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Überwachungszentrale im Vatikan (Hochsicherheitszone)

Sala operativa

Die vatikanische Überwachungszentrale ist mit über 150 Video-Kameras ausgestattet, kontrolliert durch die Gendarmerie (Corpo della Gendarmeria S.C.V.).  Der ganze Vatikan wird Tag und Nacht überwacht. Die Zentralaufsicht und Alarmzentrale mit über 50 Monitoren befindet sich in der Kaserne der Gendarmerie. In Echtzeit werden Verdächtige gescannt und von ihnen umgehend digitale Bilder angefertigt. - Der Vatikanstaat ist ein Glashaus.

Fernsehen BR vom 18.08.2011, 20.15 Uhr. Ebenso SRF 1, 07.03.2013
350 Videokameras als Überwachung im Vatikanstaat

Umweltschutz, Laudato si‘, Laudate Deum

https://katholisch.at/laudatosi
https://de.wikipedia.org/wiki/Laudate_Deum

Der Vatikan ist mit der vor einem Jahr (2008) eingeführten Mülltrennung zufrieden. Die „ökologische Wende“ macht sich etwa beim Papier-Recycling der vatikanischen Druckerei sogar bezahlt. Derzeit sind 88 von insgesamt 218 Abfallcontainern in dem päpstlichen Kleinstaat für die getrennte Sammlung von Papier, Glas, Plastik und Metall reserviert. Mächtig ins Gewicht fallen die Grünabfälle des Kleinstaates, in dem etwa die Hälfte der Gesamtfläche von 44 Hektar aus Parkgelände bestehen: Rasenschnitt und Pflanzen summieren sich auf 768 Tonnen je Jahr.

→Sonnenenergie     
→Abfall

Um die Luftverpestung des Papamobils, der Kardinalslimousinen und der Flugreisen des Papstes zu kompensieren, werden in Ungarn, entlang des Flusses Tisza, auf 7’000 Hektaren (eine andere Zeitung: 150’000 m2)  Bäume gepflanzt. Der neue Wald wird dort in Zukunft mehr klimaschädliches CO2 binden, als daheim im Vatikan in die Luft geblasen wird.

Ein Geschenk der Firma Klimafa, Wert etwa 130’000 Dollar.

OR (L'Osservatore Romano) vom 31. Juli 2009
Die katholische Kirche in Australien will ihr Umweltschutzbewusstsein zeigen: Unter dem Namen „Assisi“ gab sie eine wissenschaftliche Untersuchung der CO2-Emissionen tausender Kirchen, Gemeindegebäude, Schulen, Krankenhäuser und Altenpflegeeinrichtungen in Auftrag, wie die Umweltorganisation der Bischofskonferenz mitteilte.

OR Nr. 27 vom 06.07.2018, S. 4
Aus Umweltschutzgründen will der Vatikan seinen Plastikverbrauch senken. Gestartet hat die Initiative das Dikasterium für den Dienst zur ganzheitlichen Entwicklung des Menschen unter der Leitung von Kardinal Peter Turkson. Seine Behörde gehe voran und habe eine Anfrage an das Staatssekretariat und das Governatorat gestellt, um Plastikeinsparungen bis hin zum völligen Verzicht auf das Material zu erreichen, sagte Turkson. Der Kurienkardinal äusserte sich am 26. Juni bei einer Pressekonferenz zu einer internationalen Umwelttagung im Vatikan. Die Tagung unter dem Titel „Das gemeinsame Haus und die Zukunft unseres Lebens auf der Erde retten“ findet am 6. bis 7. Juli 2018 statt.

Ragona, Papst Franziskus, LEBEN, 2024, März, S. 236
Papst Franziskus: Wir können nicht verleugnen, dass der Lebensstil, den die meisten von uns pflegen, die Umwelt erbarmungslos zerstört. Die Kontemplation (beschauliches Nachdenken) ist einem hochmütigen Anthropozentrismus (Nutzung von Lebensräum; der Mensch im Mittelpunkt) gewichen, der den Menschen dazu gebracht hat, sich als absoluter Herrscher über alle Kreaturen zu stellen. Doch unsere Aufgabe lautet vielmehr, zusammen mit den zukünftigen Generationen unser gemeinsames Haus zu bewachen, wieder aufzubauen, was wir zerstört haben, und all das zu korrigieren, was schon vor Corona nicht funktionierte und dazu beigetragen hat, die Krise zu verschärfen.

OR Nr. 30/31 vom 27.07.2018, S. 4
Der frühere Leiter des Päpstlichen Rates für die Gesetzestexte, Kardinal Francesco Coccopalmerio, hat vorgeschlagen, aktiven Klima- und Umweltschutz im katholischen Kirchenrecht festzuschreiben. Demnach solle es zur „schwerwiegenden Pflicht“ aller Gläubigen werden, nicht nur Umweltschädigung zu unterlassen, sondern im Alltagsverhalten und durch besondere Initiativen den gemeinsamen Lebensraum Erde zu verbessern. Die Kurienbehörde für Gesetzestexte könne dem Papst einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten.

OR Nr. 34 vom 24.08.2018, S. 9
Jugend soll beim Umweltschutz konsequenter sein

Köln. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki wünscht sich von Jugendlichen mehr Konsequenz beim Umweltschutz. Zwar lägen sie beim Thema Ökologie weit vorne, sagte der Erzbischof gegenüber dem Internetportal des Erzbistums Köln „domradio.de“. Aber aus Bequemlichkeit griffen auch sie häufig etwa „auf Autos oder Dosenbier“ zurück. Da sei die Jugend „genauso wie wir Alten“.

Dennoch setzte er seine Hoffnung auf die Jugendlichen, so Woelki. Sie hätten es selbst in der Hand, sich umweltgerechter zu verhalten. „Dann werden sie auch morgen auf einem Planeten mit sauberer Luft und sauberem Wasser leben.“ Jesus habe ein Leben in Fülle versprochen. „Das werden wir aber auf unserem Planeten nur dann erleben, wenn wir Gottes Schöpfung achten und schützen und bewahren.“

OR Nr. 24 vom 14.06.2019, S. 3
Umweltschutz setzt Wandel der Gesellschaft voraus

Vatikanstadt. Zum Schutz der Umwelt hat Papst Franziskus einen gesellschaftlichen Wandel gefordert. Notwendig sei „eine tiefgehende Transformation“ (Umwandlung)  der aktuellen Gesellschaft, „bei jedem Einzelnen, in Unternehmen, Institutionen und der Politik“, sagte der Papst am Samstag, 08.06.2019, im Vatikan vor Teilnehmern einer internationalen Tagung der päpstlichen Stiftung „Centesimus Annus“. Ganzheitlicher Umweltschutz müsse national wie international zur Priorität werden, betonte Franziskus.

