen?

UN: Ich hoffe, dass es vernünfttige und einflussreiche Ratgeber gibt, die ihn allein wegen seiner Gesundheit zu einer Zurückhaltung überzeugen können. Für ihn sind es unglaubliche Strapazen und mit jeder Reise steigt die Gefahr, dass er es nicht mehr körperlich schafft. Er ist leider nicht sehr beratungswillig. Er ist eher beratungsresistent (widerstansfähig gegen äussere Einwirkungen), aber man müsste ihn aus seinen Freundes- und Beratungskreis raten, langam weniger zu tun und sich zurückzuhalten, für die eigene Gesundheit und wegen dem Dienst des Petrusamtes.

**Das Bild der Marienikone ist vorstehend: BaZ vom 20.12.2023

OR Nr. 4 vom 26.01.2024, S. 3
Vatikanstadt. Die traditionellen Exerzitien des Papstes und der Römischen Kurie zu Beginn der Fastenzeit finden erneut im privaten Rahmen statt. Wie das Presseamt des Heiligen Stuhles mitteilte, ruft der Papst die in Rom residierenden Kardinäle und Kurienleiter dazu auf, eine persönliche Zeit der geistlichen Übungen zu verbringen. Sie sollen ihre Arbeit vom 18. bis zum 23. Februar 2024 aussetzen und sich zum Gebet zurückziehen. Auch Papst Franziskus wird in dieser Woche keine öffentlichen Termine wahrnehmen; die Generalaudienz am 21.02.2024 entfällt.

Wikipedia 'Wim Eijk', Kardinal, vom 03.02.2024
(...) Papstkritik

Im Mai 2018 kritisierte der Niederländer Kardinal Eijk Papst Franziskus auf das Schärfste, nachdem dieser einen Konflikt innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz über die Frage, ob man es Protestanten in Einzelfällen ausnahmsweise ermöglichen könne, in der römisch-katholischen Eucharistiefeier die Kommunion zu empfangen, durch die Glaubenskongregation an die nationale Bischofskonferenz hatte zurückweisen lassen, statt ihn wie von den Kritikern erwartet autoritativ (einflussnehmend) zu lösen. Auf der Website der konservativen amerikanischen Tageszeitung 'National Catholic Register' und im traditionalistischen italienischen Internetmagazin 'La Nuova Bussola Quotidiana' ('Der neue, tägliche Kompass') sowie auf dem deutschsprachigen Internetportal Kath.net veröffentlichte Eijk einen zuerst auf einer privaten niederländischen Webseite erschienenen Beitrag, in dem er schrieb, der Papst habe es durch seine mangelhafte Klarstellung von Doktrin (Lehre) und Praxis der Kirche versäumt, "das Glabensbekenntnis treu und in Einheit zu bewahren und zu vermitteln". Unter Bezugnahme auf den Katechismus der katholischen Kirche verglich er die Regierung des Papstes mit dem Erscheinen des Antichrist in der Apokalypse (Apk 17,5) (Schrift, die sich mit dem kommenden Weltenende befasst) und sprach im Zusammenhang mit dessen Pontifikat vom "Mysterium der Bosheit" und einem endzeitlichen "religiösen Lügenwahn".
https://queer.de/detail.php?article_id=43834

OR Nr. 7 vom 16.02.2024, S. 8
Papst Franziskus erzählt in neuem Buch über Benedikt XVI.

Vatikanstadt/Madrid.  Papst Franziskus erzählt in einem neuen Buch über sein Verhältnis zu seinem Vorgänger Benedikt XVI. Der spanische Verlag Planeta veröffentlichte am Donnerstag, 08.02.2024, Auszüge aus dem Interviewband "El sucesor. Mis recuerdos de Benedicto XVI." ("Der Nachfolger. Meine Erinnerungen an Benedikt XVI."), das am 3. April auf Spanisch erscheint.

Laut Pressemitteilung sagte Franziskus dem spanischen Journalisten Javier Martinez-Brocal unter anderem, dass zwischen ihm und dem emeritierten Papst eine tiefe Verbindung bestanden habe. "Er war ein Mann, der den Mut hatte, zurückzutreten und von diesem Moment an hat er die Kirche und seinen Nachfolger weiter begleitet." Die beiden hätten sich über alles sehr offen ausgetauscht, berichtete Franziskus weiter. Immer wieder habe er Benedikts Rat eingeholt, der seine Perspektive erweitert habe.

