Tatsachen und Meinungen D

Erweiterte Themen

Dachgarten auf dem Papstpalast

https://nzz.ch/folio/volle-agenda-ld.1617241
https://de.wikipedia.org/wiki/Apostolischer_Palast

Er befindet sich oberhalb der Papstwohnung. Die Papstwohnung befindet sich im IV. Stock auf drei Ebenen:

Paul VI. hat den Dachgarten erstellen lassen. Dabei mussten die Fundamente des Papstpalastes verstärkt werden. Folgende Elemente des Dachgartens sind vorzufinden
(u. a.):

Kapelle, Küche, Esszimmer, Bibliothek, Studierzimmer, Wintergarten, Brunnen, Statuen, Fernsehen, Radio, Whirlpool, Spazierwege mit Arkaden, Blumen, Ziersträucher usw. Ein kleines Paradies mit herrlicher Aussicht auf Rom und Umgebung.

→D, Erweiterte Themen: Dachgarten

Dalai Lama

https://de.wikipedia.org/wiki/Dalai_Lama

3sat 7. August 2012, 13.15 Uhr

Der Dalai Lama ist 1959 von Tibet nach Nordindien geflohen. Anrede: Seine Heiligkeit. Am 1. November 2013; 8 Millionen Follower auf Twitter.

2022, ars vivendi verlag, Johannes Wilkes
Obwohl der Dalai Lama als buddhistisches Oberhaupt keinen Alkohol trinkt, ist er seit 1999 Besitzer des 1,67 qm grossen Weinbergs La Vigne à Farinet, Saillon/Wallis. Es ist der kleinste Rebberg der Welt.

Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle

→S, Sixtinische Kapelle
→S, Erweiterte Themen: Sixtinische Kapelle, Deckenplan
→S, Erweiterte Themen: Sixtinische Kapelle, Plan Jüngstes Gericht

https://malen-lernen.org/michelangelo-sixtinische-kapelle-deckengemaelde  (mit Video)
https://malen-lernen.org/das-juengste-gericht-michelangelo/
(mit Video, am Schlusse)

Demokratie

Prof. Dr. Hans Küng, Ist die Kirche noch zu retten? Seite 189

Immer wieder hört man zur Abwehr von Reformen den einfältigen Satz, die Kirche sei schliesslich keine Demokratie. Doch vom Neuen Testament her gesehen ist die Kirche sicher keine (geistliche) Diktatur. Eher als mit einer Monarchie (Herrschaft eines Einzelnen) oder einer Theokratie (Herrschaft einer heiligen Kaste) ist sie mit einer Demokratie zu vergleichen: einer Herrschaft des ganzen heiligen Volkes. Denn während im Neuen Testament alle weltlichen und sakralen Würdetitel bei bestimmten Dienstträgern strikt vermieden werden, werden sie sehr wohl dem ganzen glaubenden Volk gegeben, das als „das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk (1 Petr 2,9) bezeichnet wird: „zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf Erden (Apk 5,10).

→Franziskus (Ragona, Papst Franziskus, LEBEN, März 2024): Papst-König, Monarchie

Deutscher Friedhof, links neben der Peterskirche

Öffnungszeiten Deutscher Friedhof:
täglich von 09.00 bis 12.00 Uhr, ausser Mittwoch (Papstaudienz)

https://de.wikipedia.org/wiki/Campo_Santo_Teutonico
https://herzanhirn.de/campo-santo-teutonico-im-vatikan/

Deutscher Friedhof, Video, 3 Min. 32:
http://youtube.com/watch?v=TXyVWbNmG6g

Offizielle Bezeichnung
Campo Santo dei Teutonici e dei Fiamminghi:
Friedhof der Deutschen und der Flamen (belgische Region Flandern). Ein Parzelle von zirka 2'000 m2. 

Der Campo Santo Teutonico ist eine Besonderheit. Wenn man es genau nimmt, ist es noch ein Überbleibsel des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (etwa 900 bis 1806) und deshalb gilt heute noch, dass bei der Erzbruderschaft alle jene "Deutschrömer" beitreten dürfen, die aus diesem Gebiet stammen (also auch Schweizer). Juristisch ist es so, dass es sich auf dem Gebiet des Vatikanstaates befindet, aber nicht vatikanisches Territorium ist. (Extraterritorialität [oder Exterritorialität], ähnlich wie z. B. ein Botschaftssitz in Bern), auch wenn für die Sicherheit die vatikanische →Gendarmerie oder vatikanische Feuerwehr zuständig ist. In den Köpfen der Campositaner - also der Bewohner:innen des Campo Santo - ist es so, dass man sich als Bewohner:in im Vatikan "fühlt". Da das Römische Reich Deutscher Nation bekanntlich nicht mehr formell existiert, ist es so, dass die Deutsche Bischofskonferenz die Ernennung des Rektors bestimmt. Der Heilige Stuhl (Vatikan) muss aber ihr Placet (Genehmigung) geben (Dr. Mario Galgano, Vatican News).

Die Gebäude auf dieser Parzelle gehören der Erzbruderschaft. 

Man sagt, die Erde sei vom Kalvarienberg (Legende), dem Orte, wo der Heiland seine Passion und die Kreuzigung erlitt, hierher geschafft worden.

Das Deutsche Kolleg nebenan soll auf ein von Karl dem Grossen gegründetes Hospiz für fränkische Pilger zurückgehen. Pius IX. führte es 1876 seiner jetzigen Bestimmung als Kolleg für Geistliche aus den Gebieten des ehemaligen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zu.

Der Friedhof wurde im späten 9. Jh. (799?) zur Beisetzung in Rom verstorbener Pilger aus Ländern jenseits der Alpen angelegt. Noch heute werden hier Angehörige der deutschsprachigen Länder bestattet, sofern sie der dortigen Bruderschaft angehören: letzte Schweizergardeangehörigen in den 80er Jahren: alt Gardekaplan Krieg (+1984), St. Galler, Cantiniere Giulio Imseng, Walliser. Auf deutscher Seite z. B.: Sr. →Pascalina, Sekretärin von Pius XII., Frau Dr. Hermine →Speier, erste Angestellte des Vatikans, Bischof Alois →Hudal, der „braune“ Bischof (Siehe bei allen drei letztgenannten Personen dort). März 2023: Kardinal Karl-Josef Rauber, Eingang rechts an der Mauer (mit den Eltern).

Die der schmerzhaften Muttergottes (Kirche Santa Maria della Pietà) geweihte Friedhofskirche aus dem 16. Jh., ehemals der linke Teil Gardekapelle der Schweizergarde, wurde in neuerer Zeit restauriert. Darin ein Kreuzigungs-Bild mit dem ersten Kommandanten der Schweizergarde, Kaspar von Silenen, der unter dem Kreuze steht. Damaliger erster Gardekaplan: Johann Schliniger. Auftraggeber des Kreuzigungsbildes im Jahre 1522: der zweite Kommandant der Garde, Kaspar Roist. Ausführender: ein ehemaliger Schüler Raffaels, Polidoro da Caravaggio.

Im Kolleg befindet sich ein sehr kleines Museum, das Inschriften und antike christliche Bildhauereien, ausserdem eine reiche archäologische Bibliothek enthält.- Wohnräume für Studenten, die seit Oktober 2006 Warmwasser aus →Sonnenkollektoren erhalten. Damit nutzt der Campo Santo als erster im Vatikan regenerative Energien. Ein bescheidener Beitrag zum Umweltschutz, meint der Rektor Erwin Gatz. Zugleich wurde die Heizung des Campo Santo von Öl auf Fernwärme umgestellt. Das Kolleg ist jetzt an die gasbetriebene Heizzentrale angeschlossen, die die Vatikan-Gebäude versorgt.

Friedhof Rund 1’400 Namensnennungen seit dem 15. Jahrhundert. Hier begraben: Sr. M. Pascalina Lehnert (1894-1983, verstorben an einer Feier zum 25.Todestag von Pius XII. in Wien). Haushälterin und Sekretärin bei Pius XII. → Pascalina → SpeierRund 1’400 Namensnennungen seit dem 15. Jahrhundert. Hier begraben: Sr. M. Pascalina Lehnert (1894-1983, verstorben an einer Feier zum 25.Todestag von Pius XII. in Wien). Haushälterin und Sekretärin bei Pius XII. → Pascalina → Speier
Erzbruderschaft Um 1450 gegründet. Eigentümerin des Campo Santo. Mitglieder: deutsche und flämischsprechende Katholiken, die ihren Wohnsitz in Rom oder deren Umgebung haben. Priester und Laien. Bei der Aufnahme ein grössere Spende
Priesterkolleg Collegio Teutonico. 25 Plätze. Aufgenommen werden Priester, Priesteramtskandidaten und Mitglieder der Görres-Gesellschaft aus den deutschsprachigen und angrenzenden Ländern. Päpstliches Kolleg.
Bibliothek und Archiv Etwa 47’000 Bände. Werden vom Priesterkolleg und der Görres-Gesellschaft unterhalten. Spezielle Gebiete: christliche Archäologie und Kirchengeschichte.
Institut der Görres- Gesellschaf Sitz im Priesterkolleg. Fachgebiete siehe oben. Joseph v. Görres, Publizist, *1776, +1848, unterstützte in seiner Zeitung „Rheinischer Merkur (1814-16) den nationalen Kampf gegen Napoleon; später Führer des politischen Katholizismus. Görres-Gesellschaft, gegründet 1876, Sitz in Bonn, zur Förderung der wissenschaftlichen Arbeit deutscher Katholiken.

Unterstützt wird das Campo santo teutonico von der deutschen Bischofskonferenz. August/September  2008: Verschönerungsarbeiten von Schülerinnen und Schülern der Münchener Fachschule für Steinmetze. Reinigungen von Grabsteinen, Restaurierungsarbeiten, Erneuerung von verblassten Inschriften. Diese Arbeiten sollen im Jahre 2009  fortgesetzt werden.

OR (L'Osservatore Romano) vom 19. März 2010 Nr. 11
Ernennung des Priesterkollegs zum Päpstlichen Kolleg.

„… und dieses Kolleg wollen wir nun recht auszeichnen und fördern. Im Einvernehmen mit der Kongregation für das Katholische Bildungswesen und auf die Bitte des Hochwürdigen Herrn Rektors Erwin Gratz haben wir also in dem Wunsch, unser Wohlwollen zu erweisen und zugleich dem Kolleg wie auch seinem Rektor und den Alumnen dieses Instituts Lob zu zollen, beschlossen, diesem Gesuch zu entsprechen. Kraft unserer Apostolischen Vollmacht verfügen und verkündigen wir daher das Deutsche Kolleg zu St. Marien beim Campo Santo als PÄPSTLICH und erteilen ihm alle Privilegien, Ehren und entsprechende Rechte. … 18.02.2010, Tarcisio Kardinal Bertone, Staatssekretär Seiner Heiligkeit“

→Dreiländereck

Alexander Smoltczyk, Vatikanistan
Eine Enklave auf dem Territorium des Staates der Vatikanstadt. Es ist Privatbesitz einer Erzbruderschaft, wird verwaltet vom Vatikan, aber gehört zum Territorium Italiens, weil das eigentlich zuständige Land derzeit verschwunden ist: das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.

Deutscher Friedhof: Restreich Karls des Grossen! 5’000 m2, gehört nicht zum Vatikanstaat, aber auch nicht richtig zu Italien. Ähnlicher Status wie die Botschaftsgebiete. Der Campo ist italienisches Territorium unter vatikanischer Verwaltung, dessen zuständiges Land es seit gut 200 Jahren nicht mehr gibt, nämlich das Heilige Römische Reich deutscher Nation.

Über dem Eingang steht: „Carolus Magnus me fundavit“ – Karl der Grosse hat mich gegründet. Legende: Im Jahr 787 soll Karl der Grosse veranlasst haben, eine Fuhre Originalerde vom Kalvarienberg in Jerusalem hierherzubringen, um ein Hospiz samt Friedhof anzubringen. Wahrscheinlicher ist, dass im Mittelalter Erde aus Jerusalem hier zwischengelagert wurde auf dem Weg zum Friedhof nach Pisa.

Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes der Deutschen und Flamen: Friedhof und Kolleg sind ihnen anvertraut. Weltlicher Chef: der amtierende Staatspräsident Österreichs in der Nachfolge des Römisch-Deutschen Kaisers und des Kaisers von Österreich.

Enger, subtropischer Garten, getäfelt und gepflastert mit Grabplatten aus allen Jahrhunderten. Das Becken für die Giesskannen ist ein Fundstück vom Forum Romanum. Dicht zu dicht ruhen „Ritter der Zähringerordens, Botschaftsräthe s.k.k., Apostol. Majestät usf.

Während des 2. Weltkrieges war das Kolleg Zufluchtsort für etwa 40 Flüchtlinge, darunter viele Juden. Ein Flecken: An der VIII. Station des Majolika-Kreuzweges (Töpferware aus Mallorca) „Jesus tröstet die weinenden Frauen Jerusalems“, liegt der Grazer Bischof Alois Hudal, auch genannt der „Nazi-Monsignore“ (auch: Hoftheologe der Nazis, brauner Bischof). Grab nach dem Eintritt an der rechten, westlichen Friedhofswand, in der Mitte der Wand.

→Hudal Alois, Bischof

Das Bronzeportal der Kirche wurde 1957 von dem damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet.

OR Nr. 50 vom 17.12.2010
Neuer Rektor der Kollegsgemeinschaft: Hans-Peter Fischer, Vizerektor Msgr. Prof. Stefan Heid. Verabschiedet am 08.12.2010:  Apostolischer Protonotar Prof. Erwin Gratz, Kirchenhistoriker und 35 Jahre lang Rektor der Institution. Fischer war bis jetzt Pfarrer in Donaueschingen.

OR Nr. 5 vom 04.02.3011
Neuer Direktor des Görres-Instituts Rom eingeführt:

Msgr. Prof. Stefan Heid, christlicher Archäologe und Priester des Erzbistums Köln, ist am 29. Januar offiziell als Geschäftsführender Direktor des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft eingeführt worden. – Das 1888 auf dem Gelände des Campo Santo Teutonico neben dem Petersdom gegründetes Institut ist eine renommierte deutsche Forschungseinrichtung für die Gebiete Kirchengeschichte und Christliche Archäologie.

Fernsehen BR vom 18. August 2011, 20.15 Uhr
Beerdigt im Deutschen Friedhof Campo Santo als erste Angestellte des Vatikans mit Vertrag, angestellt im Jahre 1934: Hermine Speier (Spini), Deutsche und Jüdin (später konvertiert), Archäologin, aus Frankfurt am Main. Noch in den 1960er Jahren sprach man nur von Klofrauen, die angestellt waren.

Grab: vom Eingang her gerade aus, nach dem Kreuz Blick rechts abdrehen. Grabstein wie ein romanisches Turmfenster in 3 m Entfernung.

OR Nr. 38 vom 20.09.2013, S. 3, von Clemens Sohmen
Restaurierung und Neuaufstellung einer Marmorskulptur im Campo Santo Teutonico
Kirchenraum mit neuer Wirkung

Diesmal waren es nicht Grabplatten oder Grabsteine, die Schüler der Städtischen Fach- und Meisterschule für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk in München im Campo Santo Teutonico (Vatikan) reinigten. Es war eine Marmorskulptur („Christus an der Geisselsäule“), die sie fachgerecht sanierten und an den neuen Aufstellungsort in der Kirche brachten – Die Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes ist seit 2006 Partner eines von der Europäischen Union geförderten Projekts der Städtischen Fach- und Meisterschule für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk in München.  Den Projektteilnehmern bot sich die Möglichkeit, in allen für ihre spätere Tätigkeit relevanten (wichtigen) Bereichen Erfahrungen zu sammeln, konzeptionell, bildhauerisch, denkmalpflegerisch, kunsthistorisch usw. Und die in den 1970er Jahren äusserst rüde (grob, roh) purifizierte (gereinigte, geläuterte) Friedhofskirche hat durch die Massnahme ein Objekt erhalten, das sie künstlerisch in ansehnlicher Weise aufwertet. (…)

OR Nr. 47 vom 22. November 2013, S. 3
Erstmals eine Frau Vize-Camerlengo der Erzbruderschaft beim Campo Santo Teutonico

Christine Maria Grafinger, aus Österreich stammende Archivarin an der Vatikanischen Bibliothek, ist als erste Frau in das Amt des Vize-Camerlengo der Erzbruderschaft beim Campo Santo Teutonico in Rom gewählt worden. Die Generalversammlung der Gemeinschaft bestimmte sie am Sonntag, 10. November, zur Nachfolgerin des belgischen Historikers Johan Ickx (51). Als Camerlengo bestätigt wurde der Südtiroler Journalist Aldo Parmeggiani (74). Die Erzbruderschaft ist Trägerin der Kirche, des Friedhofs und des wissenschaftlichen Priesterkollegs im Schatten des Petersdoms. Frau Dr. Grafinger ist schon viele Jahre freie Mitarbeiterin unserer Zeitung. Die Redaktion verdankt ihr interessante und gern gelesene Artikel, die über „Schätze in der Vatikanischen Bibliothek“ oder zu entsprechenden Jubiläumstagen über Persönlichkeiten aus Kirche und Welt berichten. Die Erzbruderschaft war 1454 von deutschen Bediensteten der Kurie und Kaufleuten gegründet worden und zählt zu den traditionsreichsten deutschsprachigen Institutionen in Rom. Ihr gehören heute rund 100 Mitglieder an, die aus dem deutschen Sprach- und Kulturraum stammen, in Rom wohnen und in der katholischen Kirche aktiv sind. Der neben dem Petersdom auf italienischem Staatsgebiet – aber im exterritorialen Bereich – gelegene deutsche Kirchenkomplex, dessen Anfänge auf Karl den Grossen (742 – 814) zurückgehen, hat die Wirren des 2. Weltkrieges unbeschadet überstanden. Während der deutschen Besatzung Roms fanden dort 30 Gefährdete Zuflucht.

OR Nr. 48 vom 29.11.2013, S. 3
Mallinckrodt-Schwestern verlassen deutsches Priesterkolleg in Rom

Die Gemeinschaft der Mallinckrodt-Schwestern beendet nach 93-jähriger Tätigkeit ihre Aufgaben im deutschsprachigen Priesterkolleg am Campo Santo Teutonico in Rom. Seit 1920 hatten die Schwestern der Göttlichen Liebe in dem Gebäudekomplex neben dem Petersdom den Haushalt geführt und Sakristeidienste in der Kirche geleistet. Die vier derzeit tätigen Ordensfrauen verlassen Rom zum 1. Dezember 2013; drei übernehmen neue Aufgaben in ihrer ostwestfälischen Heimat, eine wechselt nach Uruguay. Auf sie folgen zwei slowakische Ordensfrauen aus der Gemeinschaft der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, die im Elsass gegründet wurde.

Die bisher am Campo Santo tätige Ordensgemeinschaft, deren Gründerin Pauline von Mallinckrodt (1817-81) im Jahr 1985 heiliggesprochen worden war, gibt ihre römische Aufgabe aufgrund von Personalknappheit im Orden und wegen des fortgeschrittenen Alters der Schwestern auf. Von den beiden neuen Schwestern soll eine die Haushaltsleitung im Kolleg des Campo Santo übernehmen, die andere ist für die Dienste in der Sakristei sowie die Betreuung der Pilger zuständig, die in der Kirche Gottesdienste feiern.

OR Nr. 39 vom 26.09.2014, S. 6
Junge Münchner Steinmetze verschönern den deutschen Friedhof im Vatikan

Wieder einmal arbeiteten Meisterschüler/innen der Fach- und Meisterschule für Steintechnik München am Campo Santo Teutonico im Vatikanstaat. Bereits zum 8. Mal waren sie vor Ort und halfen mit, den kleinen historischen Friedhof bei der Kirche Santa Maria della Pietà in gutem Zustand zu erhalten. Sie opferten dafür ihre Freizeit. Clemens Sohmen, Lehrer an der Fach- und Meisterschule in München, hat bereits vor Jahren zusammen mit dem damaligen Rektor des Campo Santo, Prälat Erwin Gatz, im Rahmen eines von der EU geförderten Leonardo da Vinci-Projektes den Grundstein gelegt für diese besondere Zusammenarbeit an einem besonderen Ort. Der neue Rektor, Dr. Hans-Peter Fischer, spricht von einer „win-win“ Situation.

OR Nr. 10 vom 6. März 2015, S. 6
Historisches Fresko am Campo Santo Teutonico restauriert

Am Campo Santo Teutonico im Vatikan ist ein altes Fresko aus dem 17. Jahrhundert restauriert worden. Wenn sich Papst Franziskus zu Fuss von seinem Gästehaus Santa Marta zur Synodenaula begibt, sieht er auf der Rückseite des Campo Santo ein frisch restauriertes Marienfresko. Es zeigt eine Darstellung der auf einer Mondsichel stehenden Gottesmutter, die der Maler Luigi Garzi (1638-1721) für das Hauptportal des alten Oratoriums 1681 anfertigte. – Bei den grossen Umbauarbeiten am Campo Santo im Jahre 1964 wurde das Fresko Garzis, der seinerzeit eng mit flämischen Landschaftsmalern zusammenarbeitete, abgenommen und über dem rückwärtigen Eingang an der Via Teutonica angebracht. Dort befindet es sich gegenüber der Ostmauer der modernen vatikanischen Audienzhalle. An der Einsegnung am 22. Februar 2015 durch den Rektor des Priesterkollegs am Campo Santo, Hans-Peter Fischer, nahmen auch die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Anette Schavan, und der zuständige Direktor der Vatikanischen Museen, Arnold Nesselrath, teil.

OR Nr. 17 vom 24.04.2015, S. 3
Eröffnung einer neuen Papst-Benedikt-Bibliothek im Campo Santo Teutonico

Im Vatikan wird im Herbst 2015 eine neue Bibliothek zum Leben und Denken von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. eröffnet. Sie wird als Sonderbestand in der Gemeinschaftsbibliothek des neuen deutschen Priesterkollegs eingerichtet. Unterstützt wird das Projekt, das mit rund 1’000 Bänden in seinem Wirken als Wissenschaftler, Bischof und Papst beginnen soll, von der Vatikanischen Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. (…)

OR Nr. 19 vom 13.05.2016, S. 3
Eine Gedenktafel für Monsignore Hugh O’Flaherty (1898-1963) wurde am Sonntag, 8. Mai 2016 im Campo Santo Teutonico feierlich enthüllt. Der irische Priester lebte einige Jahre in dem Priesterkolleg. Er war für den Heiligen Stuhl als Diplomat tätig und versteckte gemeinsam mit Helfern ungefähr 6’500 Juden und aus der Kriegsgefangenschaft geflüchtete Soldaten der Alliierten in Klöstern, kirchlichen Gebäuden und in Privathäusern.

OR Nr. 37 vom 16.09.2016, S. 2
Arbeit an einem besonderen Ort

Deutsche Handwerker verschönern den Vatikan: 21 Steinmetze, Maurer, Bildhauer und Bautechniker restaurieren derzeit den Friedhof der deutsch- und flämischsprachigen Länder neben dem Petersdom. Eine Gruppe vom Städtischen Berufsschulzentrum für das Bau- und Kunsthandwerk in München reinigte Gräber und erneuerte Inschriften auf dem Campo Santo Teutonico.

Angeleitet werden die Schüler von Robert Klier, Lehrer der Fachschule für Bautechnik, und dem bayrischen Bildhauer Franz Seidl. Er schuf ein Marmor-Wappen von Papst Benedikt XVI. auf dem Campo Santo. Der Rektor des deutschsprachigen Priesterkollegs am Campo Santo, Hans-Peter Fischer, bezeichnete die Kooperation als „riesiges Geschenk“. Klier sagte: „Es ist für uns alle eine Ehre, an diesem besonderen Ort arbeiten zu können. Die jungen Handwerker opfern dafür einen Teil ihres Urlaubs.“ Die Kooperation besteht bereits seit 10 Jahren. Finanziert wird das Projekt mit EU-Geldern aus dem Erasmus-Programm.

OR Nr. 47 vom 25.11.2016, S. 5
Neuausgabe: „Der Campo Santo Teutonico, eine deutschsprachige Enklave im Vatikan.“ Hrsg. von Hans-Peter Fischer und Albrecht Weiland. Verlag Schnell und Steiner Regensburg, Kunstverlag Josef Fink. 128 Seiten. ISBN: 978-3-7954-3149-5. Euro 24,90.

OR Nr. 38 vom 22.09.2017, S. 5
Studieren und restaurieren auf dem Campo Santo Teutonico

Nunmehr zum zehnten Mal arbeiten in diesem Spätsommer Schüler der Münchner Fach- und Meisterschulen auf dem Friedhof des Campo Santo Teutonico. Sinn des auf europäischer Ebene durch das Erasmus Plus Programm geförderten Projektes ist die Reinigung, Restaurierung und Konservierung historischer Grabdenkmäler mit detaillierter fotografischer Dokumentation der Objekte. (…)

OR Nr. 49 vom 08.12.2017, S. 3
„Collegio Teutonico“ plant Flüchtlinge aufzunehmen

Rom/Köln. Das Priesterkolleg am „Campo Santo Teutonico“ im Vatikan plant, in Zukunft Flüchtlinge aufzunehmen. Der Gedanke einer Herberge sei schon seit 500 Jahren ein „Markenzeichen des Campo Santo“, sagte der Direktor des dortigen römischen Instituts, der römischen Görres-Gesellschaft, Msgr. Prof. Dr. Stefan Heid, in einem Interview mit dem Kölner Domradio. Das Areal müsse von Grund auf erneuert werden. Im Zuge dessen seien zukunftsorientierte Veränderungen geplant. In diesem Zusammenhang sei der „Hospiz-Gedanke“ zündend gewesen.

Laut Heid gehe es nicht nur um eine Renovierung der Gebäude, sondern auch um eine innere Erneuerung. Er erinnerte daran, dass im Campo Santo 1943/44 zur Zeit der deutschen Besatzung auf Wunsch der Päpste 50 politisch und religiös Verfolgte untergebracht waren.

OR Nr. 38 vom 21.09.2018, S. 6
Münchner Meisterschüler sanieren Grabstätten am Campo Santo Teutonico

In der ersten Septemberwoche arbeiteten wieder Münchner Fach- und Meisterschüler der Fachschule für Steintechnik am Campo Santo Teutonico und halfen mit, diesen geschichtsträchtigen Pilgerfriedhof zu pflegen und zu erhalten. (…) Bild: Die Meisterschüler und -schülerinnen aus München nehmen gerne an dem Sanierungsprojekt im Vatikan teil. Der zweiwöchige Einsatz geht über die üblichen Unterrichtsformen hinaus und ermöglicht ihnen einen interessanten Perspektivenwechsel. (Millimetergenaue Massaufnahme des reich profilierten Eingangsportals und der schmückenden Balustrade auf der Umfassungsmauer des Friedhofs).

Informationen aus bella Roma, Internet
29.05.2021: Die Deutsche Bundesregierung wird die Sanierung des Campo Santo Teutonico mit 16 Millionen Euro unterstützen. Darauf hat  das Auswärtige Amt in Berlin hingewiesen. – Um 1450 schlossen sich in Rom lebende deutsche und flämischer Laien zur Bruderschaft im Campo Santo Teutonico zusammen. Auch heute noch besteht die Bruderschaft nur aus Laien.

L’Osservatore Romano Nr. 23 vom 11.06.2021, S. 11
Deutsche Bundesregierung sagt Fördergelder zu:
Campo Santo Teutonico soll umfassend renoviert werden

Ursprünglich im 8. Jahrhundert als Pilgerhospiz gegründet, umfasst der Campo Santo Teutonico heute neben dem Friedhof auch ein Priesterkolleg und den Sitz des römischen Instituts der Görres-Gesellschaft (Johann Görres, 1776-1848, deutscher, katholischer Publizist, Naturphilosoph).

Vatikanstadt./Berlin. Mit 16 Millionen Euro unterstützt die deutsche Bundesregierung Renovierungs- und Umbaupläne am Campo Santo Teutonico – dem „Friedhof der Deutschen und Flamen“ – links neben dem Petersdom. Einen entsprechenden Berichte der „Herder-Korrespondenz“ bestätigte der Rektor des Campo Santo, Prälat Hans-Peter Fischer, gegenüber den Vatikanischen Medien. Fehlende Mittel zu den geschätzten Gesamtkosten von 22 Millionen Euro müsse die Erzbruderschaft zur Schmerzhafen Mutter Gottes als Eigentümerin selbst aufbringen, so Fischer. Deswegen habe man einen Förderverein „Pro Campo Santo“ mit Sitz in München gegründet.

Als erste dringende Baumassnahmen sollen die Grundmauern des Gebäudekomplexes im Schatten des Petersdoms trockengelegt werden. Fehlende Abwasserkanäle für Regenwasser sowie eine benachbarte vatikanische Tiefgarage sorgen seit Jahrzehnten für Probleme. Um einen ersten Teil der Regierungsgelder für deutsche Kulturgüter im Ausland – dazu zählt der Campo Santo – zu nutzen, sollen noch in diesem Jahr Eingangsbereich und Balustrade (WA: säulenartige Stützen vor der Kirche) renoviert werden.

→D, Erweiterte Themen: Deutscher Friedhof am Vatikan

Ein genaues bauliches wie inhaltliches Konzept für die Massnahmen muss noch erarbeitet werden. „Das wird ein Marathon, der bis zu zehn Jahren dauern kann, so Fischer; mit der Zusage der deutschen Bundesregierung seien „die ersten Meter geschafft“.  Erarbeitet wird das Konzept von der Erzbruderschaft in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz. Bisher hätten beide Seiten unterschiedliche Pläne zur künftigen Nutzung gehabt, so Rektor Fischer. Die Zusage der Regierungsgelder sei nun ein Anlass, sich zusammenzusetzen.

Bisher beherbergt der Campo Santo die Erzbruderschaft, seit 1513 Eigentümerin des Komplexes, ein Priesterkolleg sowie das römische Institut der Görres-Gesellschaft. Am bekanntesten bei Touristen und Pilgern sind der „Friedhof der Deutschen und Flamen“ sowie die Kirche Sante Maria della Pietà. Bisherigen Überlegungen zufolge soll laut Prälat Fischer der Campo Santo einerseits seine ursprüngliche Aufgabe als Anlaufstelle für Rompilger aus dem deutschsprachigen Raum stärken, wozu auch ein – wenn auch verkleinertes – Priesterkolleg gehören müsste.

Ein Tagungs- und Begegnungszentrum in Kooperation mit Görres-Gesellschaft und Bischofskonferenz könnte die Angebotspalette ergänzen. Schon jetzt veranstaltet die Görres-Gesellschaft Vorträge und kleinere Konferenzen am Campo Santo. Für das architektonische Konzept hätte Fischer gerne, um auch staatliche Auflagen zu erfüllen, ein deutsches Bauamt als Partner. Diese müsste sich dann mit der Verwaltung des Vatikanstaates absprechen. Auch der habe ein Interesse an der Sanierung des Gebäudekomplexes und sollte sich demnach finanziell beteiligen, so Fischer.

OR Nr. 32/33 vom 13.08.2021, S. 3
Neue Gedenktafel am Campo Santo Teutonico

Vatikanstadt. Am 21.07.2021, dem liturgischen Gedenktag des neuen Seligen, haben der Generalobere der Salvatorianer und der Rektor des Campo Santo Teutonico an gut sichtbarer Stelle eine grosse Gedenktafel für Pater Franz Jordan (1848-1918), den Gründer der Salvatorianer, enthüllt. Jordan hat 1874 und 1878/79 mehrere Monate am Campo Santo Teutonico verbracht und ist der erste Selige des Kollegs. Die Inschrift lautet:

Beato Francesco Maria della Croce Jordan (al secolo Giovanni Battista), Fondatore della Società dei Divin Salvatore e della Congregazione delle Suore del Divin Salvatore, si fermo in questa Collegio durante le vacanze estive del 1874 e poi visse dal 4 ottobre 1878 al 10 aprile 1879 da studente dell'Istituto Pontificio di Sant'Apollinare"

("Der selige Franziskus Maria vom Kreuz Jordan [mit bürgerlichem Namen: Johann Bapist], der Gründer der Gesellschaft des Göttlichen Heilandes (Salvatorianer) und der Schwestern vom Göttlichen Heiland (Salvatorianerinnen), hielt sich in den Sommerferien des Jahres 1874 an diesem Kolleg auf und war dann vom 4. Oktober 1878 bis zum 10. April 1879 Student des Päpstlichen Kollegs Sant'Apollinare"].

Jordan gründete die Salvatorianer als Missionsorden bereits 1881. Sie hatten ihren Sitz und ihr Studienhaus in dem nahe beim Petersplatz erworbenen Palazzo Moroni (in den 1950-ern abgerissen, heute Sitz der Salvatorianer im benachbarten Palazzo Cesi [→Hauptregister Vatikan, Papstbote, Hausnummern Conciliazione], in dem auch ein Hotel ist.)  Es bestanden enge Beziehungen zum Campo Santo. Nicht nur engagierte Rektor Anton de Waal die Studenten als Messdiener, sondern die Salvatorianer druckten auch in ihrer Druckanstalt die ersten Jahrgänge der Römischen Quartalsschrift (1887ff).

OR Nr. 51/52 vom 23.12.2022, S. 3
Rektor des Campo Santo verabschiedet

Vatikanstadt. Mit einem Gottesdienst ist am Donnerstag, 08.12.2022, der langjährige Rektor des "Campo Santo Teutonico" im Vatikan verabschiedet worden. Prälat Hans-Peter Fischer (61), bekleidete das Amt genau 12 Jahre. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Der Augsburger Bischof Bertram Meier würdigte Fischer für seine Verdienste angesichts "anspruchvoller Aufgaben,  für die es "Kraft zum Ausgleich und zur Vermittlung brauche". Meier, der Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz DBK für den Campo Santo ist, betonte, dass es Fischer gelungen sei, "vieles unter einen Hut zu bringen".

In einem nach dem Gottesdienst verlesenen Brief dankte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dem scheidenden Rektor. Er habe die Aufgabe "ausgefüllt, neu geformt und für eine gedeihliche Zukunft des Campo Santo ausgerichtet". In Fischers Amtszeit wurde die Sanierung der in die Jahre gekommenen und von Wasserschäden bedrohten Bausubstanz des Campo Santo Teutonico angestossen.

OR Nr.  5 vom 03.02.2023, S. 3
Neuer Rektor des Campo Santo Teutonico im Vatikan ernannt

Bonn/Vatikanstadt. Der Augsburger Diözesanpriester Konrad Bestle wird neuer Rektor des "Campo Santo Teutonico" im Vatikan. Er folgt am 01.02.2023 auf den bereits im Dezember verabschiedeten Hans-Peter Fischer, wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte. Als Rektor des Campo Santo wird Bestle auch dem dort ansässigen deutschen Priesterkolleg "Pontificio Collegio Teutonico" vorsehen.

Der 1984 im schwabischen Krumbach geborene Bestle bringt bereits Erfahrung in der Auslandseelsorge in Rom mit. Seit 2018 ist er Kurat ('Pfarrer' mi eigenem Seelsorgebezirk)  an der deutschsprachigen National- und Pfarrei-Kirche Santa Maria dell'Anima sowie für den Religionsunterricht an der Deutschen Schule Rom verantwortlich. Nach seiner Priesterweihe in Jahr 2011 leitete er ausserdem von 2014 bis 2016 die Berufungspastoral im Bistum Augsburg und war anschliessend als Auslandseelsorger im englischen Erzbistum Westminster täig. 