Er forderte einen Richtungswechsel, basierend auf einem Wandel der Gesinnung und der Herzen“, eine neue ethische Vision, die die Menschen ins Zentrum rücke und niemanden ausschliesse. „Der Ruf an uns, solidarisch wie Brüder und Schwestern zu handeln und gemeinsam Verantwortung für unser gemeinsames Haus zu übernehmen, wird immer dringlicher“, so Franziskus Lobend erwähnte er eine zunehmende Sensibilisierung für Umweltthemen, besonders bei jungen Leuten.

Franziskus empfing rund 500 Teilnehmer einer internationalen Konferenz, die über Umweltschutz und Zukunftsfragen berieten – inspiriert von seiner Umwelt- und Sozialenzyklika  ‚Laudato si‘ (2015). Das Treffen stand unter dem Motto „The Catholic Social Teaching from Inception to the Digital Age: How to live the Laudato si“. Organisator der internationalen Konferenz war die päpstliche Stiftung „Centesimus Annus“.

OR Nr. 47 vom 22.11.2019, S. 3
Sünden gegen die Umwelt könnten Teil kirchlicher Lehre werden

Vatikanstadt. Der Papst erwägt „Sünden gegen die Umwelt“ als eigenes Vergehen in die offizielle katholische Lehre einzuführen. Das gab er bei einer Begegnung mit der Internationalen Vereinigung für Strafrecht am Freitag, 15.11.2019, im Vatikan bekannt. Zugleich forderte der Papst vor den Juristen eine konsequente Bestrafung von Unternehmen und Körperschaften für Umweltschutzverschmutzung. Wörtlich sprach er von einem „Ökozid“.

Franziskus warf der Justiz vor, sie lasse „alle Verbrechen der Mächtigsten, besonders die Grossverbrechen der Unternehmen“, unbeachtet. Die „organisierte Kriminalität“ des globalen Finanzwesens machte er für die Überschuldung von Staaten und für „die Plünderung der natürlichen Ressourcen unseres Planeten“ verantwortlich. Weiter verurteilte der Papst die Spekulation mit staatlichen Schuldtiteln, die keine Rücksicht nehme auf die Folgen für ganze Volkswirtschaften. Es handle sich um „Delikte, die die Schwere von Verbrechen gegen die Menschheit haben“, so Franziskus. Er begründete mit der Inkaufnahme von Hunger, Armut, erzwungener Migration und Tod durch vermeidbare Krankheiten sowie von Umweltkatastrophen und der Auslöschung  indigener Völker.

Der Papst brachte gegenüber den Juristen der Internationalen Vereinigung für Strafrecht auch seine Sorge über eine neu aufkeimende „Hasskultur“ zum Ausdruck. Die von ihm häufig beklagte Kultur einer sozialen Aussonderung entwickle sich unter dem Einfluss weiterer Phänomene der Wohlstandsgesellschaft zu einer „Hasskultur“, so der Heilige Vater. Dazu komme ein „soziales Unbehagen von Jugendlichen wie von Erwachsenen“  zum Ausbruch. Es handle sich um „leider nicht vereinzelte Episoden“, betonte Franziskus in seiner Ansprache.

Die Internationale Vereinigung für Strafrecht (Association Internationale de Droit Penal, AIDP) hielt ihren 22. internationalen Kongress in Rom ab. Er stand unter dem Thema „Strafrecht und Unternehmen“.

OR Nr. 10/11 vom 06.03.2020, S. 3
Papst lädt zur Feier der „Laudato si‘-Woche“ ein (Laudato si‘ = Gelobt seist Du)

Vatikanstadt. Der Papst lädt die katholischen Gemeinden in aller Welt dazu ein, die „Laudato-si‘-Woche“ vom 16. bis 24. Mai 2020 zu feiern. Das Anliegen dieser Initiative stellte der Papst in einer Videobotschaft vor, die der Vatikan am 03.03.2020 veröffentlichte. Die Aktionswoche bietet für Pfarreien, Gläubige, Diözesen Schulen und andere Institutionen eine Gelegenheit, über ihr Engagement für die Anliegen der Enzyklika Laudato si‘ nachzudenken und dieses zu intensivieren. In seiner Videobotschaft ruft der Papst dazu auf, auf den „Schrei der Erde“ und den „Schrei der Armen“ zu reagieren: „Nehmen wir uns der Schöpfung an, die ein Geschenk unseres guten Schöpfers ist. Lasst uns gemeinsam die Laudato-si‘-Woche feiern. In den 5 Jahren seit der Veröffentlichung von Laudato si‘, der Enzyklika von Papst Franziskus über die Umwelt, haben Tausende von Gemeinden auf der ganzen Welt Massnahmen ergriffen, um seine Vision von einer ganzheitlichen Ökologie umzusetzen.

OR Nr. 22/23 vom 29.05.2020, S. 1
Franziskus lädt zu „Laudato-si ‚ “ -Jahr ein

Vatikanstadt. Zum fünften Jahrestag der Veröffentlichung seiner Enzyklika „Laudato si‘ “ hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, die Anliegen seines Schreibens im kommenden Jahr zu vertiefen und umzusetzen. Ein solches „Laudato-si‘ „-Jahr solle sich an eine bereits begangene Aktionswoche anschliessen, betonte der Heilige Vater im Rahmen seines Mittagsgebets am Sonntag, 24.05.2020. Das vom vatikanischen Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen angeregtes Jahr soll bis zum 24. Mai 2021 dauern.

Franziskus lud dazu „allen Menschen guten Willens“ ein, sich anzuschliessen und sich gemeinsam um „unser gemeinsames Haus und um unsere schwächsten Brüder und Schwestern zu kümmern“. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass dem Aktionsjahr ein eigenes Gebet gewidmet wurde.