OR Nr. 10 vom 08.03.2024, S. 2
Papst erhält Betstuhl aus dem Holz eines Flüchtlingsbootes

Vatikanstadt. Am Ende der Generalaudienz wurde dem Papst ein besonderes Geschenk übergeben: ein Betstuhl, hergestellt aus dem Holz des Flüchtlingsbootes, das im vergangenen Jahr an der Küste Kalabriens untergegangen ist. Das aus der Türkei kommende Boot mit etwa 200 Migranten an Bord war am 26.02.2023 wenige hundert Meter vor dem Strand von Cutro auf eine Sandbank aufgelaufen. 94 Menschen kamen ums Leben, darunter 35 Kinder und Minderjährige.

Der Betstuhl soll ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit mit den Opfern der Tragödie und ihren Angehörigen sein. Die Idee, aus dem Holz des Bootes eine Kniebank  anzufertigen, geht auf Giuliano Crepaldi, den Präsidenten der Vereinigung San Vincenzo de' Paoli in Rom zurück. Angefertigt wurde der Betstuhl von Alireza, einem iranischen Flüchtling und Gast der Vereinigung. "Die Gestaltung der Kniebank", so Alireza, "war für mich ein Zeugnis der Liebe, um all jener zu gedenken, die bei dieser und anderen schrecklichen Katastrophen ums Leben gekommen sind. Begleitet wurden die Beteiligten der Initiative vom Direktor unserer Zeitung, Andrea Monda. Bei der Begegnung sicherten sie dem Papst zu, dass sie allen italienischen Diözesen weitere aus dem Holz von Flüchtlingsbooten angefertigte Kniebänke schenken wollen. 
https://taz.de/Ein-Jahr-nach-Schifffsunglueck-in-Italien/!5991702/

Kath. Wochenzeitung Baden 11/2024 März, S. 4
Jordan Peterson: Papst Franziskus setzt Prioritäten falsch

Aufgabe der Kirche sei die Rettung der Welt, Person für Person, nicht der Kampf gegen die Klimakrise. Die Kirche habe den Glauben an ihre Mission verloren, sagte der kanadische Psychologe.

Der kanadische Psychologe Jordan Peterson hat der katholischen Kirche vorgeworfen, nicht mehr an ihre eigentliche Mission zu glauben. Papst Franziskus setze die Prioritäten falsch, wenn er sich mit der "Rettung des Planeten" und der "Klimakrise" befasse und nicht mit der Rettung der Seelen, sagte Peterson in einem Interview mit Colm Flynn von EWTN.

Flynn stellte zunächst fest, dass die katholische Kirche in vielen Ländern einen Rückgang an Gläubigen zu verzeichnen habe. Seit den 1960er Jahren versuche die Kirche "relevanter" ("gewichtiger") und "einladender" zu sein. Was denn das Problem sei, wollte er von Peterson wissen.

Peterson antwortete, dass diese Versuche "seicht" ("mit geringer Tiefe") und "verachtenswert" seien. Die Kirche sollte eine "Einladung"  in das grosse Abenteuer des Lebens aussprechen. Diese bestehe in der Aufforderung Christi: "Nimm Dein Kreuz auf Dich und folge mir nach." Dazu müsse die Kirche die Menschen auffordern, doch habe sie ihren Glauben daran verloren. (...)

OR Nr. 11 vom 15.03.2024, S. 4
Papst Franziskus wird am kommenden Gründonnerstag in einem Frauengefängnis in Rom die heilige Messe vom letzten Abendmahl feiern. Der Gottesdienst findet am 28.03.2024 in der Strafanstalt Rebbibia statt, wie das vatikanische Presseamt am 06.03.2024 mitteilte.

Harper Collins: Papst Franziskus, Leben, Meine Geschchte in der Geschichte, 2024
1. Auflage 2024 (März), ISBN 976-3-365-00763-1: www.harpercollins.de

Papst Franziskus blättert noch einmal mehr durch das wertvolle  Buch, das unser Leben ist, und nimmt uns mit auf eine Reise voller Emotionen, Freude und Schmerzen und öffnet dabei ein Fenster zur Vergangenheit, um die Gegenwart besser zu verstehen. Autor Fabioi Marchese Ragona (Marktgraf), 271 Seiten.

Franziskus: Eins dürfen wir jedoch nicht vergessen: Die Geschichte unseres Lebens nachzulesen ist wichtig, um uns zu erinnern und denjenigen etwas weiterzugeben, die uns zuhören. Um aber lernen zu leben, müssen wir lernen zu lieben.

Kath. Wochenzeitung Baden 13/2024 März, S. 10
US-Erzbischof Chaput beklagt "unterschwellige Ressentiments" im Pontifikat von Franziskus (verdeckte, von Gefühlen, vom Bewusstsein oft unbewusste Abneigungen)

Der eremitierte US-Erzbischof Charles Chaput OFMCap hat beklagt: Man kommt kaum umhin festzustellen, dass unterschwellige Ressentiments eines der markantesten und bedauerlichsten Merkmale des Pontifikasts von Franziskus sind."