OR Nr. 12 vom 24.03.2023,  S. 3, Mario Galgano
Mutig nach vorne schauen
Neuer Rektor des Campo Santon Teutonico ins Amt eingeführt

Vatikanstadt. Der Priester Konrad Bestle (38) aus dem Bistum Augsburg ist am Sonntag, 19.03.2023, als neuer Rektor des Campo Santo Teutonico in Rom eingeführt worden. Das Institut befindet sich im Vatikan unmittelbar neben dem Petersdom, gehört aber seit Jahrhunderten deutschsprachigen Institutionen. Bestle ist Rektor der Einrichtung, die neben einer Kirche, einem Friedhof und einem Priesterkolleg auch die römische Niederlassung der Görresgesellschaft umfasst.

Den Gottesdienst in der Kirche des Campo Santo feierte als Sondergesandter der Deutschen Bischofskonferenz der Augsburger Bischof Bertram Meier. In seiner Predigt warb Meier für eine Kultur des "Tiefgangs" und des aufmerksamen Zuhörens, die sich nicht in "Betriebsamkeit" verliert. Gerade wegen der aussergewöhnlichen Stellung des Campo Santo inmitten des Vatikans sei das Hören an diesem Ort "keine Kür, sondern Pflicht", betonte Meier. Den neuen Rektor forderte er auf, "ein synodaler Rektor zu werden, der unterschiedliche Stimmen aufmerskam hört, darüber nachdenkt und betet, um dann verantwortet zu entscheiden."

In einem Grusswort führte Meier aus, das komplexe Gebilde Campo Santo Teutonico sei keine einfache Mischung. Es sei eine "grossartige Chance, die historische Bedeutung dieses Ortes, die hohe Verbindung zur Wissenschaft und das Kolleg selbst mit dem Friedhof als einen deutschsprachigen Nucleus (Kern, Kernglied einer sprachlich zusammengehörenden Einheit) im Schatten von St. Peter zu verstehen." Er ermunterte Bestle, mit einem "mutigen Blick nach vorne zu schauen, auf all das, was ansteht". Dazu gehöre auch "die Weiterentwicklung des Campo Santo, das Fitmachen für die Zukunft". Meier erwähnte in diesem Zusammenhang, dass seit zwei Jahren die deutsche Bundesregierung und die Deutsche Bischofskonferenz in die Zusammenarbeit für eine Renovierung der Gebäude und eine neue Konzeption für die gesamte Einrichtung eingezogen sind.

Der Campo Santo Teutonico liegt zwar im Vatikanstaat, gehört aber nicht zu dessen Staatsgebiet. Seit dem 8. Jahrhundert werden dort Pilger aus dem deutschen Sprachraum bestattet. Papst Leo III. schenke das Gelände im Jahr 800 Karl dem Grossen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom. Heute gehört das Gebäude der 1454 gegründeten  "Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes". Der Campo Santo Teutonico umfasst eine grosse Bibliothek sowie das Römische Institut der Görres-Gesellschaft. Im Collegio Teutonico wohnen Priester und Laien, die sich in Rom auf ihre Promotion vorbereiten oder an der Römischen Kurie tätig sind.

E-Mail vom 27.03.2023 von Dr. Mario Galgano
Der Campo Santo Teutonico ist eine Besonderheit. Wenn man es genau nimmt, ist es noch ein Überbleibsel des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und deshalb gilt heute noch, dass bei der Erzbruderschaft alle jene "Deutschrömer" beitreten können, die aus diesem Gebiet stammen (also auch wir Schweizer). Juristisch ist es so, dass es sich auf dem Gebiet der Stadt des Vatikanstaates befindet, aber nicht vatikanisches Territorium ist (Extraterritorialität, ähnlich wie ein Botschaftssitz in Bern), auch wenn für die Sicherheit die vatikanische Gendarmerie oder vatikanische Feuerwehr dazu zuständig ist. In den Köpfen der Camposantiner - also der Bewohner des Campo Santo - ist es so, dass man sich als Bewohner im Vatikan "fühlt". Da das Römische Reich Deutscher Nation bekanntlich nicht mehr formell existiert, ist es so, dass die Deutsche Bischofskonferenz die Ernennung des Rektors bestimmt. Der Heilige Stuhl (Vatikan) muss aber ihr Placet (Genehmigung) geben.
Dr. Mario Galgano, Dikasterium für die kommunikation, Vatikanstadt

OR Nr. 25 vom 23.06.2023, S. 3
Deutscher Obdachloser auf Campo Santo Teutonico beigesetzt

Vatikanstadt. Ein Obachloser aus dem Ruhrgebiet ist am Freitag, 16.06.2023, auf dem deutschen Friedhof im Vatikan beigesetzt worden. Die Beerdigung fand sieben Monate nach dem Kältetod von Burkhard Scheffler statt, nachdem die Erzbruderschaft am Campo Santo Teutonico sich bereit erklärt hatte, den mittellosen Mann in ihrer Pilgergruft beizusetzen. Die Einäscherung wurde durch Spenden aus Deutschland und den Niederlanden möglich gemacht. Auf dem Friedhof nahe dem Petersdom werden seit Jahrhunderten Menschen aus deutschsprachigen Ländern beigesetzt.

Vergangenen November war der 1961 in Gladbeck geborene Scheffler nahe den Kolonnaden des Petersplatzes im Schlaf erforen. Seit etwa 2010 soll er auf den Strassen von Rom gelebt haben.

Kath. Wochenzeitung Baden 4/2024 Januar, S. 10, Paul Badde
Hugh O'Flaherty: Der Lebensretter vom Friedhof der Deutschen im Vatikan

Im Campo Santo Teutonico neben dem Petersdom organisierte Msgr. Hugh O'Flaherty vom 10.09.1943 bis zum 04.06.1944 das Projekt seiner sogenannten "Escape Line" ("Fluchtweg"), mit der er in den knapp zehn Monaten der deutschen Besatzung Roms ganz allein über 6'000 Menschen vor den Mordkommandos der SS (Schutzstaffel) und der Gestapo (Geheime Staatspolizei) rettete.

Am 8. September 1943 haben die Italiener mitten im Krieg das Bündnis mit Deutschland gekündigt. Unmittelbar danach besetzte die deutsche Wehrmacht Rom. Fünf Wochen später, am 16. Oktober 1943, verschleppte die SS in einer Razzia über 1'000 Juden von Rom nach Ausschwitz. War dieses Ereignis prägend für Prälat O'Flaherty? Mit Sicherheit. Mit der deutschen Besatzung hatte er begonnen, sein Hilfswerk aufzubauen, von dem lange wahrgenommen wurde, dass es Deserteuren und entflohenen Kriegsgefangenen galt. Doch er war auch sehr aktiv für die Juden, für die er viele Taufzeugnisse fälschte, um sie zu schützen. In der Katholischen Kirche ist das Taufzeugnis aber das wichtigste Dokument überhaupt, das über Personen angelegt wird. Und wenn man das stillschweigende Plazet (Zustimmung) des Papstes hat, diese Zeugnisse zu fälschen, ist das ausserordentlich bemerkenswert. (...)
→Buchstaben IJ, Judentum (mit Bild einer Strassenbezeichnung in Rom: "16. Oktober 1943")
 

→D, Erweiterte Themen: deutscher Friedhof am Vatikan
→Frauen
→Speier
→Startseite: Schweizergarde, „Fahne Gardekommandant“: Die ersten  Fahnen der
    Schweizergarde in der Campo-Santo-Kirche

Deutsche Kirche

St. Gereon in Köln, aus dem 4. Jahrhundert, die älteste röm. kath. Kirche Deutschlands

Deutsche Bischofskonferenz:  https://www.dbk.de
https://katholisch.de/Startseite

Rechtfertigung der Kirchensteuern in Deutschland
(auch: →Steuern). Brief eines Mitgliedes des deutschen Bundestages. Lörrach, 2012:

Clemens Pompey, M.A.
Referent Armin Schuster, MdB,
armin.schuster(at)wk.bundestag.de

Brief von A. Schuster an B. Ellenrieder, Lörrach: „Wie eben telefonisch besprochen, reiche ich Ihnen ausgewählte Zahlen für das Jahr 2009 zur Besoldung der Landeskirchen durch den Bund nach. Grundlage dieser Zahlungen ist die folgt:

Die Regelung geht auf vereinbarte Ersatzzahlungen zwischen Staat und Kirche zurück:

Am 25.02.1803 enteignete die Reichsdeputation in Regensburg die alte Reichskirche mit ihrem enormen Besitz: Es ging um vier Erzbistümer, 18 Bistümer, 80 reichsunmittelbare Abteien und mehr als 200 Klöster. Mit diesen Immobilien wurden die weltlichen Fürsten für jene Gebiete entschädigt, die sie an Napoleon hatten abtreten müssen. Bayern erhielt das Siebenfache, Preussen das Fünffache des Verlorenen. Im Gegenzug bekommen seither die Kirchen für ihre Vermögensverluste jährliche Zahlungen aus der Staatskasse.

Das Grundgesetz sieht vor, dass die Zahlungen vom Staat an die Kirche irgendwann ein Ende haben – ein genauer Zeitpunkt wurde aber nicht festgelegt. Zitat Prof. Horst Herrmann, Experte für Kirchenrecht: „Das Kaiserreich hat gezahlt, die Weimarer Republik hat gezahlt, Hitler hat gezahlt und die Bundesrepublik zahlt immer noch“.

Auf Grund der unterschiedlichen Konfessionslage in den einzelnen Ländern kommt es zu differierenden Gehaltszahlungen.

Am Beispiel Bayern wurde vom Bund 65 Millionen € an die katholische Kirche, 21 Millionen € an die evangelische Kirche im Jahre 2009 gezahlt. Diese wurden wie folgt auf beide Konfessionen aufgegliedert:

Die 7 Bistümer des Freistaates haben jährliche Kircheneinnahmen von rund 1,2 Milliarden €, trotzdem zahlt das Land die Gehälter von beispielsweise 5 Bischöfen und 2 Erzbischöfen, 12 Weihbischöfen, 60 Kanonikern sowie  33 Erziehern an bischöflichen Priester- und Knabenseminaren.

In Baden-Württemberg wurden 2009 zu gleichen Teilen jeweils 49 Millionen € an die evangelische und an die katholische Kirche überwiesen.

Im eher protestantischen Niedersachsen erhielt die evangelische Landeskirche vom Bund 30 Millionen €, die kath. 7,6 Millionen €.

Insgesamt zahlte im Jahre 2009 die Bundesrepublik Deutschland 442’690’600.00 Euro für kirchliche Personalkosten.“

→St, Steuern (Kirchen-): BiBo Nr. 37 vom 16.09.2010, Kirchensteuern im Kanton
    Baselland/Schweiz
→St, Steuern (Kirchen-): Kirche heute 5/2014, Januar, Was ist eine Schweizerische
    Kirchensteuer?

Badische Zeitung Lörrach, 27.04.2010, Seite 32
Mixa-Rücktritt
Die Kirche ist nicht zu einer Reform bereit
Zu: „Watschemann und Drachentöter“, Beitrag von Daniel Wirsching

Erzkonservative Hardliner wie der Kölner Kardinal Meisner und der Augsburger Bischof Mixa können heute ungehindert gegen „Ungläubige“ wettern. Ein Priester müsse gewaltfrei sein, forderte Mixa noch am 4. April und wies jede Schuld in Bezug auf Gewaltsanwendung von sich: Mein Herz ist rein. Kurze Zeit später gibt er zu, Kinder geohrfeigt zu haben. Und dies mit der Begründung, dass vor 20 bis 30 Jahren die „Watschn“ noch völlig normal gewesen sei. Verbale Fehltritte von katholischen Würdenträgern wurden in der Presse bislang zwar erwähnt, Konsequenzen aber hatte es keine. Erst jetzt – der Lüge überführt und mit Vorwürfen konfrontiert – gerät Bischof Mixa unter Druck.

Letztlich ist es egal, ob er zurücktritt oder nicht. Die katholische Kirche ist zu einer inneren wie äusseren Reform nicht bereit. So liegt es an den Mitgliedern der Kirche zu handeln. Einzig Massenaustritte könnte die Kirche zum Umdenken zwingen. Dass die vielbeschworene „Kirche von unten“ nichts erreicht, ist offensichtlich: In den letzten Jahrzehnten hat sich kaum etwas verändert – nach wie vor sind die Strukturen hierarchisch, frauenfeindlich und undemokratisch.

Darüber hinaus muss endlich auch die Frage gestellt werden, ob es noch zeitgemäss ist, dass deutsche Bischöfe aus Steuergeldern bezahlt werden – nicht aus Kirchensteuern – wohlgemerkt. Das heisst, auch all diejenigen, die sich von Mixa & Co. auf Grund ihrer „Gottlosigkeit“ beleidigen lassen müssen, tragen mit ihren Steuern das fürstliche Gehalt eines Bischofs.
Dr. Christine Streit, Freiburg

OR Nr.  40 vom 5. Oktober 2012, S. 1
Neu gestaltetes Internetportal „katholisch.de“

Fulda. Das neu gestaltete Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland „katholisch.de“ ist online. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Medienbischof Gebhard Fürst starteten den völlig neu gestalteten Internetauftritt bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda. Das Portal richtet sich nach Angaben von Programmgeschäftsführer David Hober nicht nur an die Katholiken, sondern auch an alle User mit Interesse an Glaubensfragen und Religion. Es solle vor allem „modernere Milieus“ und jüngere Zielgruppen ansprechen und „die katholische Welt erklären“.

Katholische Wochenzeitung Baden Nr. 41 vom 12. Oktober 2012, S. 1
Grundsatzurteil zur Kirchensteuer: Es reicht!

Mathias Matussek übt im „Spiegel“ schwere Kritik an den deutschen Bischöfen: Die katholische Kirche in Deutschland bindet die Sakramente an Mitgliedsbeiträgen, eine mittlerweile skandalöse Form des Ablasshandels.

Der bekannte katholische Journalist Mathias Matussek hat im „Spiegel“ schwere Kritik am Kirchensteuer-Dekret der Deutschen Bischofskonferenz sowie am Prozess der Erzdiözese Freiburg gegenüber dem Kirchenrechtler Zapp geübt. „Jetzt noch mal amtlich und mit Kirchensiegel und der grösstmöglichen Arroganz: Keine Sakramente ohne Kirchensteuer. Erst zahlen, dann an die Kommunionbank und in den Beichtstuhl. Das ist, was die deutsche Amtskirche in ihrem Schlingerkurs zwischen Staatsanpassung und spiritueller Leere derzeit ausmacht“, schreibt Matussek, der der katholischen Kirche in Deutschland dann vorwirft, dass sie sich zunehmend als seelenloses Inkasso-Unternehmen begreift. Die reiche deutsche Amtskirche, die reichste der Erde, verwaltet laut Matussek derzeit ein Riesenheer an religiösen Karteileichen. Sie sei aussen prächtig, innen aber leer. „Jedes Jahr kehren ihr weit über 100’000 den Rücken. Die Mitgliedschaft in der Kirche wird gekündigt wie ein Abo, das man vergessen hat. Wie eine Art Kasko-Versicherung, deren Hintergrund-Sicherheit man irgendwann schätzte, aber nicht unbedingt in Anspruch nehmen möchte“, so Matussek, der auch kritisiert, dass der überwiegende Teil der Kirchensteuer für die Sicherstellung der Bürokratie draufgehe. Wie fern und wie misstrauisch muss unsere deutsche katholische Kirche der Honoratiorenvereine und üppig ausgebauten Bischofsresidenzen den Gläubigen gegenüber sein, dass sie – nahezu einzigartig – die Sakramente an Mitgliedsbeiträge bindet, also an eine mittlerweile skandalöse Form des Ablasshandels in einer Welt, in der alles nur noch käuflich ist?“

Matussek frage weiter, wie diese Kirche im Ernst den Armuts-Helden, den heiligen Franziskus, als Modell für die Nachfolge anbieten könne, ja, erst recht jene Urgestalt, jenen Gottessohn, der mit 12 leseunkundigen Jüngern durch den Sand von Palästina schritt und später, vor Pilatus, sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 38/2013 September, S. 2
Konflikt im Bistum Limburg

In den Konflikt um die Amtsführung des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst  greift jetzt der Vatikan ein. Der Bischof war in den letzten Wochen zunehmend in öffentliche Kritik geraten,. Unter anderem wurde ihm mangelnde Kommunikation vorgeworfen. Papst Franziskus hat nun für den 9. September 2013 den brüderlichen Besuch von Kardinal Giovanni Lajolo (früher „Ministerpräsident“ des Vatikanstaates) angekündigt. Dieser werde mit Tebartz-van Elst, dem Domkapitel und anderen relevanten Personen sprechen, um gegebenenfalls „brüderlich zu ermahnen“. 

→Skandale ?

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 44/2013 Oktober S. 2
Kirche braucht Transparenz bei Finanzen

Der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff hat die katholische Kirche in Deutschland zu totaler Transparenz bei den Finanzen aufgerufen. „Ich würde den Diözesen in allen Fällen, in denen sie über erhebliche Vermögen verfügen, empfehlen, diese Fakten zu veröffentlichen und so transparent zu machen wie die Bistumshaushalte“, sagte der frühere Kölner Generalvikar und Finanzexperte in einem Interview der katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Auch die SPD-Schatzmeisterin Barbara Hendricks forderte mehr Transparenz in Finanzfragen. Hendricks, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZDK), kritisierte im Deutschlandfunk den Vermögensverwaltungsrat, der im Bistum Limburg für die Kontrolle der Finanzen des Bischöflichen Stuhles zuständig war.

OR Nr. 43 vom 25. Oktober 2013, S. 3
Pressemitteilung des Heiligen Stuhles hinsichtlich der Diözese Limburg

Der Heilige Vater ist über die Lage in der Diözese Limburg zu jedem Zeitpunkt umfassend und objektiv informiert worden. In der Diözese ist es zu einer Situation gekommen, in welcher der Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst seinen bischöflichen Dienst zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht ausüben kann. Nach dem „brüderlichen Besuch“ von Seiner Eminenz Giovanni Kardinal Lajolo im vergangenen September hat die Deutsche Bischofskonferenz gemäss einer Vereinbarung zwischen dem Bischof und dem Limburger Domkapitel eine Kommission eingesetzt, um eine eingehende Prüfung im Hinblick auf den Bau des Bischofssitzes vorzunehmen. In Erwartung des Ergebnisses besagter Prüfung und der damit verbundenen Vergewisserung über diesbezügliche Verantwortlichkeiten hält der Heilige Stuhl es für angeraten, Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eine Zeit ausserhalb der Diözese zu gewähren. Auf Entscheidung des Heiligen Stuhles tritt die durch den Bischof von Limburg um 1. Januar 2014 ausgesprochene Ernennung des Hochwürdigen Herrn Stadtdekan Wolfgang Rösch zum Generalvikar bereits mit dem heutigen Tag in Kraft. Generalvikar Rösch wird die Diözese Limburg während der Abwesenheit des Diözesanbischofs im Rahmen der mit diesem Amt verbundenen Befugnisse verwalten. – Aus dem Vatikan, 23. Oktober 2013

Wo ist der "Protz-Bischof" heute? Video, 5 Min.:
https://youtube.com/watch?v=zU1HLduMJ0s

bz Basellandschaftliche Zeitung vom  19.11.2013, S. 11
Protz-Bischof muss zahlen. Falschaussage: Verfahren eingestellt, dafür 20’000 € Geldstrafe

Das Amtsgericht Hamburg hat das Strafverfahren gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst gegen Zahlung einer Geldauflage von 20’000 Euro eingestellt. Das teilte die Pressestelle der Hamburger Gerichte gestern mit. Der Beschluss sei mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft ergangen und ausserdem nicht mehr anfechtbar. In dem Verfahren ging es um den Vorwurf der eidesstattlichen Falschaussage. Der Bischof soll im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien vor Gericht falsche Angaben an Eides statt gemacht haben. Die Staatsanwaltschaft hatte die Einstellung gegen eine Geldbusse zunächst abgelehnt. (…)

OR Nr. 47 vom 22. November 2013, S. 3

Bonn. Das deutsche Stundenbuch ist ab sofort online abrufbar. Auf der Internetseite stundenbuch.katholisch.de  finden sich für jeden Tag alle Texte zu den 6 Gebetszeiten des Stundengebets (Laudes, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet).

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 15/2014 April, S. 2
Bischof Tebartz-van Elst zurückgetreten

Papst Franziskus hat am 26.03.2014 den Amtsverzicht des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst angenommen und Manfred Grothe zum Apostolischen Administrator ernannt. Grothe ist Paderborner Weihbischof und hat die Untersuchungskommission zu Limburg geleitet.

Der von der Deutschen Bischofskonferenz am 26. März veröffentlichte Prüfbericht zum Bauprojekt der Limburger Bischofsresidenz listet Fehler auf finanzieller und rechtlicher Ebene sowie bei der Kommunikation auf. So hatte 2004 das Limburger Domkapitel den Bau des Bischofshauses ohne Rechtsgrundlage beschlossen und sich danach jegliche Kontrolle entziehen lassen. Der unterdessen zurückgetretene Bischof hatte systematisch zu niedrige Kosten angegeben, Kontrollen verhindert und kirchliche Vorschriften umgangen.

Schweizerische Wochenzeitung 14/2014, April, S. 207
Licht ins Limburger Halbdunkel. Prüfbericht zu Tebartz-van Elst enthüllt alte und neue Skandale. Von Ludwig-Ring-Eifel

Berlin. Ein Badezimmer für umgerechnet CHF 38’000.00. Beheizte Steine in einem Kreuzgang für CHF 23’000.00. Lautsprecher für CHF 55’000.00. Der Prüfbericht zum Limburger Bauprojekt, den die Deutsche Bischofskonferenz am 26. März 2014 veröffentlicht hat, listet minutiös aufs, was zwischen 2004 und 2014 alles falsch gelaufen ist: finanziell, aber auch rechtlich und in der Kommunikation. Die Finanz- und Bausachverständigen weisen nach, dass durch Neuplanungen Mehraufwendungen von 10,1 Millionen Franken entstanden – also mehr als ein Viertel der Baukosten. Vier neue Architekten-Entwürfe hat es zwischen 2007 und 2010 gegeben, der Raumbedarf vervierfachte sich. Und die Tieferlegung des Baus im Felsgrund des Domberges machte knapp ein Zehntel der Baukosten aus. Dann ist da noch die lange Liste der Luxus-Objekte wie ein Koi-Teich für CHF 260’000.00 , ein „Garten der Stille“ für CHF 814’000.00 oder bronzene Fensterrahmen für 2 Millionen Franken. (…)

Katholische Wochenzeitung Baden 33/2014 August, S. 4, Reinhard Dörner
Öffentlich-rechtliche Desinformation

Was viele erwartet haben, hat sich nun in vollem Umfang bestätigt. Elst ist nach dem geltenden Recht in jeder Hinsicht rehabilitiert (sein Ansehen wieder hergestellt), nachdem endlich auch die zuständige Staatsanwaltschaft das Untersuchungsverfahren gegen ihn eingestellt hat. Grund: Keinerlei Tatverdacht. Der auf Bischof Tebartz gelenkte Schatten fällt jetzt ganz und gar auf das zuständige Domkapitel, das in keiner Weise seiner Loyalitätspflicht genügte. Statt dessen hat es offenbar die Medien zum Erfüllungsgehilfen gegen den eigenen Bischof missbraucht. –  Der aufmerksame Beobachter der Zeitereignisse  kann sich noch gut erinnern, wie die „Öffentlich-Rechtlichen“ in abgekarteter Manier wochenlang unisono (auf demselben Ton) über Bischof Tebartz herfielen, ihm finanzielle Untreue und privatem Luxus frönende Lebensführung vorwarfen. Dabei bedienten Domkapitel und aus der sogenannten „katholischen Öffentlichkeit“, ohne zu recherchieren (nachforschen), in welchem Verhältnis diese zu ihrer Kirchlichkeit standen. Diese Szenerie beruhigte sich erst, als der Papst dem Bischof eine „Auszeit“ verordnete und schliesslich dessen Rücktrittsangebot annahm. Nachdem man also den Bischof auf diese Weise „sturmreif geschossen“ hatte, konnte auch die Akte Tebartz bei den Medienvertretern geschlossen werden. Auf jeden Fall hatte man einen unliebsamen Vertreter der Kirche beseitigt. – Falsche Behauptungen wie z. B, über die „Badewanne für 15’000 Euro“ werden öffentlich nie zurückgenommen. Durchgehend wartet man vergeblich auf Richtigstellungen. Die Art der Pressehatz war von vornherein auf die Person des Bischofs ausgerichtet nach dem Motto: Aliquid haeret mit dem Ziel des Rücktritts des Bischofs, weil der Vorwurf der persönlichen Untreue an ihm „hängen“ blieb, obwohl er nicht zutrifft. Wer jetzt darauf wartet, dass die „Öffentlich-Rechtlichen“ den Bischof rehabilitieren durch eine Korrekturmeldung im Sinne der Einstellung des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft Limburg, der ist „blauäugig“. Die Kampagne gegen den Bischof hat ja ihren Erfolg gebracht, eine Richtigstellung ist nicht mehr opportun (angebracht). Das hiesse ja, dass man sich selbst an die moralische Brust klopfen und sich sogar für Desinformation schuldig bekennen müsste. Ist es nicht an der Zeit, den „Öffentlich-Rechtlichen“ den Geldhahn abzudrehen?

Katholische Wochenzeitung Baden 43/2014 Oktober, S. 4, Hubert Gindert
Erosionsprozess in der deutschen Kirche? Wenn ja, warum?

Wenn der formale Kirchenaustritt grössere Unruhe hervorruft als die innere Kündigung von fast 90 % der Katholiken, dann kommt die Frage auf, ob der Ausfall von Kirchensteuer wichtiger erscheint als der Missionsbefehl.
Es gibt Meldungen, die man nicht kommentieren muss und danach zur Tagesordnung übergehen kann. Dazu zählen die 178’000 Austritte der Katholischen Kirche in Deutschland im Jahre 2013. Zur Kirchenstatistik 2013 erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx u. a.: „Das zweite Halbjahr 2013 hat offensichtlich zu einem Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust geführt.“ Für viele Kommentatoren liegt die Ursache dafür schnell auf der Hand., Es sind „die Kosten um den schicken Bau auf dem Limburger Dom“ (SZ, zitiert nach Konradsblatt 30.2014), mit Bischof Tebartz van Elst als Sündenbock. Die Medien fragen nicht, in wieweit sie den „Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust“ durch die Art ihrer Berichterstattung mit verursacht haben. Kardinal Marx sagt in seiner Ursachenanalyse weiter: „Die aktuellen Zahlen sind schmerzlich und alle in der Kirche müssen das ernst nehmen für ihr handeln,“

Aber müsste der auf 10,8 % zurückgegangene Kirchenbesuch nicht noch mehr erschrecken als die Austrittszahlen von 2013?
Von den rund 24,2 Mio. Katholiken in Deutschland nehmen 21,6 Mio. nicht an der sonntäglichen Eucharistiefeier, dem wichtigsten Ereignis einer Pfarrgemeinde, teil. Die FAZ sagt entsprechend: „Weit dramatischer … sind langfristige Erosionsprozesse. Die Zahl der regelmässigen Gottesdienstbesucher hat sich binnen weniger als einer Generation halbiert“ (Zitiert nach Konradsblatt 30.2014).

Wenn aber der formale Kirchenaustritt grössere Unruhe hervorruft als die innere Kündigung von fast 90 % der Katholiken, dann kommt die Frage auf, ob der Ausfall von Kirchensteuer wichtiger erscheint als der Missionsbefehl.
Dieser lautet bei Matthäus: „Geht hin in alle Welt und verkündet aller Schöpfung die frohe Botschaft.“ Es taucht auch die Frage auf, ob man Christ sein kann ohne Kirche, wie das bei denen ist, die zu ihr keinen Kontakt mehr haben. Über Neuevangelisierung spricht die Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz nicht. – In den westlichen Ländern gibt es die gern geglaubte Entschuldigung: Mit wachsendem Wohlstand schwindet der Glaube. Papst Franziskus war in Korea: Dort wächst die Katholische Kirche im gleichen Rhythmus mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Man kann ja fragen: Ist der Wohlstand in der Kirche bei uns ein Hindernis für das religiöse Lebern? Man schätzt nicht, was man nicht kennt. Nach 9 Jahren Pflichtunterricht in Religion kennen die jungen Katholiken die Inhalte ihres Glaubens nicht. Das ist seit langem bekannt. Wer sich in den letzten Jahrzehnten um Abhilfe an die Verantwortlichen gewandt hat, musste den Eindruck gewinnen, dass solche Schreiben auf den Index der verbotenen Schriften gesetzt worden sind.- „Wir erleben nicht so sehr eine Epoche der Veränderungen, sondern die Veränderung der Epoche“, sagte Papst Franziskus in einem Interview. Dieser Epochenwechsel zeigt sich bei uns auch im dramatischen Niedergang des Glaubens“. – Erzbischof Gänswein sieht die eigentliche Ursache der Vertrauenskrise als eine Glaubenskrise: „Es handelt sich um eine wirkliche Glaubenskrise. Die Glaubwürdigkeit des Evangeliums steht auf dem Spiel.“

Aber wenn auch die Heilige Schrift vom Massenabfall und vom Auftreten falscher Propheten in der Endzeit berichtet, enthebt uns das nicht der Aufgabe, nach den Ursachen für den Glaubensabfall heute zu fragen, und ihn, soweit das in unserer Hand liegt, aufzuhalten!
Prof. Dr. Hubert Gindert ist der Initiator und Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken
(siehe auch unter →Kirchen in Rom)

Katholische Wochenzeitung Baden/CH, 4/2015, Januar, S. 5, Peter Winnemöller
Zur Lage der Kirche in unserem Land

In bischöflichen Ordinariaten sollten die Alarmglocken klingeln. (Der Ausdruck „in unserem Land“ im Titel meint Deutschland. Die Analyse trifft aber fast zu 100 Prozent auch auf die Lage der Kirche in der Schweiz zu. Red.)

Weihnachten ist vorbei, die vollen Kirchen haben wir hinter uns. In einem „FAZ“-Artikel hat sich Markus Günther analytisch mit der Lage der Kirche befasst. Der Analyse kann man zu fast 100 % zustimmen. – Mag der Vergleich der Kirche in unseren Tagen mit der DDR in ihren letzten Jahren auch etwas krass klingen. Dieser Vergleich jedoch entbehrt nicht einer gewissen Grundlage, wenn man die Aufbruchsrhetorik der Pastoralstrategen in den Bistümern hört und liest.  Man fragt sich doch allen Ernstes, ob  die nicht kapieren, dass die Leute an der Basis ihre Propagandalügen am Ende doch durchschauen. Bei knapp 10 % regelmässigem sonntäglichen Kirchenbesuch sollten in bischöflichen Ordinariaten die Alarmglocken ebenso klingeln wie bei der Tatsache, dass nicht einmal die Hälfte der Kinder eines Geburtsjahrganges noch getauft wird. (In der Schweiz dürfte in vielen Gegenden der Kirchenbesuch deutlich unter 10 % sein. Red.) In 30 Jahren, wenn die jetzt letzte kirchlich sozialisierte Generation ausgestorben ist. das betont Markus Günther zu Recht, ist auch die Kirchensteuerherrlichkeit vorbei. Die Kirchensteuer nicht zu zahlen, führt in D unmittelbar zu Exkommunikation, auch wenn die kirchliche Propaganda längst andere Begriffe dafür gefunden hat. Fakt bleibt es. Wer die Steuer verweigert, ist raus aus der Sakramentengemeinschaft.

Glaubensirrtümer hingegen interessieren nicht. So schreibt Günther: Wie wenig die Kirchenmitgliedschaft noch mit dem Glauben zu tun hat, offenbarte eine Meinungsumfrage des Instituts Allensbach im Auftrag der katholischen Kirche. Sie fiel allerdings so verheerend aus, dass die Ergebnisse nie veröffentlicht wurden. Man weiss es natürlich in den Ordinariaten und in der Bischofskonferenz. Die grässliche Wahrheit liegt längstens auf dem Tisch. Nur knapp die Hälfte der Christen im Land glaubt an die Auferstehung Christi. Die überwältigende Mehrheit der Menschen glaubt nicht an das ewige Leben. Das ist nur die Spitze des Eisberges. Wie es um den Glauben an die Realpräsenz in der Eucharistie aussieht, mag man sich gar nicht vorstellen, wenn man an Weihnachten mal wieder erleben durfte, wie sich die zahlreichen U-Boot-Christen ihren Keks abholten.

40 Jahre ohne nennenswerte Katechese (Religionsunterricht): Das „Werk“ der Mietlinge unter den Hirten! Einen Punkt lässt Markus Günther in seinem brillanten Artikel allerdings unerwähnt. Es ist die Tatsache, dass wir seit über 40 Jahren ohne nennenswerte Katechese auskommen müssen. Weder im schulischen Religionsunterricht noch im Rahmen der Sakramentenkatechese in den Gemeinden lernen die Menschen in unserem Land, was die Kirche wirklich glaubt. Im besten Fall bekommen sie eine weichgespülte Wahrheit präsentiert. Im schlimmsten Falle sind es Privatmeinungen von Lehrern, Gemeindereferentinnen oder ehrenamtlichen (zumindest nicht ausgebildeten) Katecheten. Wer mal Firmenvorbereitung gemacht hat, kann es wissen. Schüler nach 10 Jahren katholischem Religionsunterricht kennen weder die Grundgebete noch die Zehn Gebote. Sie wissen nichts von der Göttlichkeit Jesu und können die 7 Sakramente der Kirche nicht (schon gar nicht in der richtigen Reihenfolge) nennen. Sie haben von den Fünf Geboten der Kirche nichts gehört, wissen nichts von der Dreifaltigkeit Gottes und dümpeln (leicht schlingern) auch ansonsten in einem diffusen (verschwommenen) Gemisch aus Vulgär-Atheismus/-agnostizismus (niedrige Verneinung der Existenz Gottes und gemeine Lehre, die das übersinnliche Sein für unerkennbar hält) und esoterischen (grenzwissenschaftlichen) Religionen Marke Eigenbau herum.

Von religiöser Praxis erst recht keine Spur! Fehlt es an Wissen schon dramatisch, so ist von religiöser Praxis erst recht keine Spur. Was für Kinder und Jugendliche gilt, gilt für Eltern in gleicher Weise. Elternabende zu Firm- oder Erstkommunionsvorbereitung sollten FSK 18 sein. Kein Gruselfilm hat mir bislang einen solchen Schauer über den Rücken gejagt, wie derartige Elternabende. Die Antwort lautet nicht etwa, eine katechetische Grossoffensive zu starten, d. h., aus für die Ausbildung ehrenamtlicher Katecheten mal wirklich ein paar von 5,5 Milliarden Kirchensteuer-Euro in die Hand zu nehmen. Statt dessen schreibt man aufwendige Pastoralpläne, verwendet Methoden aus der Unternehmensberatung und pflegt eine sinnleere Aufbruchsrhetorik. Man möchte den Jugendlichen ein positives Erlebnis „mit Kirche“ verschaffen. Damit ist man auf einem Niveau weit unterhalb des örtlichen Fussballvereins angelangt. Man mache sich nichts vor: Katechese generiert (hervorbringen) keinen Glauben. Doch Katechese schafft die Basis, damit der Glaube auf einem Fundament der Vernunft wachsen kann. Die Suche nach Gott ist dem Menschen zu eigen. Aufgabe der Kirche ist es, hier Fleisch ans Bein zu bringen. Denkt man dies mit, liest man den Artikel von Markus Günther noch mal in einem anderen Licht.