Um dem Anliegen seines auch ausserkirchlich viel beachteten Rundschreibens noch einmal Nachdruck zu verleihen, hatte Franziskus im März mit einer Videobotschaft zunächst zu einer Aktionswoche vom 16.-24.05.2020 eingeladen. Dies hätte eine „globale Kampagne“ zum Jahrestag von „Laudato si‘ “ werden sollen. Wegen der Corona-Pandemie fielen jedoch zahlreiche geplante Veranstaltungen aus, unter anderem ein internationales Treffen mit mehreren Hundert Jungunternehmern zum Thema nachhaltiger Wirtschaft in Assisi. Daher weitete das federführende vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen die Aktionswoche zu einem Aktionsjahr aus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Laudato_si´

OR Nr. 22/23 vom 29. Mai 2020, S. 16

Gebet zum „Laudato-si‘ -Jahr
Liebevoller Gott,

Schöpfer des Himmels, der Erde und von allem, was sich in ihnen befindet.
Öffne unseren Geist und rühre an unsere Herzen, damit wir Teil der Schöpfung sein können, deines Geschenks.
Sei in diesen schwierigen Zeiten den Bedürftigen, insbesondere den Ärmsten und Schwächsten nahe.
Hilf uns, kreative Solidarität zu zeigen im Umgang mit den Folgen dieser globalen Pandemie.
Lass uns mutig sein, die Veränderungen anzunehmen, die der Suche nach dem Gemeinwohl gelten.
Dass wir heute mehr denn je spüren können, dass wir alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.
Lass uns den Schrei der Erde und den Schrei der Armen hören und ihm entsprechen.
Damit die gegenwärtigen Leiden die Geburtswehen einer geschwisterlicheren  und nachhaltigeren Welt sein können.
Unter dem liebevollen Blick Marias, Hilfe der Christen, bitten wir dich durch Christus, unserem Herrn. Amen.

OR Nr.  24/25 vom 12.06.2020, S. 1
Kein Umweltschutz ohne Gerechtigkeit

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat anlässlich des Weltumwelttages zu einer entschlossenen ökologischen Wende aufgerufen Es sei nicht die Zeit, weiter wegzuschauen, während der Planet  aus Profitgier und teilweise im Namen des Fortschrittes geplündert und geschändet werde, erklärte der Papst am 05.06.2020. Franziskus äusserte sich in einem Brief an Kolumbiens Staatspräsident Iván Duque Márquez, Gastgeber einer zentralen Veranstaltung zum internationalen Umwelttag. Das ursprüngliche in Bogotá anberaumte Treffen fand wegen der Corona-Pandemie virtuell statt. „Das ist eine Herausforderung, die uns daran erinnert, dass es im Angesicht von Widrigkeiten immer neue Wege gibt, um als grosse Menschheitsfamilie vereint zu sein“, so der Papst. (…)

OR Nr. 28/29 vom 10.07.2020, S. 10
Theologen würdigen Umweltschutzenzyklika „Laudato si‘ “ 

Bonn. Fünf Jahre nach Veröffentlichung der Umweltschutzenzyklika „Laudato si‘ “ von Papst Franziskus haben Theologen und Kirchenvertreter die Bedeutung des Textes gewürdigt. Das Dokument habe einen Standard gesetzt, hinter den die Kirche nicht mehr zurücktreten könne, erklärte der Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, am 24.06.2020, während eines Online-Kolloquiums der katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach. Von Politik und Wissenschaft sei die Enzyklika viel beachtet worden. Dabei beanspruche die Kirche keine Klima- oder Wirtschaftsexpertise. „Wir sind Experten der Menschlichkeit“, sagte Overbeck. Die Enzyklika „Laudato si‘ “ vom 24.05.2015 beschäftigt sich mit den Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz.

Der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, Kardinal Peter Turkson, zog eine Parallele zu dem Ausruf „Ich kann nicht mehr atmen“ des getöteten Afroamerikaners George Floyd. In seiner Enzyklika spreche der Papst vom Schrei der Umwelt und der Armen. Mit zunehmender Verschmutzung, Umweltzerstörung und Klimawandel könne die Erde nicht atmen, sagte Turkson. „Ebenso können die Armen, die von Gerechtigkeit und Gleichheit vertrieben werden und nach einer sinnvollen Existenz hungern, auch nicht atmen.“

Eine zentrale Erkenntnis aus „Laudato si‘ “ laute, dass humane und ökologische Gerechtigkeitsfragen zusammengehörten, erklärte die Theologin Marianne Heimbach-Steins aus Münster. Die Umwelt- und Sozialenzyklika präsentiere die Kirche als lernfähige und lernbereite Dialogpartnerin für die Wissenschaft. Die Professorin mahnte zu mehr Reflexion (Nachdenken) darüber, ob die Kirche selbst den Ansprüchen des Dokuments gerecht werde. Der österreichische Sozialethiker Clemens Sedmak von der US-amerikanischen Notre-Dame Universität stellte einen Bezug zur Corona-Krise her. „Die in ‚Laudato si‘ ‚ ausgedrückte Überzeugung, dass alles miteinander verbunden sei, wurde im Jahre 2020 auf schaurige Weise illustriert“, sagte er. So stehe die Pandemie im Zusammenhang etwa mit globaler Mobilität. „Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas“, mahnte auch die Freiburger Theologin Ursula Nothelle-Wildfeuer. Die gehäuften Infektionen in Schlachthöfen offenbarten ein Konzept von Ökonomie, das einer ganzheitlichen Ökologie zuwiderlaufe.

OR Nr. 36/37 vom 04.09.2020, S. 3
Mehrjähriger Fokus auf Anlegen von „Laudatio si‘ „

Vatikanstadt. Der Vatikan widmet der vor 5 Jahren veröffentlichten Enzyklika „Laudatio si‘ “ von Papst Franziskus nicht nur ein noch bis Mai 2021 laufendes Themenjahr, sondern will die darin enthaltenen Anliegen auch über mehrere Jahre auf lokaler Ebene gezielt weiterverfolgen: Das hat der Koordinator des Sektors für Ökologie und Schöpfung  im Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, P. Joshtrom Isaac  Kureethan, im Rahmen eines Online-Forums angekündigt.  (…)

OR Nr.  39 vom 18.09.2020, S. 3
Ökologie und Gerechtigkeit
Franziskus begegnet Vertretern von Nachhaltigkeits-Gruppen

Vatikanstadt. Der Papst hat Verantwortungsträger aus Politik und Wirtschaft zu mehr Einsatz für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit aufgerufen. „Es gibt keine Ökologie ohne Gerechtigkeit, und es gibt keine Gerechtigkeit ohne Ökologie“, sagte Franziskus bei einem Treffen mit Vertretern von Nachhaltigkeits-Gruppen am Samstag, 12.09.2020, im Vatikan. Zwar gelte diese Pflicht für jeden Menschen, jene mit mehr Einfluss seien aber stärker gefordert. (…)

OR Nr.  41 vom 02.10.2020, S. 3
Eröffnung eines „Laudatio-si ‚ „-Gartens

Rom. In der oberitalienischen Region Venetien wird ein nach dem Vorbild der Umweltenzyklika „Laudatio-si ‚ “ gestalteter Garten eröffnet.  Wie der Vatikan mitteilte, befindet sich das Areal im Po-Delta-Nationalpark. Die Einweihungsveranstaltung ist für den 04.10.2020 geplant.  Den Angaben zufolge ist in der Aktion unter anderen das Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen beteiligt. Dessen Präfekt, Kardinal Peter Turkson, wird bei der Einweihung ebenso dabei sein wie  Venetiens Regionalpräsident Luca Zaia.