Die von Chaput angesprochenen Ressentiments des Papstes gegen bestimmte Personen oder Personengruppen seien bedauerlich, "weil dies der Würde des Petrusamtes schadet, bedauerlich, weil dies Kritiker und Feinde schafft, statt sie zu versöhnen. Bedauerlich, weil dies die zentrale Aufgabe eines jeden Pontifikats untergräbt, nämlich eine glaubwürdige, treue Quelle der katholischen Einheit zu sein. Und die Berater, Apologeten (männliche Person, die mit ihrer ganzen Überzeugung hinter einer Lehre steht) und Ghostwriter (Autor, der für eine andere Person, meist eine bekannte Persönlichkeit, schreibt), die dieses Pontifikat umgeben, haben zu diesem Problem beigetragen. (...)
https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Joseph_Chaput

Fabio Marchese Ragona, Papst Franziskus, LEBEN, 2024, S. 254
"Heiliger Vater, wissen Sie, was jemand geschrieben hat?" sagt der Gast (Haus Santa Marta), nachdem sie eine gute halbe Stunde geplaudert haben. "Sie würden das Bild des Papsttums zerstören, weil sie die Distanz zu den Menschen aufgehoben haben..."

Franziskus lächelt, schweigt einen Moment, lässt den Blick zur Decke schweifen, dann schaut er seinem Gegenüber in die Augen.

Franziskus selbst danach im Buch: Ich sass tatsächlich eine Weile schweigend da und dachte darüber nach, dass mir für nichts anderes mehr Zeit bleiben würde und ich einmal die Woche einen Psychologen bräuchte, wenn ich all dem nachgehen würde, was über mich gesagt und geschrieben wurde! Aber egal, ich hatte irgendwo diese Behauptung gelesen, "Franziskus ist im Begriff, das Papsttum zu zerstören", was soll ich darauf entgegnen? Dass meine Berufung die des Priesters ist. An erster Stelle bin ich Priester, ich bin Hirte, und Hirten müssen mitten unter den Menschen sein, mit ihnen reden, mit ihnen sprechen, ihnen zuhören, sie unterstützen und über sie wachen.

In der heutigen Zeit ist es nicht mehr richtig, Distanzen zu schaffen, Jesus stand nicht über dem Menschen, er war Teil von  ihnen und ging an ihrer Seite. Es stimmt, dass der Vatikan die letzte Monarchie in Europa ist, und oft werden in seinem Inneren Grabenkämpfe ausgefochten und Hoffnungen gesponnen, doch das müssen wir dringend überwinden.

Erfreulicherweise hatte die Mehrheit der bei den Generalkongregationen anwesenden Kardinäle vor dem Konklave 2013 eine solche Reform gefordert! Es gab den grossen Wunsch, Dinge zu ändern und Haltungen aufzubrechen, die sich bis heute leider hartnäckig halten. Es gibt immer jene, die Reformen bremsen wollen, die lieber in den Zeiten eines Papst-Königs, einer Monarchie, verharren würden oder von einem gattoparadismo (einem nur oberflächlichen Reformwillen bei gleichzeitigem Beharren auf alten Strukturen, angelehnt an den Roman  'Il Gattopardo' (dt.: 'Der Leopard'') von Giuseppe Tomasi di Lampedusa (A. d. Ü.) träumen, der der Kirche mit Sicherheit nicht guttut. Apropos Konklave: Einige amerikanische Medien haben die Nachricht verbreitet, ich hätte vor, die Regeln zu ändern und auch Ordensleute und Laien zur Wahl eines neuen Papstes zuzulassen. Das sind Hirngespinste, reine Erfindungen, die offenbar in Umlauf gesetzt wurden, um in der Kirche und unter den Gläubigen Unmut, Unfrieden und Verwirrung zu schüren.

Aber ich lasse nicht ab von dem Traum: dass unsere Kirche eine milde, demütige und dienende Kirche sein möge, mit den Eigenschaften Gottes, und daher auch eine zärtliche, nahe und barmherzige. Wir müssen viele Neuerungen in Angriff nehmen, viele Projekte. (...)
 