Prinzip der „konstruktiven Destruktion“? (Zerstörung) Es stimmt, die Kirche wird sich nach Zusammenbruch der Kirchensteuer zahlenmässig irgendwo in der Grössenordnung einer Sekte ansiedeln. Doch die Kirche ist eine übernatürliche Wirklichkeit. Der Zusammenbruch der Kirche in Deutschland, den man – ceteris paribus (unter sonst gleichen Bedingungen) – für die nächsten 20 Jahre vorhersagen kann, tut die Kirche keinen Abbruch. Dann kommen Missionare aus Korea, Afrika und Indien, um hier das Evangelium zu verkünden. Ob diese Kirche, die dann wächst, dem Staat allerdings so nützlich ist, wie die fiskalisch (von der Staatskasse)  finanzierte und politisch gesteuerte Kirche unserer Tage, das sein einmal dahingestellt. Wer die Kirche der Zukunft in Deutschland (und in der Schweiz. Red.) sehen will, kann das schon jetzt tun. Man besuche Nightfever und ähnliche Veranstaltungen. Man schaue sich bei geistlichen Bewegungen und Gemeinschaften um. Dort wächst, langsam und in Anfängen, was die Kirche in unserem Land künftig sein wird. Sie wird die Kirche in Lateinamerika und Afrika ähnlicher sein, als viele von uns sich das bis heute vorstellen können.  Und die Wahrscheinlichkeit, dass sei eine vom Staat ungeliebte oder gar verfolgte Kirche sein wird, ist nicht so ganz gering. (Zwischentitel Redaktion KWZ)

DOLOMITEN von Samstag/Sonntag, 21./22.02.2015, S. 6
Reichste Diözese legt Vermögen offen

Köln. Das Erzbistum Köln, das grösste und reichste in Deutschland, verfügt über ein Vermögen von 3,35 Milliarden Euro. Das Erzbistum legte am Mittwoch seinen Jahresabschluss für das Jahr 2013 vor. Es ist das erste Mal, dass die Erzdiözese ihr Vermögen offenlegt. Die Finanzanlagen – Wertpapier- und Immobilienfonds – beliefen sich auf 2,4 Milliarden Euro, teilte das Erzbistum mit. Nicht erfasst sind unverkäufliche Kunstschätze wie der Dreikönigsschein im Kölner Dom. Sachanlagen wie Schulen und Tagungshäuser, wurden mit 646 Millionen Euro bewertet. Hinzu kamen Bankguthaben und Vorräte. Das Milliardenvermögen sichere „die tägliche Arbeit in der Seelsorge und Caritas“, so Generalvikar Stefan Hesse. Jeden Tag flössen rund 2 Millionen Euro in Pfarreien, Caritas und Hilfseinrichtungen sowie in Projekte in Krisenregionen.

OR Nr. 12/13 vom 20. März 2015, S. 6
Abermals Kirchensteuer in Rekordhöhe

Bonn. Die katholische Kirche hat im vergangenen Jahr 2014 ein beachtliches Ergebnis bei der Kirchensteuer erzielt. Mit rund 5,68 Milliarden Euro übersteigen die Einnahmen aus dem von den Finanzämtern eingezogenen Mitgliedsbeitrag zum dritten Mal in Folge die Fünf-Milliarden-Grenze. Dies teilte die Deutsche Bischofskonferenz mit. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 4,24 %. – Im Jahre 2013 summierten sich die von Katholiken gezahlten Kirchensteuern auf rund 5,45 Milliarden Euro, damals verzeichnete die Evangelische Kirche in Deutschland 4,84 Milliarden Euro. Eine Sprecherin der Bischofskonferenz begründete das Rekordergebnis mit der guten Konjunktur und der hohen Zahl von Katholiken in regulären Arbeitsverhältnissen. Die katholische Kirche in Deutschland zählt laut jüngsten Angaben etwa 24,2 Millionen, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) rund 23,4 Millionen Mitglieder. Sie sind damit die beiden mitgliederstärksten Organisationen in Deutschland.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 16/2015 April, S. 2
Tebartz-van Elst neu im Vatikan tätig

Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat seine Tätigkeit im Vatikan aufgenommen. Im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung (Via della Conciliazione 5, Rom) ist er im Rang eines „Delegaten“ für den Bereich Glaubensunterweisung (Katechese) zuständig. Der im Jahre 2010 gegründete Päpstliche Rat soll Empfehlungen für die Bischöfe in der westlichen Welt entwickeln, wie die Weitergabe des christlichen Glaubens an die unterschiedlichen Generationen besser gelingen kann. – Stand Januar 2016; Tebartz-van Elst soll in einer 200 m2 grossen Wohnung an der Piazza Navona wohnen.

Katholische Wochenzeitung CH Baden, 15/2015 April, S. 9
Was die deutsche Kirche weiss, aber verschweigt.
Kasper und Marx, das „Gesicht“ der deutschen Kirche  (…)

„Die letzte christlich sozialisierte und kirchlich aktive Generation scheidet bald aus dem Arbeitsleben aus und stirbt in den nächsten drei Jahrzehnten. Dann bricht auch die Fassade der Kirche zusammen. Dahinter wird eine Minderheit zum Vorschein kommen, die nicht viel grösser sein wird als die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas“. Diese nüchterne Feststellung schrieb Markus Günther vergangenes Jahr wenige Tage nach Weihnachten in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. – Er verwertete eine Erhebung des Allensbach Institutes, die von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Auftrag gegeben worden war. Die Ergebnisse waren jedoch so niederschmetternd, dass sie der DBK-Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx sofort in der Schublade verschwinden liess. – Einzige Zahlen:  68 % der Befragten wählen auf die Frage, warum sie katholisch seien, die Antwort: „Weil man dann wichtige Ereignisse im Leben kirchlich feiern kann, zum Beispiel Hochzeit, Taufe“. Die zweithäufigste Antwort war: „Es gehört für mich einfach dazu, das hat in unserer Familie Tradition“. Religiöse Antworten klingen anders. Es seien einfach „kulturelle, soziale Gründer“, konstatierte Günther. Ein Befund, der von katholischen Priestern und protestantischen Pastoren bestätigt werde: Die Kirche könne heute noch dort einen „Staat“ machen, „wo sie eine glänzende Feier verspricht“, so Günther. Laut Allensbach glauben mehr Deutsche an Ufos als an das Jüngste Gericht. Zwei Drittel der Deutschen sind amtliche Christen, aber nur kein Drittel glaubt an die Auferstehung Christi. 60 % der Deutschen glauben nicht an ein ewiges Leben. Für sie ist mit dem Tod Feierabend. „Dagegen glaubt jeder vierte Deutsche, dass die Begegnung mit einer schwarzen Katze Unglück bringt“, Jeder dritte Firmkandidat und Confirmand glaubt nicht an Gott. – Die Menschen feiern gerne. Das gelte heute auch für viele Gottesdienste. Man feiere weiter, auch wenn man nicht an Gott glaube. Die Kirchensteuer werde spätestens ab 2030 in schnellen Schritten versiegen, meint Günther Allein 2013 habe die katholische Kirche 10 % ihrer Gottesdienstbesucher verloren. Kein Benedikt- und Franziskus-Effekt habe etwas an der Talfahrt geändert. Erstaunlicherweise steige trotz des massiven Schwundes praktizierender Gläubiger die Zahl der Atheisten (Existenz eines Gottes wird verneint) nicht. Für die „grosse Mehrzahl“ der Menschen sei die Frage nach Gott auch weiterhin ein lebenslanges Thema. Die Suchenden und Fragenden würden von den Kirchen immer seltener erreicht. „Die populärste Antwort“ auf die Fragen, war dem so sei, laute, „weil die Kirche nicht mehr zeitgemäss ist“. (…)

OR Nr. 18 vom 1. Mai 2015, S. 2
Katholische Kirche in Deutschland will Familienfreundlichkeit verbessern

Die katholische Kirche in Deutschland will ein familienfreundlicherer Arbeitgeber werden. Dazu hat die Deutsche Bischofskonferenz jetzt eine Studie in Auftrag gegeben, die die Massnahmen der 27 Bistümer zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer sichten und deren Wirksamkeit auswerten soll. Wie die Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, wird das Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingoldstadt eine Bestandsanalyse über familienfreundliche Massnahmen in den deutschen (Erz-) Bistümern durchführen. Mit einem ausführlichen Fragebogen werden die Personalverantwortlichen, Gleichstellungsbeauftragten und Mitarbeitervertreter der Bistümer zu 4 Schwerpunkten befragt: Möglichkeiten der Arbeitszeitgestaltung, Angebote für Eltern und Elternzeit, Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Angehörige sowie Familienserviceangebote. Die Ergebnisse sollen Im Herbst präsentiert werden. Die katholische Kirche in Deutschland hat rund 650’000 hauptamtliche Mitarbeiter. Davon sind allerdings mehr als 500’000 beim Wohlfahrtsverband Caritas beschäftigt.

Katholische Wochenzeitung Baden 20/2015 Mai, S. 4
Journalist: „Kolossales Scheitern des deutschen Episkopats“ – oder:
Über die moralische Verelendung der reichen Prasser!

Der Publizist Gersdorff kritisiert DBK-Stellungnahme für die Familien-Bischofssynode: „Wie viel Geld hat die reiche katholische Kirche in Deutschland ausgegeben, um die negativen Einflüsse von Fernsehen, Internet und sonstige Medien zu bekämpfen?“

„Welche katechetischen Gegenmassnahmen wurden getroffen, um die katholische Lehre wach zu halten?“ Diese pointierten Fragen stellte der katholische Publizist Mathias von Gersdorff in einem Kommentar in der „Jungen Freiheit“ angesichts der Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz auf die Vatikanumfrage zur Vorbereitung der Familiensynode im Oktober 2015. Das Dokument sei „das Eingeständnis eines kolossalen Scheiterns des deutschen Episkopats, in diesem Land den katholischen Glauben und das katholische Lehramt zu verteidigen“. „Falls die Stellungnahme tatsächlich die hiesige Realität wiedergibt, so hat die Kirche keinerlei Einfluss auf die Ansichten ihrer Gläubigen hinsichtlich Ehe, Familie und Sexualmoral. Was Scheidung, Patchwork-Familien, Verhütung und homosexuelle Partnerschaften angeht, haben die Gläubigen laut der Stellungnahme der deutschen Bischöfe vollständig die Ansichten übernommen, wie sie Zeitschriften wie Bravo, Spielfilme, Soap Operas oder Bündnis 90/Die Grünen verbreiten. Mit anderen Worten: Laut der Deutschen Bischofskonferenz hat die sexuelle Revolution in Deutschland ganze Arbeit geleistet. Die katholischen Bischöfe haben keinerlei Einfluss darauf, was die Gläubigen über Ehe und Sexualität denken.“ (…)

Katholische Wochenzeitung Baden CH, 47/2015 November, S. 9
Ist die Kirche reich? In Deutschland ja

Die Kirche in Deutschland ist reich, aber wenig lebendig. Zwischen diesen beiden Beobachtungen besteht ein Zusammenhang, schreibt der britische Moraltheologe Alexander Lucie-Smith. Ist die Kirche reich? Das kommt darauf an. Die Kirche in Afrika ist es sicher nicht. Aber es gibt ein Land, in dem die Kirche sehr reich ist. Dieses Land ist Deutschland, dank seiner Kirchensteuer. Das schreibt der katholische Priester und Moraltheologe Alexander Lucie-Smith in einem Kommentar für die „Catholic Herald“, dessen Mitherausgeber er ist. Die deutsche Kirche sei gleichzeitig eine wenig lebendige Kirche. Zwischen den beiden Beobachtungen bestehe ein Zusammenhang. Der wöchentliche Messebesuch sei von 22 % 1989 auf knapp 11 % 2014 zurückgegangen. Die Zahl der kirchlichen Trauungen sei zwischen 1990 und 2013 von 116’000 auf 44’000 zurückgegangen. Die Zahl der Messebesucher liege bereits deutlich unter jener, die Kirchensteuer zahlen würden. Die deutschen Bischöfe hatten also wenig Anlass, über den Rückgang der Kirchenbesuche nachzudenken, schreibt Lucie-Smith.

(In der Schweiz ist die Kirche ähnlich reich wie in Deutschland, und die pastorale Situation ist ähnlich niederschmetternd. Reiche Prasser verlieren die Fruchtbarkeit, auch spirituell. Herbert Meier)

OR Nr. 48 vom 27.11.2015, S. 6
Kardinal Marx lädt Papst Franziskus nach Deutschland ein

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat Papst Franziskus im Rahmen des „Ad-limina“-Besuches der deutschen Bischöfe nach Berlin und in andere Städte eingeladen. Über einen möglichen Termin wollte er sich nicht äussern. Er könnte sich jedoch nicht vorstellen, dass eine solche Visite 2017 in Frage komme. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 45/2017 November, S. 4
Die „Zeitgeistlichen“ machen die Kirche lächerlich

Die deutsche Sprache ist von „Denglisch und Genderei“ bedroht. Statt gegenzusteuern, mischen die Kirchen dabei kräftig mit. Davon ist die Zeitung „Deutsche Sprachwelt“ überzeugt.

Dies berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur „idea“. Die Zeitung „Deutsche Sprachwelt“ hat daher 7 Thesen zur Kirchensprache veröffentlicht. In der ersten These heisst es, dass der Zeitgeist den Heiligen Geist vertreibe. Gemeinden böten etwa „Afterwork“ oder „Go Special-Gottesdienste“ an. Kirchenenglisch sei eine Huldigung an die Mode:“ Die sprachliche Verflachung der Kirchensprache steht der Glaubenstiefe entgegen. Laut der zweiten These machen „die Zeitgeistlichen“ die Kirche lächerlich. Kirchenfunktionäre sprächen von „Pfarrer/innen“, Spendenden und Mitarbeitenden. Im Programm des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2015 sei inmitten der „politisch korrekten Doppelnennungen versehentlich von den „Saalmikrofoninnen und -mikrofonen die Rede gewesen. „Wer sich in den Fallstricken vermeintlich gerechter Sprache verheddert, wird zum Gespött und nicht mehr ernstgenommen.“ In einer weiteren These beklagt die Zeitung, dass politische Korrektheit wichtiger als die sprachliche und biblische genommen werde. Die Kirche folge dem Gender-Main-streaming-Programm der Bundesregierung. Die EKD gebe etwa „Tipps für eine geschlechtergerechte Sprache“. In der „Bibel in gerechter Sprache“ werde es auf die Spitze getrieben.

Dort lautet das Sechste Gebot („Du sollst nicht ehebrechen“, 5. Mose 5,18): „Verletze keine Lebenspartnerschaft!“

Katholische Wochenzeitung Baden 50/2017 Dezember, S. 4
Deutschland ist „mehr oder weniger“ eine Heidenrepublik

In Deutschland herrscht religiöse Ahnungslosigkeit. Die meint der jüdische Historiker Prof. Michael Wolffsohn in der „Schwäbischen Zeitung“. Laut Wolffsohn sei das Christentum „weitgehend zur  Folklore verkümmert“. Nur noch eine Minderheit der Christen wisse, warum Weihnachten, Ostern und Pfingsten gefeiert werden. Die Mehrheit der Deutschen sei religiös „eher analphabetisch“. Zugleich nehme die Zahl der Muslime in Deutschland zu. Deren Mehrheit sei „gläubig bis tiefgläubig“. Christen, die ihre eigene Religion nicht kennen, könnten mit ihnen keinen interreligiösen Dialog führen.

Kritik übt Wolffsohn an Repräsentanten der evangelischen und katholischen Kirche, weil diese oft vergässen, dass „Politik Opium für die Religion sei“. Wolffsohn erklärt wörtlich: „Sie müssen höllisch aufpassen, dass sie den Himmel nicht aus den Augen verlieren“. Man müsse Kirchenvertreter daran erinnern, dass Politiker „auf der Politik-Klaviatur besser spielen können als sie“.

Laut Wolffsohn sei besonders die EKD „nicht selten wie der verlängerte rot-grüne Arm“. Wolffsohn lebt sei 1966 in Deutschland, und wurde 1982 von der Universität der Bundeswehr in München zum Professor für Neuere Geschichte berufen. Er wurde 1947 in Tel Aviv in eine jüdische Familie geboren, der noch 1939 die Flucht aus Deutschland gelungen war.

Katholische Wochenzeitung Baden 7/2018 Februar, S. 11
„Vorstoss von Kardinal Marx missachtet eindeutige Offenbarung Gottes“

Kardinal Cordes widerspricht dem Vorschlag von Kardinal Marx zur Segnung von homosexuellen Partnerschaften „in Einzelfällen“: „Marx erwähnt nicht einmal, dass Homosexualität immer dem Willen Gottes widerspricht.“ (…)

1. Der Vorstoss von Kardinal Marx missachtet die eindeutige
    Offenbarung Gottes
2. Die Zustimmung zu solchen Paar-„Segnungen“ ist beängstigend
    naiv
3. Der Vorschlag des Präsidenten der Deutschen Bischofskonferenz
    missversteht Seelsorge als Ausdruck von sentimentalem
    Einverständnis  (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 21/2018 Mai, S. 4
„Der Auftrag von Jesus war aber nie: ‚Schafft Häuser!'“

Katholischer Buchautor kritisiert Katholikentag: „In Münster werden auch Tausende Kirchenmitarbeiter herumlaufen – in ihrer Arbeitszeit. Diese Personalkosten wären besser in der Seelsorge investiert, nicht in dieser Selbstbespassung“!

Der katholische Bestseller-Autor Erik Flügge hat den Katholikentag in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ als „brutale Geldverschwendung“ kritisiert. Die Veranstaltung kostet etwa 9,3 Millionen Euro, 2/3 zahlt die Kirche selber. Flügge meint dazu: „In Münster werden auch Tausende Kirchenmitarbeiter herumlaufen – in ihrer Arbeitszeit. Diese Personalkosten wären besser in der Seelsorge investiert, nicht in dieser Selbstbespassung!“

Flügge meinte dann, dass die katholische Kirche umdenken müsse und sich nach dem allergrössten Anteil ihrer Mitglieder auszurichten habe. Dies seien nicht die 10 %, die zu einem Katholikentag gehen oder am Sonntag in die Kirche. „Die 10 % der aktiven Kirchenmitglieder verbrauchen das gesamte Geld, die gesamten Personalressourcen der Kirche – während die übrigen 90 % der Kirchenmitglieder nichts davon abbekommen.“

Der Autor kritisierte dann, dass Ausgetretene mehr Zeit in den Austritt investieren müssen, als die Kirche jemals in diese Menschen investiert hat. Eine solche Kirche habe es verdient, wenn ihre Mitglieder austreten. „Doch wenn die Menschen nicht mehr in die Kirche kommen, dann muss die Kirche eben sagen: Wir nehmen alle unsere Priester, unsere Mitarbeiter – und gehen zu den Menschen, klingeln an ihren Haustüren. Wir brauchen eine Kirche, die aufhört zu warten, bis jemand zu ihre kommt“, so Flügge. Dafür brauche man nicht unbedingt Priester. Zentrale Orte für die Gotteshäuser sollte es geben.

Die restlichen Mitarbeiter sollten laut Flügge raus auf die Strasse. „Es braucht doch keine grossen, leeren Gotteshäuser, sondern mehr Gebete in den Wohnzimmern. Das wäre dann auch nah am frühen Christentum. Die katholische Kirche ist zu einer riesigen Immobilienverwaltung geworden. Der Auftrag von Jesus war aber nie: „Schafft Häuser!“

Kath. Wochenzeitung Baden 21/2018 Mai, S. 6
Hamburger Erzbischof Hesse: „Papst hat deutschen Bischöfen im Kommunionsstreit Richtung signalisiert“.

Im Streit über den Kommunionempfang für nichtkatholische Ehepartner hat Papst Franziskus nach Ansicht des Hamburger Erzbischofs Stefan Hesse „einen klaren Richtungswink“ gegeben.

Mit der Rücküberweisung des Konflikts an die deutschen Bischöfe habe Franziskus signalisiert, dass eine Bischofskonferenz die Kompetenz habe, eine solche Frage zu entscheiden, sagte Hesse bei der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Münster.

Zudem habe der Papst deutlich gemacht, dass die Bischofskonferenz die Frage des Kommunionempfanges genau so entscheiden könne, wie sie es mehrheitlich getan habe. Hesse ist Geistlicher Assistent der ZdK.

Mehrheitsbeschluss der deutschen Bischöfe: Die Bischöfe hatten im Februar 2018 bei ihrer Vollversammlung in Ingoldstadt mit Drei-Viertel-Mehrheit eine bislang unveröffentlichte Handreichung beschlossen, wonach nichtkatholische Ehepartner im Einzelfall die Kommunion empfangen können. 7 Bischöfe, darunter der Kölner Kardinal Woelki, wandten sich daraufhin in einem Brief an den Vatikan und baten um Klärung der Frage, ob eine solche Regelung von einer einzelnen Bischofskonferenz beschlossen werden kann. Der Vatikan verwies vorige Woche den Konflikt zur Klärung an die deutschen Bischöfe zurück. (kna)

Kath. Wochenzeitung Baden 21/2018 Mai, S. 14
Weiterhin Druck auf die „glorreichen Sieben“

Auf die 7 deutschen Diözesanbischöfe, die die DBK-Handreichung zur Eucharistie-Zulassung evangelischer Ehepartner ablehnen, wird von ihren Mitbrüdern fast täglich neuer medialer Druck ausgeübt.

Mitte Mai hat sich der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf zu Wort gemeldet und ausgerechnet bei Joachim Frank beim umstrittenen „Kölner Stadtanzeiger“, der seit einigen Wochen eine Kampagne gegen den Kölner Kardinal Woelki führt, ein Interview lanciert und klargestellt, dass eine „möglichst einmütige Haltung keine „Einstimmigkeit“ bedeutet. Kohlgraf möchte über die Handreichung nochmals diskutieren, damit die Minderheit das Gesicht nicht verliere und damit niemandem mehr das Katholisch-Sein abgesprochen werde. Wörtlich meint er: „Wir müssen heraus, aus dieser Logik der Unterstellung und des Verdachts, die so tut, als wäre die Mehrheitsposition lehramtlich nicht mehr in der Spur.“ Kohlgraf fühle sich vom Brief der 7 Bischöfe „persönlich getroffen“, weil davor gewarnt wurde, dass durch das Votum Gefahr für die Substanz des Glaubens und die Einheit der Kirche bestehe. Der Bischof von Mainz bemühe sich dann, Franziskus für die Mehrheits-Agenda der Deutschen Bischofskonferenz zu vereinnahmen und behauptet, dass der Papst diese Gefahr nicht sehe und das „Bemühen um Ökumene“ für lobenswert betrachte. Der Mainzer Bischof geht dann sogar so weit, dass er behauptet, dass Franziskus möchte, dass sie so vorgehen, wie mehrheitlich beschlossen wurde.

Kath. Wochenzeitung Baden 28/2018 Juli, S. 4
Kardinal Müller: „Wir erleben eine Bekehrung zur Welt anstatt zu Gott“

Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation übt schwere Kritik an Kardinal Marx und der Agenda der liberalen deutschen Kirche: „Das sind ihre Ziele, und um diese zu erreichen, sind sie auch bereit, die Bischofskonferenz zu spalten“.

Gerhard Kardinal Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, hat in einem Interview mit „Catholic World Report“ schwere Kritik an Kardinal Marx geübt. „Eine Gruppe der Deutschen Bischofskonferenz mit ihrem Präsidenten an der Spitze sieht sich als Trendsetter der katholischen Kirche auf dem Marsch in die Moderne. Sie sehen die Säkularisierung und die De-Christianisierung von Europa als eine nicht-mehr-rückgängig-machbare Entwicklung“.

Daher sei laut Müller in ihren Augen die Neuevangelisierung ein Kampf gegen den objektiven Lauf der Geschichte. Der Kardinal meint, dass sie für die Kirche eine Nische suchen, wo sie in Frieden leben können. Daher müssen in ihren Augen alle Glaubenslehren, die sich gegen den Mainstream richten, reformiert werden.

Müller erklärt dann, dass als Konsequenz daraus die Eucharistie an Menschen ohne katholischen Glauben und an Menschen, die nicht im Stand der heiligmachenden Gnade sich befinden, gespendet werden soll. Auf der weiteren Agenda befinden sich laut Müller Segnungen für Homosexuelle, Interkommunion mit Protestanten, die Relativierung der Unauflösbarkeit der sakramentalen Ehe, die Einführung von Viri probati, die Abschaffung des Zölibats und die Anerkennung von sexuellen Beziehungen vor und ausserhalb der Ehe.

„Das sind ihre Ziele und um diese zu erreichen, sind sie auch bereit, die Bischofskonferenz zu spalten.“ Gläubige, die die Lehre der katholischen Kirche noch ernst nehmen, werden als „Konservative“ gebrandmarkt und ausserhalb der Kirche gestossen. Diese werden laut Müller auch von liberalen und antikatholischen Medien diffamiert (verleumdet).  (…)

Der Kardinal übt auch erneut Kritik an Papst Franziskus, weil dieser die Bedeutung der Glaubenskongregation minimiert habe. „Der Glaube ist wichtig für die Erlösung. Päpstliche Diplomatie kann viel Gutes in der Welt bewirken.“ Aber die Verkündigung des Glaubens dürfe nicht  irdischen Machtspielen untergeordnet werden.

Kath. Wochenzeitung Baden 4/2019, S. 3
„Wir werfen Ihnen vor, Ihr geistliches Amt zu missbrauchen!“

Paderborner Priesterkreis ruft DBK-Vorsitzenden Marx zum Rücktritt auf: „Wir kündigen Ihnen an, dass wir Jesus Christus als den einzigen Erlöser und wahren Retter bekennen werde, während Sie das Kreuz des Herrn in skandalösem Verrat abgelegt haben.“

Der Paderborner Priesterkreis „Communio veritatis“ hat am Fest der Taufe des Herrn einen Aufruf an Kardinal Marx verfasst, den „kath.net“ im Wortlaut dokumentiert:

Herr Kardinal Marx!
Wir fordern Sie auf, den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz aufzugeben, weil dieser Begriff eine Ausgrenzung Ihrer Amtsbrüder ist!
Wir stellen heraus, dass in Jesus Christus, dem Sohn Gottes, die Wahrheit in Person unter uns erschienen ist. Sie stehen mit Ihrer soziologischen Sichtweise im Irrtum des Synkretismus (Vermischung von Lehren und Religionen) und des Relativismus (philosophische Lehre, für die alle Erkenntnisse nur relativ, nicht allgemein gültig ist).
Wir werfen Ihnen vor, Ihr geistliches Amt zu missbrauchen, indem Sie die Sakramente der Kirche offenkundig als Ihren Privatbesitz ansehen, den Sie beliebig auf dem Altar des Zeitgeistes opfern.
Wir weisen die Instrumentalisierung (Mittel für die eigenen Zwecke nutzen) unserer Religion zurück!
Sie benutzen diese in verfälschender Verweltlichung zur Verbreitung der linksliberalen politischen Ideologie des Mainstreams (vorherrschende Richtung).
Wir erinnern daran, dass die Kardinalsfarbe Rot (WA: karmin- oder scharlachrot) nicht die Flagge eines Neo-Marxismus (Neu-Marxismus, begründete Theorie des Kommunismus) meint, sondern die Verteidigung des katholischen Glaubens bis zum Blutvergiessen.
Dabei ist der Katechismus nicht Name einer Insel in der Südsee, sondern die verbindliche Auslegung der Lehre der Kirche.
Wir kündigen Ihnen an, dass wir Jesus Christus als den einzigen Erlöser und wahren Retter bekennen werden, während Sie das Kreuz des Herrn in skandalösem Verrat abgelegt haben.
Wir beten dafür, dass unser Abendland zum Glauben an den dreifaltigen Gott zurückkehrt, in dem allein das Leben und das ewigen Heil zu finden ist.
Paderborn, am Fest der Taufe des Herrn 2019
Priesterkreis „Communio Veritatis“

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 8/2019 Februar, S. 2
Kritik an Müllers „Glaubensmanifest“

Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat mit seinem am 09.02.2019 veröffentlichten „Glaubensmanifest“ Kritik ausgelöst. Das Manifest enthalte neben vielen Sätzen, die jeder Katholik nur bejahen könne, auch allzu pauschale Aussagen oder nur private theologische Überzeugungen, hält der frühere Kurienkardinal Walter Kasper in einer Erklärung fest. Müller fasst aus seiner Sicht grundlegende Glaubenswahrheiten der katholischen Kirche zum dreifaltigen Gott, zu Jesus Christus, dem Wesen der Kirche und ihrer Sakramente zusammen. Ohne es konkret zu nennen, kritisiert er damit das katholisch-muslemische Konsensdokument, das Papst Franziskus und der Grossimam von Al-Azhar, Mohammad al-Tayyeb in Abu Dhabi unterzeichnet haben.

Kath. Wochenzeitung Baden 7/2019 Februar, S. 6, Mathias von Gersdroff
Berufungs-Wüste Deutschland macht nur noch mit Homosexualität Schlagzeilen

„Normale“ Katholiken mit Priesterberufung, die die Sexmoral und das katholische Lehramt ernst nehmen, werden nicht mehr in die Seminare eintreten (können).

Bekanntlich ist die Situation der Priesterberufungen in Deutschland katastrophal. Deutschlands katholische Seelsorge kommt zunehmend in die Hände von ausländischen Priestern, was wahrscheinlich die Rettung für die Katholische Kirche in Deutschland ist. Denn die hiesigen Zuständigen für Priesterberufungen und Berufungspastoral interessieren sich nur noch für ein Thema: Homosexualität.

So kann man im Informationsportal der Bischofskonferenz, katholisch.de, folgende Schlagzeilen lesen:

31. Januar 2019 : Auch Münsteraner Regens sagt: Homosexuelle können Priester werden
29. Januar 2019:  Erzbistum Paderborn: Homosexuelle dürfen offiziell Priester werden
28. Januar 2019:  Overbeck gegen Ausschluss von Schwulen vom Priesteramt

Papst Benedikt XVI. hatte eindeutig festgelegt, dass Personen mit tiefsitzenden homosexuellen Tendenzen nicht zum Priesteramt zugelassen werden dürfen. Das ist aber den deutschen Priesterausbildnern egal. Dabei ist wichtig zu beachten, dass die deutschen Seminare leer sind. Das Kalkül der „Homo-Vorsteher“ ist offensichtlich: Wenn wir homosexuelle Personen zur Priesterausbildung zulassen, werden wir mehr Berufungen haben.

Das Ergebnis wird aber ein ganz anderes sein: Seminare, die Homosexuelle aufnehmen, werden nur noch Homosexuelle aufnehmen. „Normale“ Katholiken werden sich nie und nimmer dort verirren. Der Grund ist einfach: Schon jetzt haben sich Bischöfe wie Franz-Josef Bode (Osnabrück) und Franz-Josef Overbeck (Essen) zu Lobbyisten der Homosexuellen innerhalb der Kirche gemacht. Weitere Lobbyisten kleinerem Kalibers (Dekane, Pfarrer usw.) gibt es zuhauf. (…)
(Es ist eine in den USA bekannte Tatsache, dass eine Schwulenkultur im Priesterseminar zahlreiche Berufungen zerstört hat, auch bei Priesteramtskandidaten, die sich bereits in der Ausbildung befanden. Red. KWZ, Herbert Meier)

Kath. Wochenzeitung Baden 8/2019 Februar, S. 4
Mehr Nachfolge Jesu und mehr Zeugenschaft
Bischof Hanke stellt Kirchensteuer in Frage

Der Eichstätter  katholische Oberhirte Gregor Maria Hanke kann sich vorstellen, „eine ärmere Kirche zu  wagen“, und „über die Zukunft der Kirchensteuer nachzudenken“. Bischof Hanke erklärte auf dem Neujahrsempfang des Diözesanrates der Katholiken zudem, „echte Reform“ wachse aus „mehr Nachfolge Jesu“ und „mehr Zeugenschaft – und vielleicht weniger Institution und Verfasstheit“.

Man müsse darüber nachdenken, „auf die institutionalisierten gesellschaftlichen Möglichkeiten der Einflussnahme der Kirche in der heutigen Breite zu verzichten“, erklärte der Würdenträger. Dies gelte, obwohl die Kirche vielfältige Pflichten und Verantwortung  gegenüber Mitarbeitern habe und nicht von heute auf morgen aus dem gewachsenen System aussteigen könne.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 13/2019 März, S. 2
Synodaler Weg zur Erneuerung der Kirche

Die deutschen katholischen Bischöfe haben einen „verbindlichen synodalen Weg“ zur Erneuerung und Veränderung der Kirche beschlossen. Themen dieser strukturierten Debatte nach den Missbrauchsfällen seien der „nötige Machtabbau“ bei den Klerikern, der Zölibat und die Sexualmoral der Kirche, sagte Kardinal Reinhard Marx zum Abschluss des Frühjahrstreffens der deutschen Bischofskonferenz am 14.03.2019. Der ohne Gegenstimme beschlossene Beratungsprozess werde gemeinsam mit dem obersten katholischen Laiengremium, dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) organisiert und sei für Experten von aussen offen.

Kath. Wochenzeitung Baden 13/2019, S. 5, Roland Noé
„Gott ist am Werk auch in dieser sich verfinsternden Zeit“

„Die Auswahl der Bischöfe, die den „synodalen Prozess“ steuern wollen, zeigt klar, wohin die Reise gehen soll: Anpassung an die Zeit um den Preis der Treue zum Evangelium“ . kath.net-Interview mit Gabriele Kuby, Autorin

„Ich bin trotz allem dankbar, dass ich katholisch bin, und denke nicht an Austritt. Auch dank der digitalen Medien finden wir geistliche Nahrung in Fülle. Es gibt wunderbare Priester, die ihrer Berufung treu sind und das Kreuz auf sich nehmen, die das mit sich bringt.“ Das sagt die bekannte Journalistin und Buchautorin Gabriele Kuby im „kath.net“ Interview.

kath.net: Die Deutsche Bischofskonferenz hat jetzt einen verbindlichen synodalen Weg zur Erneuerung und Veränderung der Kirche beschlossen. Themen sollen der „nötige Machtabbau“ bei Klerikern, der Zölibat und die Sexualmoral der Kirche sein. Was ist Ihre Meinung dazu?

Gabriele Kuby: Die Behauptung, die Hauptursache des sexuellen Missbrauchs von Jungen zwischen 14 und 18 Jahren (80 % der Fälle) durch katholische Priester, Bischöfe und Kardinäle und die jahrzehntelange Vertuschung dieser himmelschreienden Verbrechen  durch Bischöfe und Kardinäle sei der Klerikalismus oder der Machtmissbrauch, ist ein Verschleierungsmanöver. Die Mehrzahl der Priester heute  bemüht sich durch Kleidung, Verhalten und weich gespülte Verkündigung gerade nicht als  „Kleriker“ aufzufallen. Das Problem ist die geduldete, wenn nicht gar geförderte Homosexualität unter Priestern und die homosexuellen Netzwerke, die von den Priesteramtskandidaten bis in den Vatikan reichen. Auf  www.katholisch.de, der von der Bischofskonferenz mit jährlich 2 Millionen Euro finanzierten Website, wird kampagnenartig dafür geworben, „homosexuelle Priester willkommen zu heissen und sie als gleichwertig anzuerkennen“. Anstatt die Kirche endlich zu reinigen, damit die ganze Wahrheit des Evangeliums zum Heil der Seelen wieder erstrahlen kann, soll die Kirche sich dem totalitären Druck der Zeit anpassen. Eine Kirche, die sich zunehmend selbst säkularisiert (verweltlicht), und den Weg der Heiligung für Priester und Gläubige von den Ideologien der Zeit verschütten lässt, verliert das Licht, durch welches die Schönheit des Zölibats erfasst werden kann.

Was den „nötigen Machtabbau“ angeht, so hoffe ich, dass Kardinal Marx mit gutem Beispiel vorangeht. Im Übrigen werden die Hunderttausenden, die der Kirche jährlich den Rücken kehren und die zunehmende Diskriminierung von Christen dafür ohnehin sorgen.