„Das Garten-Projekt ist ein Beispiel für die Konkretheit, die der Heilige Vater ständig von uns verlangt“, sagte Turkson. Mit der Initiative werde versucht auf kleinem Raum die Anregungen aus dem 2015 veröffentlichten Schreiben von Papst Franziskus umzusetzen. Der 4. Oktober ist der Gedenktag des Heiligen Franziskus, der unter anderem Schutzpatron der Tiere und der Umweltschutzes ist.

OR Nr. 21/22 vom 28.05.2021, S. 4
Am 25.05.2021 wurde im Vatikan die neue „Laudatio si ‚ -Aktionsplattform“ gestartet, die darauf abzielt, Organisationen, Gruppen und Personen zu vernetzen und zu unterstützen, die sich im Geiste der ganzheitlichen Ökologie von Laudatio si‘ für eine „ökologisch-soziale Umkehr“ einsetzen. Die Plattform soll als Dach einer weltweiten Bewegung“ fungieren. Zuständig ist das Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen. Innerhalb von 7 Jahren sollen konkrete Projekte etwa im Bereich ökologischen Wirtschaftens, Armutsbekämpfung oder Bildungsarbeit umgesetzt werden.

OR Nr. 24 vom 18.06.2021, S. 9
Videobotschaft von Papst Franziskus zum Start der Plattform Laudato si‘
Ein siebenjähriger Weg mit sieben Zielen

Liebe Brüder und Schwestern!
Mit der 2015 promulgierten (ein Gesetz öffenlich bekannt machen) Enzyklika Laudato si‘ habe ich alle Menschen guten Willens eingeladen, Sorge zu tragen für die Erde, die unser gemeinsames Haus ist. Schon seit einiger Zeit leidet dieses Haus, in dem wir zu Gast sind, an Wunden, die wir durch eine ausbeuterische Haltung hervorrufen. Diese führt dazu, dass wir uns als Herren des Planeten und seiner Ressourcen (Quelle von Rohstoffen, Geldmittel) führen, und gestattet uns einen verantwortungslosen Gebrauch der Güter, die Gott uns gegeben hat. Heute zeigen sich diese Wunden dramatisch in einer nie dagewesenen ökologischen Krise, die die Erde, die Luft, das Wasser und ganz allgemein das Ökosystem betrifft, in dem die Menschen leben. Die gegenwärtige Pandemie hat ausserdem den Schrei der Natur und den der Armen, die am meisten unter ihren Folgen leiden, noch stärker ans Licht gebracht und macht deutlich, dass alles miteinander verbunden und voneinander abhängig ist und dass unsere Gesundheit nicht zu trennen ist von der Gesundheit der Umwelt, in der wir leben. (…)

Pfarrblatt Kirche heute Nordwestschweiz 30-31/2021 Juli, S. 2
Papst mahnt Schutz der Meere an

Papst Franziskus hat den Schutz der Meere angemahnt. Es dürfe kein Plastik ins Meer geschüttet werden, forderte das Kirchenoberhaupt beim Angelusgebet aus der römischen Gemelli-Klinik. Anlass für seinen Appell war der immer am zweiten Sonntag im Juli begangene "Sonntag des Meeres". Die italienische Bischofskonferenz hatte zu einem Gebet für alle tödlich verunglückten Bootsflüchtlinge aufgerufen. Zudem erinnerten sie an die von den Folgen der Pandemie betroffenen Seeleute und die Auswirkungen der Meeresverschmutzung. Der "Sonntag der Meere" geht auf eine Initiative der katholischen, anglikanischen und freikirchlichen Seefahrerseelsorge aus dem Jahre 1975 zurück. kh

OR Nr. 32/33 vom 11.08.2023, S. 4
Ökologie im Dienst des Menschen

Vatikanstadt/Lissabon. "Das Engagement der Jugend für die ganzheitliche Ökologie. Lebensstile für eine neue Menschheit." So lautete das Thema der vierten internationalen Konferenz über die Bewahrung der Schöpfung, die am 31.07.2023 in Lissabon an der Katholischen Universität Portugals stattfand. Aus dem Vatikan angereist war der Präfekt des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen, Kardinal Michael Czerny. In seinem Vortrag über die  theologische Bedeutung der ganzheitlichen Ökonomie im Dienst am Menschen, besonders den Schwächsten, forderte er, dass man möglichst zügig von einem "auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaftsmodell zu einer Wirtschaft mit sauberer Energie" übergehen müsse. 

OR Nr. 34 vom 25.08.2023, S. 1
Im Hinblick auf die Umweltschutzthematik gab Franziskus in seiner Ansprache (an die europäischen Anwälte des Europarates. Thema: unabhängige Justiz) bekannt, dass er an einem zweiten Teil von Laudato si' schreibe, um den Text "angesichts der aktuellen Probleme zu aktualisieren". Laudato si' ist eine Enzyklika aus dem Jahre 2015, in der sich Franziskus der Bewahrung der Schöpfung beschäftigt. Der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhles, Matteo Bruni, präzisierte, dass es sich dabei nicht um eine zweite Enzyklika handele, sondern um einen Brief, in dem Papst Franziskus in besonderer Weise auf die Klima-Krisen eingehen werde.

OR Nr. 36 vom 08.09.2023, S. 2
Papst kündigt für 4. Oktober zweiten Teil von "Laudato si' " an

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat ein neues päpstliches Schreiben zur globalen Umweltkrise angekündigt. Am Ende der Generalaudienz am Mittwoch, 30. August, sagte er:

"Übermorgen, am 1. September, feiern wir den Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung und eröffnen damit die 'Zeit der Schöpfung', die bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des heiligen Franz von Assisi, andauern wird. An diesem Datum möchte ich ein Schreiben veröffentlichen, ein zweites Laudato si'. " (...)