→Papstwahl (Kath. Wochenzeitung 5/2024, Eijk als Papapile)

Konklave (Ragona, Papst Franziskus, LEBEN, März 2024: Das Konklave 2013, beschrieben von Franziskus)

→Biden Joe, Kath. Wochenzeitung  5/2021

→Papstwappen: Buchstabe Ore-Oz, Erweiterte Themen: Organigramm Vatikan, Kader, Heraldik 
→Film: 4-Minuten-Trickfilm mit Papst Franziskus
→„Englisch Andreas", Franziskus
→„Nuzzi Gianluigi“, Alles muss ans Licht
→"Nuzzi Gianluigi", Ein protzender Kardinalstaatssekretar (mit Bild)
→E, Enzyklika: Fratelli tutti
→A-Ad, A: Enzyklika Laudato si'
→Ae-Az: Amoris laetitia
→Ehe, gleichgeschlechtliche: Segnungen Gleichgeschlechtlicher: 1/2024
→Castel Gandolfo (Ökozentrum)

Franziskus versucht im Vatikan aufzuräumen

→Nuzzi, Gianluigi,  „Alles muss ans Licht“

Französische Kirche

https://vfmg.ch/mission-3/hintergrund-Frankreich/
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kathedralen_in_Frankreich

bz Basellandschaftliche Zeitung vom 06.10.2021, S. 1
Missbrauchsskandal erschüttert Frankreich

Katholische Kirche. Rund 3'000 Priester und katholische Geistliche sollen seit den 50er-Jahren in Frankreich systematisch Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht, vergewaltigt und teils gefoltert haben. Das hat eine unabhängige Untersuchungskommission gestern publik gemacht. Der 2'500-seitige Bericht schätzt die Zahl der Opfer auf rund 330'000 Personen. Die Kirche kündigte Konsequenzen an. Viele Fälle sind allerdings inzwischen verjährt. Die französischen Bischöfe wollen noch in diesem Herbst ein kirchenrechtliches Strafgericht für pädokriminelle Delikte schaffen und für die Opfer einen Entschädigungsfonds von 5 Millionen Euro einrichten. (chm)

bz Region Basel vom 08.11.2021, S. 9, Stefan Brändle
Kirche verkauft Häuser, um Sex-Opfer zu entschädigen

Ursprünglich wollten Frankreichs katholische Priester die Gläubigen für die Verbrechen zur Kasse bitten. Die Opfer-Zahlen, die eine zivile Untersuchungskommission in Frankreich Anfang Oktober präsentiert hatte, schockierten die Welt: Mindestens 216'000 Minderjährige sollen französische Priester seit dem Jahr 1950 missbraucht haben. Wenn man die nichtkirchlichen Täter von Ferienkolonien und Katechismusunterricht einbezieht, waren es wohl sogar mindestens 330'000 Opfer. Sofort wurden Forderungen nach Entschädigung laut. Gestern nun hat sich die Führungsetage der katholischen Kirche Frankreichs im Wallfahrtsort Lourdes getroffen, um das weitere Vorgehen festzulegen.

Konferenzvorsteher Eric de Moulins-Baeufort unterstrich, dass die Bischofskonferenz alles tun wolle, um die Opfer zu entschädigen und eine möglichst weitgehende Wiedergutmachung zu ermöglichen. Die katholische Kirche will sich Geld  leihen, um die noch lebenden, heute meist erwachsenen Pädophilie-Opfer zu entschädigen. Zudem werden sie Immobilien, Liegenschaften und mobile Vermögenswerte abstossen, um liquide Mittel für die Opferentschädigungen zu erhalten. (...)

Kirche heute 44-45/2021Oktober, S. 2
Für eine Revolution in Frankreichs Kirche

"Wir haben es mit einem Massenverbrechen zu tun, das nicht wiedergutzumachen ist. Entschädigung ist ein erster Schritt, weitere müssen folgen." Das sagte François Devaux, Gründer der französischen Opfervereinigung "La parole libertée", angesichts des Ausmasses von sexuellen Missbrauch durch Priester und Ordensleute in Frankreich der deutschen Zeitung "Welt" am12.10.2021. Devaux sagte, es brauche "eine Art Revolution". Dies betreffe den Zölibat, aber auch den "Männerkult", einen Mangel an weiblicher Vertretung sowie "die Abschottung von der Aussenwelt, die Führungsstrukturen, das kanonische Recht". kna/kath.ch

Keystone-SDA vom 24.05.2023, 2023 Microsoft
Frankreich führt Priesterausweis mit QR-Code ein

In Frankreich führt die katholische Kirche einen Priesterausweis mit QR-Code ein, der eine schnelle Überprüfung des Geistlichen ermöglichen soll. Per Smartphone können Gemeinden ablesen, ob der Priester etwa wegen Missbrauchsvorwürfen nicht mit Kindern und Jugendlichern arbeiten darf.

Die Karte ist an ein nationales Register gekoppelt, das in Frankreich nach zahlreichen Missbrauchsfällen eingerichtet wurde.