Kardinal Marx behauptet, dass die Sexualmoral der Kirche entscheidende Erkenntnisse aus der Theologie und den Humanwissenschaften noch nicht aufgenommen habe. Was könnte er damit meinen, und stimmt so eine Behauptung überhaupt?

Das wüsste ich auch gern. Tatsache ist, dass Forschung zu den Ursachen und Veränderungsmöglichkeiten der Homosexualität unterdrückt wird. Der Gesundheitsminister will nun sogar gesetzlich verbieten, dass Menschen, die unter ihrer Anziehung zum gleichen Geschlecht leiden, therapeutisch geholfen werden darf. Die Kirche müsste gerade um ihrer Priester willen an solchen Forschungen und Therapien das grösste Interesse haben und diese fördern. Aber leider hat sie den Mut dazu verloren. (..)
Gabriele Kuby, Missbrauch – „Euer Herz lasse sich nicht verwirren!“ Fe-Medienverlag

OR Nr. 26 vom 28.06.2019, S. 3
Dortmund.  Die Kirchen müssen nach Auffassung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, lernen, auf eine tiefere Weise von Gott zu sprechen. Wenn dies gelinge, erledigten sich manche kirchentrennenden Probleme von selbst, sagte der Münchner Erzbischof bei einer Bibelarbeit auf dem am vergangenen Sonntag in Dortmund zu Ende gegangenen Evangelischen Kirchentag.

Kath. Wochenzeitung Baden 27/2019 Juli, S. 4
Schafft die Kirchensteuer ab!

Die evangelische und die katholische Kirche erhielten pro Jahr etwa 6 (sechs) Milliarden Euro an Kirchensteuergeldern.

Der Herausgeber des katholischen „PUR-Magazins“, Bernhard Müller (Kisslegg), hat eine Abschaffung der Kirchensteuer gefordert. Sie führe dazu, dass es den Kirchenoberen „nur noch um die jährlichen Millioneneinnahmen und nicht mehr um die Gläubigen“ gehe, schrieb er in einem Gastkommentar für die „Welt am Sonntag (Ausgabe vom 16.06.2019).  Zwischen den grossen Kirchen in Deutschland bestehe heute eine „stabile Ökumene der Finanzen“.  Die Kirchenführungen interessiere es nicht mehr, „ob die Menschen dem Evangelium glauben und die Gebote halten, sondern nur noch, ob sie die Steuer entrichten“. Die evangelische und die katholische Kirche erhielten pro Jahr jeweils 6 Milliarden Euro an Kirchensteuergeldern, die der Staat „sozusagen als Inkassobüro“ für sie einziehe. Für evangelische und katholische Christen sei in diesem System „nicht mehr die Taufe, sondern die Kirchensteuer zum entscheidenden Kriterium ihrer Mitgliedschaft geworden“. Da sei vergleichbar mit dem Ablasshandel im Mittelalter.

„Geld erstickt alles in der Kirche“. Die begründeten Stimmen gegen „die hartherzige Praxis kirchlichen Geldeintreibens“ würden immer lauter. So habe der katholische Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, im Frühjahr zum Hinterfragen der Kirchensteuer aufgerufen. Den früheren Fernsehmoderator und EKD-Synodalen Peter Hahne (Berlin) zitierte Müller mit der Aussage: „Geld erstickt alles in der Kirche. Volle Konten und leere Kirchen, das ist doch ein wahnsinniger Widerspruch.“  Um die frohe Botschaft wieder zum Mittelpunkt der deutschen Kirche werden zu lassen, brauche es eine Befreiung aus dem engmaschigen Finanzsystem, das die Kirchen einschnüre und vielen Gläubigen die Freiheit nehme, sich für den Glauben zu entscheiden, so Müller. Die evangelische und die katholische Kirche müssten die Mahnung Jesu ernst nehmen, dass man nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen könne (Matthäus 6,24). Eine Alternative zum deutschen Kirchensteuersystem könnte eine Kultursteuer sein, wie sie in Italien erhoben werde. Dort könne jeder Bürger selbst festlegen, wem er das Geld zukommen lassen wolle, etwa der katholischen Kirche, der Mailänder Scala oder eine Umweltverband.

OR Nr. 27 vom 05.07.2019, S. 1
Brief des Papstes an die Katholiken in Deutschland

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat sich anlässlich der Reformdebatte persönlich an die katholische Kirche in Deutschland gewandt. In einem am 29.06.2019 veröffentlichten Brief lobt er das Engagement und die Reformanstrengungen. Zugleich mahnt Franziskus die Einheit mit der Weltkirche an. Leitkriterien der Erneuerung müsse die Evangelisierung sein. Zu Beginn des 28-seitigen Schreibens „an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ bringt er seinen Wunsch zum Ausdruck, die „Sorge um die Zukunft der Kirche in Deutschland“ zu teilen.

Franziskus warnt jedoch davor, die Kirche als Organisation zu verstehen, die man allein über Strukturdebatten, eine bessere Verwaltung und einen perfekten Apparat verändern könnte. Nicht eine Anpassung an den Zeitgeist, Umfragen und Medien dürften den Reformprozess bestimmen, betont Franziskus. Auch sei der Versuch nicht zielführend, zu alten Gewohnheiten zurückzukehren, die in anderen Zeiten einen Sinn ergeben hätten.  Notwendig sei, „einen gemeinsamen Weg unter der Führung des Heiligen Geistes zu gehen. Evangelisieren bildet die eigentliche und wesentliche Sendung der Kirchen“, fügt der Papst hinzu.

Mit Blick auf das Verhältnis der Kirche in Deutschland zur Gesamtkirche unterstreicht der Papst, Teilkirchen und Weltkirche lebten voneinander und seien aufeinander angewiesen. Das bedeute nicht, dass man nicht voranschreiten, ändern oder debattieren könnte. Wichtig sei aber die Perspektive, Teil eines Ganzen zu sein und die Einheit zu wahren. Der Blick aufs Ganze könne verhindern, dass man sich in begrenzten Fragestellungen verirre und den Weitblick verliere.

Franziskus schreibt, dass die Betrachtungen der liturgischen Lesungen, die in der Osterzeit aus der Apostelgeschichte  genommen sind, ihn veranlasst habe, den Brief zu schreiben: nach der Kreuzigung Jesu seinen die Jünger mutlos gewesen, doch der Heilige Geist habe einen Aufbruch bewirkt. Wir veröffentlichen den Text in der nächsten Ausgabe.

Kath. Wochenzeitung Baden 35/2019 August, S. 4, Reinhild Rössler
Das Glas ist mehr als halb leer
Zahlen über das kirchliche Leben in Deutschland, die in der Schweiz nicht besser sind

Nur 2,1 Millionen der insgesamt 23 Millionen Katholiken gehen durchschnittlich sonntags in den Gottesdienst. Das sind nicht mal 10 %! Nicht mal ein Zehntel der Katholiken steht die sonntägliche Eucharistiefeier als das Herzstück ihres Glaubenslebens an.

Es geht hier nicht um die Anzahl von freiwilligen Gebetsverpflichtungen oder  -Gelübden, auch nicht um den werktäglichen Messbesuch – es geht um die die Anzahl derer, die eines der Kerngebote des Christentums halten.

Natürlich gibt es immer gute Gründe, warum es manchen Menschen nicht möglich ist, die Sonntagspflicht zu erfüllen – erfahrungsgemäss sind es aber gerade oft die Menschen, die gute Gründe hätten, die es dann trotzdem irgendwo in eine heiligen Messe schaffen.

Es ist im Grunde kein Drama, dass wieder 216’978 Menschen einen Kirchenaustrittszettel unterschrieben haben. Es ist ein Drama, dass fast 21 Millionen der Katholiken in Deutschland de facto (tatsächlich) aus der Kirche ausgetreten sind, nämlich aus der Communio fidelis, die allein geschaffen, gehalten und genährt wird durch die Eucharistie.

Alles andere, alles, was sich als „Kirche“ bezeichnet, sich jedoch selbst freiwillig abschneidet von der Teilhabe am Leib Christi, ist schon längst ausgetreten. Nur zahlen sie eben noch. (…)

Katholische Wochenzeitung Baden 38/2019 September, S. 4
Kardinal Woelki warnt vor Kirchenspaltung in Deutschland

Kölner Kardinal: „Ich glaube, dass der Weg, wie er gegenwärtig in Deutschland angestrebt wird, grosse Gefahren in sich birgt – vor allem mit Blick auf eine Spaltung innerhalb der deutschen Kirche.“

„Ich glaube, dass der Weg, wie er gegenwärtig in Deutschland angestrebt wird, grosse Gefahren in sich birgt – vor allem mit Blick auf  eine Spaltung der deutschen Kirche.“ Das sagte Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, über den geplanten „Synodalen Weg“,. Woelki erinnerte daran, dass Papst Franziskus jüngst in seinem Brief an die Katholiken in Deutschland darum gebeten hatte, in der Einheit mit der Weltkirche zu bleiben. Der Kölner Kardinal äusserte sich im Interview mit der „Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln“. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 38/2019 September, S. 4
Franziskus über Kardinal Müller: „… wie ein Kind …“

Die „New York Times“ berichtete über einige Äusserungen, die der Papst auf dem Flug nach Mosambik in einem Gespräch mit dem deutschen Journalisten Andreas →Englisch  machte. Zunächst stellte dieser eine Frage zur Kardinalserhebung von Michael Fitzgerald, der langjährige Verfechter eines interreligiösen Dialogs mit dem Islam.

Franziskus habe die Verleihung des Kardinalspurpurs an Fitzgerald, der von Papst Benedikt XVI. wegen seiner Art der interreligiösen Dialogs aus Rom entfernt worden war, als „einen Akt der Gerechtigkeit“ bezeichnet. Anders ausgedrückt: Die Kardinalswürde soll für den heute 82 Jahre alten Vatikandiplomat eine „Wiedergutmachung“ für ein von Benedikt XVI. veranlasste „Unrecht“ sein. Der Papst signalisiert zugleich, dass der von Benedikt XVI. abgelehnte interreligiöse Kurs Fitzgeralds für ihn offensichtlich der richtige ist.

Englisch habe Franziskus dann versichert, so die „New York Times“, dass „nicht alle Deutschen die schlechten Dinge glaubten, die der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der frühere Cheftheologe der Kirche, den Franziskus gefeuert hat, über ihn sage“.

Franziskus fragte Englisch, was denn Kardinal Müller über ihn gesagt habe. Der Vatikanist hinterbrachte, dass der deutsche Kardinal behaupte, zu versuchen, das Pontifikat von Franziskus vor einer „schlechten Theologie retten“ zu wollen.

Franziskus reagierte darauf mit den Worten: Kardinal Müller „hat gute Absichten und er ist ein guter Mann, aber er ist wie ein Kind“. Das linksliberale Weltleitmedium und Englisch unterstützen den Kurs des derzeitigen Pontifikats und sehen in Kardinal Müller den Anführer der Papstkritiker. Den Keil zwischen beiden Seiten zu treiben, darf als Teil einer Strategie gesehen werden, zumal sich der Mainstream siegessicher wähnt, und manche mit der bevorstehenden Amazonassynode den verspäteten Beginn der französischen Revolution in der Kirche erhoffen.

(Hans Küng, Erlebte Menschlichkeit, Erinnerungen, Seite 587: „Papst Benedikt XVI. ernennt  Ludwig Müller im Juni 2012 gegen den Rat vieler zum Präfekten der Glaubenskongregation, immerhin die vatikanische Nummer drei nach Papst und Kardinalstaatssekretär. Mein Kommentar:  Eine katastrophale Fehlbesetzung für alle, denen an einer zeitgemässen Verkündigung der christlichen Botschaft gelegen ist. Müller – als Bischof unbeliebt, als Theologe ohne Relevanz (Wichtigkeit), als Ökumene-Verantwortlicher eine Belastung, als Präfekt der Glaubenskongregation ist dieser bornierte Scharfmacher fehl am Platz.“)

Kath. Wochenzeitung Baden 40/2019 Oktober, S. 4, D.  Schmidt
Das Herz der Kirche

Die Spaltung innerhalb der katholischen Kirche ist da: Papst gegen Bischöfe, Bischöfe gegeneinander, Laien gegen Bischöfe. Synodaler Weg sei Dank!

Mit der hitzigen Diskussion könnte Schluss sein, denn der Vatikan zeigte  deutlich die rote Karte. In einem Brief an die deutschen Bischöfe heisst es, die Pläne des Synodalen Weges seien ekklesiologisch (nach Kirchenlehre) unzulässig. Es ist aber nicht Schluss: Der Münchner Bischof und DBK-Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx spricht von Missverständnissen, die er ausräumen wollte. Na klar doch…  Schon im Juni gab Papst Franziskus zu bedenken, dass die „synodale Sichtweise“ die bestehenden Probleme nicht lösen werde. Die Bischöfe sollten bitte die Einheit der Weltkirche wahren und Neuevangelisierung als wichtigsten Punkt aufgreifen.

Wollen sie aber nicht. Also versuchte es der Präfekt der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Marc Quellet, nochmal. In dem besagten Brief ermahnte er Marx, „sich keine Entscheidungskompetenzen für Fragen anzumassen, die allein auf weltkirchlicher Ebene entschieden werden könnten“.

Dieser aber kocht mit seiner DBK  und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken ZdK offenbar sein eigenes Süppchen. Mit Unverständnis reagieren DBK und ZdK auf die Kritik von Papst und Amtskollegen. ZdK-Präsident Thomas Sternberg warf den Kritikern des Synodalen Weges vor, diesen mit Hilfe des Papstes ausbremsen zu wollen. Dieser Witz ist echt gelungen,  und ein Eigentor dazu: „Gegner mit Hilfe des Papstes“, wer bitte ist hier dann ein Gegner der katholischen Kirche? Sternberg würde dies von sich weisen. Also dann der Papst selbst? Ganz ehrlich: wo bleibt die Loyalität dem Papst gegenüber? Wenn die Stellvertreter Jesu nicht mehr papsttreu sind, sind sie keine Stellvertreter. Wir gehören zur römisch-katholischen Kirche, nicht zur deutsch-katholischen Teilkirche. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 40/2019 Oktober, S. 6
„Konservative Katholiken sind ‚Krebszellen in der Kirche‘ „

Zu einem unglaublichen Interview hat sich ausgerechnet das Kölner „Domradio“ verstiegen. „Die Tatsache, dass der Papst schliesslich Kardinal McCarrick wegen sexueller Verfehlungen und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen aus dem Priesterstand entlassen hat, was ewig nicht vorgekommen ist in der Geschichte der Kirche, hat bei konservativen Katholiken einen grossen Widerwillen gegen diesen Papst ausgelöst. Aber wenn sich Franziskus diese ganze Mischung ansieht, kann er etwas beruhigter auf das gucken, was da kommt“.

Platz für diese Behauptung räumt ausgerechnet das Kölner „Domradio“ dem ehemaligen Leiter des ZDF-Studios „New York“, Klaus Prömpers, ein. In Wirklichkeit empören sich aber in den USA gerade die konservativeren Katholiken über die massiven Verfehlungen des Ex-Kardinals Theodore McCarrick. Kritik an seiner Amtsführung ist von ihnen praktisch keine zu hören.

Im Interview und im „Domradio“-Begleittext dazu wird über den Begriff „Schisma“ anhand von Papstaussagen reflektiert (nachgedacht) und einseitig den konservativen Katholiken sowie den inhaltlichen Gegnern von Papst Franziskus zugeordnet. Gemäss Selbstdarstellung ist das „Domradio“ „der multimediale, katholische Sender in Trägerschaft des Bildungswerkes e. V. der Diözese Köln.“

Auf die Frage von Verena Tröster, ob „die beiden Fronten“ im binnenkirchlichen Graben noch zueinanderfinden könnten, antwortete er, das dies „sehr schwer vorstellbar“ sei. Zwar müsse man „nicht unbedingt von einem Schisma reden“. Vielmehr  sei es „so eine Art innere Emigration, die die konservativen Kreise in den USA teilweise betreiben. Sie leben in ihren eigenen Pfarrgemeinden ein Leben wie zu Zeiten vor dem Konzil. Die pflegen einen Umgang miteinander, der eigentlich überlebt ist und sich absondert wie eine Art Krebszelle in der Kirche. Ob sie wirklich wuchern wird, werden wir erleben.“ „Papstgegner seien, so formuliert schon die Überschrift des „Domradios“ geschmeidig, „Krebszelle in der Kirche.“ kath.net

Anmerkung der Redaktion: Entweder ist Journalist Prömpers wirklich so ignorant (Nichtwisser) oder er sagt bewusst die Unwahrheit, was dann Lüge zu nennen wäre. Die konservativen Katholiken der USA waren stets einmütig und ziemlich laut in ihrer Verurteilung der Taten des Ex-Kardinals McCarrick. Wenn sie etwas kritisierten, dann den Umstand, dass die Amtsenthebung zu spät erfolgte und McCarrick nach 2013 zumindest für gewisse Aufgaben wieder reaktiviert wurde. Herbert Meier

Kath. Wochenzeitung Baden 40/2019 Oktober, S. 10
Bischof Voderholzer: Die Weichen für den „Synodalen Weg sind falsch gestellt worden

Persönliche Erklärung von Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zur Abstimmung in der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 25.09.2019 über das Statut des „Synodalen Prozesses“: Ich habe bei der Schlussabstimmung der Vollversammlung der DBK gegen die Satzung gestimmt. In einer vielstündigen Debatte wurden einige Verbesserungen im Detail erreicht. Aber ich habe mehrfach deutlich gemacht, dass mir die thematische Ausrichtung der Foren an der Realität der Glaubenskrise in unserem Lande vorbeizugehen scheint. Das zeigt  nicht zuletzt ein Blick auf die Situation der anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften in unserem Land. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 41/2019, S. 6, AC Wimmer
Analyse: Ein „Synodaler Weg“ am Rande des Abgrunds?

Viele Fragen über den „Synodalen Prozess“ stehen noch offen: Eines ist sehr klar geworden: Wenn am ersten Advent offiziell der Startschuss für den „Synodalen Weg“ fällt, dann wird es weiterhin ein steiniger Pfad sein, am Rande des Abgrundes der Frustration, vor der Bischof Rudolf Voderholzer deutlich gewarnt hat. Das Minderheitenvotum von immerhin 12 Bischöfen zeigt zudem, was die Stimmen katholischer Laien in den Sozialen Medien lautstark seit Wochen bekräftigen: Bedenken gibt es nicht nur in der Bischofskongregation und bei Papst  Franziskus. Über die Agenda, Foren und Form der Beteiligung des Zentralkomitees deutscher Katholiken (ZdK) machen sich auch viele Laien im Land Sorgen – und allein der Rückzug der prominenten Theologin Marianne Schlosser spricht Bände darüber, wie nahe auch der „Synodale Weg“ an katholische Abgründe führen kann. (…)

„Warum sind die deutschen Bischöfe in einer solchen Eile?“ – Diese Frage widmet sich im britischen „Catholic Herald“ Christopher Altieri. Er schreibt, die deutschen Bischöfe würden aus der besonderen Situation ihres Landes heraus agieren. Die Katholische Kirche in Deutschland sei derzeit zwar noch, aber wohl nicht mehr lange: Es drohe ein Kollaps an Kirchensteuereinnahmen durch die vielen Austritte und den Geburtenmangel, der auch einen Verlust an Einfluss in Rom wie der Welt bringen werde.

In einer Hinsicht werden sich alle Beobachter einig sein: Es wird ein „heisser“ Advent.

→Messe, Heilige: 5/2020 Januar

Kath. Wochenzeitung Baden 41/2019, Oktober, S. 6
NkF dankt den Bischöfen, die gegen Synodalen Weg gestimmt haben

Neue katholische Frauenbewegung warnt: „Die Spaltung der Kirche in Deutschland“ scheint „von den Protagonisten (Vorkämpfern) des „Synodalen Weges“ bewusst in Kauf genommen zu werden“.

OR Nr. 42 vom 18.10.2019, S. 3
Bonn. Unter dem Titel „Evangelisierung und Globalisierung“ hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Dokument zur weltweiten Mission vorgestellt. Anlass der Veröffentlichung ist der von Papst Franziskus für Oktober ausgerufene ausserordentliche Monat der Weltmission. Das Bischofswort will die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte analysieren und fragt nach einer Weiterentwicklung des Begriffes der christlichen Mission unter Berücksichtigung der Weltsituation, Lebensweiten und kulturellen Entwicklungen.

OR Nr. 6 vom 07.02.2020, S. 3
Frankfurt. Mit einem Gottesdienst ist der „Synodale Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland am Donnerstag, 30. Januar 2020, im Frankfurter Dom eröffnet worden. 230 Synodale und rund 20 Beobachter aus dem benachbarten Ausland und der Ökumene sowie zahlreiche Gläubige nahmen teil. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, rief in seiner Predigt dazu auf, den „Synodalen Weg“ als geistlichen Weg der Umkehr zu verstehen.

Kath. Wochenzeitung Baden 8/2020 Februar, S. 4
Synoden-Debatte: Grundsatzkritik von Bischof Voderholzer

Die erste Vollversammlung des Synodalen Weges der Katholischen Kirche in Deutschland begann mit einer Grundsatzkritik des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer an der Reformdebatte.

Der frühere Dogmatikprofessor bezweifelte kürzlich in Frankfurt, dass die grosse Studie über sexuellen Missbrauch im katholischen Klerus in Deutschland (MHG-Studie) von 2018 überhaupt als Grundlage für die innerkirchliche Reformdebatte tauge.

Zusammenhang „keineswegs bewiesen“. Ein kausaler Zusammenhang zwischen katholischen Besonderheiten wie Priesterzölibat und der Sexualmoral mit dem Missbrauchsgeschehen sei keineswegs wissenschaftlich bewiesen, erklärte der Bischof. Man brauche weitere, auch vergleichende Studien mit anderen gesellschaftlichen Bereichen. Mehrere Rednerinnen und Redner wiesen die Fundamentalkritik des Bischofs zurück. So erklärte Caritas-Präsident Peter Neher, aus der Arbeit der Beratungsstellen wisse er, dass die überlieferte katholische Sexualmoral nicht mehr zeitgemäss und nicht geeignet sei, Menschen in Konfliktlagen zu helfen.

Reformen als Mittel gegen Mitgliederschwund. Mehrere andere Redner, unter anderem aus dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (MDKJ), appellierten an die Versammlung, innerkirchliche Reformen beherzt und ohne Angst zu debattieren. Aus der Seelsorge und vielen Gesprächen wisse man schon lange, dass Veränderungen notwendig seien, damit sich nicht noch mehr Menschen als bisher der Kirche abwendeten. (kna)

Kath. Wochenzeitung Baden 8/2020 Februar, S. 4
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat schwere Kritik am ersten „Synodalen Weg“-Treffen in Deutschland geübt.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat klargemacht, dass alle seine Befürchtungen eingetreten seien. Er hatte grosse Sorge, dass hier quasi  ein protestantisches Kirchenparlament durch die Art der Verfasstheit und der Konstituierung dieser Veranstaltung implementiert (eingeführt) werde. Das sei für ihn auch eingetreten. Die wesentlichen Voraussetzungen ekklesiologischer Art (Lehre von der Kirche) mit Blick auf das, was Katholische Kirche ist, werden laut Woelki in vielen Redebeiträgen ignoriert. „Das ist ja auch schon das sehr deutlich prägende Bild beim Einzug zum Gottesdienst gewesen, als Bischöfe und Laien alle gemeinsam eingezogen sind und somit zum Ausdruck gebracht wurde, dass da jeder gleich ist. Und das hat eigentlich nichts mit dem zu tun, was Katholische Kirche ist und meint“, betonte Woelki.  Die hierarchische Verfasstheit der Kirche, wie sie auch im Zweiten Vatikanischen Konzil ja noch einmal dokumentiert ist und auch in „Lumen gentium“  zum Ausdruck gebracht werde, sei dadurch in Frage gestellt. „Ich halte das für äusserst bedenklich“, betonte der Kardinal, der auch kritisiert, dass bei der synodalen Versammlung Macht ausgeübt wurde, indem nicht alle Rederecht erhalten haben, die sich gemeldet haben.

Abschliessend betonte Woelki: „Der Glaube, so wie er in den Konzilien und auch von den gesellschaftlichen Ursprüngen her grundgelegt ist, kann hier nicht irgendwie abgerissen oder jetzt neu erfunden werden. Es gibt Voraussetzungen. Auch das gehört in einen geistlichen Prozess hinein, das wahrzunehmen und vertieft zu reflektieren und nicht als alten Kaffee abzutun – weil ich es vielleicht nicht verstehe.“

Kath,. Wochenzeitung Baden 8/2020 Februar, S. 4
Woelki bestätigt: Synodaler Weg wird im Anglikanismus enden

Der Kölner Kardinal Rainer Marie Woelki beklagte, dass man bei der Vorbereitung des Synodalen Weges „vor vollendete Tatsachen“ gestellt worden sei.

Es scheint, dass dem Kardinal während der Synode die Rolle des „Konservativen“ zugewiesen wurde. Im Gespräch mit der Herder Korrespondenz (Februar) meinte Woelki, das es jedem Bischof freistehe, „sein Lehramt auszuüben“ und zu entscheiden, ob und wie er die Beschlüsse der Synode umsetzen wolle.

Das zeigt, dass die zerfallende deutsche Kirche dabei ist, den anglikanischen (englische Staatskirche) Bach hinunterzugehen, wo jede Diözese ein anderes „Glaubensbekenntnis“ und eine andere *Disziplin“ hat.

Woelki forderte, dass die verschiedenen Arbeitsgruppen der Synode nicht „einseitig“ – also ausschliesslich mit Antikatholiken – besetzt werden sollten. Es war aber ausgeschlossen, dass diese Forderung ernstgenommen wurde.

Er bat auch darum, dass auf der Synode ein „Austausch zwischen verschiedenen Standpunkten“ möglich sei. Dies ist ein Eingeständnis, dass es beim Synodalen Weg wie bei den „Bischofssynoden“ von Franziskus um das Absegnen vorgefasster Entscheidungen geht.

Kath. Wochenzeitung Baden 8/2020 Februar, S. 10
Viele Bischöfe sind im Laufe der Kirchengeschichte häretisch (ketzerisch) geworden.

Kardinal Gerhard Ludwig Müller im „LifeSiteNews“-Interview an seine Kritiker: Unsere „Linken“ in Kirche und Gesellschaft identifizieren sich durch ihre Doppelmoral und ihre glänzende Unfähigkeit, mit Argumenten auf Sacheinwände zu antworten.

LifeSiteNews: Sie haben vor Tagen kritische Bemerkungen zur ersten Vollversammlung des Synodalen Weges gemacht und dessen Prozess „suizidal“ („selbstmörderisch“) genannt und dann mit der Aufhebung der Weimarer Verfassung durch das Ermächtigungsgesetz verglichen. Sie bezogen sich hier auf die Tatsache, dass die VV (Vollversammlung) beschlossen hat, auch dann Entscheidungen zu akzeptieren, wenn sie gegen die katholische Glaubenslehre gehen. Könnten Sie uns hier Ihre Gedanken ausführlicher erläutern? Und: darf man einen solche Vergleich machen?

Kardinal Müller: Ständig wird mehr politische Macht für die Laienfunktionäre gefordert im Gegensatz zu der – den Bischöfen von Christus verliehenen – sakramentalen Vollmacht oder noch mehr Macht für die lokalen Bischofskonferenzen (sprich: ihren Apparat) gegen die Zentralmacht „Rom“, als ob die Kirche sich in die Arena medialer und politischer Kampfspiele verirrt hätte. Wo es um irdische Macht geht, ist die Gewaltentrennung unbedingt erforderlich. (…)

Weitere Fragen an Kardinal Müller:
Sie stellten auch fest, dass der Synodale Weg „weder von Gott noch den Menschen“ autorisiert sei. Könnten Sie uns dies vertieft erklären? – Einer Ihrer Kritikpunkte der Synodalen Versammlung ist, dass sie Laien viel Macht gibt und dass dies die bischöfliche Autorität untergräbt. Worauf beziehen Sie sich hier konkret in Bezug auf die erste VV und was sind hier die lehrrechtlichen Grundlagen? – Denken Sie, dass Rom diesen Synodalen Weg stoppen sollte, und wenn ja, warum?

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 9-10/2020 Februar, S. 2
Marx gibt Vorsitz der deutschen Bischöfe ab

Kardinal Reinhard Marx steht nicht für eine zweite Amtszeit an der Spitze der Deutschen Bischofskonferenz zur Verfügung. Als Grund führt er an, dass er am Ende einer neuen Amtszeit 72 Jahre alt wäre. „Ich finde, es sollte die jüngere Generation an die Reihe  kommen“, schreibt er in einem Brief, den die Deutsche Bischofskonferenz am 11.02.2020 veröffentlichte. Neuwahlen stehen bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe Anfang März an. Im Vatikan gehört Marx auf Wunsch von Papst Franziskus seit 2013 dem Kardinalsrat an, der die Kurienreform vorbereitet. Darüber hinaus wirkt er als Präfekt des vatikanischen Wirtschaftsrates. (kath.ch)

Kath. Wochenzeitung Baden 9/2020 Februar, S. 4, M. von Gerstdorff
Der „Synodale Weg“ gerät in den Verdacht, eine illegale (gesetzeswidrige) und illegitime (unrechtmässige) Pseudosynode (Schein-Falsch-Synode) schismatischen  Charakters (Kirchenspaltung) zu sein.

1.
In der offiziellen Informationsseite des „Synodalen Weges“ ist von den vielen Texten die Aussage gestreut, dass die Letztentscheidung bei den Ortsbischöfen liegt. Im Falle von Beschlüssen, die die Weltkirche betreffen, liegt die endgültige Entscheidung beim Heiligen Stuhl. (…)
Aus diesem Grund gerät der „Synodale Weg“ in den Verdacht, eine illegale und illegitime Pseudosynode schismatischen Charakters zu sein. Aus folgenden Gründen:

2. 
Sie fabriziert eine Leistungsstruktur, die weder Repräsentanz noch Mandat besitzt.

3. 
Sie will Beschlüsse fassen, wozu sie aus offensichtlichen Gründen nicht berechtigt ist. Sie fabriziert eine Pseudo-Kirchenhierarchie mit Beschlussfähigkeit, was die Vermutung des schismatischen Handelns zulässt

Kurz: Der „Synodale Weg“ suggeriert, ein Entscheidungsgremium zu sein, was den Tatbestand der Täuschung und Irreführung erfüllen könnte. Wäre das tatsächlich der Fall, so würden die Bischöfe, die sich an dieser Pseudosynode beteiligen, dafür verantwortlich sein.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 13-14/2020 März, S. 2

Bischof Georg Bätzing (58) ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Der Bischof von Limburg (Hessen) wurde am 3.  März 2020 zum Nachfolger von Kardinal Reinhard Marx (66) gewählt. In innerkirchlichen Debatten positionierte sich Bätzing als Reformer. Er regte eine Aufhebung des Pflichtzölibats an und sieht den Anschluss der Frauen von Weiheämtern kritisch. In Österreich hat die Bischofskonferenz ihre für den 16.03.2020 geplante Vollversammlung, die einen neuen Vorsitzenden wählen sollte, angesichts der Coronavirus-Pandemie abgesagt. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn, der bereits seinen Rücktritt erklärt hatte, bleibt bis auf Weiteres als Vorsitzender im Amt. (Quellen: kath.ch/kh)

Kath. Wochenzeitung Baden 12/2020 März, S. 4
„In der Kirche erleben wir einen seit Jahren gewachsenen Glaubensabfall“

„Einen deutschen Sonderweg, der von der Universalkirche wegführt, lehnen wir strikt ab.“ Diese Augsburger Erklärung des „Forums Deutscher Katholiken“ trifft auch auf die Situation in der Schweiz zu:

  • Die Familie wird ökonomisiert, d. h. die Frau wird soll vermehrt dem Produktionsprozess zur Verfügung stehen, die Rolle des Mannes wird abgewertet und das Wohl des Kindes wird umgedeutet.
  • In der Kirche erleben wir einen seit Jahren gewachsenen Glaubensabfall. Der Besuch der heiligen Sonntagsmesse liegt unter 10 %, und der Empfang der Sakramente nimmt kontinuierlich ab.
  • Dieses „Weiter so“ ist kein Zeichen der Stärke, sondern der Schwäche, weil es zum Ausdruck bringt, dass Mut und Kraft zu einem Neuanfang im Glauben fehlen.

Kath. Wochenzeitung Baden 20/2020, S. 4
Leider werden in Deutschland viele Dinge getan, die nicht katholisch sind

Dieser Artikel verneint den Empfang der Hostie über eine Tüte, einen Umschlag. Kardinal Robert Sarah, Vatikan, nimmt Stellung dazu. →Kommunion

Anschliessend  prangert er die deutsche Kirche an: Angesprochen darauf, dass es in Deutschland entsprechende Überlegungen gegeben habe, erklärte Sarah: „Leider werden in Deutschland viele Dinge getan, die nicht katholisch sind“.

Das bedeutet aber nicht, dass man sie nachahmen muss. „Kürzlich habe er einen Bischof sagen hören, dass es in Zukunft keine eucharistischen Versammlungen mehr geben werde, sondern nur noch Wort-Gottes-Feiern. „Aber das ist Protestantismus“, so der aus dem westafrikanischen Guinea stammende Kurienkardinal.  Welcher Bischof  von ihm zitierten Aussagen getätigt haben soll, sagte Sarah in dem Interview nicht. Von deutschen Bischöfen sind entsprechende Wortmeldungen nicht bekannt.

Sarah betonte, dass der Empfang der Eucharistie kein Recht und keine Pflicht sei. „Sie ist ein Geschenk, das wir frei von Gott erhalten und das wir mit Verehrung und Liebe begrüssen müssen“, so der 74-jährige. Der Herr sein eine Person, und niemand dürfe die Person, die er liebe, in einer Tasche oder auf andere unwürdige Weise willkommen heissen. „Die Antwort auf die Entbehrung der Eucharistie kann nicht ihre Entweihung sein. Dies ist eine Frage des Glaubens. Wenn wir wirklich glauben, dürfen wir sie nicht unwürdig behandeln. (stz)

Kath. Wochenzeitung Baden 21/2020 Mai, S. 4, Prof. Werner Münch
„Die DBK-Stellungnahme (Deutsche Bischofskonferenz-Stellungnahme) zum Weltkriegsende macht mich nachdenklich“.

„Das sagen Bischöfe, die in der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche jahrelang auf Verzögerung gesetzt haben, die keine Stellungnahmen zum Gender-Mainstreaming (Ansatz von Geschlechtspolitik) oder zur ‚Ehe für alle‘ abgegeben haben.“

Man hat insgesamt den Eindruck, dass ein Grossteil unserer Bischöfe die Zeichen der Zeit, d. h. die tatsächliche Situation der katholischen Kirche in Deutschland, immer noch nicht erkannt hat oder nicht erkennen will. Die zentralen Themen sind nicht Machtfragen, Zölibat, Frauenordination oder Mega-Pfarreien, sondern Glaubensverlust, Neuevangelisierung, Priesterausbildung und Katechese.

Aber stattdessen gibt es Uneinigkeit in Gender-Fragen , zur „Ehe für alle“ wird geschwiegen, die Bildung von Diversity-Referaten (Vielfalt-Referaten) in den Diözesen nimmt zu, und die Gläubigen warten weiterhin vergeblich auf eine deutliche Unterstützung für Fragen des Lebensschutzes sowie der Ehe und Familie. Natürlich gibt es auch hierbei rühmliche Ausnahmen.