OR Nr. 40 vom 06.10.2023, S. 1
"Laudate Deum" ("Lobt Gott"), Apostolisches Schreiben zur Klimakrise

(...) Das am 04.10.2023, dem Fest des heiligen Franz von Assisi, veröffentlichte Apostolische Schreiben beginnt mit den Worten "Lobt Gott für all seine Geschöpfe". Dieser Aufforderung habe der heilige Franziskus "mit seinem Leben, seinen Liedern, seinen Taten" Ausdruck verliehen. In insgesamt 6  Kapiteln geht der Papst auf verschiedene Aspekte der Klimakrise ein, die dringende Massnahmen erforderlich mache:

Kapitel 1: Die globale Klimakrise
Kapitel 2: Lösungsansätze: Das technokratische Paradigma
Kapitel 3: Die Schwäche der internationalen Politik
Kapitel 4: Die Klimakonferenzen mit ihren Fortschritten und Misserfolgen
Kapitel 5: Die Erwartungen an den COP28, die UN-Klimakonferenz in Dubai vom 30.11. - 12.12.20023
Kapitel 6: An Gläubige aller Religionen und die Verantwortungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Laudate_Deum

OR Nr. 8-9 vom 23.02.2024, S. 3
Lebensmittelverschwendung ist Umweltsünde

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat mit deutlichen Worten die Verschwendung von Lebensmitteln kritisiert. "Auf der einen Seite werden Millionen von Menschen vom Hunger geplagt, während auf der anderen Seite die Verschwendung von Lebensmitteln mit grosser Gefühllosigkeit betrieben wird", schrieb der Papst in einer auf Donnerstag, 02.02.2024,  datierten Grussbotschaft an die Leitenden Mitglieder des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD).

Verschwendete Lebensmittel erzeugten auch eine grosse Menge an Treibhausgasen, so Papst Franziskus weiter. Oft seien ländliche Gemeinschaften die ersten Leidtragenden von Klimawandel und Wirtschaftskrisen. Indigene (die erste ursprüngliche Bevölkerung eines Gebietes) Völker  würden zu Opfern von Entbehrung und Missbrauch, obwohl ihr Wissen über die Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen und ihre Verbindung zur Umwelt zur Biodiversität (biologische Vielfalt) beitragen könnte.

Aus dem Blick geraten Franziskus zufolge zudem die Frauen, die in mehr als der Hälfte der ernährungsunsicheren Haushalte in ländlicher Umgebung eine wichtige Stütze seien. Auch die junge Generation leide unter der unsicheren Zukunft. Der Papst rief zum Handeln auf und fordert ein integratives  (einbezogenes) Landwirtschafts- und Lebensmittelsystem.

Der IFAD ist eine UN-Sonderorganisation, die 1977 in Rom gegründet wurde. Sie ist heute in 96 Ländern mit rund 210 Massnahmen aktiv, vor allem in Afrika. Ziele sind unter anderem Ernährungssicherheit und Bekämpfung der Armut in ländlichen Gebieten. Derzeit tagt der Gouverneursrat des IFAD. Präsident der Organisation ist der spanische Ökonom Alvaro Lario.

Wie sähe die Welt ohne Umweltverschmutzung aus? Video, 4 Min. 20:
https://youtube.com/watch?v=zV_cN_ti_DA

→U, Erweiterte Themen: Umweltschutz im Vatikan
→K. Klimawandel, Klimaschutz

Unabhängigkeitstag (Patti lateranensi) des Vatikanstaates 

https://katholisch.de/lexikon/1196-lateranvertraege
Castel Gandolfo und die Lateranverträge. Video, 4 Min.:
https://swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/11,aexavarticle-swr-58982.html

Die Lateranverträge. Video, 2 Min. 54 (italienisch):
https://youtube.com/watch?v=o0D9ZnmXNlM

11. Februar. Lateranvertragsabschluss im Jahre 1929. Der Staat der Vatikanstadt wird gegründet. Andere Namens-Vorschläge zur Gründung: Papststadt oder Freie Vatikanstadt.  Dieser Tag wird Nationalfeiertag des neuen Staates und Feiertag.
Im Bild die Teilnehmer bei der Unterzeichnung der Patti  (Einverständniserklärungen) im Lateranpalast in Rom. Sitzend die Unterzeichner: Kardinalstaatssekretär Pietro  Gasparini, Vertreter des neuen Staates der Vatikanstadt und der Vertreter des damaligen Königreiches Italien, Ministerpräsident  Benito Mussolini.

→Lateranvertrag vom 11.02.1929       
→Staat der Vatikanstadt         
→Mussolini

Unfehlbarkeit des Papstes

Pius IX. Mastai Ferretti (1846-1878) liess sich 18.07.1870 für unfehlbar erklären

https://de.wikipedia.org/wiki/Päpstliche_Unfehlbarkeit
https://deutschlandfunk.de/vor-150-jahren-wie-der-papst-unfehlbar-wurde-100.html

Päpstliche Unfehlbarkeit ändern? Video, 14 Min. 11:
https://youtube.com/watch?v=9yc5o5APoqM

Das Dogma (die Lehre, der Lehrsatz) von der Unfehlbarkeit des Papstes wurde auf dem 1. Vatikanischen Konzil (1869/70) als verbindliche Lehre der katholischen Kirche formuliert.

Entgegen einer weit verbreiteten Annahme meint dieses Dogma nicht, dass alle Äusserungen eines Papstes unfehlbar, also irrtumslos sind. Von Unfehlbarkeit spricht die katholische Kirche nur, wenn der Papst „ex cathedra“ spricht, um eine Lehre verbindlich als Bestandteil der katholischen Tradition auszuweisen.

Dies  geschieht, wenn der Papst

  • als oberster Hirte und Lehrer der Gesamtkirche
  • seine Absicht zu einem letztverbindlichen Urteil über Fragen des Glaubens und der Sitten
  • feierlich erklärt und
  • dieses Urteil spricht

Alltägliche Äusserungen, Predigten und Vorträge des Papstes können also per se (von selbst, das versteht sich) keine unfehlbaren Äusserungen sein. Ebenso ist es kein Widerspruch zur Lehre der Unfehlbarkeit, wenn Päpste menschliche Schwächen zeigen, sich unklug oder vielleicht sogar unmoralisch verhalten sollten.

Kath. Wochenzeitung Baden 42/2023 Oktober, S. 6, Bischof Marian Eleganti
Euer Ja sei ein Ja, Euer Nein ein Nein!

Die langen Antworten auf die neuerlich von fünf Kardinälen vorgetragenen Dubia können vor dem Massstab der Worte Jesu nicht bestehen.

Papst und Kirche sind nicht deckungsgleich. Unfehlbar ist die Kirche, die Päpste sind es nur in besonderen Momenten. Ein Kommentar zur Dubia (im Zweifelsfall) der fünf Kardinäle (Brandmüller (D), Burke (USA), Iñiguez (Mexiko), Sarah (Guinea), Zen (China) und den Antworten von Franziskus. Die wichtigsten Auszüge:

Gott hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen. →Homosexualität, Transsexualität, Leihmutterschaft, Heterologe, künstliche Zeugung und →Kinderhandel bei Unfruchtbarkeit und Homosexualität, →Polyamorie widersprechen der gottgewollten Schöpfungsordnung und sind objektiv sündhaft.