Die Karte ähnelt dem französischen Personalausweis. Neben persönlichen Daten und OR-Code finden sich dort auch ein Foto und eine Identitätsnummer, mit der Kirchenverantwortliche die Akte des Geistlichen aus dem Register aufrufen können. Verhindert werden soll auch, dass sich Männer unberechtigt als Priester ausgeben, um aus religiösem Eifer oder sonstigen Motiven eine Messe abhalten wollen. Auch geben sich Betrüger mitunter als Geistliche aus. 

So wurde 2021 in Südfrankreich ein Serienbetrüger zu einer Haftstrafe verurteilt, der mehr als zwei Jahrzehnte lang als "Pater Don Romano" sein Unwesen trieb. Der Mann gab sich als Franziskaner-Mönch aus und entlockte beispielsweise einer gutwilligen Frau 2'500 Euro für ein vermeintliches Kinderheim in Afrika. Zudem nutzte er immer  wieder das Wohlwollen von Kirchengemeinden aus, liess sich einquartieren, las Messen und nahm Beichten ab.

In Deutschland gibt es auch einen nationalen Priesterausweis. Nach Angaben der Katholischen Bischofskonferenz besteht er aber nur aus Papier und ist mit einem Stempel versehen.

OR Nr. 34 vom 25.08.2023, S. 12
Kirche in Frankreich begeht in Lourdes 150. Jahrestag der Nationalwallfahrten

Lourdes. Die Zahl der Pilger im südfranzösischen Marienwallfahrtsort Lourdes wird in diesem Jahr voraussichtlich wieder das Vor-Corona-Niveau erreichen. Die bisherigen Zahlen seien "sehr ermutigend", teilte Rekor Michel Daubanes in einem Interview mit Vatican News mit. Konkret rechne man im "Heiligen Bezirk" von Lourdes mit 3,5 Millionen Wallfahrern für 2023. Vor allem Kranke besuchen den Ort in den Pyranäen, in dem Maria 1858 mehrfach dem Mädchen Bernadette Soubirous erschien.

In den vergangenen Tagen war Lourdes Schauplatz der französischen Nationalwallfahrt. Sie fand in diesem Jahr zum 150. Mal statt - ein Jubiläum, das aktuell mit einer Reihe von Verantstaltungen gefeiert wird, in denen es um Themen wie Synodalität, würdiges Sterben oder Umweltschutz geht.
Aus Anlass des Jahrestages richtete Papst Franziskus eine Botschaft an die Kirche in Frankreich, in der er betont, dass die Welt angesichts der Sorgen und Herausforderungen der Gegenwart den Schutz der Jungfrau Maria in besonderer Weise benötige. Die Fürsprache der Gottesmutter möge in den Herzen aller "wahre Gefühle geschwisterlicher Liebe" wecken, damit die Gesellschaften "in der Achtung vor den Mitmenschen wachsen, ihre Würde und ihre Rechte schützen, und darauf einwirken, dass niemand zurückgelassen wird".

Der Papst gedachte in seiner Botschaft vor allem der kranken und behinderten Menschen. Ihre Pilgerreise auf der Suche nach Trost und der Beistand all jener, die sie begleiten, "geben der Welt ein beredtes Zeugnis des Glaubens und der Nächstenliebe".

Kath. Wochenzeitung Baden 15/2024 April, S. 10
Was steckt hinter dem historischen Anstieg der Taufen in Frankreich?

Kurz vor dem Osterfest veröffentlichte die Französische Bischofskonferenz (CEF) einen Bericht, der einen historischen Höhepunkt markiert: In den zwanzig Jahren ihres Bestehens wurden nie zuvor so viele Menschen zur Taufe gemeldet.

Diese Umfrage beleuchtet, wie viele Erwachsene oder Jugendliche im Zuge des Osterfestes den christlichen Glauben annehmen, ein Schritt, der den Beginn ihrer Einführung in die Glaubensgemeinschaft darstellt.

Frankreichs 104 Diözesen berichten von einem signifikanten Anstieg der Taufen, eine Fortführung des Aufwärtstrends des Vorjahres. Mit einer Steigerung von über 30 Prozent sollen an Ostern insgesamt 7'135 Erwachsene getauft werden. Hinzu kommen über 5'000 Jugendliche, vorrangig aus Mittel- und Oberstufenschulen, was die Gesamtzahl der Täuflinge auf über 12'000 erhöhmt. (...)
 

→Müller, Kardinal (unter "Franziskus")
→Gänswein, Erzbischof
→Kardinalsrat

Frau, erste Angestellte im Vatikan

 →Angestellte  (und nachstehend unter →Speyer)

Frauen, ab Jahr 2010

Buch: Gudrun Sailer, Frauen im Vatikan

16,39 % der päpstlichen Belegschaft sind Frauen (→Angestellte):
Im Vatikan arbeiten 600 Frauen, 15 % aller Mitarbeitenden, jede 7. ist eine Frau, die meisten Laien. Vatikan: gleicher Lohn für alle. Stand 2010.