Besonders nachdenklich hat mich die Stellungnahme der DBK zum 75. Jahrestag des Ende des II. Weltkrieges am 8. Mai 1945 („Deutsche Bischöfe im Weltkrieg“) gemacht. Darin erheben sie den Vorwurf an ihre Vorgänger, „den Verbrechen des NS-Regimes im II. Weltkrieg nicht energisch genug widersprochen zu haben“. Erst am 19. August 1943 hätten die damaligen Bischöfe öffentlich

  • „die Bindung der staatlichen Organe an Wahrheit und göttliches Recht
  • den Schutz von Ehe und Familie
  • die Rückbindung des Gehorsams an das Gewissen
  • das bedingungslose Recht auf Leben und Tod
  • den Schutz des Eigentums“

angeklagt. Das sagt die heutige DBK, deren langjähriger Vorsitzender das Zeichen unseres Glaubens, sein Kreuz, auf dem Tempelberg in Jerusalem abgenommen hat. Das sagen Bischöfe, die in der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche jahrelang auf *Verzögerung gesetzt haben, und das sagen dieselben, die keine Stellungnahmen zum „Gender Mainstreaming“ oder zur „Ehe für alle“ abgegeben haben, weil sie dem Staat nicht widersprechen wollten? Und in der Anfangszeit der Corona-Pandemie haben einige Bischöfe schon in vorauseilendem Gehorsam ihre Kirchen für öffentliche Gottesdienste vor dem gesetzten Termin der staatlichen Anordnung geschlossen, und nachdem diese Gottesdienste generell wieder ab 4. Mai 2020 erlaubt waren, haben die Bischöfe variabel reagiert. (…)

Hans Küng, Ist die Kirche noch zu retten? Seite 28:
„Es darf nicht verschwiegen werden, dass das weltweit in Kraft gesetzte Vertuschungssystem von klerikalen Sexualvergehen gesteuert war von der römischen Glaubenskongregation unter der Leitung von Kardinal Joseph Ratzinger, wo schon unter Johannes Paul II. unter strengster Geheimhaltung die Fälle gesammelt wurden. Noch am 18. Mai 2001 sandte Ratzinger ein feierliches Schreiben über die schweren Vergehen an alle Bischöfe. Darin werden die Missbrauchsfälle unter das „Secretum Pontificium“ gestellt, bei dessen Verletzung man sich schwere Kirchenstrafen zuziehen kann.“  (WA: z. B. auf bestimmte Zeit kein Beichthören, kein Messe lesen, Klosteraufenthalt)

Kath. Wochenzeitung Baden  24/2020 Juni, S. 4, Peter Winnemöller
Der Neo-Protestantismus bricht sich seine Bahn

Das Epizentrum ist leider erneut in Deutschland. Neuartig ist der Umstand, dass am Ende gültig geweihte Bischöfe im Boot sind und wir das Problem eines Protestantismus mit apostolischer Sukzession (Rechtsnachfolge) haben werden.

Man reibt sich die Augen. Was sich in diesen Tagen in unserem Land ereignet, ist denkwürdig. Während die Kirche sich gedanklich und betend mit den Aposteln im Abendmahlssaal in Erwartung des Heiligen Geistes verbindet, geben die Protagonisten (zentrale Gestalten) des Synodalen Weges von DBK und „ZdK“ ordentlich Gas aus eigener Kraft. Wozu auf den Heiligen Geist warten, wenn man ohnehin schon mehr an sich selber glaubt? Man bereitet den nächsten Schritt der neuen Reformation  vor.

Die Theologen hatten in der Vorwoche schon mal vorgelegt. Jetzt wurde das Präsidium aktiv und hat den Synodalen Weg mal schnell ein halbes Jahr verlängert. Das Verfahren wurde um Regionalkonferenzen erweitert. Der Protest von Bischof  Voderholzer gegen die Eigenmächtigkeiten des Synodalpräsidenten kam nur wenig überraschend. Bewirken wird er wohl nichts. Am Ende kann man nur darauf hoffen, dass wenigstens einige Bischöfe den Mut finden, aus dem Synodalen Weg auszuscheiden, bevor sie vollends in den Strudel der Protestantisierung geraten. Eine solche Eigendynamik ist nicht zu unterschätzen. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 28/2020 Juli, S. 5, AC Wimmer
Die Sendung der Kirche ist ein Skandal – und Antwort auf Kirchenaustritt wie -eintritte

Einen neuen „Rekord“ an Austrittszahlen meldete die Kirche in Deutschland. So dramatisch über 270’000 Austritte in 12 Monaten sind: Aufschlussreich wird es, wenn diese Zahl mit der Zahl 2’330 verglichen wird, denn so viele Personen traten 2019 in die katholische Kirche ein – davon 1’989 Protestanten.

Über 270’000 Austritte und nur 2’330 Eintritte: Selbst wenn man dazu die schrumpfende Zahl der Wiederaufnahmen rechnet – es waren 5’339 laut den neuen „Eckdaten“- bleibt das Gefälle gewaltig.

Geradezu schwindelerregend wird es, wenn man einen Blick darauf wirft, wie viele Menschen den katholischen Glauben denn leben und praktizieren. Dafür sind die 7 Sakramente der Kirche ein guter Massstab, zum Beispiel die Eucharistie: Über 90 Prozent der Katholiken in deutschen Bistümern praktizieren nicht mehr ihren Glauben, wenn man die Gottesdienstbesucher-Quote von durchschnittlich 9,1 % als Messlatte nimmt. (…) Untertitel:

  •   90 % ihrer Mitglieder meiden Woche für Woche die Kirche
  •   Wie viele Menschen wird der „Synodale Weg“ katholisch
      machen?
  •   Die Sendung der Kirche ist ein Skandal – und die Antwort auf
      Kirchenaustritte wie -eintritte
  •   Was das grundlegende Motiv der Änderung betrifft, so ist es
      die apostolische  Sendung der Jünger und der Kirche selbst

Kath. Wochenzeitung Baden 30-32/2020 Juli, S. 6
Tradition nicht ausgrenzen

Kardinal Woelki äusserte sich zum Synodalen Weg: „Katholische Kirche muss katholisch bleiben“.
„Die katholische Kirche muss katholisch bleiben“. Daran erinnerte der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in eine Interview der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“. Zwar müsse die katholische Kirche die Zeichen der Zeit erkennen, doch gehe das nur unter Wahrung der Identität der Kirche.

Er werde weiterhin am dem Reformpaket des Synodalen Weges mitarbeiten, um gemeinsam um die Einheit zu ringen. Doch dürften die Positionen, die sich aus  der Tradition der Kirche speisten, nicht ausgegrenzt werden.

Der Kölner Erzbischof kritisierte, dass für viele der Synodale Weg kein Weg mit offenem Ende sei, vielmehr stünde dessen Ergebnis bereits fest. Der Kardinale nannte die Aufhebung des Pflichtzölibats, den Frauendiakonat, die Änderung der Sexualmoral. Von Seiten der Bischöfe wäre es unverantwortlich, falsche Hoffnungen zu wecken,  obwohl man wisse, dass sie unerfüllbar sind. In der Woche vorher hatte der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp seinen Verbleib in einem der vier Synodalforen beendet wegen massiven Dissenses (Meinungsverschiedenheiten) in Kernfragen der katholischen Sexualmoral.

Kath, Wochenzeitung Baden 33/2020 August, S. 4, P. Winnemöller
Die Theologie versagt auf ganzer Linie

Die Gegenwart der Theologie an deutschen Universitäten ist so sterbend und so sterbenslangweilig, wie die deutsche Kirche in ihrer Gesamtheit.

Es erscheint wie ein Zustandsbericht der akademischen Theologie, wenn die Erfurter Dogmatikerin Theologin Julia Knop behauptet, die Kirche müsse einen „Mentalitätswandel“ durchlaufen, selbst wenn dieser „eine ganze Generation lang“ dauern könne. Wir erinnern uns: Kirche = Christus – und nun den Satz in Gedanken wiederholen. Die Professorin spielt mit ihrer Aussage natürlich auf die angeblichen „Dauerbrenner“ wie Geschlechtsgerechtigkeit, Amt oder Zölibat an. Diese sollten „offen diskutiert und adäquate (angemessene) Reaktionen gesucht werden.“ Den alten Antworten unterstellt die Dogmatikerin, sie seien Mitverursacher  von Missbrauch in allen Abstufungen. Die Theologin nimmt derzeit virtuell an den Salzburger Hochschulwochen teil.

Die Postulate der Theologin zielen natürlich durchgehend auf die in der katholischen Kirche unmögliche Weihe von Frauen zu Priestern ab.  Dabei forderte sie auch, das Weiheamt zu „erden“ und der menschlichen Gesellschaft rechenschaftspflichtig zu machen. Seltsamerweise scheint niemandem aufzufallen, dass dies nichts anderes als eine protestantische Landeskirche ist, die vom Souverän, d. h. in demokratischen Zeiten dem Volk, verantwortlich ist. Wie von vielen anderen Theologen, wird ein solches Amtsverständnis auch von der Erfurter Dogmatikerin als Fortschritt angesehen.

Es handelt sich dabei um nicht weiter als einen Generalangriff auf die Sakramentalität der Kirche. Nicht mehr als Dienst, das von Gott geschenkte Heilsmittel zu sein, steht im Vordergrund. Das Kirchenbild der Theologin zeigt lediglich eine diesseitige, auf Selbst- und Weltverwirklichung ausgerichtete Gemeinschaft, die keine Kirche im Vollsinn mehr ist. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 39/2020 September, S. 5, Kardinal Gerhard Müller
„Wir wollen treu zum Kreuz Jesu stehen, auch wenn wir als ‚wirklichkeitsfremd‘ bekämpft werden

„Niemals dürfen wir – weder in Jerusalem etwa auf dem Tempelberg vor den Muslimen noch an einem anderen Ort der Welt – das Kreuz Jesu ablegen und Jesus verleugnen.“

  • Das Kreuz niemals verleugnen
  • „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Joh 2,16)

OR Nr. 40 vom 25.09.2020, S. 3
Bonn/Fulda. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das kirchliche Leben und der Fortgang des   „Synodalen Weges“ standen im Mittelpunkt der Herbstvollversammlung  der Deutschen Bischofskonferenz. Zudem berieten die 65 Bischöfe vom 22. bis 24.09.2020 in Fulda über die weitere Aufarbeitung von Missbrauch und die Kirchenstatistik 2019.  Es war die erste Vollversammlung der Bischöfe unter der Leitung ihres neuen Vorsitzenden, des Limburger Bischofs Georg  Bätzing.

Kath. Wochenzeitung Baden 40/2020 Oktober, S. 14
Kardinal Woelki warnt vor Entstehen einer deutschen Nationalkirche

Für den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki wäre das schlimmste Ergebnis der Synodalen Weges, wenn dieser „in die Spaltung hineinführt und damit aus der Kirche, aus der Communio mit der Gesamtkirche heraus.“ (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 41/2020 Oktober, S. 4, stz
Synodaler Weg: Bischof Voderholzer teilt Sorge vor Kirchenspaltung

Eine Reihe von Reformforderungen beim Synodalen Weg stehe „klar im Widerspruch zur Lehre der Kirche“ und berge die Gefahr einer Spaltung: Bischof Rudolf Voderholzer äussert sich erneut mit mahnenden Worten zu dem kirchlichen Reformprozess. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 43/2020 Oktober, S. 6
Gefahr einer deutschen Nationalkirche

Kardinal Woelki sprach in einem Interview für die „Kölner Kirchenzeitung“ über seine Eindrücke von den Regionalkonferenzen des Synodalen Weges. Er sieht die Gefahr einer deutschen Nationalkirche, wenn das Ergebnis des Synodalen Weges „in eine Spaltung hineinführt und damit aus der Kirche, aus der Communio mit der Gesamtkirche, heraus“. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 46/2020 November, S. 4, W. Münch
„Jeder Papst braucht einen klaren Kompass, auch in seiner Sprache“

„Während in Europa der Kampf gegen Islamismus gegen katholische Kirche und Gläubige immer grausamer wird, schweigen in Deutschland verantwortliche Hirten oder breiten sich in Nebensächlichkeiten aus.“

In diesem für alle Menschen schwierigen Zeit, in der Frankreich die überzeugte Solidarität Deutschlands und anderer europäischer Nationen dringend braucht, diskutieren Bischöfe der DBK und zahlreiche Laienvertreter aus katholischen Verbänden tagelang darüber, dass der schwarze König Melchior ein Beweis für Rassismus sei und deshalb aus den Weihnachtskrippen zu verschwinden habe und auch in den Gruppen der Sternsinger nicht mehr zeitgerecht sei. Das ist weder rassistisch noch „klischeehaft und diskriminierend“, sondern einfach lächerlich und dumm und macht nur dann einen Sinn, wenn man leugnen will, dass es in der biblischen Geschichte Könige der Welt für angebracht hielten, dem in Bethlehem neugeborenen Messias zu huldigen. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 5/2021 Februar, S. 4, P. Winnemöller
Aufbrechen in die Deutschkirche

Der Vorsitzende der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Lammert, empfahl der Deutschen Kirche, sich von der Bevormundung des Vatikans zu lösen, damit der „Synodale Weg“ sein angestrebtes Ziel erreiche.

Schon der von Lammert benutzte Begriff der „Deutschen Kirche“ zeigt an, dass eines der impliziten (gemeint, aber nicht ausdrücklich gesagt) – bislang weitgehend unausgesprochenen – Ziele des „Synodalen Weges“ eine Trennung von Rom bedeutet. Sicher sollte man das keinem Bischof unterstellen, der am „Synodalen Weg“ von DBK und „ZdK“ teilnimmt. Bis zum eindeutigen Beweis des Gegenteils ist bei Bischöfen der Kirche immer von einer Einheit mit dem Bischof von Rom, dem Papst der katholischen Kirche, auszugehen. Innerhalb der deutschen Theologen muss man aber ebenso wie innerhalb des deutschen politischen Katholizismus feststellen, dass es eine sehr starke Los-von-Rom-Bewegung gibt. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 7/2021, Februar, S. 11
Rom stellt klar: Woelki hat kirchenrechtlich korrekt gehandelt!

„Die Affäre Woelki steht vor einer Wende.“ Mit dieser Schlagzeile berichtet die Tageszeitung „Die Welt“, dass die Glaubenskongregation zu der Auffassung gekommen ist, dass Kardinal Woelki im Fall O. kirchenrechtlich gehandelt habe. (WA: Woelki hat Missbrauchsfälle eines Priesters O.  im Jahre 2015 nach seiner Amtseinsetzung zur Kenntnis genommen, eine kirchenrechtliche Voruntersuchung unterlassen und den Fall nicht nach Rom gemeldet habe. Ebenso wurden vom Vorgänger, Meisner, Missbrauchsfälle vertuscht.) Die Zeitung beruft sich dabei auf mehrere hochrangige römische Quellen. Woelki selbst hatte sich an Papst Franziskus gewandt, mit der Bitte um Klärung. Dieses Ergebnis sei, so die Darstellung der Insider weiter, dem Präfekten der Bischofskongregation, dem kanadischen Kardinal Marc Quellet, umgehend mitgeteilt worden. Offen ist laut „Welt“, wie der Papst nun mit der Einschätzung seines Apparates umgeht. Das Erzbistum Köln teilt mit, dass man selber noch keine Antwort aus Rom erhalten habe.

Kath. Wochenzeitung Baden 10/2021 März, S. 4
(Fast) alle gegen Woelki

Marx und Bätzing setzen Kölner Kardinal Woelki weiter unter Druck. Im Hintergrund geht es nicht nur um behauptete Fehler des Kölner Kardinals, sondern darum, einen synoden-kritischen Kirchenmann loszuwerden. „SPIEGEL“ übt Kritik, ,aber nicht an Woelki. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 11/2021 März, S. 4
Brüderliche Zurechtweisung deutscher Bischöfe angesichts eines drohenden Schismas

Der Theologe und Publizist George Weigel erinnert die Bischöfe der Weltkirche an ihre Verantwortung für eine vom katholischen Glauben abfallende Teilkirche. Die Bischöfe in der Weltkirche „sollten Bischof Bätzing ihre schwere Sorge über den zersetzenden Charakter des Grundtextes des ‚Synodalen Weges'“ mitteilen. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 14/2021 April, S. 3
Zwei „Maria-2.0“-Gründerinnen kündigen Kirchenaustritt an

Elisabeth Kötter und Andrea Voss-Frick, Gründerinnen von „Maria 2.0“, die von einigen deutschen Bischöfen hofiert wird, möchten aus der katholischen Kirche austreten. – Sie hätten die Hoffnung auf Veränderung verloren. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 17/2021 April, S. 4
„Das also ist das von der Deutschen Bischofskonferenz finanzierte ‚katholische‘ Portal!“

Bernhard Meuser kritisiert „katholich.de“: Unfassbar, welches Forum sie Theologen geben, die zum offenen Ungehorsam gegen den Papst aufrufen“ – Merken diese Leute nicht, dass sie offen ins Schisma laufen?“  (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 17/2021 April, S. 11
Kritik an „Rassismus“-Vorwurf von Professorin Johanna Rahner, Tübingen, gegen Katholiken: Passauer Bischof Oster fordert Debatte

Sind Katholiken, die das glauben, was der Papst und die Kirche lehren, buchstäblich „Rassisten“? Diesem Vorwurf, den Medienberichten zufolge eine deutsche Theologie-Professorin auf einer kirchlichen Veranstaltung erhoben hat, widerspricht Bischof Stefan Oster von Passau. (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 18/2021 Mai, S. 4, P.  Winnemöler
Die Vertiefung der Spaltung

Der Prozess der Spaltung in Deutschland schreitet mit derzeit zunehmender Geschwindigkeit so lange fort, bis nichts und niemand das Feststellen des Schismas noch länger aufhalten kann.

Seit dem Ende des jüngsten Konzils droht der Kirche in manchen Regionen der Welt eine Spaltung. Nach 1965, und in Deutschland noch einmal stärker nach dem Ende der Würzburger Synode wähnten sich die sogenannten „reformorientierten Kräfte der Kirche“ auf der Siegerseite. Stück für Stück wurde als Symbolfeld dafür der Altarraum erobert, der bis dato dem Priester und den Ministranten vorbehalten war.

Nachfolgend Abschnitttitel des Artikels:

  • „Humanae Vitae“ wird ignoriert
  • Die Zeit und damit die Fehlentwicklung sind nicht stehengeblieben

Kath. Wochenzeitung Baden 18/2021 Mai, S. 5
Walter Kardinal Brandmüller: Reflexionen über einen Nebel und die sinkende Titanic

„Von den Oberhirten der 27 deutschen Bistümer könnten etwa je ein Viertel als „konservativ“ – und das heisst katholisch -, das andere als irrgläubig – nicht mehr katholisch, – bezeichnet werden. Der Rest hält sich bedeckt, ist unsicher oder einfach feige. Die Abstimmungsverhältnisse der Bischofskonferenzen erwecken diesen Eindruck“: Walter Kardinal Brandmüller verfolgt besorgt die Entwicklung der Kirche in Deutschland, die sich geschüttelt auf einen „Synodalen Weg“ begeben hat, der sich immer mehr als Irrweg, Abweg und ideologische Sackgasse offenbart. Er tut dies aus der römischen Perspektive des Priesters und Bischofs, der zu den bedeutendsten Kirchengeschichtlern der Gegenwart gehört.
Hier die Untertitel des Artikels:

  • Es fehlt das Wesentliche des katholischen Glaubens
  • Aufgeblähte kirchliche Bürokratie
  • Theologischer Irrtum in theologischen Fakultäten
  • Niedergang des Vereinswesens
  • Wandel bei den Katholikentagen
  • Missachtung der Lehre, selbst durch die Bischöfe
  • Gesundes kirchliches Leben – nicht gern gesehen
  • Schismen in Antike und Mittelalter: vor allem politisch
  • Doch später: Häresie (abweichende Glaubensauffassung) oder gar Glaubensabfall
  • Beunruhigendes Zukunftsszenario
  • Historischer Rückblick
  • Mischformen führten zu Chaos und Individualisierung
  • Eine lebensbedrohliche Krise
  • Möge der Himmel uns vor einem Horrorszenario bewahren

Kath. Wochenzeitung Baden 19/2021, Mai, S. 4
Brief eines protestantischen Pastors aus Wittenberg

„Mit Sorge beobachte ich die Protestantisierungsbestrebungen in unserer katholischen Schwesterkirche, wie sie sich in ‚Maria 2.0‘ und im ‚Synodalen Weg‘ ausdrücken.

Den Synodalen Weg halte ich für einen Irrweg, weil er die Protestantisierung der katholischen Kirche forciert. Die Demokratisierung einer Volkskirche bedeutet immer, dass ein volkskirchliches Minimalchristentum zum kirchlichen Standard und die ganze Kirche banalisiert (verflacht) sowie das Evangelium verwässert.“   (…)

Kath. Wochenzeitung Baden 20/2021 Mai, S. 4
Gläubige Katholiken schweigen nicht mehr

Offener Brief an Bischof Gerber über den KFD-„Predigerinnen-Gottesdienst“ in Fulda. (Es ist ein Brief, der für alle deutschsprachigen Länder, und darüber hinaus, brennende Aktualität hat. Redaktion Katholische Wochenzeitung).

Wegen kirchlicher Missbräuche in ihren Pfarrgemeinden und Bistümern können Gläubige sich jederzeit an ihren eigenen Bischof oder an den Papst und die vatikanischen Behörden wenden. Noch vor einigen Wochen hatte ein Katholik aus dem Bistum Münster bei der Glaubenskongregation Widerspruch eingelegt zu den Stellungnahmen seiner Pfarreigremien bezüglich Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und der Inkonsequenz seines Ordinarius. Nun hat sich ein katholischer Familienvater und Lebensrechtler, Herr Hartmut Kollmann, in einem offenen Brief an den Fuldaer Bischof Gerber und weitere Geistliche der Stadt gewendet. Kathnews veröffentlicht den Brief im Wortlaut:

Als gebürtiger Fuldaer habe ich auch heute noch Verbindungen in meine alte Heimat. So erfuhr ich auch von dem „Predigerinnen-Gottesdienst der KFD (Kath. Frauenbund Deutschland) in der Fuldaer Stadtpfarrkirche“. Die Ausbildung von Frauen zu Predigerinnen geht wohl auf einen Beschluss der Bischofskonferenz zurück. Vom Ansatz her unverfänglich, wenn er für „Wort-Gottes-Feiern“ und für „Andachten“ vorgesehen war.

Bedenklich ist mir die Wortwahl „Predigerinnengottesdienst“ wie auch des genannten Trägers „KFD“. Selbst Heilige Messen werden heutzutage „Gottesdienste“ genannt. Daher weiss man im Einzelfall nicht, ob es sich bei dem etwas verwirrenden Begriff „Gottesdienst“ um eine Wort-Gottes-Feier, eine Andacht oder um eine Heilige Messe handelt. Und die KFD zählt zu jenen, die das Amtspriestertum für Frauen fordern.

Sie wissen als Theologen, dass Frauen nach der Ordnung unserer Mutter Kirche keine Priester werden können. Wenn es sich bei dem sogenannten „Predigerinnen-Gottesdienst des KFD“ um eine heilige Messe mit Fürbitten und Predigt für die Zulassung des Frauenpriestertums und/oder für die Zulassung der Frauen als „Diakoninnen“ handelt sollte, dann ist dies ein Verstoss gegen unsere kirchliche Ordnung. Sollten Sie dies zulassen, sind Sie ungehorsam gegenüber Rom.

Auch wir Laien sehen, dass die Römisch-katholische Kirche in Deutschland vor dem „Zweiten Schisma“ steht. Der klerikale Missbrauch einzelner wurde von den innerkirchlichen Veränderern und Verfälschern des Glaubens dazu benutzt, um ihre Forderungen gegenüber weichen Hirten zu erheben.

Jetzt haben wir eine Situation, an der auch die Abstimmungen in der Kath. Bischofskonferenz Deutschlands nicht unschuldig sind.

Uns Laien ist sowohl „Christus Dominus“ vom 28.10.1965 als auch die kirchenrechtliche Regelung nach dem CIC  (Codex Iuris Canonici; Gesetzbuch des kanonischen Rechtes) von 1983 bekannt. 

Wären umstrittene Beschlüsse der Bischofskonferenz in Deutschland anders ausgefallen, wenn die Weihbischöfe kein Stimmrecht gehabt hätten? Wir registrieren eine innerkirchliche Unterwanderung.

Sollte es zu einem Schisma (Glaubensspaltung) kommen, dann werde ich weiterhin der Römisch-katholischen Weltkirche angehören. Die Schismatiker werden sich aber einmal vor dem Richterstuhl unseres Herrn dafür verantworten müssen. In ernster Sorge, Hartmut Kullmann“

Kath. Wochenzeitung Baden 22/2021 Juni, S. 4, Yvonne Reichlin
Was sagt uns ein Thesenanschlag Maria 2.0?

Im Marienmonat Mai begegnete man an zahlreichen Kirchenpforten den 7 Thesen von Maria 2.0. Darin werden die Aufhebung des Zölibats, der Zugang zu allen Kirchenämtern für alle Menschen und eine neue Sexualmoral gefordert. Weiter werden der sog. Klerikalismus, die Verantwortungslosigkeit der kirchlichen Machthaber und dubiose Finanztransaktionen kirchlicher Entscheidungsträger angeprangert.

Katholische Kirchen, an deren Pforten diese Forderungen öffentlich dargestellt werden, atmen längst nicht mehr den Geist des Katholischen. Maria, die Mutter des Herrn, wird für Anliegen von Katholikinnen missbraucht, die ganz und gar nicht dem Wesen von Maria entsprechen. (…)

Nichts anderes als ein Zeichen des Glaubensverlustes: Schlussendlich sind die Frauenbewegung Maria 2.0 und ihre Thesenanschläge nichts anderes als ein Zeichen des Glaubensverlustes. Jegliches Verständnis für die apostolische Kirche ist verloren gegangen.

Kath. Wochenzeitung Baden 22/2021 Juni, S. 7
Kardinal Burke (*30.06.1945, Amerikaner): Schisma ist in Deutschland eingetreten

Die Forderung des Synodalen Weges stehen im Widerspruch zur katholischen Glaubens- und Sittenlehre. Während deutsche Kirchenrechtler noch darüber streiten, ob ein Schisma in Deutschland eingetreten ist, steht es für den Kurienkardinal weltweit führenden Kirchenrechtler und ehemaligen Präfekten des Höchsten Berufungsgerichtes der Kirche, der Apostolischen Signatur, Raymond Leo Kardinal Burke (WA: im Jahre 2014 nicht mehr ernannt), fest, dass das Schisma in Deutschland noch nicht offizielle ist, gleichwohl aber in der Praxis eingetreten ist.

„Meiner Meinung nach gibt es jetzt ein Schisma, das real ist auch wenn es nicht geklärt wurde. Es ist ein „Schisma in der Praxis wenn man es so nennen kann“, sagte Burke dem argentinischen Pater Javier Olivera Rabasi. (…)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 24-25/2021 Juni, S. 2
Papst schickt Kontrolleure nach Köln

Papst Franziskus hat für das Erzbistum Köln eine offizielle Überprüfung angeordnet. Die beiden Apostolischen Visitatoren sollen sich in der ersten Junihälfte vor Ort ein umfassendes Bild von der komplexen pastoralen Situation verschaffen. Ausserdem sollen sie untersuchen, ob der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der Hamburger Erzbischof Stefan Hesse und die Kölner Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff Fehler gemacht haben beim Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs. Seit mehr als einem Jahr wird im Erzbistum Köln um die öffentliche Aufarbeitung früherer Missbrauchsfälle durch Geistliche gerungen. Dabei geht es auch um die Frage, inwiefern hohe Amtsträger Missbrauchstäter geschützt und Fälle vertuscht haben. Wie lange die Kontrolleure vor Ort bleiben, steht noch nicht fest. kath.ch

ZDF.de/nachrichten vom 04.06.2021

Kardinal Marx bietet Papst Franziskus seinen Amtsverzicht an. Um die Kirche zu retten, sind wirkliche Rücktritte nötig, kommentiert ZDF-Chefredakteur Peter Frey.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 26-27/2021 Juni, Basel, S. 2
Papst lehnt Marx‘ Rücktrittsgesuch ab

Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch von Kardinal Reinhard Marx als Erzbischof von München und Freising nicht angenommen, ihm aber für seinen „Mut“ gedankt. Er solle weitermachen. Marx hatte in einem am 04.06.2021 veröffentlichten Brief an Franziskus geschrieben, die Kirche in Deutschland sei an einem „toten Punkt“. Manche in der Kirche wollten das Element der Mitverantwortung und Mitschuld der Institution in der Missbrauchskrise nicht wahrhaben und stünden deshalb in diesem Zusammenhang ablehnend gegenüber. „Ich sehe das dezidiert anders“, schrieb Marx. Ein Wendepunkt aus der Krise könne nur ein „synodaler Weg“ sein.   kh

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 26-27/2021 Juni, S. 4
Den „toten Punkt“ gemeinsam überwinden
Zum Rücktrittsangebot von Kardinal Marx

Die Kirche sei an einem „toten Punkt“ angelangt: Diese Aussage von Kardinal R. Marx dürfte gerade bei „kirchenmüden“ Katholiken auf Beifall stossen. Eine weitere Schlagzeile, die deren Abkehr oder gar den Austritt rechtfertigen könnte (→Austritte aus der Kirche).

Wegen des noch ausstehenden Gutachtens zu seiner Diözese blieben dem hohen Würdenträger nur zwei Optionen: abwarten oder handeln! Nach seiner Art, Probleme anzugehen, entschied er sich für den zweiten Weg.

Berufsbedingt in einer hessischen Kleinstadt wohnhaft, lernten wir den jungen Vikar Marx kennen, der dort erste Erfahrungen in der Seelsorge sammelte. Anpackend und direkt, von der Kirchgemeinde anfänglich skeptisch beäugt, um am Ende umso herzlicher verabschiedet zu werden.

Nach Überführung eines grossen Teils seines Vermögens in eine Stiftung und Verzicht auf das Bundesverdienstkreuz nun das Angebot seines Rücktritts als Erzbischof. Ein Kleriker also, der bereit ist, auf die Stimme des Gewissens, der Öffentlichkeit und die der Gläubigen zu hören. Jedes andere Handeln wäre für ihn kaum denkbar. Wie auch immer ein abschliessendes Urteil über mögliche Unterlassungen oder zu tragende Konsequenzen ausfallen wird, gibt es für ihn wohl nur diesen Weg.

Auch Verantwortungsträger sind vor falschen Entscheidungen nicht gefeit. Mögen die den ersten Stein werfen, welche solche nie treffen! Kardinal Marx stellt sich seinem bisherigen Wirken und fordert damit die Geistlichkeit und uns alle auf, es ihm gleichzutun, denn nur gemeinsam kann der „tote Punkt“ in der katholischen Weltkirche überwunden werden. Charles Biedermann, Basel

Kath. Wochenzeitung Baden 24/2021 Juni, S. 4
“ An totem Punkt?‘: Kardinal Marx urteilt über die Kirche!“

Diakon Riccabona: „Ja, vielleicht ist er persönlich an einem toten Punkt angelangt. Der Synodale Weg, für den er hauptverantwortlich ist, führt auf jeden Fall an einen toten Punkt.“

Anmerkungen zum Rücktrittsgesuch des Münchner Erzbischofs Kardinal Marx und dessen unsäglicher Behauptung, die Kirche sei „an einem toten Punkt angekommen.“

Hallo! Was glaubt er denn, wer er ist? Er, Kardinal Marx, urteilt über die Kirche! Und er behauptet, sie sei an einem toten Punkt? Das ist tatsächlich gegen die Heilige Schrift, gegen das Wort Jesu Christi, gegen den Glauben der Kirche!

„Die Mächte der Finsternis werden die Kirche nicht überwältigen.“ – Und: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Klingt das nach „totem Punkt“? Ja, vielleicht ist er persönlich an einem toten Punkt angelangt. Mag sein. Der Synodale Weg, für den Kardinal Marx hauptverantwortlich ist, führt auf jeden Fall in eine Sackgasse, an einen toten Punkt.

Aber die Kirche? Schauen wir sie doch weltweit an! In Asien, Afrika, überall neue Aufbrüche. Selbst hier in Europa, ja auch in Deutschland! Es kommt nicht auf die Menge an – ja, die Menge bringt das Geld! Aber es kommt darauf an, Jesus Christus nachzufolgen. Und das geschieht! Welche Frechheit zu sagen, die Kirche sei an einem toten Punkt! Sind wir hier etwa tot? Und wir sind auch Kirche!

Kirche ist Gemeinschaft, und zwar zuerst Gemeinschaft mit Jesus Christus und daraus folgend Gemeinschaft in Jesus Christus untereinander.

Kirche wird lebendig, wenn Menschen auf Jesus Christus als dem lebendigen Stein aufbauen und selbst zu lebendigen Steinen werden.

Die Lebendigkeit der Kirche hängt also von der Lebendigkeit jedes einzelnen Christen ab – und nicht nur von einem einzelnen beleidigten Kardinal.

Kath. Wochenzeitung Baden 24/2021 Juni, S. 14, Helmut Müller
„Kardinal Woelki steht unter dem Kreuz, während andere sich entfernen“

„Für die ARD und den ZDF geht es überhaupt nicht um Missbrauch, es geht um den Synodalen Weg.

Das heisst nicht, dass ich selbst die Kraft hätte, unter dem Kreuz stehenzubleiben, im Hinblick auf das, was Kardinal Woelki seit Monaten aushalten muss. Diese Gedanken kamen mir, als die  Nachricht im ZDF und der ARD sowie danach in „ZDF spezial“ und den „Tagesthemen“ sah.
Kardinal Marx hat den Papst um die Annahme seines Rücktritts vom Bischofsamt, wie er sagte, aus persönlichen Gründen, weil er im Missbrauchsskandal versagt habe. Mein Respekt, wenn das der Grund ist.

Zumindest bei ZDF und ARD spielte Missbrauch bei der Berichterstattung überhaupt keine Rolle. Karen Miosga versuchte in viermaligem Nachfragen, Bischof Bätzing zu einer Stellungnahme zu nötigen, dass ein anderer hätte zurücktreten müssen und nannte auch den Namen: Kardinal Woelki.

Auch hier wurde ganz unverblümt nicht Missbrauch thematisiert, sondern Widerstand des Kölner Kardinals gegen die Reformagenda des synodalen Weges genannt. (…)
Zwei Aussagen aus dem Artikel (in Fettdruck):
Mir ist noch nie so massiv und offensichtlich begegnet, dass Missbrauch mit dem Missbrauch geschieht.

Ich will jetzt aber nicht über die Entscheidung von Kardinal Marx rätseln oder spekulieren, wie Franziskus entscheidet, sondern Kardinal Woelki bestärken, dass er wie Maria und der Apostel Johannes, die als einzige unter dem Kreuz stehengeblieben sind, unterm Kreuz ausharrt.

Kath. Wochenzeitung Baden 25/2021 Juni, s. 4, Gero P. Weishaupt
„Die Hütte der Kirche nördlich der Alpen brennt“

Mitinitiativnehmer eines neuen Dubium (Zweifelsfall) wurde von der Vorsitzenden von „Maria 1.0“ interviewt. Sorge um die Einheit der Kirche sowie Unterstützung papst- und kirchentreuer Bischöfe. „Das Dubium“ ist ein jahrelanger Prozess der Auseinandersetzung mit dem Zustand der katholischen Glaubenssubstanz in der Katholischen Kirche in Deutschland vorausgegangen.“ Das sagte Andre Wiechmann in einem Interview mit der Vorsitzenden der Bewegung „Maria 1.0“, Clara Steinbrecher, für deren Homepage. Der Bochumer ist einer der Mitinitiativnehmer eines „Dubium“, das sie vor mehreren Wochen an die Glaubenskongregation in Rom gesandt haben mit der Bitte um eine Antwort (Responsum). Auch die Deutsche Bischofskonferenz und der Apostolische Nuntius wurden über das „Dubium“ in Kenntnis gesetzt.