Homosexuelle Verbindungen können nicht gesegnet werden, weil Gott objektiv sündhaftes Verhalten nicht segnet, dem subjektiv reuigen Sünder aber immer vergibt.

Die Kirche im allgemeinen und die Päpste im besonderen können sich selbst nicht widersprechen: Was von ihnen früher als wahr verkündet und gelehrt wurde, bleibt auch für spätere Generationen verbindlich, unabhängig von den Ansichten ihrer Zeit (Zeitplan).

Universitäten, Päpstliche in Rom

OR Nr. 35 vom 02.09.2016, S. 35

Mit einem neuen Fernstudien-Angebot baut die Päpstliche Lateran-Universität in Rom ihr Angebot weiter aus: Ab September 2016 startete der auf 2 Jahre angelegte und in 24 Modulen strukturierte Studiengang in deutscher Sprache. Das teilt der an der Lateran-Universität lehrende Dogmatiker Achim Buckenmaier im Gespräch mit Radio Vatikan mit. Buckenmaier hat den postgradualen (nach Abschluss eines Studiums erneut aufnehmen) Fernstudiengang „Theologie des Volkes Gottes“ mit konzipiert. Ab Oktober 2017 soll das Fernstudium auch auf Englisch möglich sein. Der Studiengang ist berufsbegleitend angelegt und beinhaltet 3 Präsenzzeiten in Rom. (…)

Der Studiengang richte sich nicht speziell an Theologen, sondern an jene, die schon einen akademischen Abschluss in anderen Bereichen haben, etwa Chemiker, Lehrer oder Ingenieure, so Buckenmaier weiter. (…)

OR Nr. 36 vom 08.09.2017, S. 5
Päpstliche Unis in Rom führen Ökologie-Diplom ein

Die Päpstlichen Universitäten in Rom bieten ab November 2017 erstmals einen Studiengang in Ökologie an. Über einen Zeitraum von 5 Jahren soll der Kurs in die Umwelttheologie von Papst Franziskus einführen, wie die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom mitteilte. Aufgebaut ist der Studiengang in 5 Module, die sich an den Kapiteln der Umwelt-Enzyklika Laudatio si‘ (2015) orientieren.

An dem Projekt beteiligen sich alle sieben Päpstlichen Universitäten, neben der von Jesuiten geleiteten Gregoriana sind darunter auch die Ordenshochschule der Salesianer (Salesianum), der Franziskaner (Antonianum) und der Legionäre Christi (Athenaeum Regina Apostolorum), zudem das „Global Cathmolic Climate Movement“ mit Sitz in Washington und Rom.

Die Teilnahme steht Studenten aller Fachrichtungen offen. Auch Berufstätige, zum Beispiel Sozialarbeiter, Priester und Ordensleute, können sich einschreiben. Das Kursprogramm umfasst 2 wöchentliche Vorlesungen, Seminare und Tagungen. Nach bestandenem Examen und einer Abschlussarbeit erhalten die Absolventen ein Diplom in „Ecologia integrale“.

OR Nr. 5 vom 02.02.2018, S. 1
Franziskus will Arbeit katholischer Hochschulen reformieren

Der Papst will die Arbeit und Gestaltung kirchlicher Hochschulen und Fakultäten neu gestalten und aktuellen Herausforderungen anpassen. Dazu veröffentlichte der Vatikan am Montag, 29.01.2018, eine Apostolische Konstitution mit dem Titel „Veritatis gaudium“ („Freude der Wahrheit“), die das Vorgängerdokument „Sapientia christiana“ von Johannes Paul II. aus dem Jahre 1979 fortschreiben soll. Das neue Dokument setzt einerseits neue Prioritäten für Forschung und Lehre, andererseits soll es die kirchliche Hochschullandschaft neuen Bildungsreformen wie dem Bolognaprozess anpassen oder internationale Abkommen berücksichtigen, denen der Heilige Stuhl zwischenzeitlich beigetreten ist. Bis Anfang Dezember 2019 sollen die kirchlichen Einrichtungen die nun erforderlichen Massnahmen umsetzen oder in Verhandlungen mit nichtkirchlichen Partnern eingebracht haben, erläuterte der Sekretär der zuständigen vatikanischen Bildungskongregation, Erzbischof Angelo Vincenzo Zani, der das Papstdokument  gemeinsam mit dem Präfekten des Dikasteriums, Kardinal Giuseppe Versaldi, vor Journalisten präsentierte.

OR Nr. 5 vom 02.02.2018, S. 3
Studiengang zum Schutz Minderjähriger

Vom kommenden Oktober an bietet die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom erstmals ein zweijähriges Lizentiatsstudium zum Schutz gegen Missbrauch an. Die teilte das „Zentrum für Kinderschutz“ der Universität mit. Das Zentrum unter Leitung des deutschen Theologen und Psychologen P. Hans Zollner SJ hat den neuen interdisziplinären Vollzeitstudiengang entwickelt. Dieser schliesst mit einem Master ab.

Zugleich sollen die bisherigen Diplomkurse über den Schutz Minderjähriger, die über ein Semester gehen, fortgesetzt werden. Sie wenden sich an Fachleute, die bereits in diesem Bereich tätig sind. Die Angebote des Zentrums wenden sich vornehmlich an Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen, aber auch an Ausbilder und Supervisoren, die Mitarbeiter kirchlicher und anderer Institutionen ausbilden.

OR Nr. 8 vom 22.02.2019, S. 4
Italien und der Vatikan wollen die Abschlüsse ihrer jeweiligen Hochschulen künftig klarer anerkennen. Das haben beide Seiten in einem am 13.02.2019 unterzeichneten Abkommen vereinbart. Damit setzen beide Seiten die Lissabon-Konvention von 1997 um. Diese vom Europarat und Unesco geschlossene Abkommen regelt die prinzipielle Anerkennung aller Studienabschlüsse der Unterzeichnerstaaten. Unterzeichnet wurde das bilaterale Abkommen von Italiens Bildungsminister Marco Bussetti und dem Präfekten der Kongregation für das katholische Bildungswesen, Kardinal Giuseppe Versaldi. In 11 Artikeln werden die rechtlichen Beziehungen zwischen vatikanischen und italienischen Bildungseinrichtungen geregelt.