2003: zum ersten Mal eine Präsidentin für eine der 10 päpstlichen Akademien: Archäologin Letizia Ermini Pani

Barbara Hallensleben in der Internationalen Theologischen Kommission

2004: US-amerikanische Juristin Mary Ann Glendon auf dem Chefsessel
der päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften

2004: Schwester Enrica Rosanna Untersekretärin

WA: Man muss, auch anhand des Buches von Frau Sailer deutlich hervorheben, dass die Frauen mit ansehnlichen Posten wenig oder gar keinen Einfluss auf die Kirchenpolitik haben.

Fernsehsendung BR vom 27.01.2010 und 30.05.2010:
Ergebnis dieser Fernsehsendung: solange die Frauen nicht in höheren Positionen arbeiten, solange haben sie bescheidenen Einfluss auf die Kirchenpolitik.

Erste Frau im Vatikan: Dr. Hermine Speyer, Deutsche, ehemalige Jüdin, Archäologin, Wissenschaftlerin, im Campo Santo Teutonico SCV begraben. Während des 2. Weltkrieges in den Vatikan.

 →Speyer

Sr. Dr. Enrica Rosanna, Soziologin, Italienerin, Dozentin an der Gregoriana,  als erste Frau dort studiert und erfolgreich abgeschlossen. Untersekretärin (drittoberste Stelle im Organigramm) der Ordenskongregation seit 2004, höchste Stelle, die eine Frau im Vatikan einnimmt. Sie würde am Anfang nie ernst genommen (nur ein Schwesterchen), bis sie sage, was sie studiert habe und was sie mache. Hat Priester unter sich, selbst Monsignore. – 1 Million Ordensleute, davon 80 % Frauen (→Katholiken: Im Jahre 2008 zählte man 739’067 Ordensfrauen, rückläufig)

Angela Foschini, Italienerin, Büroleiterin Generalarchiv Dombauhütte.

Simona Turriziani und Assunta di Sante, Kunsthistorikerinnen, Leiterin Archiv St. Peter

Astrid Haas, Chefredaktorin L’Osservatore Romano, deutsche Ausgabe, seit 2008, Österreicherin

Maria Cristina Carlo-Bella, englischsprechend, Büroleiterin Dombauhütte St. Peter, Management über sämtliche Abläufe in St. Peter (Audienzen, Restaurierungen usf.) Chefin der Sampietrini, Putztruppe in St. Peter (nur Männer). Viele Leute, denen sie vorsteht. (20- bis 30’000 Besucher jeden Tag im Petersdom, 22 Frauenstatuen)

Frau Prof. Dr. Ingrid Stampa, Deutsche, beim Papst als engste Vertraute. Hat seit 1991, nach dem Ableben der Schwester vom Papst, den Haushalt geführt. Jetzt: arbeitet sie im Staatssekretariat, meistens Dolmetscherin. War früher Professorin, Dr.-Titel. Verschwiegen, diskret  Der Papst selber hat zwei Sekretäre und 4 Frauen (zölibatär)  im Haushalt. Es sind Frauen einer italienischen  Schwesternorganisation, aber ohne Ordenskleid. →Päpstliche Wohngemeinschaft

Dr. Maria Serlupi-Crescenzi, Italienerin, zuständig für Sonderführungen in den Museen und in der Sixtina.

Gudrun Seiler, Österreicherin, Journalistin beim vatikanischen Radio, von 200 Mitarbeitenden sind die Hälfte Frauen.

Silvia Correale, Postulatorin, Argentinierin, zuständig für Heiligsprechungen. Sammelt Argumente pro und contra für eine Heiligsprechung. Wird dann später von weiteren 3 Gremien geprüft.

Sr. M. Pascalina Lehnert, 29.08.1894 –  13.11.1983, Deutsche, 40 Jahre im Dienst von Pius XII., die bis jetzt einflussreichste Frau im Vatikan. „Gottesmächtige Dienerin“. Schweizergardisten mussten sie grüssen. Ihr Buch, das sie geschrieben hat: „Ich durfte ihm dienen“, Verlag Johann Wilhelm Naumann, 1982. Im Deutschen Friedhof bestattet. Wenn man aus der Campo-Santo-Kirche tritt, gleich links. Sie  starb anlässlich einer Feier zum 25. Todestag von Pius XII. in Wien. Ihre sehr hübsche Erscheinung ist in ihrem Buch vor Seite 97 zu sehen.