Liegt ein Schisma vor? In dem „Dubium“ formuliert die Initiativgruppe Zweifel  in Bezug auf die Ausrichtung des Synodalen Weges, hinterfragt die Segnung homosexueller Paare gegen das ausdrückliche Verbot der Glaubenskongregation und das Predigen von Laien in der Eucharistiefeier. (…)

OR Nr. 32/33 vom 13.08.2021, S. 3
Bonn. Die Deutsche Bischofskonferenz hat am Dienstag, 10.08.2021, die Arbeitshilfe "Katholische Kirche in Deutschland - Zahlen und Fakten 2020/21" mit Daten aus der kirchlichen Statistik veröffentlicht. Die Broschüre informiert über Zahlen des Jahres 2020 und aktuelle Entwicklungen bis in das Jahr 2021. Die drei Schwerpunktthemen der Arbeitshilfe in diesem Jahr sind geprägt durch die Erfahrungen in der Corono-Pandemie: Seelsorge - Herausforderungen in der Pandemie -; Kirchen - Glaubens- und Kulturorte für viele - sowie ein Beitrag über den "Synodalen Weg" in Zeiten der Pandemie. Verschiedene Felder der Seelsorge sowie spezielle Bereiche wie Caritas, Medien, Erziehung und Bildung sowie Frauen in der Kirche sind nur einige weitere  Themen, die sich neben den statistischen Zahlen zu Taufen, e§Trauungen und vielem mehr in der Broschüre wiederfinden. Die Broschüre kann unter https://www.dbk.de 

in der Rubrik Publikationen bestellt oder als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Kath. Wochenzeitung 35/2021 September, S. 10, C. Steinbrecher
"Es gibt gravierende Bedenken bezüglich der Situation der Katholischen Kirche in Deutschland"

US-Bischof Thomas John Paprocki: "Auch in den USA fordern "einige Extremisten" Frauenweihe, freiwilliges Zölibat und revolutionäre Veränderungen der Sexmoral, aber ..."

"Es gibt gravierende Bedenken bezüglich der Situation der Katholischen Kirche in Deutschland (und in der Schweiz: Redaktion KWZ), wo Priester und Bischöfe sich öffentlich dem Verbot der Segnung von homosexuellen Beziehungen widersetzt haben, trotz der jüngsten Warnung der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre, die mit der Zustimmung von Papst Franziskus veröffentlicht wurde." (...)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 42-43/2021 Oktober, S. 2
Reformen: Synodaler Weg in Deutschland

In Frankfurt am Main hat vom 30.09. bis 02.10.2021 die Vollversammlung des deutschen Synodalen Wegs mit 212 anwesenden Synodalen 16 Papiere zu Themen wie Macht, Zölibat, Sexualmoral und zur Rolle der Frauen in der Kirche beraten. Jeweils eine Mehrheit der Versammlung befürwortete in erster Lesung, die kirchenrechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Laien, vor allem Frauen, stärker an der Leitung der Gemeinden zu beteiligen; in Rom eine Erlaubnis zu erwirken, dass Laien auch in Eucharistiefeiern eine Predigt halten dürfen; Grundzüge für Veränderungen in der katholischen Sexuallehre; und eine Laienmitwirkung bei Bischofswahlen. Am 2. Oktober endete die Sitzung des Synodalen Weges allerdings mit einem Eklat, weil nicht mehr die notwendige Zweidrittelsmehrheit von 154 Teilnehmern im Saal anwesend waren. kath.ch/kna

Kath. Wochenzeitung Baden 41/2021 Oktober, S. 5, R. Gehrig
"Synodaler Weg" widmet sich der Frage, ob die Kirche überhaupt Priester braucht

(...) Priestertum abschaffen? Bei den Beratungen über einen Grundlagentext mit dem Titel "Priesterliche Existenz heute" stellen offizielle Teilnehmer die Frage, ob die Kirche überhaupt das sakramentale Priestertum brauche. Begründet wurde diese Anfrage mit dem Hinweis, dass Laien dadurch von einer "Partizipation" ausgeschlossen seien, während die "Machtstrukturen" der Priester innerhalb der Kirche verfestigt  würden. Der Antrag lautete, ob die zuständige Arbeitsgruppe der Frage nachgehen soll, ob es überhaupt Priester in der Katholischen Kirche braucht. Für den Antrag stimmten 95 Teilnehmer, 94 stimmten dagegen, dazu gab es neun Enthaltungen.

Damit steht die Möglichkeit, dass die Forderung nach einer Abschaffung des sakramentalen Priestertums am Ende Eingang in die abschliessenden "Beschlüsse" des ohnehin schon umstrittenen "Synodalen Weges" findet. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 42/2021 Oktober, S. 4
"Synodaler Weg" ist Frontalangriff auf die Kirche

Die katholische Initiative "Maria 1.0" zieht ein düsteres Resumee der jüngsten Synodalversammlung. "Wir sind Dorothea Schmidt äussert dankbar, dass sie sich dieser irritierenden Prozedur abermals unterworfen hat", so die erste Reaktion von Clara Steinbrecher, Sprecherin von Maria 1.0. Dorothea Schmidt vertritt die Laieninitiative "Maria 1.0" beim sogenannten "Synodalen Weg".

Das grosse Missverständnis vieler Teilnehmer dieser unverbindlichen Veranstaltung in Frankfurt, so "Maria 1.0" sei, dass die Kirche ein Verein oder ein parteiähnliches Konstrukt sei, bei dem die Mechanismen von Parteitagen mit Anträgen und Mehrheitsprinzipien gelten.  "Was wir hier in Frankfurt beobachten konnten, war nicht weniger als ein Frontalangriff auf die Kirche, getragen von theologischem Unwissen und geradezu peinlicher Katzbuckelei (Duden: eifriges Bemühen um die  Gunst von Mächtigen/Höhergestellten ohne Rücksicht auf die eigene Würde) vor der säkulären Öffentlichkeit", so Steinbrecher. Obwohl man immer betone, dass man sich ja erst in der ersten Lesung befinde und nichts definitiv sei, "so unglaubwürdig sind diese Aussagen, wenn man näher hinblickt". (...)

OR Nr. 44 vom 05.11.2021, S. 3
Bonn. Die katholische Kirche in Deutschland hat ihren ersten Klima- und Umweltschutzbericht vorgelegt. "Wir nehmen unsere Verantwortung für die Schöpfung ernst. Als katholische Kirche  sollten wir nicht im letzten Waggon sitzen, sondern nach Möglichkeit vorne mit dabei sein", sagte Bischof Rolf Lohmann bei der Vorstellung in Berlin. Die Kirche habe den Auftrag, "das gemeinsame Haus zu hüten und zu bewahren", so der Münsteraner Weihbischof. 

OR Nr. 46 vom 19.11.2021, S. 3
Amtseinführung des neuen Anima-Rektors

Rom. Mit einem Jahr Verzögerung ist der neue Rektor des Päpstlichen Instituts Santa Maria dell'Anima, Michael Max (51), in Rom am 14.11.2021 feierlich in sein Amt eingeführt worden. (Mit deutscher Nationalkirche, in der Nähe der Piazza Navona)

Kath. Wochenzeitung Baden 48/2021 Dezember, S. 6, KNA
Wiener Theologe Tück kritisiert Reformprojekt "Synodaler Weg"

Die Verantwortlichen wollten hier demokratische Strukturen durchsetzen, die nicht mit der Verfasstheit der katholischen Kirche vereinbar seien: Der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück übt scharfe Kritik am "Synodalen Weg". (...)

Das angestrebte Konstrukt eines Synodalen Rats als Leitungsgremium, zum Beispiel, das paritätisch aus Bischöfen und Laien besetzt sein solle, komme "einem kühnen Umbau der Kirchenverfassung gleich".

Ein solches "ständiges Sekretariat" blähe zudem den kirchlichen Apparat weiter auf und "verschlinge beträchtliche Finanzmittel bei sinkenden Kirchensteuereinnahmen". Darüber hinaus stellten sich praktische Fragen, ergänzte der Theologe. "Nach welchen Kriterien wird Laien quasi bischöfliche Leitungsautorität übertragen? Wer trifft die Auswahl, wer in ein solches (...) Mischgremium berufen wird? Was ist die theologische Legimität?" Tück befürchtet durch die Schaffung eines Synodalen Rats, "der die Bischöfe zu Gefangenen  synodaler Mehrheitsvoten machen könne", eine Schwächung der kirchlichen Verfassung, in der Bischöfe eine entscheidende Rollle spielen. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 1/2022 Januar, S. 4
Benedikt XVI. kritisiert "Amtskirche" und fordert: Gläubige und Ungläubige unterscheiden

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. schlägt in einer Wortmeldung einen überraschend kritischen Ton gegenüber der "Amtskirche" in Deutschland an und warnt vor einer Kirche und Lehre ohne Glauben. Nur der Glauben befreie den Menschen von den Zwängen und der Enge seiner Zeit, so Benedikt. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 4/2022 Januar, S. 11, A. Bohl
Öko-Aktivisten stürmen Gottesdienst im Kölner Dom

Am Dreikönigstag 2022 stürmten 30 - 40 *Extinction Rebellion"-Randalierer den heiligen Gottesdienst im Kölner Dom, wo sich zahlreiche von ihnen auf den Boden schmissen, um sich totzustellen.

Andere "Aktivisten" hielten Hetz-Plakate hoch und verkündeten per mitgebrachten Lautsprechern ihre Thesen. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden7/2022 Februar, S. 4, P. Winnemöller
Der schismatische Weg ist in eine neue Phase eingetreten

Nun ist es also passiert. Es war für niemanden ein Geheimnis, was die Laienfunktionäre vom "ZdK" fordern würden. Die Papiere waren alle vorher öffentlich. Auch die Abstimmungsergebnisse, die sich durchgängig im Bereich 90 % plus bewegten, waren zu erwarten. Nun haben wir also Postulate nach Weihe von Frauen, inklusive der Bitte an den Papst um einen Indult (Frist) für sofortige Diakoninnenweihe, Abschaffung des Zöiibats, ehe für alle in allen Lagen und Konstellationen, Abschaffung der Sexualmoral und Änderung des kirchlichen Arbeitsrechtes.

Nach Umsetzung aller dieser Beschlüsse wird von der Katholischen Kirche in Deutschland nichts mehr übrig sein. Den Geist des Konzils haben sich der "Gute Geist von Frankfurt" und unter dem Pseudonym "Zeichen der Zeit" der Zeitgeist hinzugestellt. Der Zeitgeist wurde sogar dadurch geadelt, dass man ihn zum "Ort theologischer Erkenntnis" beordert hat.

Der Schock war nicht, dass die Funktionäre von "ZdK", Diözesangremien und ehemals katholischen Verbänden in schönster Vertrautheit mit kirchlichen Hauptamtlichen und Theologieprofessoren die  vollkommene Dekonstruktion alles Katholischen anstreben. Es sassen ungefähr 60 Bischöfe in der Veranstaltung. (...)

Kath. Wochenzeitung  Baden 7/2022 Februar, S. 5, P. Lorlenberg
Deutsche Bischöfe im Schisma?

Bernhard Meuser zum sogenannten "Synodalen Weg". Das Schisma "ist schon da. Es fehlt nur noch Stufe 3: Die offizielle kirchliche Feststellung dieses Vertragsbruches mit Gott und der Kirche." 

"Mit der jüngsten Vollversammlung des "Synodalen Weges" hat die deutsche Kirchenkrise eine neue Qualität erreicht." Das erläutert der Augsburger Theologe, Buchautor und "Youcat"-Initiator Bernhard Meuser im grossen kath.net-Interview und geht auch auf Fragen nach der Schisma-Gefahr ein (...)

Kath. Wochenzeitung  Baden 7/2022 Februar, S. 6
"Eine neue Reformation aus Deutschland?" Initiative schreibt Bischöfen der Weltkirche

Kritiker schicken Brandbrief mit "Sieben Fragen an die Kirche" an 2'000 katholische Bischöfe der Welt.

In einem Brief an die Bischöfe in Deutschland und auf allen Kontinenten beschreibt die Initiative "Neuer Anfang" die Organisatoren als einen "Geist der Rebellion und des Verrates an Evangelium".

Mit der Aktion "Sieben Fragen an die katholische Kirche in Deutschland zu Autonomie und Freiheit" warnt die Initiative vor einem neuen Deutschschema radikaler Selbstbestimmung, das ihrer Meinung nach die deutsche Kirche in ein Schisma zu führen droht.

Die Initiative "Neuer Anfang" ist nach eigenen Angaben eine Vereinigung von Theologen, Philosophen und Anthropologen, die für radikale Reformen der katholischen Kirche eintreten, aber im deutschen "Synodalen Weg" keine Lösung sehen. (...)

Keystone-SDA vom 20.02.2022
Nach der Vorstellung des Münchner Missbrauchgutachtens gibt es 150 bis 160 Kirchenaustritte pro Tag. Vorher waren es rund 80.

Kath. Wochenzeitung Baden 14/2022 April, S. 4, J. Heimerl
Die "rote Linie": Kardinal Marx stellt der Kirche in Frage

"Als Bischof ist Marx nicht zum "Reformator" der Kirche bestellt und auch nicht zu einer Art "Volkstribun" des Synodalen Weges, sondern zum Hirten und zum Hüter der Einheit."

Als ich neulich meinen Kommentar über den "Regenbogenkardinal" schrieb, nahm ich nicht an, dass Kardinal Marx binnen acht Tagen noch eins drauf setzen würde, und im Gegensatz zu vielen meiner Leser habe ich, wie ich gestehen darf, gehofft, der Kardinal würde dank höherer Einsicht zurückrudern und wenigstens nachsteuern. Weil man bei Kardinal Marx aber offensichtlich mit allem rechnen muss, musste man eben auch damit rechnen, dass es noch schlimmer kommt. - Eigentlich schade! Als Marx beispielsweise vor einigen Jahren den (heute moslemischen) Tempelberg in Jerusalem besuchte, legte er bereitwillig das Brustkreuz ab und sorgte damit zu Recht für weltweite Empörung. Seitdem haben sich die Wogen um den Kardinal nie mehr geglättet, im Gegenteil. Marx fiel in permanenter _Steigerung mit Entlassungen auf, die geeignet waren, den Kern des Katholischen zu erschüttern. Beim jüngsten Treffen mit Opfern sexuellen Missbrauchs stellte er nun sogar das "Gesamtsystem" der Kirche in Frage, und man fragt sich: "Ist der noch zu stoppen?"  (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 14/2022, S. 9
Papst Franziskus distanziert sich vom deutschen "Synodalen Weg"

Der Papst sieht in deutscher Debattenveranstaltung eine "Protestantisierung", sagt Erzbischof Gadecki laut "Vatican News" - Hauptthema der Audienz war die Lage im Ukraine-Krieg, Flüchtlingshilfe und Friedensbemühungen.

Papst Franziskus hat sich laut einer Mitteilung der Polnischen Bischofskonferenz sowie einem Bericht von "Vatican News" gegenüber Erzbischof Stanislaw Gadecki vom deutschen "Synodalen Weg" distanziert.

Bei seiner Audienz mit dem Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz sei Papst Franziskus über die Probleme informiert worden, "die sich für die Weltkirche aus den Fragen ergeben, die, wie der Papst sagte, durch den sogenannten deutschen "Synodalen Weg" aufgeworfen werden. Franziskus distanziert sich von dieser Initiative", so die Bischofskonferenz nach der Begegnung. CNA Deutsch Nachrichtenredaktion

Kath. Wochenzeitung Baden 14/2022 April, S. 11, S. Rosen
Mehrere Minuten begeisterter Applaus für Kardinal Woelki in Neuss

Erzbischof zelebrierte spontan - Woelki ist hier sehr beliebt, da man sich immer noch an seine sehr engagierte Jugendarbeit als Kaplan erinnert - Einige junge Männer hatten seinerzeit zur Priesterberufung gefunden.

Der Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki, hat spontan die  Sonntagsmesse am "Laetare"-Sonntag in seiner ehemaligen Kaplans-Gemeinde "St. Marien" Neuss zelebriert. Oberpfarrer Andreas Süss, der auch erst spontan von dem Besuch des Hohen Gastes erfuhr, begrüsste ihn sehr herzlich. Er hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, da brach ein frenetischer mehrminütiger Applaus der Messbesucher in der Kirche aus. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 17/2022 April, S. 6
Kardinal Müller wird mit dem Internationalen Friedenspreis "Bonifatius VIII." ausgezeichnet

Im Einladungsschreiben wird der aus Deutschland stammende Kardinal als "ein profunder Kenner der modernen Theologie" bezeichnet.

Kardinal Gerhard Müller wird mit dem Internationalen Friedenspreis "Bonifatius VIII. "ausgezeichnet werden. Zu dieser Preisverteilung luden den deutschen Kardinal und emeritierten Präfekten der Glaubenskongregation die in Anagni (Latium) angesiedelten "Accademia Bonifaciana - Associazione Culturale ONLUS" ein. (...)
(Bonifatius VIII., 12356-1303. Einführung des Jubeljahres [1300], versierter Jurist)

Kath. Wochenzeitung Baden 22/2022 Juni, S. 4
Bätzing: Der Papst enttäuscht mich auch

Der deutsche Katholikentag naht - und gibt dem obersten Repräsentanten der Katholischen Kirche, Bischof Bätzing, Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zum Status seiner Kirchenprovinz zu ziehen.

Christiane Florin vom Deutschlandfunk grillt ihn von links, und der Bischof windet sich auf eine geradezu entlarvende Weise. Das Interview ist auf der Website des Deutschlandfunks nachzulesen:

https://www.deutschlandfunk.de/interview-der-woche-georg-baetzing-bischof-limburg-kirche-papst-vatikan-synodaler-weg-100.html

Kath. Wochenzeitung Baden 23/2022 Juni, S. 4
"Welt" zum Katholikentag: "Hier schafft sich der Katholizismus ab"

Die "Welt": auf dem Katholikentag ist vom katholischen Glauben wenig bis nichts zu spüren. Irgendwann weiss keiner mehr, ob man in der SPD-Zukunftswerkstatt, beim Diversity-Event von Google oder im Sommercamp der 'Grünen Jugend' ist." (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 23/2022 Juni, S. 4, Bernhard Meuser
Der Riss durch die Kirche

Man kann den Organisatoren des Katholikentages in Stuttgart nur dankbar sein für den Akt öffentlicher Selbstentblössung. Das Böse kommt in obszöner (schlüpfriger) Nacktheit vor die Leute: der Exibitionismus (krankhafter, sexueller Lustgewinn) einer Kirche, die sich nicht schämt, von Gott Abschied zu nehmen. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 23/2022 Juni, S. 11, Dr. Joachim Heimerl
Düstere Aussichten: Das deutsche Schisma hat bereits begonnen

Wenn heutzutage eine "Synodale Kirche" in aller Munde ist, ist damit nach dem Wunsch des Papstes eine kommunikative Kirche gemeint: Man spricht miteinander und hört sich zu, man hört gemeinsam auf die Stimme des Heiligen Geistes und richtet sich am ständigen Lehramt der Kirche aus.

In Deutschland aber will gerade das nicht gelingen. Zusehends verliert der "Synodale Weg" die Einheit mit der Kirche, und immer mehr Bischöfe mahnen dies weltweit gegenüber Bischof Bätzing an. Der wiederum hat zuletzt dem Erzbischof von Denver erklärt, er wolle auf weitere Einwände nicht mehr reagieren.

Dabei hat Bätzing dies - genaugenommen - noch nie getan. Seine Repliken (Erwiderungen, Äusserungen) beharrten strikt auf der eigenen Position und wirkten - sehr deutsch - unangenehm und belehrend. (...)

OR Nr. 23 vom 10.06.2022, S. 9
Tagebücher von Kardinal Faulhaber as Nazizeit online

München. Seit Mitte Mai können alle Tagebücher des Münchner Erzbischofs, Kardinal Michael Faulhaber (1869-1952) aus der Zeit des Nationalsozialismus online gelesen werden. Auf dem von Wissenschaftlern betriebenen Portal
https://www.faulhaber-edition.de

wurden die Einträge der Jahre 1942 bis 1944 freigeschaltet. Es it die Zeit, in der der Bombenkrieg München erreicht, während immer mehr jüdische Bürgerinnen und Bürger ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert werden. Die Notizen geben Aufschluss, wie Faulhaber über die sich abzeichnende deutsche Niederlage denkt und wie er zum Widerstand gegen Hitler steht, der in das Attentat vom 20. Juli 1944 mündet. Die kritische Edition ist ein interdisziplinäres Langzeit-Projekt  von Historikern, Theologen und Informatikern. Die Federführung liegt beim Münchner  Institut  für Zeitgeschichte und dem Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Universität München.

Kath. Wochenzeitung Baden 46/2022 November, S. 4
Papst Franziskus bei fliegender Pressekonferenz:
"Ich sage den deutschen Katholiken ..."

"Ich sage den deutschen Katholiken: Deutschland hat eine grosse und schöne evangelische Kirche. Ich würde keine andere wollen, sie würde (nie) so gut sein; aber ich will es katholisch, katholisch, doch in Brüderlichkeit mit der Evangelischen". (...) kath.net

OR Nr. 46 vom 18.11.2022, S. 3
Vatikanstadt. Mit der Feier der heiligen Messe am Grab des Apostels →Petrus im Petersdom haben die deutschen Bischöfe am Montagmorgen, 14.11.2022, ihren mehrtägigen →Ad-limina-Besuch im Vatikan begonnen. In seiner Predigt rief der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dazu auf, die Einheit der Kirche zu bewahren und zugleich Umkehr und Erneuerung zu ermöglichen.

OR Nr. 47 vom 25.11.2022, S. 1
Zum "Ad-limina"-Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan
Moment des Austauschs und der Gnade

Vatikanstadt. Vom 14. bis 18. November 2022 hielten sich die 62 Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz zu ihrem "Ad-limina"-Besuch in Rom auf (visitatio ad limina apostolorum: Besuch bei den Türschwellen (Grabeskirchen) der Apostel Petrus und Paulus).

Der Besuch begann mit einer heiligen Messe im Petersdom. Am Donnerstag, 17.11.2022, empfing Papst Franziskus die deutschen Bischöfe zu einer zweistündigen Audienz. Weiter standen Gespräche in den Dikasterien der Römischen Kurie auf dem Programm sowie die Feier der heiligen Messe in den weiteren drei Hauptkirchen Santa Maria Maggiore, St. Paul vor den Mauern und im Lateran. Nach dem interdikasteriellen Gespräch veröffenlichten der Heilige Stuhl und die Deutsche Bischofskonferenz ein gemeinsames Kommuniqué.

Schluss des Kommuniqués: Zum Abschluss der Überlegungen brachte der Kardinalstaatssekretär seine Wertschätzung für die Offenheit des Gedankenaustausches zum Audruck, der zwar nicht formell, aber notwendig und konstruktiv gewesen sei und der auf dem eingeschlagenen Weg "nicht ausser Acht gelassen werden darf". Man war sich einig, dass das Zuhören und der gegenseitige Dialog in den kommenden Monaten fortgesetzt werden sollen, so dass sie eine Bereicherung für den deutschen Synodalen Weg und den synodalen Prozess der Kirche auf Weltebene darstellen.

Kath. Wochenzeitung Baden 50/2022 Dezember, S. 5,  Kardinal Müller
Der verunglückte Rombesuch der deutschen Bischöfe

Es ist gut, dass die offiziellen Statements der Kardinäle Ladaria und Quellet anlässlich des Ad-limina-Besuches der deutschen Bischöfe nun veröffentlicht worden sind. Denn mündige Katholiken haben ein Recht zu wissen, ob und welche Bedenken seitens des römischen Lehramtes an den offen häretischen (von der offiziellen Kirche abweichend) und schismatischen (Kirchenspaltung) Texten des "deutsch-synodalen Weges" geäussert worden sind.  (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 5/2023 Februar S. 3
Papst übt harte Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von schädlicher Ideologie!

"Die deutsche Erfahrung helfe aber nicht" - Synodaler Prozess in Deutschland werde von einer "Elite" geführt - "Volk Gottes" sei nicht involviert.

Papst Franziskus hat in einem Interview mit der "Associated Press" (AP) davor gewarnt, dass der Synodale Weg in der katholischen Kirche in Deutschland mit dem Ruf nach Priesterweihe für verheiratete Männer und anderen "Reformen" eine schädliche "Ideologie" werden könnte.

In dem Interview betonte der Papst, dass Dialog an und für sich gut sei. "Die deutsche Erfahrung helffe aber nicht", so Franziskus. Der Papst kritisierte auch, dass der deutsch-synodale Prozess von einer "Elite" geführt werde und eben nicht "das Volk Gottes" involviert sei.

Das Ziel müsse laut Franziskus aber immer "Einheit" sein, "Es bestehe die Gefahr, dass etwas sehr "Ideologisches" einfliesst. Wenn Ideologie in einen Kirchenprozess einbezogen werde, dann geht der Heilige Geist nach Hause". Das Ziel müsse laut Franziskus aber sein, dass der "elitäre deutsche Weg", damit dieser nicht schlecht ende, aber auch in die Kirche integriert werde.

Kath. Wochenzeitung Baden 5/2023 Februar, S. 9, Martin Bürger
Vatikan: Synodaler Weg hat keine "Kompetenz", einen Synodalen Rat einzurichten

In einem vierseitigen Schreiben hat der Vatikan klargestellt, "dass weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den "Synodalen Weg" auf nationaler, diözesaner oder pfarreilicher Ebene einzurichten". (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 11/2023 März, S. 5
Die Spatung ist längst in Gang

Das ZdK meint vielleicht, für alle Katholiken zu sprechen, tut es aber nicht. Es gibt unzählige kleine Oasen des Glaubens in Deutschland - Interview von Roland Noé mit Dorothea Schmidt, Ex-Synodale über ihren Ausstieg beim Synodalen Weg. (...)

Warum kam dann der Ausstieg im Februar vor dem letzten Treffen?
Wenn ein Gremium alle römischen Weisungen und Interventionen in den Wind schlägt und ignoriert, bewegt es sich eindeutig von der Einheit mit der Weltkirche und von Rom weg. Nach dem Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe im vergangenen Herbst haben die Kardinäle Marc Quellet (Bischofskongregation) und Louis Ladaria (damals Leiter der Glaubenskongregation) die deutschen Bischöfe aufgefordert, die Papiere wieder auf die Linie des Lehramtes und des Zweiten Vatikanischen Konzils zurückzubringen. Das ist nicht erfolgt. Wie man auch dem Wunsch des Papstes, Neuevangelisierung zum zentralen Thema zu machen, nicht nachgekommen ist. Die Weisung aus Rom, keine Entscheidungen zu fällen, "die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen die Lehre und der Moral verpflichten", wurde ignoriert. Zuletzt blieb das 'in forma specifia' ausgefertigte, also vom Papst selbst gebilligte und damait rechtsverbindliche Dokument des Heiligen Stuhles vom 16.01.2023 komplett unberücksichtigt. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 13/2023 März, S. 9, Martin Bürger
Wie haben die Bischöfe beim Synodalen Weg abgestimmt?

Die Ergebnisse der namentlichen Abstimmung bei der fünften und letzten Synodalversammlung des deutschen Synodalen Wegs zeigen: Nur ganz wenige Bischöfe - Voderholzer, Schwaderlapp und Wörner - haben bei den kontroversen Texten, die jeweils  mit grosser Mehrheit der Synodalen verabschiedet wurden, konsequent mit "Nein" gestimmt. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 15/2023 April, S. 4
Kardinal Müller warnt: Synodaler Weg zeigt "historische Parallelen" zu Reformation

Kardinal Gerhard Müller hat gewarnt, der deutsche Synodale Weg zeige "historische Parallelen" zur Reformation in der Zeit von Martin Luther. Zwar habe Rom "schon ablehnend reagiert", aber dies werde "nicht nachhaltig in die Tat" umgesetzt, so der ehemalige (WA: nicht weiter ernannte) Präfekt der Glaubenskongregation im Gespräch mit der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost".

Während der Reformation sei der Heilige Stuhl "durch sein Nichts- oder Zu-spät-Tun mitverantwortlich für den Abfall grosser Teile der katholischen Kirche" geworden, erinnerte Müller. Es sei nun mit Blick auf den Synodalen Weg "höchst bedauerlich, dass sich hier die zuständigen Stellen über die deutschen Verhältnisse Illusionen machen und ihrer Verantwortung nicht energisch genug entsprechen, das immerwährende Prinzip und Fundament der Einheit der Kirche in der geoffenbarten Wahrheit Christi zu sein." Gleichzeitig verwies der Kardinal auf "die Verantwortung für das schleichende deutsche Schisma, für das sich die Bischöfe vor ihrem Richter zu verantworten haben, auch wenn sie meinen sollten, beim Jüngsten Gericht mit dem Verweis auf Mehrheitsbeschlüsse durchzukommen". (...)
CNA Deutsch Nachrichtenmagazin

Kath. Wochenzeitung Baden 15/2023 April, S. 11
Wegen Laienpredigt und -Taufe:
Vatikan interveniert erneut gegen deutschen Synodalen Weg

Der Vatikan hat wieder gegen die Umsetzung von Beschlüssen des deutschen Synodalen Wegs interveniert und deren Einführung erneut eine Absage erteilt: Die regelmässige Predigt bei der heiligen Messe ebenso wie die reguläre Taufe durch Laien ist nicht möglich, erklärt Kardinal Arthur Roche in einem Brief an die Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Das an Bischof Georg Bätzing adressierte, sieben Seite lange Schreiben liegt CNA Deutsch vor.

Roche erinnert darin Bätzing an die Gespräche beim letzten Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom - und an die sakramentale Ebene der Predigt. (..)

Kath. Wochenzeitung Baden 14/2023 April, S. 4
Kardinal Burke ermutigt die "gläubigen Priester der Kirche in Deutschland".

In einem Schreiben hat Kardinal Raymond Burke "die gläubigen Priester der Kirche in Deutschland" ermutigt und bestärkt, nach dem deutschen Synodalen Weg "der Apostolischen Tradition" und "den von Christus in der Kirche überlieferten Glaubens- und Sittenwahrheiten" treu zu bleiben. (...)

20Minuten 2023 Microsoft, 22.04.2023, Lukas Hausendorf
"Kirche war ein Schutzraum für Täter" - über 540 Betroffene vermutet

Ein Bericht über sexuelle Misshandlungen im Erzbistum Freiburg erschüttert die katholische Kirche. Es ist die Rede von weit über 500 Betroffenen und jahrzehntelanger systematischer Vertuschung.

Im Erzbistum Freiburg (D) übten Geistliche wärend Jahrzehnten sexuelle Gewalt aus, ohne dafür belangt zu werden. Hunderte Fälle seien systematisch vertuscht worden, kommt ein unabhängiger Bericht zum Schluss, der Mitte April veröffentlicht wurde.

24 Misshandlungsfälle werden im Freiburger Report vor unabhängigen Fachleuten aus Justiz und Kriminalpolizei anonymisiert und beispielhaft beschrieben. Sie sind nun die Spitze des Eisbergs. Über Jahrzehnte waren im Erzbistum Freiburg in Baden Württemberg Misshandlungen vollzogen worden.

An der Präsentation des Berichts vergangene Woche sagte der Präsident der Aufarbeitungskommission Magnus Streit, dass von über 540 Betroffenen ausgegangen werde. Mehr als 250 Kleriker seien beschuldigt; die Personalakten von rund 190 Beschuldigten sollen nun der Staatsanwaltschaft übergeben werden. Diese Zahlen seien aber eine Schätzung, die Dunkelziffer sei vermutlich erheblich grösser. Der Zeitraum der Fälle erstrecke sich von 1946 bis 2015.

Kath. Wochenzeitung Baden 19/2023 Mai, S. 4
Bischof Meier: "Die Stimmung, die sich wie Mehltau über die Kirche gelegt hat."

Augsburger Bischof in  Altötting: "Unsere Sprache verrät uns, wenn wir ständig von der "deutschen Kirche" sprechen anstatt von der "Kirche in Deutschland" ... Es ist nicht unsere Kirche, sondern die Kirche Jesu Christi." (...)

OR Nr. 20 vom 19.05.2023, S. 3
Bonn. Zum Internationalen Tag der Familie hat die Deutsche Bischofskonferenz den Schutz und die Stärkung von Familien als Keimzelle der Gesellschaft gefordert. "Lasst uns gemeinsam für starke und glückliche Familien eintreten!", betonte das Gremium der katholischen Bischöfe am 15.05.2023 auf Twitter. Der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, schrieb in seiner Grussbotschaft: "Die Familie ist ein wunderbarer Ort, um Liebe, Solidarität und Zusammenhalt zu erfahren." Der Internationale Tag der Familie erinnere daran, wie wichtig der Schutz dieses Raumes von Miteinander sei, "insbesondere in Zeiten von Krisen und Herausforderungen".

Kath. Wochenzeitung Baden 27/2023 Juli, S. 4, J. Adrat
"Glauben Sie, dass es noch andere Geschlechter als männlich und weiblich gibt?"

Offener Brief an die 21 neuernannten "queer-sensiblen Seelsorger" des Erzbistums Berlin. (queer: nicht der heterosexuellen Gruppe zugehörig)

Auf der Website des Erzbistums Berlin sind Ansprechpartner in 17 Pfarreien und der "Studierendengemeinde" erschienen. Um  korrekt zu sein: "Anprechpartner:innen". Das Ganze unter dem Link "Queer-sensible-Seelsorge". Ein "queer-sensibler-Seelsorger" ist so etwas wie der Hohepriester des Woke-Kults (gegen rassistische, sexistische und soziale Diskriminierung) auf katholisch. Frei übersetzt. 

Noch vor drei Monaten gab es in Deutschland nur zwei Bistümer, die sich mit "queer-sensibler Pastoral" schmückten: Mainz und Augsburg. Vielleicht waren es mehr. Sicher weiss ich: Im Bistum Mainz waren es zwei Ansprechpartner, eine Frau und ein Mann. In einem Beitrag vom 30.03.023 auf kath.net habe ich diesbezüglich von drohender spiritueller Apartheid gesprochen. Nicht mehr nach Hautfarbe würde geschieden, sondern nach gefühlter "sexueller Identität". (...)

OR Nr. 31 vom 04.08.2023, S. 3
Erklärung des Heiligen Stuhles und der Deutschen Bischofskonferenz

Vatikanstadt/Bonn. Vertretrer der Römischen →Kurie und der Deutschen Bischofskonferenz haben sich am Mittwoch, 27.07.2023, im Vatikan getroffen. Die Begegnung war eine Fortsetzung des Dialogs, der beim "Ad-limina"-Besuch der deutschen Bischöfe im November 2022 begonnen hat. Damals war bei dem Treffen vereinbart worden, dass die theologischen Fragen und die Fragen der Disziplin, die insbesondere beim Synodalen Weg zutage getreten sind, weiter besprochen werden müssen. Die Begegnung verlief in einer positiven und konstruktiven Atmosphäre. Weitere Treffen werden folgen. (...) 