OR Nr. 8 vom 22.02.2019, S. 4
28. Sitzung des Kardinalrates beendet

Vatikanstadt. Von Montag, 18. Februar bis Mittwoch, 20. Februar 2019 fand die 28. Sitzung des Kardinalrates statt. Die dem Beratergremium angehörenden Kardinäle hatten am Montag zunächst mit dem Papst die Frühmesse in Santa Marta gefeiert. Gegenstand der Beratung war die neue Kurienordnung Praedicate Evangelium (Verkündet das Evangelium). Sie soll die Konstitution Pastor bonus (Der gute Hirte) ersetzen, mit der Papst Johannes Paul II. 1988 die Römische Kurie neu geordnet hatte. Der vorläufige Titel des neuen Dokumentes benennt das Ziel der Reformen: die Botschaft von Jesus Christus zu allen Menschen bringen. Das Beratergremium umfasst derzeit 6 Mitglieder und wird von Óscar Andrés Rodriguez Maradiaga (Honduras) koordiniert.

→Gruppierungen (Opus Dei)
→Opus Dei

Unterhalt der Anlagen im Vatikan

Dafür arbeiten Restauratoren und Konservatoren. Es ist

  • eine Klinik für Marmor-Restaurationen
  • ein Labor für Skulptur-Renovationen

    →Floreria

Unternehmertum

OR Nr. 39 vom 28. September 2012, S. 9
Schritt zum Unternehmertum

Frankfurt/Vatikanstadt. Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden hat die Verantwortung von Unternehmern für die Gesellschaft hervorgehoben. „Zum Unternehmer berufen – Eine Ermutigung für Führungskräfte in der Wirtschaft“ ist der deutsche Titel einer dazu nun vorgelegten Handreichung. Am 18. September wurde die deutsche Ausgabe der im englischen Original „Vocation of the Business Leader“ betitelten Publikation vom Präsidenten des Rats, Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson, und dem Vorsitzenden der Deutschen Kommission Justitia et Pax, dem Trierer Bischof Stephan Ackermann, in Frankfurt vorgestellt.

Führungskräfte der Wirtschaft seien dazu berufen, die Wirtschaft entsprechend der Würde des Menschen und mit Blick auf das Gemeinwohl zu gestalten, heisst es in der Schrift. Ein Grundprinzip sei dabei, Menschen mit Gütern zu versorgen, die wirklich gut seien, und mit Dienstleistungen, die wirklich dienten.

Kardinal Turkson hob in Frankfurt hervor, die Kirche sehe die Funktion des Unternehmens positiv. Für sie sei er zunächst ein „Innovater“, der mit Schaffenskraft in besonderer Weise teil habe am fortschreitenden Handeln Gottes. Marktwirtschaft und Unternehmen, so der Kurienkardinal, trügen erheblich zum materiellen und geistigen Wohlergehen der Gesellschaft bei, wenn sie ordnungsgemäss arbeiteten und auf den Dienst am Gemeinwohl ausgerichtet seien. Die ethische Fortbildung von Führungskräften in der Wirtschaft sei der Kirche ein grosses Anliegen, unterstrich der Kardinal.

Bischof Ackermann sagte, eine wirklich soziale Marktwirtschaft sei dringend auf die ethische  Urteilskraft ihrer Akteure angewiesen. Deshalb sei eine profunde wirtschaftsethische Aus- und Fortbildung von immenser Bedeutung. Ausdrücklich mahnte der Bischof „Handlungsbedarf“ hinsichtlich wirtschaftsethischer Lehrstühle in Deutschland an. Kein Wirtschaftsstudent dürfe die Universität verlassen ohne sozialethische Kompetenz.

Mitherausgeber der deutschen Ausgabe der Schrift ist der Bund Katholischer Unternehmer (BKU). Mit dieser Handreichung habe sich die Weltkirche umfassend mit der Rolle von Führungskräften der Wirtschaft im Unternehmen und in der Gesellschaft beschäftigt.

Hinweis: Die Handreichung steht als Download zur Verfügung unter:
https://www.justitia-et-pax.de   
https://www.dbk.de 
https://www.bku.de

OR Nr. 4 vom 28.01.2022, S. 3
Papst ruft Unternehmer zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz auf

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat schlechte Arbeitsbedingungen und eine hohe Zahl tödlicher Unfälle in der Baubranche beklagt. "Auf Baustellen hat es Tragödien gegeben, die wir nicht ignorieren können. Wenn Sie die Sicherheit am Arbeitsplatz als Kostenfaktor betrachten, gehen Sie leider von falschen Voraussetzungen aus", sagte er am Donnerstag, 20.01.2022, bei einer Begegnung mit Vertretern des italienischen Verbands privater Bauunternehmer.

Der wahre Reichtum seien die Menschen, die Arbeitskräfte, ohne sie gebe es keine Gemeinschaft, kein Unternehmen und keine Wirtschaft, bekräftigte der Heilige Vater bei der Audienz in der "Sala Clementina" des Apostolischen Palastes. Er rief zu mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und zur Schaffung eines legalen Arbeitsumfeldes auf. Mit der Einhaltung der Vorschriften werde das höchste Gut, der Mensch selbst, geschützt.

"Wettbewerb muss ein Anreiz sein, besser und besser zu werden, und nicht der Wunsch nach Vorherrschaft und Ausgrenzung", so Franziskus. Hierfür sei es von wesentlicher Bedeutung, die Entscheidungsprozesse und wirtschaftlichen Schritte transparent zu machen. Ungerechter Wettbewerb, der zum Verlust von Arbeitskräften führe, müssen vermieden werden.

Auch rief der Papst die Teilnehmer zu nachhaltigem Bauen auf. Die verwendeten Materialien müssten sicher sein und dürften zudem nicht auf Kosten der Umwelt abgebaut werden. Jeder Unternehmer könne einen verantwortungsvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Arbeitsweise leisten.
Der Nationale Verband der Bauunternehmer (ANCE) vertritt 20 regionale Organisationen, 101 provinziale Verbände und rund 20'000 Bauunternehmen.

OR Nr. 39 vom 30.09.2022, S. 3
Positive Zeichen für eine ganzheitliche menschliche Entwicklung

Vatikanstadt. Papst Franziskus hat Unternehmensberater an ihren Einfluss und ihre Verantwortung in der heutigen Welt erinnert. "Sie sind sich Ihrer 'Macht' durchaus bewusst", sagte er am Donnerstag, 22.09.2022, zu Deloitte-Beratern. Diese 'Macht' solle stets vom Wunsch begleitet sein, Analysen und Vorschläge so auszurichten, dass sie zu einer integralen Ökologie beitrügen. Kein Gewinn sei legitim, wenn er nicht der ganzheitlichen Förderung des Menschen, einer gerechten Güterverteilung, den Armen und der Umwelt Rechnung trage. (...)