→Pir-Pz,Q, Pius XII.
→P-Park, Erweiterte Themen: Päpste, ihre Pontifikate K-Z (Pius XII.)
→Kinderfürsorgestelle  (Frau als Vorsteherin)    
→Filmothek  (Frau als Vorsteherin)

– 2006: 27 hauptamtliche Gärtner in den Vatikanischen Gärten: keine Frauen

OR Nr. 1 vom 07.01.2011
Päpstliche Ernennungen zu Mitgliedern des Päpstlichen Rates „Cor Unum“:

  • Frau Laurence De La Brosse, Präsidentin der „Association Internationale des
    Charités“  (AIC)
  • Frau Henrietta T. De Villa, bisher Konsultorin des Dikasteriums
    (von 9 Ernennungen 2 Frauen)

OR Nr. 2 vom 14.01.2011

Päpstliche Ernennungen zu Mitgliedern des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst:

  • Sr. Maria Maurizia Giovanna Biancucci RSV, Generaloberin der Benediktiner-Schwesternkongregation „Riparatrici del Santo Volto del Nostro Signore Gesù  Christo“
  • Sr. Maria Luisa Colombo SDC von den Schwestern der Barmherzigkeit der hl.  Johanna Antida Thouret
  • Frau Maryleen J. Meehan, Präsidentin der Internationalen Katholischen
    Komitees des Krankenpersonals und der sozio-medizinischen Assistenten
    CICIA; (USA)
    (3 Frauen von 18 Ernennungen)

Päpstliche Ernennungen zu Konsultoren des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst:

  • Frau Prof. Kuo-Inn Tsou, Leiterin der Medizinischen Fakultät der Kath.
    Universität Fu Jen in Taipan (Taiwan)
  • Frau Dr. Rosa Merola, Psychologin im Gefängnis Rebibbia in Rom
    (2 Frauen von 29 Ernennungen)

AS, Vatikanistan, S. 189
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist eine Selbstverständlichkeit auf vatikanischem Territorium und vatikanischem Hoheitsgebiet.

In der 30-köpfigen Internationalen Theologenkommission, dem Thinktank des Papstes, sitzen nur 2 Frauen, die Spezialistin für orthodoxe Theologie, Schwester Sara Butler, und die deutsche Professorin für Ökumene und Dogmatik, Barbara Hallensleben. Komplett in weiblicher Hand ist – neben dem Haushalt des Papstes – nur die Telefonzentrale. Im Mai 2008 wurde die 36-jährige Silvia Guidi die erste Redakteurin des Osservatore, zuständig für die Kultur. Inzwischen wurde Frau Astrid Haas Chefredakteurin der deutschsprachigen Ausgabe des Osservatore. 2004 wurde mit Schwester Enrica Rosanna die erste Frau zum „Untersekretär“ ernannt, vergleichbar dem Staatssekretär in einer weltlichen Regierung. Im Weiteren: Schwester Sharon Holland als Büroleiterin in der Ordenskongregation, sie lehrt nebenbei noch kanonisches Recht an der Gregoriana. Mary Ann Glendon ist an der Spitze der päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften. Sie hat lange Zeit in Harvard Jura gelehrt. Seit 2007 ist sie die US-Botschafterin am Heiligen Stuhl. – Die ehemalige Vize-Aussenministerin Norwegens, Janne Haaland Matlary, die jetzt Mitglied des Rates Iustitia et Pax ist. – Die US-amerikanische Ordensfrau Judith Zoebelin hat den Internet-Auftritt des Heiligen Stuhles aufgebaut, und die Italienerin Letizia Ermini Pani leitet seit 2003 die Akademie für Archäologie.

Auch die Ansprachen und Enzykliken des Papstes werden von Frauen geschrieben. Birgit Wansing, von der Schönstatt-Bewegung, wurde mit in den Papstpalast genommen. Als  legendär gilt ihre Fähigkeit, die Handschrift des derzeitigen Papstes zu entziffern, eine Fieberkurve im 3-mm-Format. Sie und die Papstvertraute Ingrid Stampa tippen die meisten Manuskripte von Benedikt XVI. ab und lesen – wenn’s Not tut  – durchaus kritisch mit.