Kath. Wochenzeitung Baden 32/2023 August, S. 9
Die Morallehre der Kirche ist gesund

Offener Brief von Dr. phil. Martha von Jesensky, Religionspsychologin an die Vorsitzenden der Bischofskonferenz in der Schweiz, Deutschland und Österreich

Sehr verehrte, liebe Bischöfe, Im Namen vieler Katholiken, mit denen ich aus dem deutschsprachigen Europaraum durch meinen Katholischen Portal für Religionspsychologie seit mehr als zehn Jahren verbunden bin, gestatte ich mir, ein Anliegen dieser Menschen an Sie zu formulieren mit der Bitte, es wohlwollend zu Kenntnis nehmen. Es handelt sich um Katholiken, die die Lehre der Kirche, insbesondere die Morallehre zu Sexualität, mit ausdauerndem Gebet, Beichte, Gottesdienstbesuche und Rosenkranz gut in ihr Leben integriert haben. Jetzt sind sie aber irritiert und fühlen sich beschämt, weil gewisse Bischöfe, Theologen und Theologinnen homosexuelle Beziehungen als "gottgewollt" erklären. Beweise haben sie aber nicht dafür. Denn den Willen Gottes in dieser Sache kennen wir ziemlich genau aus dem Alten und Neuen Testament. Als Psychologin weiss ich, dass es biologisch und entwicklungspsychologisch bedingte Fehlentwicklungen in der Sexualität gibt, aber mit Sicherheit hat das mit der Schöpfungsintention (Absicht) Gottes nicht zutun, Gott macht keinen Fehler. (...)

Hier sehe ich eine Chance für die Kirche, wie sie mit diesem Problem (Trans- und Homosexuelle) umgehen könnte. Gläubige Menschen, so meine Erfahrung, und offen für die Lehre Christi, und je mehr sie die Lehre verinnerlicht haben, desto mehr sind sie auch bereit, die "harte Speise" der sexuellen Enthalsamkeit zu üben. Doch nur, wenn man ihnen behutsam und differenziert erklärt, wie diese neue Einsicht zu einer neuen Identität (völlige Übereinstimmung), Identität mit Christus führen kann.

Kath. Wochenzeitung Baden 35/2023 September, S. 9, Joachim Heimerl
Sind wir "rechtskatholisch"?

"... überhaupt kommt es den Deutschen auf den römischen Glauben nicht an, und wer heute noch den Glauben der Kirche teilt, wird in den aus Kirchensteuermitteln finanzierten Medien als 'rechtskatholisch' diffamiert" (herabgewürdigt, verunglimpft).

Seit Jahren verbreiten Bischof Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, und seine ""Synodalkatholiken" das enervierende Narrativ (entnervende Darstellung), man dürfe ihnen nicht absprechen, "katholisch" zu sein. (...)

OR Nr. 47 vom 24.11.2023, S. 4
"Sorge" über deutschen Reformkurs

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat von neuem Sorge über die Reformvorstellungen der katholischen Kirche in Deutschland geäussert. In einem Brief, über den die Tageszeitung "Die Welt" berichtet, erklärt er erneut, dass der geplante Synodale Rat in der geplanten Form "mit der sakramentalen Struktur der katholischen Kirche nicht in Einklang zu bringen ist". (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 48/2023 Dezember, S. 9
Bernhard Meueser (Youcat) zum Brief des Papstes an die vier Theologinnen vom 10.11.2023

In der Woche vor der letzten Vollversammlung des Synodalen Weges "rummste" (Krach verursachen) es. Vier Damen verlassen den Synodalen Weg - und es sind keine Mitläufer, sondern renommierte Theologinnen, Autorinnen, Philosophinnen, darunter Namen mit theologischer Weltgeltung. Sowohl Marianne Schlosser als auch Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz sind Trägerinnen des Ratzinger Preises - dialogbereit, klug, reformorientiert. Lange haben sie versucht, theologisch und argumentativ auf den synodalen Weg einzuwirken. Aber die Bilanz, die sie nun ziehen, ist vernichtend.

Die Bätzinger-Kirche ist dabei, die Fäden mit der Weltkirche zu kappen, die Einheit der katholischen Kirche zu zerstören. Keine Bitte, keine Korrektur aus dem Vatikan wurde in Erwägung gezogen, der 19seitige Papstbrief landete im Papierkorb, und selbst jetzt, wo der Papst "in forma specifica" gesprochen hat, - also rechtsverbindliche Anweisungen gab - führt sich der Synodale Weg noch immer berechtigt, eine Kirche nach eigenem Gusto aufzubauen.

Ich ziehe meinen Hut vor Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Marianne Schlosser, Dorothea Schmidt und Katharina Westerhorstmann; sie gehen den Weg in die Gross-Sekte nicht mit. In dieser Woche wird es noch weiter "rummsen". Leute mit Haltung und Gewissen werden sich nicht "anders katholisch" taufen lassen, und sie werden der von Bischöfen mitorganisierten Korruption widerstehen. Wer sagt denn, dass das einfach ist? "Nichts", meinte Kurt Tucholsky einmal, "ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein."

Nein, Herr Bätzing, nicht mit mir ...

OR Nr. 50 vom 15.12.2023, S. 3
Frankfurt/Bonn. Die katholische Kirche in Deutschland steht nach Worten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, fest an der Seite der Juden. Es sei ihm ein  Anliegen, den jüdischen Gemeinden zu versichern, "dass die katholische Kirche auch weiterhin für die Freiheit, Sicherheit und Förderung jüdischen Lebens in Deutschland eintreten wird", erklärte Bätzing bei einem Besuch in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt anlässlich des Chanukka-Festes (beim Lichterfest geht es um ein Ölwunder, aber auch um Selbstbestimmung).

OR Nr. 8-9 vom 23.02.2024, S. 3
Brief des Kardinalstaatssekretärs und der Präfekten der Dikasterien für Glaubenslehre  (Kardinal Prevost)und Bischöfe (Kardinal Fernandez)

Aufforderung an die deutschen Bischöfe, den Synodalen Ausschuss zu stoppen. Nachdem der Papst bereits in einem Brief an vier deutsche Frauen, vormalige Mitglieder des Synodalen Weges, sein Besorgnis in dieser Angelegenheit zum Ausdruck gebracht hatte, wird in einem weiteren Schreiben, das von Kardinal Pietro Parolin und zwei weiteren Dikasteriumsleitern unterzeichnet wurde, darum gebeten, das Vorhaben der katholischen Kirche in Deutschland, die Satzung eines (im November eingesetzten) Synodalen Ausschusses zu genehmigen, der die Einführung eines Leitungs- und Entscheidungsrates vorbereiten soll, vorerst zu stoppen. (...)$

Kath. Wochenzeitung Baden 9/2024, März, S. 4
Kardinal Kaspar: "Ich stimme Kardinal Schönborns Mahnung an die DBK voll und ganz zu

"Jeder Orientierte weiss, wie viele der noch praktizierenden Gläubigen, die keine öffentliche Stimme haben, zutiefst verstört sind. Wäre es nicht unsere Aufgabe, gerade auf sie zu hören?"- Diese "lauten Stimmen sind nicht der consenius fidelium".  (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 9/2024, März, S. 9, P. Winnemöller
Sie sahen: Das Ende des Synodalen Weges

Der Vatikan hat in die Tagesordnung der Vollversammlung der DBK eingegriffen. Ein einmaliger Vorgang, der die volle Dramatik der drohenden Spaltung zeigt. (...)

Kath. Wochenzeitung 15/2024 April, S. 9
Interview: Bischof Voderholzer verteidigt Priesterquote an theologischen Fakultäten

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat auf Anfrage von CNA Deutsch auf Vorwürfe reagiert, er verschleppe die Berufungsverfahren mehrerer Lehrstühle an der Universität Regensburg, um mehr Priester als Professoren zu haben. In diesem Sinne hatte sich zuletzt die Arbeitsgemeinschaft der Sozialethiker des deutschsprachigen Raums geäussert. (...)

Kath. Wochenzeitung Baden 15/I2024 April, S. 10
Konservativ ist für mich ein Ehrentitel oder sogar ein Kompliment

Bischof von Regensburg: Manchmal habe ich den Eindruck, Reform im Sinne von Veränderung sei Selbstzweck. Bischof Rudolf Voderholzer. (...)


→Österreichische Kirche             
→Kirche Schweiz     
→Italien, italienische Kirche
→Frauen                                     
→Christen                 
→Kommunion
→Glaubenskongregation             
→Schisma             
→Frauendiakonat, -priestertum  
→Französische Kirche 
→Familie (49/2021 Dezember)
→Sexuallehre christliche (Bätzing, Kath. Wochenzeitung 5/2023)
→Missbrauchsfälle 2020 bis, Kirche heute 19-20/2023 Mai
→Missbrauchsfälle 2020 bis, bz Basel vom 21.06.2023
→Homosexualität (Infos 2019 bis), Kath. Wochenzeitung 26/2023 Juni: Homo-Netzwerke kath. Priester
→Weltkirche, Kath. Wochenzeitung 32/2023 August, Kirche im Sumpf
→Krieg (Kath. Wochenzeitung Baden 38/2023 September, S. 6, Kardinal von Galen,Tötungen)
→Weltbischofssynode: KWZ 10/2024 März

Deutsches Pilgerzentrum in Rom

Via del Banco di S. Spirito 56, 00186 Roma. Telefon 0039 06 689 71 97 und 0039 06 689 71 98,
Fax 0039 06 686 94 90, E-Mail: info@pilgerzentrum.net  Leiter: H. P. Fischer, Campo Santo. Leitung ab 1. November 2013: Werner Demmel (59), bisher Krankenseelsorger im Erzbistum München und Freising.

Billette für Generalaudienzen (Audienz im Normalfall am Mittwochmorgen): https://karten.pilgerzentrum.net

Diakone/Diakoninnen

https://de.wikipedia.org/wiki/Diakonin
https://kirchenbote-online.ch/artikel/ordiniert/

OR Nr. 23 vom 6. Juni 2014, S. 3

Jahr 2012: Stark gewachsen ist die Zahl der Ständigen Diakone in der katholischen Kirche. Sie stieg von rund 33’400 im Jahr 2005 um 26 % auf 42’000 im Jahr 2012. Das Diakonat als Weiheamt war vom Zweiten Vatikanischen Konzil  (1962-65) neu belebt worden; seit 1968 können auch verheiratete Männer in der katholischen Kirche zu „Ständigen Diakonen“ geweiht werden. Ständige Diakone dürfen auf taufen und predigen, nicht jedoch die Messe zelebrieren oder Beichte hören.

OR Nr. 15/16 vom 14.04.2017, S. 3
(…) Positive Zahlen aus der westlichen Welt gibt es vor allem bei den Ständigen Diakonen: Global wuchs deren Zahl in dem betrachteten Fünfjahreszeitraum 2010 – 2015 auf 45’255; der Anstieg von 14,4 % verdankt sich hauptsächlich Europa und den beiden Amerikas, wo 98 % aller Diakone tätig sind. Ansonsten fällt die Bilanz der Vatikanstatistik eindeutig aus: Afrika bleibe „die geografische Region mit dem grössten Potenzial“.

Kath. Wochenzeitung Baden 25/2022 Juni, S. 4
Weihen im "Institut vom Guten Hirten"

Kardinal Müller weiht sieben Diakone und einen Priester für altrituelle Priestergemeinschaft.

Nachdem Kurienkardinal Gerhard I. Müller, emeritierter Präfekt der römischen Glaubenskongregation, bereits im vergangenen Jahr einen Mönch der Benediktinerabtei "Sainte Madelaine" im überlieferten Römischen Ritus im provenzalischen Le Barroux zum Priester geweiht hatte, hat er am 07.05.2022 sieben Subdiakone des "Institute vom Guten Hirten" zu Diakonen geweiht und einem Diakon dieser Gemeinschaft das Sakrament der heiligen Priesterweihe erteilt.

Es geschah dies wie selbstverständlich unter Verwendung der Weiheriten, die das Pontifica le Romanum in seiner letzten tridentinischen Ausgabe vorsehen.

Die Solidarisierung dieses Kardinals mit Gläubigen und Gemeinschaften des überlieferten Römischen Ritus ist speziell erfreulich, weil sie ein wachsendes Problemverständnis und einen inneren Entwicklungsprozess des früheren Regensburger Diözesanbischofs zu erkennen gibt. (...)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 52-53/2022 Dezember, S. 2
Weltweit starker Ruf nach Diakoninnen

"In allen Beiträgen kam vor, dass Frauen in der Kirche mehr gehört werden müssen und ihre Rolle in der Kirche wichtiger werden muss." Das  berichtet der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich, Generalrelator der von Papst Franziskus initiierten Weltsynode am 06.12.2022 in Fulda aus der Sichtung der Einreichungen aller Bistümer der Weltkirche zur Synode. "Ungefähr die Hälfte  tritt für Frauen als Diakoninnen ein, und ein kleiner Anteil spricht vom Priestertum der Frau", sagte Hollerich. Seit Herbst läuft die zweite, kontinentale Phase der katholischen Weltsynode. Sie soll in Versammlungen der Bischofssynode im Oktober 2023 und im Oktober  2024 in Rom münden. kna

Kath. Wochenzeitung Baden 1/2023 Januar, S. 4
Kardinal Koch: "Diakon ist nicht einfach geweihter Sozialarbeiter"

Kardinal Koch, Ökumene-Verantwortlicher der Kurie, hält nichts von einer verengten Vorstellung des Diakonats. Der Diakon sei "nicht einfach ein geweihter Sozialarbeiter", sagte Koch bei einer Diakonenweihe in Rom. Zugleich verwies er auf die diakonale Grunddimension jedes Weiheamtes. "Selbst der Papst, der nicht Diakon wäre, wäre kein rechter Papst. (...)

OR Nr. 15 vom 12.04.2024, S. 3
Weltkirche: Auf allen Kontinenten weiter gestiegen ist hingegen die Zahl der Ständigen Diakone - und zwar um rund zwei Prozent auf weltweit 50'150.
Vatikanisches Zentralamt für Statistik


→Laien
→Priester    
→Bischöfe     
→Bischöfinnen
→Ordensleute
→Ka-Kardinäle
→Franziskus

Diebstähle im Vatikan

https://katholisch.de/artikel/12323-zahl-der-diebstaehle-im-Vatikan-gestiegen

Die Diebstähle auf dem Petersplatz laufen normalerweise über die italienischen Carabinieri (→Polizei beim Vatikan unter den rechten Kolonnaden vorne) und das italienische Finanzamt.  Die italienischen Carabinieri beim Vatikan bewachen Tag und Nacht den Petersplatz gemäss den Vereinbarungen im Lateranvertrag (siehe Bild).

→Justiz

OR Nr. 10 vom 08.03.2013, S. 2:
Kirchen sollen besser vor Diebstahl geschützt werden

Kirchen und Klöster in der ganzen Welt sollen künftig wirksamer vor Diebstählen und  mutwilligen Zerstörungen geschützt werden. Ein neuer Ratgeber der italienischen Polizei mit 15 Tipps zur Prävention soll hierbei Hilfestellung leisten, wie die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“ berichtet. Raub und Beschädigungen in Kirchen seien ein „wachsendes Phänomen“, zitierte die Zeitung des Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Kultur, Kardinal Gianfranco Ravasi. Anlass der Äusserung war die Übergabe des Ratgebers durch den italienischen Minister für Kulturgüter, Lorenzo Ornaghi, an Kardinal Ravasi. Der in vier Sprachen verfügbare Ratgeber zur Prävention soll an alle Diözesen der Weltkirche versandt werden. Im Jahr 2012 sind allein in Italien 424 Diebstähle in Kirchen und Klöstern registriert worden. Im Vorjahr seien es 396 gewesen. Das beliebteste Diebesgut stellten Kerzenleuchter dar, schreibt die Zeitung.

→Justiz

Die kleinste Armee der Welt, eine Korrektur

→Startseite, Erweiterte Themen: Schweizergarde: Armee, die kleinste Armee der Welt, eine Korrektur.

Dienstgeheimnis für die Vatikan-Angestellten

Nach Artikel 76 der Kuriensatzung wird eine Verletzung des Dienstgeheimnisses mit Entlassung bestraft.

https://vaticannews.va/de/vatikan/news/2022-03/kurienreform-papst-franziskus-praedicate-evangelium.html

Dikasterium (Dikasterien; Ministerien des Hl. Stuhles)

https://de.wikipedia.org/wiki/Dikasterium
https://domradio.de/glossar/dikasterium
https://dbk.de/katholische-kirche/vatikan/kurie
https://kirche-und-leben.de/artikel/so-koennte-die-kurie-im-vatikan-kuenftig-arbeiten

Die Departemente (Ministerien) des Heiligen Stuhles:

  •  9   Kongregationen als Regierungsorgane (Conciliazione, Piazza
          Pius XII., alle auf italienischem Staatsgebiet in der Nähe des
    .     Vatikanstaates)
  • 11  Päpstliche Räte mit fördernden Funktionen (6 Räte allein im
          Palazzo S. Callisto, Trastevere, auf italienischem Staatsgebiet,
          Stadt Rom)
  •   3  Gerichtshöfe (alle 3 im Palazzo della Cancelleria, Piazza della
          Cancelleria 1, auf italienischem Staatsgebiet in der Stadt Rom)

Keines der 24 oben erwähnten Dikasterien liegt auf dem Staatsgebiet des Vatikans. Sie alle sind in der Stadt  Rom vorzufinden; sie liegen aber auf Vatikanischem Hoheitsgebiet (steuerfrei).

OR Nr. 24 vom 17.06.2011
Am 13. Juni 2011 fand im Apostolischen Palast in der Sala Bologna eine Sitzung der Leiter der Dikasterien der Römischen Kurie statt, deren Vorsitz der Heilige Vater persönlich übernahm.

OR Nr. 48 vom 28. November 2014, S. 3
Die Leiter der wichtigsten vatikanischen Dikasterien haben über den Verlauf der Kurienreform von Papst Franziskus diskutiert. Die Chefs der 9 Kongregationen, 3 Gerichtshöfen und 12 Räte wurden zunächst vom Sekretär der Kardinalsgruppe „K9“ über den Stand der Überlegungen informiert. Anschliessend habe es einen Meinungsaustausch gegeben, sagte P. Lombardi, der Pressesprecher des Heiligen Stuhles. Er kündigte an, Diskussionsrunden wie diese solle es künftig alle 6 Monate geben, während die Reform umgesetzt wird.

OR Nr. 24 vom 12. Juni 2015, S. 3
Der für die Kurienreform zuständige Kardinalsrat (K9-Rat) ist vom 8. bis 10. Juni 2015 im Vatikan zu einer neuen Konferenzrunde zusammengetreten. Im Gästehaus Santa Marta berieten die Kardinäle zusammen mit dem Papst über noch offene Fragen zu den Behörden der Römischen Kurie.

→Kardinalsrat C8 (K9-Rat)

OR Nr. 48 vom 30.11.2018, S. 4
Am 26.11.2018 ist der Papst mit den Leitern der vatikanischen Dikasterien zusammengetroffen. Die Treffen, die Franziskus in unregelmässigen Abständen einberuft, fanden zuletzt meist zweimal im Jahr statt.

→Ae-Az, Erweiterte Themen: Anticamera (Audienzen beim Papst)
→Feu-Fi, Erweiterte Themen "Finanzen - Resultate ...,
    Haushaltsplan für 2022

Diözese allgemein (und Rom)

https://de.wikipedia.org/wiki/Diözese
https://vaticannews.va/de/papst/news/2023-01/papst-franziskus-ordnet-sein-bistum-rom-neu-vikariat.html

Schweiz am Sonntag vom 09.02.2014, S. 17, Fabienne Riklin
Zeit für ein Bistum Zürich

Die Nachricht: Ein Bistum, zwei Auffassungen. Vertreter der Seelsorge in Zürich und Chur sehen die Nöte der Gläubigen an der Basis diametral anders. Der Kommentar: Schweizweit beteiligten sich mehr als 23’000 Menschen an einer von Papst Franziskus angeregten Umfrage zur Ehe, zu Sexualität und zu Partnerschaft. Die grosse Beteiligung zeigt: Gläubige wollen sich Gehör verschaffen und der Kirche mitteilen, wo sie mit der Lehre unzufrieden sind. Dazu gehört beispielsweise , dass Partnerschaften von Schwulen und Lesben nicht anerkannt sind oder Wiederverheiratete die Sakramente nicht empfangen dürfen.  Im Bistum Chur nimmt man die Sorgen und Nöte der Gläubigen unterschiedlich wahr. Während in Zürich Vertreter der Seelsorge anerkennen, dass künftig in der Kirche Sexualethik und Morallehre überdacht werden müssen, schlägt das nahe Umfeld von Vitus Huonder einen anderen Kurs vor. Nicht die Kirche liege falsch, sondern die Gläubigen. Sein Rezept: Die Kirche solle missionarischer werden. Das Verhalten von  Vitus Huonder ist unverständlich. Und es wird immer deutlicher, dass das fortschrittliche Denken der Landeskirche in Zürich und die Rückwärtsgewandtheit der Churer Oberhirten nicht zusammenpassen. Deshalb ist es an der Zeit, ein Bistum Zürich anzustreben. Die Schaffung eines neuen Bistums könnte beiden Seiten dienen – die Zürcher könnten ihre Vorstellung von zeitgemässer Kirche verwirklichen, Bischof Vitus Huonder hätte seine Ruhe. Zurzeit ist ein Projekt eines Bistums Zürich zur Prüfung bei Papst Franziskus. Mit der weltweiten Umfrage zeigt Franziskus, dass ihm offenbar einiges daran liegt, herauszufinden, was die Gläubigen denken. Vielleicht erkennt er die Sorgen und Nöte der Zürcher und erbarmt sich ihrer.

OR Nr. 9 vom 03.03.2023, S. 4
Vikariat der Diözese Rom

Mit der Apostolischen Konstitution 'In Ecclesiarum Communiione' habe ich im Vikariat von Rom eine aus sechs Mitgliedern bestehende Unabhängige Aufsichtskommission als Kontrollorgan eingesetzt, die mir einmal im Jahr Bericht erstattet. Die Kommission soll monatlich zusammentreten und die administrativen, wirtschaftlichen und arbeitsmässigen Fortschritte des Vikariats überprüfen (vgl. Art. 31).

Nach Genehmigung der Geschäftsordnung dieses Gremiums und in der Erwägung, dass es sinnvoll ist, die Tätigkeit aufzunehmen, ernenne ich für eine Amtszeit von drei Jahren zu Mitgliedern der Unabhängigen Aufsichtskommission des Vikariats von Rom:

Rechtsanwältin Myriam Tinti; Rechtsanwalt Stefano Di Pinto; Dr. Daniele Fiore Di Vito; Dr. Stefano Fiorini; Prof. Luca Monteferrante; Notar Vito Pace.

Rom, St. Johannes im Lateran, 14. Februar 2023, Fest der heiligen Cyrill und Methodius, FRANZISKUS

Diözesenbeitrag der Weltkirche:
→Parl-Pip, Erweiterte Themen: Peterspfennig

Diözesenbeitrag der Weltkirche

Diplomatische Beziehungen Heiliger Stuhl

https://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Beziehungen_des_Heiligen-Stuhls
https://planet-wissen.de/kultur/religion/paepste/pwiediepolitischestrukturdesvatikan100.html

Der Heilige Stuhl ist ein nichtstaatliches souveränes Subjekt der völkerrechtlichen Beziehungen, wobei der Staat der Vatikanstadt völkerrechtlich die Unabhängigkeit des Heiligen Stuhles garantiert. Der Staat der Vatikanstadt steht unter der Autorität des Heiligen Stuhles. Der Staat der Vatikanstadt kennt keine diplomatischen Beziehungen.

→Organigramm
→Startseite, Heraldik: Heraldik Vatikan 1

Päpstliche Diplomatenakademie, Piazza della Minerva, Rom:
https://de.wikipedia.org/wiki/Päpstliche_Diplomatenakademie

OR (L'Osservatore Romano) Nr. 3 vom 16.01.2009

2009: Diplomatische Beziehungen mit 178 Staaten. Der Heilige Stuhl unterhält seit 2009 volle diplomatische Beziehungen zu 178 Staaten. Zuletzt kam am 4. November 2008 Botswana und am 09.12.2009 die Russische Föderation hinzu.  Neben den Apostolischen Nuntien für die derzeit 178 Staaten zählt der diplomatische Dienst des Heiligen Stuhles je einen Päpstlichen Vertreter bei der Europäischen Union EU und beim Souveränen Malteserorden sowie Sondergesandte für die Palästinensische Befreiungsorganisation PLO. Am Hauptsitz der UNO ist der Heilige Stuhl aus Gründen der Neutralität durch einen Ständigen Beobachter vertreten.

Die Schweiz ist durch einen Sonderbotschafter vertreten, ohne Akkreditierung. Dieser Sonderbotschafter war bis jetzt Botschafter in einem anderen Land (zzt. der CH-Botschafter in Budapest) und durfte nur Protestant sein (bis Jahr 2005 gesichert). Erfahrener Grund wackelig: seit 1848

OR 51 vom 18.12.2009
Der Heilige Stuhl und die Russische Föderation haben in gegenseitigem Einverständnis die Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen beschlossen. Die Kontakte sollen künftig auf Ebene einer Apostolischen Nuntiatur und einer Botschaft beim Heiligen Stuhl geführt werden, heisst es in einem Kommuniqué vom 9. Dezember 2009. Eine entsprechende Aufwertung der diplomatischen Kontakte war bereits vergangenen Freitag, 4. Dezember 2009, nach der Audienz von Papst Benedikt XVI. für den russischen Präsidenten Dimitrij Medwedew in Aussicht gestellt worden.

Damit hat der Hl. Stuhl Diplomatische Beziehungen mit 178 Staaten. (UNO: 192 Staaten, Stand 01.2011).

OR Nrn. 32/33 vom 12. August 2011
Der Heilige Stuhl und Malaysia haben mit dem Wunsch, die Bande beidseitiger Freundschaft zu stärken, einvernehmlich beschlossen, diplomatische Beziehungen aufzunehmen, von Seiten des Heiligen Stuhles auf der Ebene der Apostolischen Nuntiatur und von Seiten Malaysias auf Botschaftsniveau.

Stand August 2011: Hl. Stuhl hat diplomatische Beziehungen mit 179 Staaten.

OR Nr. 9 vom 01.03.2013, S. 3:
Aufnahme diplomatischer Beziehungen.

Vatikanstadt. Der Heilige Stuhl und die Republik Südsudan haben in gegenseitigem Einvernehmen diplomatische Beziehungen aufgenommen in Form der Errichtung einer Apostolischen Nuntiatur seitens des Heiligen Stuhles und einer Botschaft seitens der Republik Südsudan.

Stand März 2013: Der Hl. Stuhl hat diplomatische Beziehungen mit 180 Staaten von 193 UNO-Staaten auf der Welt.

OR Nr. 8 vom 21.02.2014, S. 8
Immer mehr Staaten lassen sich beim Heiligen Stuhl von einer Frau diplomatisch vertreten: 16 von derzeit 136 Botschaftern sind weiblich. Der Heilige Stuhl als Leitungsorgan der Weltkirche unterhält zu 180 Staaten diplomatische Beziehungen, doch nicht alle entsenden einen eigenen Botschafter zum Papst.

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 22/2014 Mai, S. 2

(…) Zu den neuen Botschaftern beim Heiligen Stuhl gehört auch der Schweizer Pierre-Yves Fux. (…)

OR Nr. 20 vom 20.05.2016, S. 3
Privater Besuch in der Diplomatenakademie

Es war ein Privatbesuch. Papst Franziskus hat den Freitagabend, 13.05.2016, in der Päpstlichen Diplomatenakademie verbracht. Nach dem gemeinsamen Stundengebet in der Kapelle der Einrichtung hat sich der Papst in einem einfachen, vertraulichen und familiären Klima den Fragen der künftigen Vatikan-Diplomaten gestellt. Franziskus nannte dabei drei Dinge besonders wichtig für ihre Ausbildung: Kompetenz, Brüderlichkeit und vor allem Gebet. Es sei wichtig, freundschaftliche Beziehungen zu anderen Priestern aufzubauen, um nicht den Versuchungen des Ehrgeizes und des Klatsches zu erliegen, so der Papst. Beim Gebet seien auch die stillen Momente vor dem Tabernakel wichtig, um alle Schwierigkeiten, die man im Dienst erlebe, vor den Herrn zu tragen.

Auch ein Diplomat des Heiligen Stuhles sei zur Prophetie (Weissagung) berufen, so Papst Franziskus. Zur prophetischen Dimension gehöre zum einen die Erinnerung an die Heilsgeschichte; ein Absolvent der „Accademia“ solle die Geschichte Gottes mit dem Volk, bei dem er arbeitet, gut kennen. Zweitens bedeute es, einen sehr genauen Blick auf die Gegenwart zu werfen.

Als dritten Punkt nannte der Papst „die Utopie der Zukunft“: Damit meinte er das Nachdenken über mögliche Wege eines Volkes in eine gute Zukunft. Auf diesen drei Pfeilern müsse ein Prophet aufbauen, um zur rechten Zeit das Rechte zu sagen und zu tun.

Die „Pontificia Accademia Ecclesiastica“ liegt in der römischen Innenstadt hinter dem Pantheon (gegenüber dem kleinen Elefanten mit dem Obelisken, Piazza Minerva); an ihr werden derzeit 29 Priester, die aus 16 Ländern kommen, auf den Dienst an Apostolischen Nuntiaturen in aller Welt vorbereitet.

OR Nr. 19 vom 11.05.2018, S. 4
Hoher Besuch in der Diplomatenakademie

In den vergangenen 5 Jahren hat uns Papst Franziskus in seinem pastoralen Dienst als Nachfolger des Apostels Petrus mit Gesten vertraut gemacht, die mehr noch als Worte seine Nähe zu Menschen und Situationen zum Ausdruck bringen. Es sind Gesten, die „dem Herzen gut tun“, die die Barmherzigkeit und Güte Gottes vergegenwärtigen. Sie sind eine Ermutigung, den Weg des Lebens voller Freude und Einsatz zu gehen, im Glauben und im Dienst, auch und vor allem inmitten von Schwierigkeiten.

Der Besuch von Papst Franziskus in der Päpstlichen Diplomatenakademie am 3. Mai 2018 war eine dieser Gesten. Denn auch in diesem Jahr hat der Heilige Vater die Gemeinschaft an der Piazza della Minerva zu einer privaten Begegnung aufgesucht. Derzeit gehören 35 Priester aus 19 Ländern zu ihr, die eine besondere Ausbildung für den pastoralen Dienst in den Apostolischen →Nuntiaturen und Gesandtschaften des Heiligen Stuhles in der ganzen Welt absolvieren. Der Papst kennt dieses Haus gut und ist sich des wertvollen Dienstes bewusst, den die Päpstlichen Vertreter leisten, um Versöhnung und Einheit der Kirche, in der Zivilgesellschaft und in den internationalen Gemeinschaft zu fördern, und das häufig in problematischen Notsituationen. (…)

OR Nr. 39/40 vom 28.09.2018, S. 4
Kommuniqué zur vorläufigen Vereinbarung zwischen dem Heiligen Stuhl und China

Im Rahmen der Kontakte zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China, die seit einiger Zeit stattfinden, um kirchliche Fragen von gemeinsamem Interesse zu diskutieren und weitere Verständigungsbeziehungen zu fördern, fand heute, am 22.09.2018, in Peking ein Treffen zwischen Msgr. Antoine Camilleri, Untersekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhles zu den Staaten, und Herrn Wang Chao, stellvertretender Aussenminister der Volksrepublik China, statt, respektive Leiter der vatikanischen und chinesischen Delegation.

Im Rahmen dieses Treffens unterzeichneten die beiden Vertreter eine Provisorische Vereinbarung über die Ernennung der Bischöfe.

Die vorgenannte Provisorische Vereinbarung, die das Ergebnis einer schrittweisen und gegenseitigen Annäherung ist, ist nach einem langen Prozess wohlüberlegter Verhandlungen geschlossen worden und sieht regelmässige Evaluierungen ihrer Umsetzung vor. Sie befasst sich mit der Ernennung von Bischöfen, die für das Leben der Kirche von grosser Bedeutung ist, und schafft die Voraussetzungen für eine breitere Zusammenarbeit auf bilateraler Ebene.

Es besteht die gemeinsame Hoffnung, dass diese Einigung einen fruchtbaren und weitsichtigen Prozess des institutionellen Dialogs fördern sowie einen positiven Beitrag zum Leben der katholischen Kirche in China, zum Wohl des chinesischen Volkes und zum Frieden in der Welt leisten wird.

OR Nr. 2 vom 11.01.2019, S. 1
Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am 07.01.2019 die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter in Audienz empfangen. Er unterstrich in seiner Ansprache, dass der Heilige Stuhl danach strebe, „ein aufmerksamer und feinfühliger Zuhörer für die Problemstellungen“ zu sein, „die die ganze Menschheit betreffen“. Er habe den „aufrichtigen Wunsch, dem Wohl jedes Menschen zu dienen“.

Derzeit unterhalten 183 Staaten diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl. Hinzu kommen die Europäische Union und der Souveräne Malteserorden. Es gibt derzeit 89 Botschaftskanzleien.

Das eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten, Bundeshaus West, Bern, vertritt von hier die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl. Telefon 0041 33 322 81 83. Die Schweiz hat keine Vertretung für diese Beziehungen in Rom, wohl aber eine  Botschaft mit den Beziehungen zur Republik Italien. Da ist ja noch die Schweizergarde…

OR Nr. 20/21 vom 17.05.2019, S. 3
Aktuelle Fragen zu kirchlichen Ämtern erörtert

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat mit Anwärtern für den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhles aktuelle Fragen zu kirchlichen Ämtern erörtert. Bei seinem Besuch am frühen Freitagmorgen, 10.05.2019, in der Päpstlichen Diplomatenakademie (Piazza Minerva) sprach er von einer zunehmend wichtiger werdenden Rolle von Erzbischöfen, die einer Kirchenprovinz aus mehreren Diözesen vorstehen. Franziskus wies ihnen die Funktion „grosser Brüder“ zu. Die Apostolischen Nuntiaturen müssten bei Vorschlägen von Kandidaten für solche Posten besonders aufmerksam sein.

Zu Forderungen nach Transparenz sagte Papst Franziskus, diese sei im Sinn eines „offenen Lebens vor Gott und den Menschen“ zu verstehen und widerspreche nicht der Verschwiegenheit als einer anderen wichtigen Tugend.

Den Anwärtern für die Diplomatenlaufbahn schärfte er Verbundenheit mit ihrer Heimatdiözese ein. Man könne nicht zur Weltkirche gehören, ohne zu einer Ortskirche zu gehören. Die Haltung, die jemand zu seiner Heimatkirche habe, habe er auch später zur universalen Kirche. Die Ehelosigkeit der Kleriker nannte der Papst ein „kostbares „Geschenk“, das man bewahren müsse, wobei er aber die Möglichkeit regional unterschiedlicher Handhabung nicht ausschloss.

Der aktuelle Ausbildungslehrgang für Nachwuchsdiplomaten zählt 35 Priester aus 22 Ländern. Die Akademie besteht seit 1701 und hat fast ebenso lange schon ihren Sitz an der Piazza della Minerva in der römischen Altstadt (hinter dem Pantheon). Leiter ist seit 2013 der aus dem norditalienischen Asiago stammende Erzbischof Giampiero Gloder.

23.11.2019 Pratteln CH, Fernsehtalk 11 Uhr
Im Gespräch: der CH-Nuntius, Botschafter Knobel, Oskar Freysinger

Ausgewähltes Protokoll: Denis Knobel, Freiburger, ist seit einem Jahr Schweizer Botschafter in der Republik Slowenien mit Sitz in Ljubljana und zugleich Botschafter beim Heiligen Stuhl. Er besucht den Vatikan jeden Monat. Seine Beziehungen gegenüber dem Hl. Stuhl sind u. a.: Beziehungen fördern und pflegen, Beziehungen öffnen. Er steht unter staatlichem Auftrag und ist Vertreter des Bundesrates.