OR Nr. 43/44 vom 28.10.2022, S. 4
Papst Franziskus hat Arbeitgeber aufgerufen, durch neue Arbeitsplätze die Armut zu bekämpfen und gleichzeitig mehr für den Umweltschutz zu tun. In einer Ansprache an eine Gruppe spanischer Unternehmer sagte er am 17.10.2022, die Arbeit sei  ein Heilmittel, um die Krankheit des Elends zu bekämpfen. Es gebe eine Form der Wirtschaft, in der niemand in der Produktionskette verachtet werde und in der die Ungerechtigkeit nicht wachse. Die Unternehmer rief er auf, die Wirtschaft so umzugestalten, dass sie ethischen Prinzipien folge und nicht vergesse, dass sie ein Dienst an allen Menschen sei.

OR Nr. 36 vom 08.09.2023, S. 3
Unverzichtbare Rolle der Unternehmer für das Gemeinwohl

Vatikanstadt/Paris.  Unternehmer müssen gemäss den Worten von Papst Franziskus eine unverzichtbare Rolle für das Gemeinwohl einnehmen. In einer am Dienstag, 29.08.2023, veröffentlichten Botschaft an die Mitglieder eines in Paris tagenden französischen Unternehmerverbandes schrieb der Papst: "Es ist heute unmöglich, sich eine Verbesserung des Gemeinwohls vorzustellen, ohne die Unternehmer als Akteure der Entwicklung des Wohlstandes miteinzubeziehen. Sie sind ein wesentlicher Motor des Reichtums, des Wohlstandes und des Gemeinwohls."  (...)

Urbi et Orbi   (Papstsegen: der Stadt und dem Erdkreis)

Urbi et orbi 2019: Papst Franziskus beim Abhören der italienischen und vatikanischen Nationalhymnen auf der mittleren Loggia des Petersdomes

https://de.wikipedia.org/wiki/Urbi_et_orbi

Urbi et orbi mit Franziskus, 2022. Video, 1 Min. 33:
https://tagesschau.de/multimedia/video/video-1132241.html

Urbi et orbi mit Benedikt XVI. Video, 1 Min. 18:
https://youtube.com/watch?v=CIqgHyPHAXc

Urbi et orbi mit Johannes Paul II. Video, 1 Min. 37:
https://youtube.com/watch?v=lPucswmNzNU

Weihnachten 2006: Benedikt XVI. wünscht in 66 Sprachen Fröhliche Weihnachten, bei der ersten Sprache „italienisch“ auch den Römer/innen und allen Italienern. Weder Paul VI. noch J. P. II. noch der neue deutsche Papst wünschen den Einwohnerinnen und Einwohnern des Staates der Vatikanstadt  Frohe Ostern oder Weihnachten (oder spontan am Schlusse: Ancora una volta buon natale a tutti).

31. März 2013, Ostern. Papst Franziskus verzichtet beim Urbi et orbi auf die Wünsche in verschiedenen Sprachen und macht sie an alle in italienisch. Er trägt seine normalen weissen Kleider und lässt sich vor dem Segen die Stola reichen.
Ablass siehe unter „Pönitentiarie“

OR Nr. 18 vom 03.05.2019, S. 1
Zu Beginn der Generalaudienz bewunderte der Heilige Vater den festlichen Blumenschmuck: Für das Osterfest hatten niederländische Blumenzüchter den Vorplatz des Petersdomes mit fast 55’000 Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen und weiteren Blumen dekoriert. Seit 33 Jahren kommt der Blumenschmuck  für den Petersplatz aus den Niederlanden. Dieses Jahr standen 1’500 Strelitzien im Mittelpunkt der Dekoration. Sie sind auch als Paradiesvogelblumen bekannt, da sie mit ihren orangenfarbenen kammähnlichen Blüten und dem schlanken Stiel einem Vogel ähneln.

USA

https://domradio.de/glossar/die-katholische-kirche-den-usa
https://deutschlandfunk.de/katholische-kirche-in-den-usa-spiegel-der-gesellschaft-100.html

Kath. Wochenzeitung Nr. 15 vom 13.04.2012
Die US-Amerikaner sind ein frommes Volk
Gallup-Umfrage: 68 % sind „sehr“ oder „gemässigt“ religiös

Die US-Amerikaner sind auch statistisch gesehen ein frommes Volk. Nach einer am 3. März 2012 in Princeton (Bundesstaat New Jersey) veröffentlichten Untersuchung des Gallup-Meinungsforschungs-Instituts sind 40 % der knapp 318 Millionen Einwohner „sehr religiös“, für sie ist der Glaube ein wichtiger Teil des Alltagslebens, und sie gehen fast jede Woche zum Gottesdienst.

28 % bezeichnen sich als „gemässigt religiös“; ihnen ist der Glaube zwar wichtig, aber sie lassen sich nicht regelmässig im Gottesdienst sehen. Die übrigen 32 % stufen sich als „nicht religiös“ ein; ihnen bedeutet der Glaube nicht viel, und sie besuchen selten Kirche, Synagoge oder Moschee. Die Meinungsforscher befragten von Januar bis Dezember 2011 fast 354’000 Erwachsene.

Der Süden ist am glaubensstärksten.

Dabei stellten sie grosse Unterschiede in der Religiosität zwischen den 50 Bundesstaaten fest. Der religiöseste Staat ist Mississippi, wo 59 % der 3 Millionen Einwohner sehr religiös sind. Darauf folgt der vor allem von der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ („Mormonen“) geprägte Staat Utah: 57 % der 2,8 Millionen Einwohner sind sehr religiös. Auch in Louisiana (54 %, d. h. 4,5 Millionen Einwohner), Arkansas (54 %. d. h. 2,9 Millionen Einwohner), Süd-Carolina (54 %, d. h. 4,6 Millionen Einwohner), Tennessee (52 %, d. h. 6,3 Millionen Einwohner) und Nord-Carolina (50 %, d. h. 9,5 Millionen) ist mindestens jeder zweite Einwohner sehr religiös.

Laut Gallup liegen 8 der 10 religiösesten Staaten im traditionell glaubensstarken Süden der USA. Die Nicht-Religiösen haben ihre Hochburgen vor allem in Neu-England an der Ostküste. In Vermont sind 58 % der 626’000 Einwohner nicht gläubig, in New Hampshire sind es 52 % (1,3 Millionen), in Maine 49 % (1,3 Millionen) und in Massachusetts 47 % (6,5 Millionen).

→Biden, Joe