Eine der erstaunlichsten Frauen im Vatikan sitzt in der Übersetzungsabteilung. Es ist die Österreicherin Sigrid Spath, und man könnte sie das Sprachzentrum des Papstes nennen. Die Altphilologin hat, so heisst es, seit 1970 mehr als 68’000 Seiten von Kuriendokumenten, päpstliche Ansprachen, Schreiben und Reden ins Deutsche übersetzt. Aus dem Lateinischen, Griechischen, Polnischen, Italienischen, Französischen usw., eben den gängigen Verkehrssprachen. Und das alles als – horribile dictu!- Lutheranerin. – Die Frauenpower im päpstlichen Palast beschränkt sich somit auf die Herrschaft über Kommata und Küche. Auch wenn sie in der Kurie präsenter sind als noch vor 20 Jahren, gibt es Grenzen.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 34/2011, August
Mehr Frauen in der Vatikanzeitung

In der Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“ sollen nach Angaben des Chefredakteurs Giovanni Maria Vian Frauen „personell und thematisch“ mehr Raum erhalten. Darum habe der Hl Vater ihn persönlich gebeten. Die englische Redaktion bestehe bereits komplett aus Frauen. So etwas habe es in der Geschichte der Zeitung noch nie gegeben. Der 1861 von zwei italienischen Journalisten gegründete „L'Osservatore Romano“ ist seit 1885 das Mitteilungsorgan des Papstes. Zusätzlich zur italienischen Ausgabe erscheint er mittlerweile auch in 6 weiteren Sprachen. Herausgeber ist Papst Benedikt XVI.

Fernsehen BR vom 17. August 2011, 20.15 Uhr:
Erste Angestellte des Vatikans mit Vertrag, angestellt im Jahre 1934: Hermine Speier (Spini genannt), Archäologin, Deutsche und Jüdin, später konvertiert, beerdigt im Campo Santo →Deutscher Friedhof, aus Frankfurt am Main. Bis in die 1960er Jahre sprach man nur von Klo-Frauen.

Dr. Stefania Pandozy, Italienerin, Leiterin der Restaurationszentrale im Vatikan mit 8 Mitarbeiter/innen
Und 80’000 Objekten, die auf die Restauration warten.

→Kloster

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 39/2011
Solidarisch in der Frauenfrage

Die Seelsorgenden des Dekanats Liestal drücken in 2 offenen Briefen ihre Solidarität mit Bischof William Morris von Toowoomba in Australien und mit dem St. Galler Bischof Martin Büchel aus, die beide die Diskussion um das Frauenpriestertum wieder eröffnen wollen. Bischof Morris sei von Rom seines Amtes enthoben worden, weil er über die Weihe verheirateter Männer und Frauen nachdenken wollte, und auch Bischof Büchel wolle die von Rom als abgeschlossen betrachtete Diskussion wieder aufnehmen. Das Dekanat schreibt: „Es geht uns um eine Kirche, in der Männer und Frauen beauftragt werden zu den Aufgaben, für die sie Fähigkeit und Talent mitbringen – unabhängig von Geschlecht, von Zivilstand oder sexueller Orientierung. Es geht uns um die grundsätzliche theologische Neubesinnung auf das Amtsverständnis überhaupt, auf die Frage, welche Strukturen und Ämter heute nötig sind, um als Kirche im 21. Jahrhundert glaubwürdig von der befreienden Botschaft Jesu von Nazareth reden zu können.“

Kath. Wochenzeitung Baden Nr. 41 vom 14.10.2011
Kurienkardinal: Ausschluss von Frauenpriestertum ist definitiv
Kardinal Piacenza, Präfekt der Kleruskongregation erinnert an Apostolisches Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ von Johannes Paul II.

Die Nichtzulassung von Frauen zum Priestertum in der katholischen Kirche besitzt nach Auffassung des Präfekten der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Mauro Piacenza, endgültigen Charakter. Die bisweilen als „Ausflucht“ vertretene Auffassung, die kirchliche Festlegung in dieser Frage sei nur von „relativer Endgültigkeit“, sei abwegig und entbehre jeder Grundlage, sagte Piacenza in einem Interview mit der römischen katholischen Nachrichtagentur „Zenit“. – Der Kurienkardinal verwies auf das Apostolische Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ vom 22. Mai 1994. Dieses Dokument habe die Frage des Frauenpriestertums endgültig geklärt. Papst Johannes Paul II. hatte darin festgestellt, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“

OR Nr. 11 vom 15.03.2024, S. 4
Papst Franziskus hat mit dem Vater eines Femizid-Opfers telefoniert. Das berichtete Gino Cecchettin, Vater von Giulia Ceccettin, bei einer Buchvorstellung in Padua. Die 22 Jahre alte Studentin war im vergangenen Jahr vermutlich von ihrem Partner ermordet worden. Der Fall hatte in Italien eine Debatte über Femizide, also Tötungen von Frauen und Mädchen, neu entfacht. Der Papst repräsentiere Abermillionen von Menschen, zitierte das Online-Portal Vatican News Gino Ceccettin am Abend des 06.03.2024. Wenn Franziskus anrufe und man seine Worte höre, sei das so, als ob einen all diese Menschen unterstützten. "Das ist eines der Geschenke von Gläubigen", so Ceccettin.
https://youtube.com/watch?v=LLNs3CmynPY