OR Nr. 3 vom 17.01.2020, S. 1
Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am 9. Januar 2020 die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter in Audienz empfangen. Derzeit unterhalten 183 Staaten diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl. Hinzu kommt die Europäische Union und der Souveräne Malteserorden. Es gibt zurzeit 89 Botschaftskanzleien in Rom. Die Büros der Liga Arabischer Staaten, die Internationale Organisation für die Migration und das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge haben einen Sitz in Rom.

Frédéric Martel, Sodom, 2019, S. Fischer, S. 418
Unter Paul VI. Montini unterhielt der Heilige Stuhl noch 73 Botschaften, am Ende des Pontifikats von Johannes Paul II.  waren es bereits 178. (…)

OR Nr. 18 vom 07.05.2021, S. 8, Alessandro De Carolis
(…) Diese Sektion (WA: neue Sektion für das diplomatische Personal des Heiligen Stuhles, von Papst Franziskus ins Leben gerufen) befasst sich spezifisch mit jenen Fragen, die die Personen betreffen, die im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhles in den 128 Päpstlichen Vertretungen und im Staatssekretariat arbeiten. (…)

OR Nr. 19 vom 14.05.2021, S. 4
100 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Lettland und dem Heiligen Stuhl

Vatikanstadt. Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik Lettland und dem Heiligen Stuhl hat Papst Franziskus am 10. Mai den Präsidenten des Landes, Egli Levits, in Audienz empfangen (→Anticamera). Der frühere Richter am Europäischen Gerichtshof amtiert seit rund zwei Jahren als Staatsoberhaupt. Er traf auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Erzbischof Paul Richard Gallagher zusammen. Bei den Gesprächen sei der „fundamentale Beitrag“ des christlichen Glaubens und der katholischen Kirche bei der Verbreitung eines „authentischen Humanismus“ gewürdigt worden. Bereits am 9. Mai hatte die lettische Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Elita  Kuzma, die guten bilateralen Beziehungen gewürdigt. Im Interview mit Vatican News erinnerte sie daran, dass der Vatikan die Eingliederung Lettlands in die Sowjetunion nie anerkannt hatte. Im September 2018 hatte Franziskus bei einer Reise ins Baltikum auch Lettland besucht.

OR Nr. 29/30 vom 30.07.2021, S. 3
Fribourg/Vatikanstadt. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wird vom 6. bis 8. November 2021 in die Schweiz  reisen. Dies gab die Bischofskonferenz des Landes am 19.07.2021 bekannt. Mit der Visite holt Parolin einen Besuch nach, der im vergangenen Jahr pandamiebedingt verschoben worden war. Anlass ist das 100-Jahr-Jubiläum der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Eidgenossenschaft. 

OR Nr. 44 vom 05.11.2021, S. 7
Vatikanstadt/Eriwan. Neue Päpstliche Nuntiatur in Armenien eröffnet. Eröffnungsfeierlichkeiten vom 27. bis 29. Oktober. (...) - Nach diesen Unterlagen wäre das die 181. Vertretung.

OR Nr. 6 vom 11.02.2022, S. 7
Vatikanstadt/Abu Dhubai. Am Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit hat der Vatikan eine neue Nuntiatur in den Vereinigen Arabischen Emiraten eröffnet. Die Einweihung am 04.01.2022 sei ein Beweis für die guten bilateralen Beziehungen zwischen den Emiraten und dem Heiligen Stuhl, sage Erzbischof Edgar Peña Patra (61), Substitut im vatikanischen Staatssekretariat,  bei der offiziellen Einweihung in Abu Dhabi. (...)

Das müsste nun die 182. Vertretung des Heiligen Stuhles sein.

OR Nr. 14 vom 08.04.2022, S. 3
Vatikanstadt. Seit 40 Jahren unterhalten das Vereinigte Königreich und der Heilige Stuhl wieder volle diplomatische Beziehungen - nachdem sie infolge der Reformation über 450 Jahre hindurch unterbrochen gewesen waren. An den Jahrestag der Wiederaufnahme am 29.03.1982 hat ein Gottesdienst erinnert, den Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin am 29.03.2022 in der römischen Basilika St. Paul vor den Mauern im Beisein von Botschafter Christopher Trott gefeiert hat.

OR Nr. 24 vom 17.06.2022, S. 4
Besuch des Papstes in der Diplomatenakademie

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am 08.06.2022 die Päpstliche Diplomatenakademie besucht, wo er angehende Vatikandiplomaten getroffen hat. Wie es in der vom Vatikan herausgegebenen Pressemitteilung heisst,  habe der Papst im Gespräch mit den Anwesenden unter anderem die Bedeutung des Missionsjahres betont, mittlerweile fester Bestandteil der Diplomatenausbildung. Zudem verwies er auf den heiligen Charles de Foucauld (1858-1916) und den heiligen Petrus Faber (1506-1546) als Vorbilder der Heiligkeit für das Diplomatenleben.

Die Päpstliche Diplomatenakademie besteht seit 1701 und hat fast ebenso lange ihren Sitz an der Piazza della Minerva (hinter dem Pantheon) in der römischen Altstadt. Pro Jahr beginnen etwa 30 Priester ihre zwei- bis dreijährige Ausbildung an der Diplomatenschule. Voraussetzung für Kandidaten ist, dass sie Weltpriester und beim Eintritt maximal 35 Jahre alt sind. Zudem müssen sie vom Bischof entsandt werden; Eigenbewerbungen sind nicht möglich. 

SDA vom 6. Mai 2022, 11.56 h
Bundesrat Ignazio Cassis präsentiert neue Schweizer Botschaft

Aussenminister Ignazio Cassis befindet sich derzeit im Vatikan (6. Mai 2022). Dort hat er die neue Schweizer Botschaft für den Stato della Citta del Vaticano symbolisch eröffnet. Gemeinsam mit Erzbischof Richard Gallagher (Staatsekretariat, 2. Sektion, Vorsteher 'Beziehungen mit den Staaten') durchschnitt er ein Band. Die Schweiz und der Vatikan seien durch einen dauerhaften Bund verbunden, zwischen Tradition und künftigen Herausforderungen. Im Vorfeld war die Eröffnung von den Evangelischen Kirchen kritisiert worden. Adresse: Via Crescenzio 97, Rom, nahe Piazza del Risorgimento. Dieser Platz liegt an der nördlichen Vatikanmauer. 

kap-sm vom 02.10.2022, Internet
Neue Schweizer Vatikanbotschaft nimmt Arbeit auf

Die neue Schweizer Botschaft beim Heiligen Stuhl hat ihren Betrieb aufgenommen. Das teilte der derzeitige Botschafter beim Heiligen Stuhl, Denis Knobel (künftig Botschafter in Portugal) am Freitag in Rom mit.

Übergangsweise hat die Botschaft ihren Sitz an der Piazza del Popolo im römischen Zentrum.  Ende März 2023 soll sie dann in ein eigenes Gebäude in der Via Crescenzio 97 unweit des Vatikans ziehen (Nähe Piazza del Risorgimento). Im Mai diesen Jahres hatte der vatikanische Aussenbeauftragte, Erzbischof Paul Gallagher (WA: Vorsteher 2. Sektion des Staatssekretariates, Aussenministerium), gemeinsam mit dem Schweizer Bundespräsidenten, Ignazio Cassis, bereits den Zugang der künftigen Botschaft eröffnet.

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl im Jahr 2020 hatte die Schweiz beschlossen, erstmals in der Geschichte eine eigene Botschaft beim Vatikan zu eröffnen.

Asymmetrische diplomatische Beziehungen: Der Vatikan hat seit 1586 in Form einer Nuntiatur eine diplomatische Vertretung in der Schweiz, mit einer Unterbrechung zwischen 1873 und 1920. Die Schweiz ist erst seit 1991 beim Heiligen Stuhl vertreten. Bisher erfolgte dies über Schweizer Botschafter, die ihren Sitz als Diplomaten in anderen europäischen Staaten hatten. So war die Schweiz seit 2014 über ihren Botschafter in Slowenien beim Heiligen Stuhl akkreditiert.

Die Hintergründe der bisher asymmetrischen diplomatischen Beziehungen fussen in der Geschichte. Auch vor dem zuletzt erfolgten Beschluss zur Errichtung einer eigenen Schweizer Botschaft beim Heiligen Stuhl gab es konfessionelle Vorbehalte einiger protestantisch dominierter Kantone gegenüber einer Änderung.

OR Nr. 2 vom 13.01.2023, S. 1
Neujahrsempfang für das Diplomatische Korps

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat am Montag, 09.01.2023, das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Korps in der Sala Regia des Apostolischen Palastes zur traditionellen Neujahrsansprache empfangen. Insgesamt unterhält der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen zu 183 Staaten, hinzukommen die Europäische Union und der Souveräne →Malteserorden. In seiner Ansprache unterstrich der Papst: "Heute ist der dritte Weltkrieg in einer globalisierten Welt im Gange, in der die Konflikte zwar nur bestimmte Gebiete des Planeten unmittelbar betreffen, aber im Grunde genommen alle mit einbeziehen."

OR Nr. 3 vom 20.01.2023, S. 4
Vatikanstadt. Aserbaidschan hat nun auch einen residierenden Botschafter beim Heiligen Stuhl. Am 14.01.2023 überreichte Ilgar Yusif Oglu Mukhtarow (53) sein Beglaubigungsschreiben. Zuvor hatte der Botschafter sein Land von Frankreich aus beim Vatikan verteten.

19.03.2023, 18.58,  Microsoft 
Vatikan gibt nach Verurteilung von Bischof Botschaft in Nicaragua auf

Der Vatikan hat seine diplomatische Vertretung in Nicaragua aufgegeben. Am Ende dieser Woche verliess der letzte Repräsentant des Kirchenstaates die Nuntiatur - also die vatikanische Botschaft - von Mariagua, wie das offizielle Nachrichtenportal Vatican News am Samstag berichtete. Monsignore Marcel Diouf sei nach Costa Rica umgezogen. Nicaraguas autoritärer Präsident Daniel Ortega hatte zuletzt die Schliessung der Nuntiatur gefordert. Anfang 2022 war bereits der vatikanische Nuntius aus dem Land ausgewiesen worden.

Der Hintergrund der Eskalation  der diplomatischen Beziehungen mit dem Vatikan ist, dass die katholische Kirche seit 2018 zu den Kritikern der linksgerichteten Regierung Ortegas gehört.

OR Nr. 17 vom 28.04.2023, S. 3
Erste Schweizer Botschaft beim Heiligen Stuhl eröffnet
Gemeinsame Suche nach Frieden und Hilfe für die Schwachen

Vatikanstadt/Rom. Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat seit Mittwochabend, 19.04.2023, offiziell eine Botschaft beim Heiligen Stuhl. Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis betonte bei der Eröffnung in Rom die Geminsamkeiten der beiden Staaten, die die italienische Sprache, christliche Werte, den katholischen Glauben sowie Grundsätze der Aussenpolitik teilten.

"Beide sind wir kleine Staaten, beide neutral mit allgemeingültigem Anspruch, beide setzen wir uns für die konstante Suche nach Frieden und Hilfe für die Schwachen ein", so Cassis. Der Aussenminister unterzeichnete gemeinsam mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der die Räumlichkeiten auch segnete, hob die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Heiligen Stuhl hervor. Unter anderem würdigte er die Schweizergarde, die seit 1506 die militärische Schutztruppe der Päpste sei.

2020 hatten die Schweiz und der Heilige Stuhl anlässlich des 100-Jahrjubiläums der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen beschlossen, eine eigene Botschaft in Rom zu eröffnen. Der Sekretär der zweiten Sektion des Staatssekretariates für die Beziehungen mit den Staaten und mit den internationalen Organisationen, Erzbischof Paul Richard Gallagher, eröffnete vergangenen Mai gemeinsam mit Cassis - damals Schweizer Bundespräsident - bereits den Zugang zu dem Gebäude in der Via Crescenzio nahe des Vatikans. Im September nahm die Botschaft dann ihren Betrieb übergangsweise an der Piazza del Popolo im römischen Zentrum auf. Nun ist sie an ihrem eigentlichen Standort umgezogen.

Der Einweihung am Mittwochabend wohnten Amtsträger aus verschiedenen Bereichen bei, darunter der Schweizer Kardinal Kurt Koch und der Kommandant der Schweizergarde, Oberst Christoph Graf.

Der Vatikan hat seit 1586 in Form einer Apostolischen Nuntiatur eine diplomatische Vertretung in der Schweiz, mit einer Unterbrechung zwischen 1873 und 1920. Die Schweiz ist ihrerseits erst seit 1991 beim Heiligen Stuhl vertreten. Seit 2014 war sie über ihren Botschafter in Slowenien beim Heilgen Stuhl akkreditiert. Botschafter ist Denis Knobel.

Schweizer Botschaft beim Heiligen Stuhl, Via Crescenzio 97, 00187 Rom 
Tel. 0039 06 40 41 9040, santasede@eda.admin.ch

OR Nr. 2 vom 12.01.2024, S. 7
Unter dem Bild: Insgesamt 184 Staaten unterhalten zum jetzigen Zeitpunkt volle diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl. Hinzu kommen die Europäische Union und der Souveräne →Malteserorden. 91 Botschafter residieren in Rom. 


→D, Erweiterte Themen: Diplomatie Heiliger Stuhl
→Nuntius                  
→Organigramm
→Feu-Fi, Erweiterte Themen: Finanzen - Resultate..., Haushaltsplan für 2022
→(Sonder-)Botschafter

Dispensario di S. Marta in Vaticano (Kinderfürsorge-Zentrale)

Dolendeckel (Kanal-/Schachtdeckel)

Markierung auf dem Deckel:

Im Vatikan          SCV (Stato della Città del Vaticano)

In Rom               S.P.Q.R.  (Senatus Popolusque Romanus; Der Senat
                           und das Volk von Rom)

In der Schweiz fabrizieren die Firmen GE Giesserei Erzenberg, Liestal, und von Roll Holding AG, Breitenbach, die Dolen.

Zu den Rivalitäten zwischen Rom und Florenz:  Die Florentiner deuten diese vier Buchstaben SPQR anders:

Sono porchi questi Romani; Schweine sind sie, diese  Römer“. Der Römer revanchiert sich: „Besser eine Leiche  im Haus, als einen Florentiner an der Tür“.  Aus „Michelangelo“ von Irving Stone, 1961, Seite 264.

Wer im Vatikanstaat eingegossene Heilige auf den Dolendeckeln  zu finden glaubt, sucht vergebens. Die deutsche Stadt Trier hingegen führt auf ihren Deckeln den Stadtheiligen, den Heiligen Petrus. Er ist mit seiner rund 20 cm gusseisernen Grösse und einem überproportionalen Schlüssel in seiner rechten Hand  in den autofreien Strassen nicht zu übersehen.

Auch markant sind einige Kanaldeckel in der Stadt Aschaffenburg/Franken. Sie zeigen den Stadtheiligen St. Martin zwischen Türmen der Johannisburg der Stadt. In Leipzig schmückt das grosse Stadtwappen die Dole.

Die Gemeinde Oberwil im Schweizer Kanton Basellandschaft kennt im Stadtwappen die Schlüssel Petrus‘ und das Schwert Paulus‘. Die Kirche ist beiden Heiligen geweiht. In der Mitte wird der Fluss Birsig angedeutet, der durch Oberwil fliesst. Nur die Kanalisationsdeckel  haben dieses Wappen.

→S.P.Q.R.

Domkapitel von Sankt Peter

Chorkapelle des Domkapitels im Petersdom, linke Seite. Über dem Altar befindet sich ein Mosaik, das die Unbefleckte Empfängnis darstellt. Die Jungfrau wurde von Papst Pius IX. Mastai Ferretti am 18. Dezember 1854 mit einem goldenen Diadem gekrönt. In der Urne, die sich unter dem Altar befindet, ruhen die Reliquien des Heiligen Giovanni Crisostomo.

https://de.wikipedia.org/wiki/Domkapitel
https://katholisch.de/artikel/29892-priester-in-technicolor-das-kapitel-von-st-peter-im-vatikan

In der Chorkapelle befindet sich die Tamburini-Orgel. Die Chorstühle darunter sind im berninischen Barock-Stil gebaut.

Von Leo IX. 1053 errichtet: Er verlangte von den Kanonikern (das blieb auch im Mittelalter und in der Neuzeit nicht anders) nicht nur die Seelsorge, sondern auch das Gebet. Benedikt XVI.: neben des Gebetes als berufliche Aufgabe auch die Verwaltung der Güter und des Vermögens der Basilika. Anfänglich klösterliche, heute kanonische Struktur: Änderung der Tracht, tägliches verpflichtendes Chorgebet nur noch an Sonn- und Feiertagen und bei traditionellen Anlässen wie an den Gedenktagen der heiligen Päpste, denen Altäre in der Basilika geweiht sind. Die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes findet jeden Tag statt. September 2008: ein Erzpriester, ein Domvikar und 34 Kanoniker. Hinzu kommen die Koadjutoren. Für alle Ernennungen ist der Papst zuständig.

→Pellegrino, San (Eingang St. Anna)

Don Camillo und Peppone

https://de.wikipedia.org/wiki/Don_Camillo_und_Peppone_(Film))
Video Trailer (3.18):
https://www.moviepilot.de/movies/don-camillo-und-peppone/trailer

Bei der untenstehenden Adresse kommt der Satz: "Fragen Sie mich etwas". Tippen Sie ein: Don Camillo e peppone
https://www.bing.com/videos/search?

OR Nr. 5 vom 04.02.2010

Die „Nachfolger“ von Don Camillo und Peppone besuchten den Papst: Der Bürgermeister sowie der Pfarrer des norditalienischen Ortes Brescello, in dem die bekannten Filme über die Zankereien zwischen dem katholischen Priester und dem kommunistischen Bürgermeister gedreht wurden, nahmen an der Generalaudienz des Heiligen Vaters teil. Ihr Plakat: BRESCELLO, DON CAMILLO E PEPPONE SALUTANO IL SANTO PADRE (BRESCELLO, DON CAMILLO UND PEPPONE GRÜSSEN DEN HEILIGEN VATER)

http://de.wikipedia.org/wiki/Brescello

Brescello ist ein Dorf mit 5’487 Einwohnern (Stand 31.12.2009) in der Provinz Reggio Emilia in der Region Emilia-Romagna. Es liegt am Ufer des Po, rund 20 km nördlich von Parma. Weltweite Bekanntheit erreichte der Ort als Schauplatz der 5 zwischen 1951 und 1965 verfilmten Geschichten um Don Camillo und Peppone auf der Grundlage der Romane von Giovannino Guareschi (fiktiver Autorenname: Boscaccio). Der Ort wurde vom Regisseur gegen die Wünsche Guareschis ausgewählt, der seinen Geburtsort Fontenelle vorgezogen hatte.

Die Figur des Don Camillo Tarocci ist nach Don Camillo Valota benannt, einem katholischen Priester, Partisanen und Gefangenen der Konzentrationslager Dachau und Mauthausen. Als wichtigstes Vorbild für Don Camillos Charakter gilt jedoch Alessandro Parenti, Dorfpfarrer in Trepalle, bei dem Guareschi in der Entstehungszeit der Erzählungen häufig Gast war. Er ist ein schlagkräftiger und schlitzohriger Priester, der in ständigem Konflikt mit dem kommunistischen (und ebenfalls schlagkräftigen) Bürgermeister Giuseppe Bottazzi, genannt Peppone, liegt. Beide sind durch ihre gemeinsame Vergangenheit als Partisanen verbunden, konkurrieren um die Lösung der sozialen Fragen ihrer Zeit, setzen dazu aber unterschiedliche Mittel ein und müssen am Ende ihrer Auseinandersetzungen erkennen, dass sie einander näher sind, als sie es wahrhaben wollen.

Guareschi ist in Roncole,  gute 60 km westlich von Brescello, beerdigt. In der Nähe von Roncole liegt Busseto, wo sich Verdis erstes Wohnhaus „Palazzo Orlandi“ befindet.

Brescello wird jährlich von etwa 50’000 Touristen besucht. Es gibt ein „Museo de Peppone e Don Camillo“ und eines, das dem Autor Guareschi gewidmet ist. Zwischen diesen beiden Museen steht der amerikanische Panzer, der im dritten Film zu sehen ist.  Viele Utensilien, beispielsweise die Aufnahmegeräte, das Fahrrad von Don Camillo, das Motorrad von Peppone oder die Soutane, die im dritten Film verwendet wurde, sind ausgestellt. Wie in den Filmen gesehen, steht die kürzlich renovierte Nascente-Kirche mit dem mächtigen Turm am Dorfplatz. Zuoberst am Turm fliegt jetzt ein Engel, nicht schwer zu erkennen, dass es sich um Don Camillo handelt. Am linken Ende des grossen Dorfplatzes steht in Bronze Peppone vor dem Municipio (Gemeindekanzlei). Er grüsst mit erhobenem Hut die Don-Camillo-Statue auf der Gegenseite. Er grüsst Peppone mit erhobener Hand. Rund um den eindrücklichen Platz befinden sich Cafés, Restaurants und Souvenirläden.

Von Parma benötigt man mit dem Zug gute 30 Minuten bis Brescello-Station. Von dort sind es 10 Minuten zu Fuss bis zum Dorfplatz. Auf diesem Weg erkennt man den Deich (Breschello ist eine Deichstadt am Po) und die Baumallee, wo u. a. der Bischof damals erwartet wurde.

Kath. Wochenzeitung Baden Nr. 7 vom 17.02.2012
Erdbeben beschädigt Kirche von Don Camillo

Bei der jüngsten Erdbebenserie in Norditalien ist auch die aus Don Camillo und Peppone-Filmen bekannte Kirche Santa Maria Nascente in Brescello leicht beschädigt worden. Wie die italienische Tageszeitung „Avvenire“ berichtete, verursachte das schwerste Beben, mit einer Stärke von 4,9 auf der Richterskala, Risse im Gewölbe der Kirche (kleine Putzstücke von den Innenwänden). Im April 2010 war die Kirche bereits durch einen Brand beschädigt worden.

(Google):
Sechs  Don Camillo und Peppone-Filme (1952-65):

1.  Don Camillo und Peppone
2.  Don Camillos Rückkehr
3.  Die grosse Schlacht des Don Camillo
4.  Hochwürden Don Camillo
5.  Genosse Don Camillo
6.  Don Camillo und das rothaarige Mädchen (unvollendet)

Der sechste Film musste 1970 abgebrochen werden, weil Fernandel an Krebs erkrankte. Peppone zog sich als Schauspieler zurück.

Das sprechende Kreuz, heute in der Kirche S. M. Nascente, Brescello

Giovannino Guareschi          Autor, geb. 01.05.1908 in Fontanelle di Roccabianca,
Italiener                                 gest. 22.07.1968 in Cervia, Herzinfarkt.
                                              Lebte mehrere Jahre in Roncole (zwischen Parma und
                                              Modena), darum hier beerdigt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Giovannino_Guareschi

Don Camillo                          Fernandel: Fernand Joseph Désiré Contandin,
Franzose                               geb. 08.05.1903 in Marseille, gest. 26.02.1971 in Paris.
                                             (beerdigt im Friedhof Passy Paris)

https://de.wikipedia.org/wiki/Fernandel

Peppone                               Gino Cervi, geb. 03.05.1901 in Bologna,
Italiener                                 gest. 03.09.1974 in Punta Ala, Lungeninfarkt.
                                              Diese Rolle des Peppone beanspruchte zuerst der Autor
                                              Guareschi selbst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gino_Cervi

Regie                                   Julien Duvivier (Filme 1 und 2)
                                            Carmine Gallone (Filme 3 und 4)
                                            Luigi Comencini (Film 5)
                                            Christian Jaque (Film 6)

Rundgang durch den Filmort Brescello:

https://www.bing.com/videos/search?

Katholische Wochenzeitung Baden CH, 47/2015, S. 9
Franziskus wünscht sich Priester wie Don Camillo

Papst Franziskus wünscht sich mehr Priester und Bischöfe vom Schlag eines Don Camillo. Ihn beeindrucke an dieser Figur, dass Volksnähe und Gebet „Hand in Hand“ gingen, sagte er in Florenz. Die italienische Kirche habe grosse Heilige von Franz von Assisi bis hin zu Philipp Neri, die ihr helfen könnten, den Glauben in Demut und Freude zu leben. „Aber ich denke auch an die Einfachheit von Romanfiguren wie Don Camillo und seinen Widerpart Peppone“, so Franziskus. – Don Camillo stelle sich selbst als einfacher Landpfarrer vor, der alles und jeden in seiner Pfarrei kenne und die Sorgen und Nöte seiner Gläubigen teile, erklärte Franziskus weiter. Das sei zusammen mit dem Gebet der Schlüssel für einen „volksnahen, demütigen, grosszügigen, freudigen Humanismus“, betonte Franziskus vor dem Fünften Nationalen Konvent der katholischen Kirche Italiens. Sein Thema war ein neuer christlicher Humanismus. – Die Geschichten des italienischen Schriftstellers Giovannino Guareschi (1908-68) über den Dauerstreit zwischen dem schlitzohrigen Landpfarrer Don Camillo und dem kommunistischen Bürgermeister Peppone wurden durch ihre Verfilmung in den 1950er und 60er Jahren weltberühmt. – Auch Franziskus‘ Vorgänger Benedikt XVI. (2005-13) ist ein Don-Camillo-Fan. In seinem Interviewbuch „Licht der Welt“ berichtet der heute 88-jährige über seine besondere Vorliebe für „Don Camillo und Peppone“-Filme. Er schaue sie manchmal im Kreis der päpstlichen Familie an; die Handlung kenne er beinahe auswendig.

OR Nr. 38 vom 21.09.2018, S. 6, Angelo Paoluzi
Vor 50 Jahren verstarb Giovanni Guareschi (Autor der „Don-Camillo-und-Peppone-Filme)
Der Intellektuelle, der dem Volk zuhörte

Schon lange hat man es aufgegeben, nach den Gründen für den Erfolg von Giovanni Guareschis Roman „Don Camillo und Peppone“ (italienisch: Mondo piccolo) zu fragen. Besonders die beiden Titelfiguren – Pfarrer Don Camillo und Bürgermeister Peppone – scheinen fast dem Leben entsprungen. Der am 22. Juli 1968 einem Herzinfarkt erlegene Autor zählt nicht nur in seiner Heimat zu den beliebtesten Schriftstellern, sondern er ist ausserdem im Ausland der meistübersetzte italienische Autor der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. So gehört das Buch beispielsweise zu den sehr wenigen italienischen Werken, die in Japan und nach dem Mauerfall im Jahre 1989 in den ehemaligen Ostblockstaaten veröffentlicht wurden.

Es hat sicherlich wesentlich zu Guareschis Ruhm beigetragen, dass er die beiden erwähnten Gegenspieler geschaffen hat und sein Buch erfolgreich verfilmt wurde, wodurch die Geschichte noch an Anschaulichkeit gewonnen hat. Die Gründe für seine Beliebtheit sind aber andere: etwa der ironisch-gutmütige Schreibstil, der nie in beissenden Spott abgleitet, was wiederum Frucht einer beachtlichen Professionalität ist. (…)

Grosses Vorbild: Papst Franziskus hat seine Leidenschaft für die Geschichten von Guareschi öffentlich bekannt. Am 10.11.2015 sagte er in Florenz: „Die Kirche in Italien hat grosse Heilige, deren Vorbild ihr helfen kann, den Glauben mit Demut, Uneigennützigkeit und Frohsinn zu leben, von Franz von Assisi bis hin zu Philipp Neri. Denken wir jedoch auch an die Einfachheit erfundener Persönlichkeiten wie Don Camillo, der im Duo mit Peppone auftritt. Ich finde es beeindruckend,, wie in den Geschichten von Guareschi das Gebet eines guten Pfarrers sich mit offensichtlicher Volksnähe vereint. Don Camillo sagte über sich selbst: „Ich bin ein armer Landpfarrer, der jeden einzelnen Menschen seiner Pfarrgemeinde kennt, der sie liebt, der ihre Schmerzen und ihre Freuden kennt, der mit ihnen zu leiden und zu lachen weiss.“

→Camillo Don und Peppone

„Dorf“, das Vatikanische

Eingang S. Anna (zwischen Schweizergarde-Kaserne und Kirche St. Anna:

Wirtschaftsteil (Dienstleistungsteil) des Vatikans; Druckerei, Elektrizitätsversorgung, Wasserversorgung, Garagen, Baudepartement, Supermarkt, Hauptpost, Zeitungsredaktion, Fotoverkauf, medizinische  Versorgung, Heizzentrale, Mittagessensverpflegung für Mitarbeitende, Pfarreikirche S. Anna, Polizeikorps des Staates, Schweizerquartier mit Päpstliche  Schweizergarde und einzigem „Restaurant“ des Vatikans.

Dreiländer-Eck im Vatikanstaat

Im Bild von links das Priesterkolleg, dann der Deutsche Friedhof und die Strasse, die zur Audienzhalle führt. An der linken Seite des Priesterkollegs ist noch ganz knapp ein Eingang zu sehen. Das Ende dieses Einganges am Priesterkolleg ist das Dreiländer-Eck:  links vom Portal ist das italienische Hoheitsgebiet, rechts davon, der Mauer entlang,  das vatikanische. Dort, wo der jetzt offene Eingang das Priesterkolleg berührt, beginnt das letzte übriggebliebene Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, vom Vatikan verwaltet. Der ganze Deutsche Friedhof mit Friedhof und Priesterkolleg stösst deshalb auf besonderes Interesse.

Teile der Audienzhalle Nervi und der Palast der Glaubenskongregation stehen deshalb auf italienischem Boden. Die Parzelle des Deutschen Friedhofs bzw. Deutschen Priesterkollegs ist „Deutsches Hoheitsgebiet“, sie ist bescheidener Restbestand des ehemaligen Heiligen Reiches Deutscher Nation mit dem österreichischen Bundespräsidenten als „weltliches Oberhaupt“.

Dreiländereck: Man beachte den roten Punkt (Deutscher Friedhof), darüber die Via Tunica (zu Italien gehörend, aber vatikanisches Hoheitsgebiet). Beim Eintritt dieser Strasse in den Vatikanstaat ist das Dreiländereck. 

Drogen im Vatikan

https://fazemag.de/deutscher-zoll-faengt-drogenlieferung-fuer-vatikan-ab/
https://heute.at/s/vier-kilo-kokain-in-vatikan-auto-entdeckt-14669753

Smoltczyk, Vatikanistan
Bis zum Jahreswechsel 2008 waren der Konsum und der Handel mit Drogen kein Straftatbestand im Vatikan. Denn das aus dem Jahre 1884 stammende Strafrecht kannte diese Sünden nicht. Die Gesetzeslücke wurde im Jahre 2007 zum Problem, als ein Angestellter des Governatorats mit 87 g Kokain erwischt wurde. Der Mann konnte schliesslich nur verurteilt werden, weil sich die Richter etwas mühsam auf Artikel 23 des Lateranvertrages beriefen. Danach kann ein Verstoss gegen die Prinzipien der Moral und öffentlichen Ordnung mit Geld- oder Haftstrafe belegt werden.

OR Nr.  27 vom 06.07.2018, S. 4
Zum internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch am 26.06.2018 hat Kurienkardinal Peter Turkson die Notwendigkeit  besserer Präventions- und Rehabilitationsmassnahmen betont und eine bessere Bekämpfung des Drogenmissbrauchs gefordert. Drogen müssten „nachdrücklich verurteilt“ werden, da sie nicht nur die Gesundheit, sondern auch Entwicklung, Frieden und Sicherheit auf der Welt gefährdeten, hiess es in der von ihm unterzeichneten Botschaft. Besonders junge Menschen seien gefährdet, denn sie würden durch Versprechungen eines „flüchtigen Glücks“ angelockt, das schliesslich zu einem tödlichen Gift werde.

OR Nr. 48 vom 30.11.2018, S. 3
Internationale Drogenkonferenz im Vatikan

Vatikanstadt. Im Vatikan findet von Donnerstag, 29.11. bis Samstag, 01.12.2018 eine internationale Tagung zum Thema „Drogen und Sucht“ statt. Im Mittelpunkt stehen die Wirkungen der Abhängigkeit auf die Psyche der Betroffenen, ihr soziales Leben und die Familien. Neben dem Gebrauch von Rauschmitteln gehe es auch um Abhängigkeiten wie Internet, Sex- und Spielsucht, so die Organisatoren des Kongresses, der vom vatikanischen Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen veranstaltet wird. Zu der Konferenz „Drogen und Sucht – ein Hindernis zur ganzheitlichen menschlichen Entwicklung“ werden nach Veranstalterangaben mehr als 400 Teilnehmer aus rund 60 Ländern erwartet. Ziel sei, Wege zu einer stärkeren Persönlichkeitsentwicklung zu finden, um das Suchtproblem an der Wurzel zu fassen, hob Nicolò Pisanu vom italienischen Verband der Therapiegemeinschaften im Vorfeld der Tagung hervor. Abhängigkeit sei auch ein Symptom für fehlende Reife, Frustration und spirituelle Leere, so Pisanu.

Neben Referenten aus aller Welt wird auch der Präfekt des Dikasteriums für menschliche Entwicklung, Kardinal Peter Turkson, bei der Konferenz das Wort ergreifen. Zum Abschluss wird Papst Franziskus die Tagungsteilnehmer in Audienz empfangen.

→Rauchverbot        
→Kokain

Druckerei des Vatikans

AS, Vatikanistan, S. 141
Tel. 06 698 830 11, Sekretariat
https://de.wikipedia.org/wiki/Vatikanische_Druckerei

Gleich hinter der Porta S. Anna ragt das Gebäude der vatikanischen Druckerei (Tipografia Vaticana, vom Salesianer-Orden des Don Bosco seit 1937 geführt: S.D.B.), leicht zu erkennen an dem fortwährenden Fauchen und Rattern der Druckmaschinen. Hier wird täglich der L’Osservatore Romano hergestellt, die politische und religiöse Tageszeitung des Vatikans. Ebenso alle Urkunden, Einladungen, Segenswünsche, die offiziellen Missale, Breviere, Martyrologien sowie die Erstausgaben aller päpstlichen Texte. Die Druckerei ist 1587 als Propagandamaschine der Gegenreformation gegründet worden (Sixtus V., 1585-90) – um das Wirrdenken der Ketzer durch die Edition der wahren Texte zu beenden. Die Tipografia trägt den Beinamen „poliglotta“, weil sie – zu Zeiten des Bleisatzes – über eine in der Welt wohl einmalige Auswahl an Schriftzeichen verfügte. Man konnte Texte aller Sprachen drucken, über die es eine Literatur gab. Vom Griechischen gab es allein 9 verschiedene Schrifttypen, vom Arabischen 7, dem Syrischen 3, ausserdem nestorianisches und allgemeines Chaldäisch. Es wäre auch heute noch möglich, die Enzykliken des Papstes in altägyptischen Hieroglyphen zu verbreiten, oder in Malabarisch, Brahmanisch oder Tamilisch.

Bis zum Ende des Kirchenstaates 1870 gab es noch eine päpstliche Geheimdruckerei, wo die heiklen Dokumente gedruckt wurden, etwa der Text für die Exkommunikation Napoleons durch Papst Pius VII. (1800-23). Diese „Segreta“ ist inzwischen in der vatikanischen Druckerei aufgegangen. Dort ist auch heute noch eine „Sezione Segreta“, eine Geheimabteilung, damit beschäftigt, die „Top-Secrets“-Dokumente der Kurie zu drucken. Die Mitarbeiter der Abteilung müssen moralisch und beruflich hoch qualifiziert sein und sind zu absolutem Schweigen verpflichtet.

Dziwisz Stanislav, a. Privatsekretär

→Totus tuus         
→IJ, Johannes Paul II.  (Dziwisz: Pistolenschüsse)
https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Dziwisz
https://domradio.de/artikel/kardinal-dziwisz-warnt-vor-einer-selbstvernichtung-polens